Quarks&Co über dicke Kinder

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  • Hallo! Ich habe eine Antwortmail der Redaktion erhalten, weiß aber nicht, ob ich den Wortlaut hier veröffentlichen darf. Daher nur die Quintessenz: "Schade, dass Ihnen die Sendung so schlecht gefallen hat (...) die zitierten Studien sind international und so weiter und so fort abgesichert (...) wir haben durchaus mit üblicher Recherchequalität gearbeitet (...) eine Stigmatisierung von dicken Kindern war nicht unsere Absicht." Na ja, was sollen die auch groß sagen...
  • [quote]die zitierten Studien sind international und so weiter und so fort abgesichert[/quote]Was immer das heißen mag... :confused: [quote]wir haben durchaus mit üblicher Recherchequalität gearbeitet[/quote]Genau das ist das Problem. :rolleyes: [quote]eine Stigmatisierung von dicken Kindern war nicht unsere Absicht[/quote]... ist uns als Nebenwirkung unserer Sendung aber auch egal und beim nächsten Mal werden wir auch nicht weiter drüber nachdenken. :cool: Der übliche pauschale Entschuldigungsbrei. Aber etwas anderes war wohl kaum zu erwarten.
  • @Lunix: Ja, das sehe ich ähnlich. Werde auch noch mal drauf antworten. Wenn die mich schon ärgern, sollen sie wenigstens Arbeit davon haben :-D :-D :-D Der Haken ist doch, dass jemand, der nicht "so dick drinsteckt", sich gar nicht so weitreichende Gedanken macht, wie irgendwas irgendwo ankommen könnte. Und die Forschung macht es einem ja auch nicht gerade leicht: allerorten wird Adipositas als die Wurzel allen Übels "entlarvt". Selbst, wenn die Studien das nicht hergeben sollten, in den Pressemitteilungen sieht es dann schon viel, viel eindeutiger aus - und wenn man sich dann nicht die Mühe macht, kritisch die Originalveröffentlichung zu lesen (und, mal ehrlich, welcher Journalist hätte dazu denn überhaupt die Zeit - selbst wenn er wollte), dann wähnt man sich auch tatsächlich auf der sicheren Seite und glaubt, man würde den "Betroffenen" helfen. ...übrigens: wähnen kommt von Wahn...;) Ich glaube nicht, dass es böser Wille ist. Dann wäre praktisch mein gesamter Bekanntenkreis böswillig, der meint, Obst, Gemüse und Sport seien der Königsweg zu Gesundheit, toller Figur und langem Leben. Ist einfach so sehr Allgemeingut, dass man diese "Wahrheit" einfach hinnimmt, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, das zu hinterfragen. Und, da die Macher von Quarks&Co zum Einen auch nur Menschen sind und zum anderen auch "gesehen werden wollen", ist denen das bestimmt nur "rausgerutscht". Wenn man Gesellschaftskritik will, ist man da wohl falsch. Gerade deshalb werde ich aber noch mal versuchen, zumindest das Augenmerk der Dame, die mir geantwortet hat, auf den Punkt zu richten, der mir wichtig war. Ich glaube, den hat sie nämlich gar nicht verstanden.
  • Hallo! Anbei meine Antwort auf deren Antwort - so langsam bin ich richtig schön sauer ;) ;) ;) Vielleicht interessiert es ja noch jemanden von Euch... "Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort auf meine Anmerkungen zur Sendung "Warum werden unsere Kinder immer dicker". Leider sind Sie auf meinen Hauptkritikpunkt überhaupt nicht eingegangen. Möglicherweise hatte ich ihn auch nicht hinreichend klar dargestellt. Keineswegs zweifle ich daran, dass die recherchierten Zahlen nachprüfbar und auch von internationalen Experten bestätigt sind! Mit meiner Kritik begebe ich mich hingegen auf "statistisch dünnes Eis", da ich mich gerade an dem störe, was zwischen den Zeilen vermittelt wurde - und das kann ich leider nicht mit Statistiken und Fakten belegen. Natürlich muss man meine Meinung nicht teilen - aber ich bin mit ihr in meinem Bekanntenkreis (bestehens aus dicken und dünnen Menschen) nicht allein. Nur macht sich nicht jeder die Mühe, Mails dazu zu schreiben. In der Sendung wurde an verschiedenen Stellen darauf hingewiesen, dass "die Ursachen für kindliches Übergewicht vielfältig sind". Doch die Behandlungsempfehlungen sind keineswegs so vielfältig angelegt: Diät und Sport, Diät und Sport, Diät und Sport. Gut, "Diät" ist neuerdings ein Unwort in den Medien - dann nennt man es eben "bewußte Ernährung". Aber wie man das Kind auch nennt, es läuft auf "weniger Kalorien zu sich nehmen und mehr verbrennen" hinaus. Dagegen wäre ja auch gar nichts zu sagen, wenn, ja, wenn diese Behandlung die erwünschten Erfolge zeigen würde. Doch die Studien zum langfristigen Erfolg von Abnehmprogrammen und den daraus resultierenden großartigen Ergebnissen für die Gesundheit der Menschen scheinen auszubleiben... (Zitat aus der Sendung: "Von 100 Menschen mit Adipositas, denen eine Gewichtsreduktion gelingt, sind 85% nach drei bis vier Jahren wieder genau so dick wie zuvor") Vielleicht funktioniert das mit dem Abnehmen einfach nicht so leicht wie man es sich wünscht? Weil die Leute durch den so genannten Jojo-Effekt nach einer Diät (oder einer Phase der bewußten Ernährung oder einer Ernährungsumstellung oder wie man es noch nennen mag) wieder zunehmen - und oft mehr als sie vorher abgenommen haben? Das mag schade sein, sogar Krankheiten befördern, die Schlanke nicht befallen. Doch es ist offenbar eine Tatsache, dass Diäten viel viel seltener funktionieren als man hofft. Und jetzt kommt der Punkt ins Spiel, der mich mittlerweile richtig wütend macht: Nach einer gescheiterten Diät sind die Menschen oft noch dicker und möglicherweise noch gefährdeter, Krankheiten zu entwickeln. Die "Lösung" ist aber erstaunlicherweise nicht, vor Diäten zu warnen - was bei einem Medikament, das in 85% der Fälle versagt, ja, das Problem sogar noch schlimmer macht, bestimmt der Fall wäre - sondern die gebetsmühlenartige Wiederholung der Forderung nach "bewußter Ernährung". Was wird den Menschen damit angetan - seelisch und körperlich? Wenn eine Diät (oder... s.o.) nicht den gewünschten langfristigen Erfolg hat - wessen Schuld ist das? Na klar - derjenige, der wieder zunimmt, hat versagt, hat nicht durchgehalten, hat wieder so richtig zugeschlagen... Chips, Schokolade, Sahnetorte und vor'm Fernseher rumlümmeln... Gut - SO haben Sie es nicht formuliert. Aber ich habe größtes Mitleid mit dem fettleibigen Fabian, dem der Arzt als einzige Antwort auf sein Gesundheitsproblem (das mit beginnendem Diabetes ja durchaus gravierend ist!) sagen konnte: "(...)mehr Bewegung (...) im Alltag. Wie kommt man zur Schule, vielleicht mit dem Fahrrad (...)". Darauf noch einmal der Sprecher des Beitrags: "(...)kann den Kindern nur helfen, wenn sie auch mitmachen. Als Arzt sind ihm sonst die Hände gebunden." Über den Einzelfall kann ich natürlich nicht urteilen. Aber es erfordert nicht viel Fantasie, mir vorzustellen, wie dieser Junge sich fühlt, falls es nicht klappt, mit dem Abnehmen: Im Alter von 11 Jahren wird ihm gesagt: nimm ab, sonst wirst Du chronisch krank. Vielleicht nimmt er ab, vielleicht hat er aber auch weiterhin viel Hunger (was bei einer Insulinresistenz nicht unüblich ist, denn schließlich können die Zellen ja nicht ahnen, dass direkt "vor ihrer Tür" der Zucker, den sie brauchen, zur Verfügung steht - folglich ist es logisch, dass der Körper signalisiert: Ich habe nicht genug Nahrung, gib mir mehr!) und nimmt nicht ab, wird womöglich noch dicker. Wie wird er sich fühlen, wenn ihm suggeriert wird: "Fett, krank und selbst Schuld daran"? Der Schlussbeitrag über das Mädchen in der Abspeckklinik stimmt mich ebenfalls nachdenklich. Schön, dass das Mädchen schlanker geblieben ist, aber was ist mit den 2/3 der Kinder und Jugendlichen, die das neue Gewicht nicht halten? Gesagt wird, dass jedes dritte Kind sein Gewicht nach dem Klinikaufenthalt dauerhaft reduzieren kann. Schon das finde ich enorm! Aber es stempelt immer noch zwei von drei Kindern zu Versagern, denn "es geht ja" (wenn man nur weniger Schokolade isst): "Fett, krank und selbst Schuld daran"? Außerdem sehe ich noch ein Problem: "(...) endlich traut sie sich wieder unter Menschen." Ist das ein Erfolg des Abnehmens? Im Umkehrschluss heißt es doch, dass Dicke sich eher nicht unter Menschen trauen. Warum? Weil man ihnen hinterherschaut, über sie tuschelt und sie sich selbst als Zielscheibe von Spott und Ablehnung empfinden. Sie werden tatsächlich oft abgelehnt, haben schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und bei der Partnerwahl. Aber statt eines Aufschreis des Entsetzens über diese unwürdige Diskriminierung von Menschen schlagen die Medien (und in diesem Falle leider auch der WDR) in die gleiche Kerbe: Man kann sich wieder unter Menschen trauen, wenn man abgenommen hat. Entschuldigung - aber da bin ich einfach fassungslos, dass Sie nicht einmal verstehen, was ich mit meiner ersten kritischen Mail gemeint haben könnte... Besteht der Hauch einer Chance, dass ich mich jetzt verständlich genug ausgedrückt habe? Bitte seien Sie doch künftig ein wenig taktvoller!"