Wie ich mich seh, so sieht man mich!?

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  • Hallo Ihr Lieben, ich hatte heute Nachmittag ein sehr interessantes und intensives Gespräch mit meinem Mann. Wir sprachen über längst vergangene Zeiten, insbesondere auch über Zeiten, in denen wir uns noch nicht kannten. Was mir auch vorher schon immer mal wieder durch den Kopf ging, wurde mir heute wieder einmal bewusst: Wie früh und mit welchem Gewicht ich bereits anfing an mir zu zweifeln, wieviel dies mir von meiner Lebensfreude genommen hat, wie unsicher ich war, und wieviel ich mir von meinem eigentlichen Selbstbewustsein habe zerstören lassen, durch ein Vorbild, welchem ich glaubte entsprechen zu müssen!:-o Wie unsicher ich in vielen Situationen war! Nur mal so nebenbei: Ich wog damals so um die 63-70 Kilo. Man mag es kaum glauben. Heute kommt es mir wie ein schlechter Film vor, dass ich mich so habe beeinflussen lassen, mir so viel Lebensfreude habe nehmen lassen. Fast jeden Blick auf mich analysierte ich und nahm ihn als stille Kritik oder Abwertung. Ich traute mir wenig zu und glaubte, jeder findet mich einfach nur dick und dadurch hässlich. Dabei habe ich, wenn ich jetzt zurück denke, nie bewusst eine Äußerung dahingehend wahr genommen. Ich hab dies einfach in die Blicke hinein interpretiert, weil [B]ich[/B] mich so gesehen habe. Manchen Weg habe ich mir selber damit versperrt. Ich glaubte, dieser Weg ist für mich, die Dicke, sowieso nicht frei. Ich habs gar nicht erst ausprobiert. Oft traute ich mich nicht, zu sagen, was ich wirklich denke, weil ich glaubte, mich, die Dicke, nimmt man sowieso nicht für voll. Ich habe die Reaktionen, die ich erwartete, den Menschen vorweg genommen. Ich kann das an keinen genauen Zeitpunkt festmachen, aber ich schätze, so mit Mitte dreißig wendete sich langsam das Blatt durch verschiedene Umstände. Ich wurde ganz ganz langsam selbstbewusster. Ich traute mich. Ich unternahm Dinge. Ich lernte und lernte. Ich ging meinen Neigungen nach. Alles das zaghaft und es war nicht immer leicht. Aber je weiter ich ging, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass die Menschen mir anders entgegen kamen. Auf einmal wurde ich gefragt. Meine Meinung war nicht nur Luft. Und so ging die Entwicklung weiter, ganz langsam und mit ihr das Gefühl, dass die Menschen mir gegenüber anders wurden. Ich will jetzt keinen ellenlangen Roman schreiben, obwohl ich das im Moment echt könnte, so viel fällt mir ein. Was ich im Grunde mit dem, was ich geschrieben habe, sagen will, ist Folgendes: Ich bin ziemlich sicher, das die Menschen oft das Spiegelbild von einem selbst sind. Natürlich gibt es auch hier immer Ausnahmen, wie überall. Aber im großen und ganzen glaube ich, dass das so stimmt. Komme ich stark und selbstbewusst rüber, werde ich auch so gesehen und behandelt. Das heißt nicht, dass mich jeder mögen muss, genauso wenig, wie ich jeden mag. Aber ich erwarte nicht mehr schon im Voraus, dass ich nur die Dicke bin und sonst nichts. Natürlich bin ich nicht immer stark. Wer ist das schon. Aber ich bin auch nicht mehr die junge schüchterne, dauernd mit sich selbst hadernde Frau. Heute bin ich wirklich dick und trotzdem fühle ich mich in meiner Haut tausend mal besser, als zu jenen Zeiten. Denkt Ihr auch, oder habt Ihr auch erfahren/erlebt, dass sich mit dem veränderten Blick auf Euch selbst, der Blick anderer auf Euch geändert hat, oder verändert kann?
  • Lasst mich bitte ein kleines P.s. nachschieben: Dieser Satz "Ich bin ziemlich sicher, das die Menschen oft das Spiegelbild von einem selbst sind." passt mit Sicherheit nicht, wenn es sich um ein bestimmtes (Abhängigkeits-)Verhältnis dreht. Ich meine, wenn die Mutter dem Kind das Leben schwer, oder vielleicht sogar zur Hölle macht. Oder wenn dadurch der (kleine) Mensch bereits sehr stark geprägt ist. Ich sprach hier von mir als einem erwachsenen Menschen, der sich durch äußeren indirekten Druck (so und so hat man auszusehen) beeinflussen lassen hat. Im Muter/Kind-Fall ist die Muter wahrscheinlich das Spiegelbild ihrer Mutter/Erziehung und gibt dieses Bild, wie ein Mensch zu sein hat, an die Tochter weiter. Ich meine den Unterschied zwischen sozusagen selbstgemachtem Weltbild, oder dem Bild von sich, oder dem, was man einbebläut bekam. Kanns nicht anders ausdrücken.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65708#post65708']Komme ich stark und selbstbewusst rüber, werde ich auch so gesehen und behandelt.[/quote] Das ist sicher richtig. Allerdings kann man das auch, wenn Äußeres und Inneres nicht übereinstimmen. Ich habe mich immer fett und hässlich gefühlt, egal ob mit 70 oder 130 kg. Meine Mutter hat dafür gesorgt, dass ich dieses Gefühl schon mit 12 verinnerlicht habe, und es ist mir nie gelungen, das zu überwinden. Mein Grundgefühl ist immer dasselbe geblieben, insbesondere gegenüber Männern. Dennoch empfinden andere Menschen mich als stark und selbstbewusst. Wenn sie dann mal Gelegenheit bekommen, hinter die Fassade zu schauen, sind sie sehr überrascht. Eine gute Kollegin hat mich vor vielen Jahren mal eine "Mogelpackung" genannt. Mit Recht.
  • [quote='Sally','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65752#post65752']Eine gute Kollegin hat mich vor vielen Jahren mal eine "Mogelpackung" genannt. Mit Recht.[/quote] der ansicht bin ich nicht. ein mensch kann doch bitte beides sein. stark und schwach. selbstbewusst und zutiefst verunsichert. gerade das macht für mich den reiz des lebens aus, dies beides an sich zu erleben und auszuhalten. ich halte auch überhaupt nichts von diesen ständigen vergleichen. die entwicklung zu einem selbstbewussten menschen - und das hat überhaupt nichts mit gewicht oder äußerlichkeiten zu tun - ist doch eine sehr individuelle sache. ich habe immer gewusst, dass ich etwas wert bin, auch dass ich nicht hässlich bin und trotzdem wurde es von anderen so vermittelt. das hatte bei mir gerade in der jugend sehr viel mit den problemen dieser leute zu tun und mit eifersucht und neid. du bist ein besonderer mensch, sally, und keine mogelpackung.
  • [quote='Lovely Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65759#post65759']du bist ein besonderer mensch, sally, und keine mogelpackung.[/quote] Dankeschön. :-o Sie meinte wohl damit, dass ich eben nach außen hin etwas wirklich [I]völlig[/I] anderes vermittele und ausstrahle als das was ich in Wirklichkeit denke und fühle und bin. [quote='Lovely Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65759#post65759']ein mensch kann doch bitte beides sein. stark und schwach. selbstbewusst und zutiefst verunsichert.[/quote] Findest du wirklich, dass es normal ist, beides [I]gleichzeitig[/I] zu sein? Obwohl ... *denk* ... ein Teil von mir ist tatsächlich selbstbewusst. Der berufliche zum Beispiel. Da weiß ich sehr gut, was ich kann. Und auch wenn es darum geht, als Käuferin/Verbraucherin aufzutreten, lasse ich mir nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen. Also vielleicht hast du wirklich Recht ...
  • [quote='Sally','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65765#post65765']Findest du wirklich, dass es normal ist, beides [I]gleichzeitig[/I] zu sein? Obwohl ... *denk* ... ein Teil von mir ist tatsächlich selbstbewusst. Der berufliche zum Beispiel. Da weiß ich sehr gut, was ich kann. Und auch wenn es darum geht, als Käuferin/Verbraucherin aufzutreten, lasse ich mir nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen. Also vielleicht hast du wirklich Recht ...[/QUOTE] Ja, finde ich - wobei ich in diesem Kontext ein weiteres Mal darauf hinweise, dass auch ein zutiefst unsicherer Mensch [B]sich seiner selbst bewusst sein[/B] kann. Unter Selbstbewusstsein verstehe ich nicht Selbstsicherheit - auch wenn Selbstbewusstsein oft als Synonym dafür benutzt wird! - sondern die genaue Kenntnis des individuellen psychischen Inventars. stübbken
  • stübbken [quote]darauf hinweise, dass auch ein zutiefst unsicherer Mensch [B]sich seiner selbst bewusst sein[/B] kann. Unter Selbstbewusstsein verstehe ich nicht Selbstsicherheit - auch wenn Selbstbewusstsein oft als Synonym dafür benutzt wird! - sondern die genaue Kenntnis des individuellen psychischen Inventars.[/quote] Natürlich hast Du Recht! Leider verfalle auch ich immer wieder in den Fehler. Es ist nicht das Selbstbewusstsein, dass ich eingangs meine, sondern eher das Selbstwertgefühl.
  • [quote='Sally','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65765#post65765'] Findest du wirklich, dass es normal ist, beides [I]gleichzeitig[/I] zu sein? [/quote] das finde ich unbedingt. ich finde es auch völlig normal. abnormal finde ich, was vielen in der kindheit von eltern, familie, schule vermittelt wurde. mir wurde immer vermittelt, dass ich nicht in ordnung bin wie ich bin. in der schule hatte ich zum beispiel ohne großes lernen fast ausschließlich durchschnittliche bis sehr gute noten. nur in einem fach war ich die letzten zwei jahre schlecht. und wie ich heute weiß, lag das eindeutig an dem neuen lehrer, den wir da bekamen. ausschließlich das wurde von meinen eltern wahrgenommen. aber dass ich zig gute noten hatte, dass ich in manchen bereichen besonders begabt war und dass ich auch sehr gute soziale fähigkeiten hatte, war alles nicht existent. weil ich ja in mathe zwischen 4 und 5 stand. ich glaube, dass so eine erziehung einen dazu bringt, sich selbst nicht im vollen spektrum zu sehen. das macht total unsicher. und wer unsicher ist, hat große angst, schwäche zu zeigen. oder zeigt sie einfach nie, weil das ja eh nicht sein darf. ich habe grade in letzter zeit öfters erlebt, wie wohltuend es ist, mal zu sagen, "ich kann nicht" oder "bitte hilf mir" oder einfach die eigene schwäche wahrzunehmen ohne sie zu verdrängen. seit ich meine schwächen besser sehe und spüre, habe ich erst ganz zur selbstakzeptanz gefunden. ich mag mich mit all meinen schwächen sehr gerne. da ist eine große loyalität mir selbst gegenüber gewachsen und die hält auch belastungen aus. und supergirls gibt es sowieso nicht.
  • In diesem Zusammenhang fällt mir ein und auf, dass es absolut unerwünscht war, sich offen über positive Leistungen oder Eigenschaften zu äußern oder gar - welcher Frevel! - zu freuen. Reue über nicht so gute Leistungen oder Schuldbewußtsein war natürlich erlaubt, resp. sogar erwünscht. Ich erinnere mich noch an so tolle Sprüche wie "Eigenlob stinkt!" oder "Es staubt!" - mittlerweile erkenne ich darin eine Methode, Kindern die realistische Selbsteinschätzung (sprich: Selbstbewußtsein) zu verleiden. Offen zugegebenes Erziehungsziel war natürlich die Bescheidenheit... stübbken
  • Ja, ich schmeiße das auch gern mal in einen Topf mit dem Selbstbewusstsein und dem Selbstwertgefühl ... wobei diese Verwechslung sich schon lange den Weg in den allgemeinen Sprachgebrauch gebahnt hat. Die Wikipediaten sagen [B][URL='http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbewusstsein']hier[/URL][/B] unter anderem auch: [QUOTE]Umgangssprachlich wird Selbstbewusstsein auch als ein Wertgefühl seiner selbst verstanden, das eine Person oder eine Gruppe von sich selbst besitzt.[/QUOTE] Aber egal wie es heißt - ich habe es nach außen und nach innen eben (manchmal) nicht. Das Thema "um Hilfe bitten" ist da auch so ein Klassiker. Daran muss ich noch eine Menge arbeiten.
  • [quote='stübbken','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65797#post65797']In diesem Zusammenhang fällt mir ein und auf, dass es absolut unerwünscht war, sich offen über positive Leistungen oder Eigenschaften zu äußern oder gar - welcher Frevel! - zu freuen. Reue über nicht so gute Leistungen oder Schuldbewußtsein war natürlich erlaubt, resp. sogar erwünscht. Ich erinnere mich noch an so tolle Sprüche wie "Eigenlob stinkt!" oder "Es staubt!" - mittlerweile erkenne ich darin eine Methode, Kindern die realistische Selbsteinschätzung (sprich: Selbstbewußtsein) zu verleiden. Offen zugegebenes Erziehungsziel war natürlich die Bescheidenheit... stübbken[/quote] Absolut! Das kann ich nur bestätigen. Ich habe vor vielen Jahren mal ein Seminar besucht, in dem es unter anderem darum ging, Dinge zu notieren, die man an sich gut findet und mag. Zunächst nur für sich allein, also niemand hätte dies zu lesen bekommen oder erfahren. Danach sollte man diese Dinge im Hinblick darauf aufschreiben, dass man sie danach vorliest. Fiel es vielen (mir auch) sowieso schon schwer, Positives über sich selber zu schreiben, war es den meisten fast unmöglich so etwas auch noch öffentlich zu äußern. Als es im Gegenzug später darum ging, alles zu notieren, was man an sich nicht mag, was man alles nicht kann, etc. wurde geschrieben wie der Wind und auch mit dem Vorlesen hatten die meisten keine Probleme. Ich bin sehr davon überzeugt, dass dies alles ein Resultat dessen ist, was Du beschreibst, stübbken. Ich denke da nur an diverse Sprüchlein, die man in diese Poesiealben schrieb: "Sei wie ein Veilchen im Moose, so sittsam, bescheiden und rein und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein..." In Maßen ist vieles vom alten Gedankengut sicherlich in Ordnung, aber dieses Absolute ist schon ganz schön heftig.
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65708#post65708']. Fast jeden Blick auf mich analysierte ich und nahm ihn als stille Kritik oder Abwertung. Ich traute mir wenig zu und glaubte, jeder findet mich einfach nur dick und dadurch hässlich. Dabei habe ich, wenn ich jetzt zurück denke, nie bewusst eine Äußerung dahingehend wahr genommen. Ich hab dies einfach in die Blicke hinein interpretiert, weil [B]ich[/B] mich so gesehen habe. Manchen Weg habe ich mir selber damit versperrt. Ich glaubte, dieser Weg ist für mich, die Dicke, sowieso nicht frei. Ich habs gar nicht erst ausprobiert. Oft traute ich mich nicht, zu sagen, was ich wirklich denke, weil ich glaubte, mich, die Dicke, nimmt man sowieso nicht für voll. Ich habe die Reaktionen, die ich erwartete, den Menschen vorweg genommen. [/quote] Hallo erstmal... ich bin ganz neu hier und dies ist mein erster Beitrag in diesen Forum... wenn ich das so lese, kann ich mich 1000%ig wieder finden... ich fühle genau so, in Bezug auf Männern zum Beispiel... in meinen Augen, kann mich keiner attraktiv finden... wenn ein Mann mir Komplimente macht, so kann ich das nicht annehmen und habe tief in mir das Empfinden, dass er es sowieso nicht ehrlich meint... und mich evtl. eh nur ins Bett bekommen will... sicherlich hängt das auch an bereits gemachten Erfahrungen... ...letztendlich ist es so, dass ich mich selbst immer zurück nehme, weil ich als DICKE nicht wertig genug bin... und so weiter und so fort... ist ganz schön arg, oder... seufz....
  • [I][COLOR=Purple]Schön, dass dieser Thread wieder "ausgegraben" wurde...ich hatte ihn nämlich übersehen. :)[/COLOR][/I][quote='stübbken','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65797#post65797']In diesem Zusammenhang fällt mir ein und auf, dass es absolut unerwünscht war, sich offen über positive Leistungen oder Eigenschaften zu äußern oder gar - welcher Frevel! - zu freuen. Reue über nicht so gute Leistungen oder Schuldbewußtsein war natürlich erlaubt, resp. sogar erwünscht. Ich erinnere mich noch an so tolle Sprüche wie "Eigenlob stinkt!" oder "Es staubt!" - mittlerweile erkenne ich darin eine Methode, Kindern die realistische Selbsteinschätzung (sprich: Selbstbewußtsein) zu verleiden. Offen zugegebenes Erziehungsziel war natürlich die Bescheidenheit...[/quote][I][COLOR=Purple]Ohja! Diese Sprüche kenne ich auch noch. Wenn meine Mutter sie machte, wagte sie noch nicht mal das Wort "Eigenlob" über die Lippen zu bringen und sagte "Eichenlaub". Als ich dann als Kind [/COLOR][/I][I][COLOR=Purple]vollkommen entgeistert [/COLOR][/I][I][COLOR=Purple] nachfragte, wieso, antwortete sie mir, ob ich denn DAS nicht kennen würde??? Übrigens: Ich machte ein Abitur mit der Durchschnittsnote 1,7 unter anderem mit einer schriftlichen Mathezensur von 2+. Der Kommentar von meinem Vater, wohlgemerkt in VORBEIGEHEN, denn ein Gespräch war die Sache nicht wert: "Das kannst Du besser." Als ich 6 Jahre später mein Studium der Veterinärmedizin erfolgreich abschloss, was wirklich ein harter Schuh gewesen war, hat mir keiner aus meiner Familie gratuliert. Die Folge: Ich kann mich heute noch nicht über Leistungen von mir freuen, weil ich immer denke, dass sie einfach nur selbstverständlich sind. [/COLOR][/I] [quote=Sally]Findest du wirklich, dass es normal ist, beides [I]gleichzeitig[/I] zu sein?[/quote][I][COLOR=Purple]Absolut!! Mir geht es eigentlich ständig so![/COLOR][/I] [quote=Lovely Rita] ich glaube, dass so eine erziehung einen dazu bringt, sich selbst nicht im vollen spektrum zu sehen. das macht total unsicher. und wer unsicher ist, hat große angst, schwäche zu zeigen. oder zeigt sie einfach nie, weil das ja eh nicht sein darf.[/quote][I][COLOR=Purple]Das kann ich nur voll und lauthals unterschreiben (ich weiß, dass man nicht lauthals unterschreiben kann, aber es wäre mein Wunsch :-D)[/COLOR][/I] [quote=Lovely Rita] [B] ich habe grade in letzter zeit öfters erlebt, wie wohltuend es ist, mal zu sagen, "ich kann nicht" oder "bitte hilf mir" oder einfach die eigene schwäche wahrzunehmen ohne sie zu verdrängen.[/B] seit ich meine schwächen besser sehe und spüre, habe ich erst ganz zur selbstakzeptanz gefunden. ich mag mich mit all meinen schwächen sehr gerne. da ist eine große loyalität mir selbst gegenüber gewachsen und die hält auch belastungen aus. und supergirls gibt es sowieso nicht.[/quote][I][COLOR=Purple]Rita, den fettgedruckten Satz sollte ich mir wohl ausdrucken und vor die Stirn kleben:applaus:! Diese Erkenntnis muss ich nämlich erst noch haben. Hilfe annehmen ist aus aktuellem Anlass gerade ein großes Thema für mich. Danke! Liebe Grüße Iko [/COLOR][/I]