... Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann...

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  • Ihr kennt ihn sicher, diesen Spruch: Gott gebe mir die Kraft Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Aber wie macht man das? Ich dachte, ich kriege das seit Jahren einigermaßen hin und es würde immer besser werde. Aber was meine Schilddrüsengeschichte anbelangt, fange ich wohl wieder ganz von vorn an.:-o Ich kriegs nicht gebacken, gelassen zu sein. Immer wieder stoße ich durch unterschieldichste Dinge darauf, dass meine damaligen Ärzte nichts bemerkt haben, - zu nachlässig waren. So viele Symptome. So viele Jahre lang. Und nun ist meine Schilddrüse weitgehend zerstört. Gestern habe ich aus bestimmtem Anlass meinen Kleiderschrank durchforstet, um sommerliche Kleidung anzuprobieren. Die meisten Hosen des letzten Sommers sind entweder zu eng, oder sie sitzen bedeutend strammer als im letzten Jahr. Klar sind die Kilos nicht das Wichtigste! Aber er ärgert mich doch ganz doll. Und es macht mich immer wieder wütend und traurig, dass dies alles nicht hätte so kommen müssen! Manchmal denke ich, ich möchte in dei alte Praxis marschieren und dem Arzt (und seinen Kompagnons) dies alles um die Ohren hauen! Aber was hätte ich davon? Es würde sich nichts ändern. Heute scheint die Sonne ganz wunderschön und eigentlich freue ich mich über all die Frühlingsboten. Aber gerade eben sehe ich wieder den aussortierten Berg an Kleidung und ich könnte vor Wut an die Decke springen! Wie geht ihr mit Eurer Wut um? Vor allem, wenn Ärzte auf Eure Kosten geschludert haben?
  • liebe itsme, meine diagnose (ein zufall) ist fast 18 jahre her, die gelassenheit kommt und geht :). die richtige, vielleicht hilfreiche wut auf meine ärzte in kindheit und jugend hab ich irgendwie noch nicht gefunden, ich weiß auch nicht, ob eine schuldzuweisung mir helfen würde. mein weg war, zum reinen selbstschutz, selber mit einem medizinstudium, nicht nur in eigener sache zu beginnen.
  • [quote='Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=67130#post67130']liebe itsme, meine diagnose (ein zufall) ist fast 18 jahre her, die gelassenheit kommt und geht :). die richtige, vielleicht hilfreiche wut auf meine ärzte in kindheit und jugend hab ich irgendwie noch nicht gefunden, ich weiß auch nicht, ob eine schuldzuweisung mir helfen würde. mein weg war, zum reinen selbstschutz, selber mit einem medizinstudium, nicht nur in eigener sache zu beginnen.[/quote] Also auch nach so langer Zeit kann man nicht wirklich damit ins Reine kommen? Wie weit bist Du mit dem Studium, oder seit wann bist Du damit fertig und kannst Du damit Menschen und Dir helfen? Was genau wird/oder ist Dein Beruf? Hilft es Dir, Menschen zu helfen? Vielleicht auch früher auf eine Fehlfunktion der SD aufmerksam zu machen, damit wenigstens andere nicht diesen Weg gehen müssen? Sorry, so viele Fragen...:-o
  • Der Spruch stammt nicht umsonst aus der Selbsthilfe der Anonymen Alkoholiker. Ebenso wie der Umgang mit der eigenen Suchtproblematik ist er eine Lebensaufgabe. Jeden Tag neu. Sowas hat sich nicht irgendwann erledigt, sodass man sagen könnte "prima, jetzt kann ich's".
  • Diese unbändige Wut auf die Nicht- oder Falschbehandler kenne ich auch. Ich hatte ja meine erste Diagnose der Unterfunktion (damals war vom Hashimoto noch nicht die Rede und ich bin nicht sicher, ob das überhaupt schon bei "normalen" Ärzten bekannt war) zu Beginn der 80er Jahre, so mit 12 oder 13 Jahren. Immerhin wurde überhaupt was diagnostiziert (nachdem meinem Vater ein beginnender Kropf aufgefallen war) und ich bekam die ersten Hormone. Falsch war, dass die Behandlung nach ca. 2 Jahren beendet wurde, weil ja die Blutwerte in Ordnung waren (logisch - ich hatte ja die Tabletten genommen). Weitere Kontrolle gabs dann meines Wissens nicht, ich war noch schlank (hatte aber schon zu kämpfen, das Gewicht zu halten). Schlimm wurde es nach der Geburt meines Sohnes - rückblickend betrachtet würde ich sagen, dass damit die Schilddrüsengeschichte eskalierte. Ich fühlte mich nur noch schlapp, war depressiv und nahm innerhalb von 2 Jahren ca. 30Kilo zu. Ich war in der Zeit bei verschiedenen Ärzten - und wurde immer weggeschickt mit den "Diagnosen" - "Sie sind halt vom Kind bissel überfordert, da fehlt nur Schlaf. Und viele junge Frauen nehmen nach dem ersten Kind zu, man läßt sich leichter gehen und isst dann auch noch den Teller vom Kind mit leer"! Erst 6 (in Worten SECHS!) Jahre später kam die Diagnose Hashi, nachdem ich wegen völlig entgleister Leberwerte und monatelanger starker Schmerzen in den Armen von meinem Hausarzt ins KH gesteckt wurde. Der Professor dort war klasse - aber danach war ich doch wieder auf "normale" Ärzte angewiesen, ich selbst kannte mich nicht aus damit und Internet gabs kaum so wie heute. Im Nachhinein betrachtet wars meine Recherche im Internet und das Anwenden dieser Informationen sowie das Reinhören in meinen Körper, was mir geholfen hat. Und ein Arzt, der mir vertraut (weil er meine Arbeit als Krankenschwester kennt und schätzt) und meine "Experimente" durch Blutentnahmen etc. unterstützt. Die Wut ist bei mir in der letzten Zeit weniger geworden - seit es mir durch die Splittung der Tabletten endlich besser geht. Vielleicht wirds bei Dir auch weniger, wenn Du richtig gut eingestellt bist?
    • Offizieller Beitrag
    Mir ist diese Wut auch sehr vertraut, aber es ist auch bei mir, wie Rita es schreibt: Sie kommt und sie geht. Ich weiß nicht, ob ich sie einmal dauerhaft los werde.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • [quote='Sally','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=67137#post67137']Der Spruch stammt nicht umsonst aus der Selbsthilfe der Anonymen Alkoholiker. Ebenso wie der Umgang mit der eigenen Suchtproblematik ist er eine Lebensaufgabe. Jeden Tag neu. Sowas hat sich nicht irgendwann erledigt, sodass man sagen könnte "prima, jetzt kann ich's".[/quote] Es hört sich ja komisch an, wenn ich das hier so schreibe, aber ich war wirklich schon sehr weit. Natürlich war es nicht nur dieser Spruch, sondern viele Jahre der Aufnahme ähnlicher Dinge, die mir da sehr geholfen haben. Trotzdem passierten natürlich hier und da Dinge, die mich ins wanken brachten. Aber das Gelernte hat mir viel geholfen. Erst wieder durch die Diagnose - und durch die Erkenntnis, die ich in erster Linie diesem Forum verdanke, dass ich schon viele viele Jahre diese Krankheit in mir trage, haut mich diesbezüglich total zurück. Ich weiß nicht, wie viele Jahre vorher ich noch recht gute Chancen gehabt hätte, nicht dort zu landen, wo ich jetzt bin, aber da erst in den letzten Jahren alles so extrem geworden ist, denke ich, noch vor wenigen Jahren wäre mir vieles erspart geblieben. Ich will ja das Gelernte auch hierbei anwenden! Ich will mich nicht so sehr ärgern über Dinge, die ich nicht mehr rückgängig machen kann, aber ich werde doch täglich und dauernd durch meinen körperlichen Zustand daran erinnert! Ich versuche das hin zu nehmen. Vor allem sage ich mir dauernd, dass es viel viel schlimmere Dinge gibt. Natürlich hilft das. Vor allem, hier zu sein, hilft. So vielen von Euch geht es ähnlich. Ich sehe, auch Ihr seit manchmal schwach, manchmal stark. Das hilft. Darcy: [quote]Erst 6 (in Worten SECHS!) Jahre später kam die Diagnose Hashi, nachdem ich wegen völlig entgleister Leberwerte und monatelanger starker Schmerzen in den Armen von meinem Hausarzt ins KH gesteckt wurde.[/quote] 6 Jahre!!! Deine Geschichte ist ja noch viel extremer als meine. Darcy: [quote]Die Wut ist bei mir in der letzten Zeit weniger geworden - seit es mir durch die Splittung der Tabletten endlich besser geht. Vielleicht wirds bei Dir auch weniger, wenn Du richtig gut eingestellt bist?[/quote] Ich habe ja das Gefühl, im Vergleich zu dem, was ich schon hinter mir habe, dass ich schon recht gut eingestellt bin. Die Hitzewallungen sind weniger, ich habe immerhin für einige Stunden Energie, die depressiven Phasen habe ich bisher nicht wieder erlebt. Aber da ist so viel von dem ich glaube, dass es unwiederbringlich verloren ist. Meine Beweglichkeit, die ich trotz Rundlichkeit hatte, die Ausdauer, die viele Kraft im Allgemeinen, - die Haut, die obwohl ich ziemlich rund war, doch fest und gut war, die jedoch jetzt mittlerweile so gelitten hat, nicht zuletzt, weil mir die Energie fehlt, durch genügende Bewegung dagegen an zu steuern. - das Hautbild im allgemeinen, welches so fahl und trocken ist, - die Haare, die mir weiterhin ausgehen, - das sofortige Abfallen des jetzigen "normalen" Pegels, wenn Kleinigkeiten dazwischen kommen. Das braucht bloß ein kleiner Schnupfen zu sein, den ich früher mal eben so weggesteckt habe... mich hat vieles so schnell um. Ich frage mich: [B]Welcher Zustand ist ein gut eingestellter Zustand?[/B] [B]Ich weiß ja nicht, wie weit man kommen kann. Wie fühlt man sich, wenn man gut eingestellt ist? Ist der Zustand mit dem früheren vergleichbar?[/B] Martina: [quote]Mir ist diese Wut auch sehr vertraut, aber es ist auch bei mir, wie Rita es schreibt: Sie kommt und sie geht. Ich weiß nicht, ob ich sie einmal dauerhaft los werde.[/quote] Ich glaube fast, dass man das nicht schaffen kann, weil man täglich daran erinnert wird.:(
  • Ich werde täglich daran erinnert, dass ich nach einem Hörsturz 1980 zu spät behandelt wurde, wenn ich meine Hörgeräte einsetze. Jede Mahlzeit, vor der ich mir Insulin spritze, erinnert mich an meinen Diabetes....ich könnte die Liste meiner Gebrechen noch fortsetzen, habe aber nicht wirklich Bock darauf - dafür ist mir dieser Teil meines Lebens mit seinen Handicaps nicht wichtig genug - das würde mich nur daran hindern zu leben! Ich glaube, dass es nichts bringt, mit seinem Schicksal zu hadern. Ändern können wir es dadurch sowieso nicht. Wir haben aber Einfluss darauf, wie wir weiterleben! Ich halte nichts von "Wennste-hättste" - jeder neue Tag stellt uns neue Aufgaben und muss gelebt werden und jeder Tag hat auch seine Freuden, die mensch verpasst, wenn er seinen verlorenen Möglichkeiten nachtrauert. Und das halte ich für wesentlich schlimmer, verleiht es doch den Handicaps ein Gewicht, das mensch ihnen nicht einräumen sollte. stübbken
  • [quote='stübbken','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=67250#post67250']Ich werde täglich daran erinnert, dass ich nach einem Hörsturz 1980 zu spät behandelt wurde, wenn ich meine Hörgeräte einsetze. Jede Mahlzeit, vor der ich mir Insulin spritze, erinnert mich an meinen Diabetes....ich könnte die Liste meiner Gebrechen noch fortsetzen, habe aber nicht wirklich Bock darauf - dafür ist mir dieser Teil meines Lebens mit seinen Handicaps nicht wichtig genug - das würde mich nur daran hindern zu leben! Ich glaube, dass es nichts bringt, mit seinem Schicksal zu hadern. Ändern können wir es dadurch sowieso nicht. Wir haben aber Einfluss darauf, wie wir weiterleben! Ich halte nichts von "Wennste-hättste" - jeder neue Tag stellt uns neue Aufgaben und muss gelebt werden und jeder Tag hat auch seine Freuden, die mensch verpasst, wenn er seinen verlorenen Möglichkeiten nachtrauert. Und das halte ich für wesentlich schlimmer, verleiht es doch den Handicaps ein Gewicht, das mensch ihnen nicht einräumen sollte. stübbken[/quote] Du sprichst mir aus der Seele .... :five: Zudem können schlechte Augen wie in Suhl gesehen auch mal etwas Gutes haben ... :-D Interessieren würde mich aber, wie Dein Hörsturz "behandelt" worden ist. Ich habe letztes Jahr eine Cortisondusche und anschließend ein durchblutungsförderndes Mittel bekommen.
  • Stationär mit Infusionen durchblutungsfördernder Mittel. Nach dem 10tägigen Krankenhausaufenthalt mit durchblutungsfördernden Tabletten. Trotzdem keine Besserung und dann kontinuierliche Verschlechterung des Hörvermögens.Ab 1990 erst mit einem Hörgerät, seit 1998 mit zwei Hörgeräten und seit 2005 mit zwei stärkeren Hörgeräten. stübbken
  • [quote='stübbken','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=67250#post67250'] Ich glaube, dass es nichts bringt, mit seinem Schicksal zu hadern. Ändern können wir es dadurch sowieso nicht. Wir haben aber Einfluss darauf, wie wir weiterleben! Ich halte nichts von "Wennste-hättste" - jeder neue Tag stellt uns neue Aufgaben und muss gelebt werden und jeder Tag hat auch seine Freuden, die mensch verpasst, wenn er seinen verlorenen Möglichkeiten nachtrauert. Und das halte ich für wesentlich schlimmer, verleiht es doch den Handicaps ein Gewicht, das mensch ihnen nicht einräumen sollte. stübbken[/quote] Ja, genau so ist es..........nur an manchen Tagen da hinkt meine Seele meinem Wissen hinterher. Die Brockenhexe
  • habe heute meinen prolaktin-befund abgeholt. ergebnis: das prolaktin ist wieder erhöht - trotz einnahme des prolaktinhemmers dostinex. bei weitem nicht so wie vor dem medikament, aber nachdem ich das jetzt absetzen werde (ist nicht für langzeiteinnahme), bin ich mal gespannt, was meine gynäkologin dazu meinen wird. mich kotzt es mit verlaub ziemlich an, aber ich kann es nicht ändern. die hoffnung, dass mein körper es nach absetzen des medikaments trotzdem schafft, kann ich mir wohl abschminken.
  • Ach Mensch, wenn ich das alles von Euch so lese, dann habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich an so manchen Tage hadere. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, da will ich mal nicht so viel an all die Nachteile denken, die mir so sauer aufstoßen.:-o Ich will ja eigentlich auch nicht über Dinge grübeln und mich ärgern, die ich nicht ändern kann. Ich möchte mir den Satz von Brokenhexe klauen, denn er stimmt für mich genauso: .........nur an manchen Tagen da hinkt meine Seele meinem Wissen hinterher. @ stübbken Wie ist das mit so'nem Hörgerät? Hört man dann eher wie normal? Oder hören sich die Geräusche und Töne anders an?
  • Kann ich nicht wirklich beurteilen, weil ich mich nach fast 30 Jahren nicht mehr so richtig erinnern kann... Definitiv ist es so, dass Du mit Hörgerät die Hintergrundgeräusche [U]bewusst[/U] herausfiltern musst - das läuft bei normaler "Hörigkeit" (????) völlig automatisch und unbewußt ab. Das kann schon recht anstrengend sein.... stübbken