Ich platze langsam...

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • ... nein, nicht aufgrund meiner Figur, sondern vor Wut!:mad: Kaum noch eine Zeitung in der die Anti-Dicken-Kampagne nicht thematisiert wird. Und immer wieder auch Gespräche, die mir klar machen, dass das Gros der Menschen wirklich so denkt: "Wenn man nur will, dann kann man..." Ich überlge ernsthaft, ob ich mir nicht angewöhne, unsere gesammelten Werke "Gründe für Übergewicht" auszudrucken und stets in der Tasche mit mir zu führen. Und in meinem Fall dann gleich auch noch die Symptonliste für die SD-Unterfunktion. Kommt es wieder mal zu einem Gespräch darüber und ich bemerke das Unwissen, (und merke, dass ich kurz vor'm platzen bin, weil mich das alles so wütend!!! macht) drücke ich denen einfach die Liste in die Hand und sage, sie sollen erst mal lesen. Finde ich gar nicht mal so abwegig. Egal wann und mit wem sich ein Gespäch über dieses Thema ergibt, sie haben fast alle schon Diäten hinter sich und den Jojoeffekt zu spüren bekommen und in fast allen Köpfen spukt der Gedanke "selber Schuld". Und was ich am schlimmsten finde, es sind fast nie dicke Menschen, die gerade diäten oder diäten wollen oder gerade eine Diät hinter sich haben. Aber so war es bei mir ja auch. Als ich damit anfing, trug ich ca. Kleidergröße 40. Und das war direkt nach der Geburt meines ersten Kindes. Später hatte ich round about 63 - 68 Kilo und glaubte, ich wäre fuchtbar fett. Ich würde so gern Menschen davor bewahren, den gleichen Weg der tausend Diäten zu gehen, den ich gegangen bin. Aber ich frage mich, ob sie das überhaupt wollen? Oder ist es auch hier eher so, dass jeder erst seine ganz ureigenen Erfahrungen machen muss, auch wenn sie noch so schmerzhaft sind? Diese ganzen Berichte und Artikel "Weniger essen, mehr bewegen"... und so weiter, hinterlassen starke Spuren. Nicht nur bei mir in Form von unsäglicher Wut, sondern auch in den Köpfen von Menschen, die nicht dick sind. Entweder festigt sich ihre sowieso schon negative Meinung über dicke Menschen, oder sie fangen an, an sich selbst herum zu diäten, obwohl sie keineswegs dick sind. Ich glaube, die Macher dieser ganzen Kampagne sind sich überhaupt nicht bewusst, was sie da ins Rollen bringen. Wie geht Ihr eigentlich mit dieser Thematik um, wenn sich Gespäche in Eurem Umfeld ergeben? Könnt Ihr ruhig bleiben?
  • Wie gehe ich damit um, ich selber habe eine Essstörung, bei meinen Kindern habe ich es aber geschafft das sie keine Diäten etc. machen. Sport ist toll und wenn mal zu viel Süßes geschlemmt wird etwas auf den Süßigkeitenkonsum achten ist auch ok , aber bei allem anderen habe ich mich durchgesetzt das ist mit meinen Kindern nicht passiert , obwohl meine Mutter versucht hat meine kinder zum Diäten zu bringen. Meine Kinder haben alle einen normales Gewicht und sind relativ gesund.
  • Ich werde sehr oft sehr schnell sehr wütend. An anderer Stelle war ja hier auch schonmal zu lesen, dass die Folge eines solchen Gespräches das Ende einer ... nun ja, ich nenne es mal Freundschaft war. Gerade mit meinen KollegInnen debattiere ich immer wieder mal über dieses Thema. Viele sind meiner Meinung - und zwar unabhängig davon, welchen Körperumfang sie selbst haben. Manche sind aber auch völlig erkenntnisresistent. Ich glaube, über unsere "100 Gründe"-Liste würden viele einfach nur lachen. Solange das nicht durch x wissenschaftliche Studien untermauert ist, glaubt sowas kein Mensch. Wir hatten ja hier auch schon diverse Links zu Artikeln, die sich seriös mit möglichen Gründen für hohes Gewicht befasst haben. Die Leserkommentare dazu sprachen eine deutliche Sprache. Ich bunkere eher solche Artikel wie "Wer hat Angst vorm dicken Mensch(en)" oder Ähnliches. Irgendwann hänge ich die hier mal aus. :rolleyes: Als ich meine langjährige Freundin neulich auf die Dickenhatz aufmerksam gemacht habe, hat sie mich getröstet: Gestern waren es die Raucher, heute sind es die Dicken, morgen sind es wieder die Hausfrauen oder die Mütter ... Kein echter Trost für mich, aber ich merke doch an vielen Stellen, dass die Menschen eine andere Sprache sprechen als die Medien. Diese Hetze geht vielen auf den Zwirn, nicht nur den Dicken selbst.
  • In meinem direkten Umfeld gibt es kaum noch Diskussionen über Diäten. Mein Vater hat's glaub ich endlich kapiert, dass ich das Problem mit der Schilddrüse hab und nicht einfach mal so abnehmen kann. Ab und zu fragt er mal wieder: "Aber da muß man doch was machen können? Vielleicht wird ja bald ein Medikament entwickelt." Ich sag dann immer, dass ich ja die Hormone nehme, aber diese wohl viel zu spät eingesetzt wurden und eben nicht alles wieder genauso wird wie früher. Dass man ansonsten nix machen könne, weil die Schilddrüse halt hin ist ... Damit ist dann in der Regel gut, weil er seit einiger Zeit ein viel dringenderes Problem an mir entdeckt hat ... meine Piercings :rolleyes: Im Kollegenkreis wissen die meisten, dass ich von Diäten nix halte und dass ich Probleme mit der Schilddrüse hab. Da gabs auch keine großen Diskussionen. Fremde Leute sind mir völlig wurscht - deren Meinung interessiert mich nicht, da wäre nämlich nicht nur mein Übergewicht "außer der Norm", sondern auch meine schwarzen Klamotten, die Piercings, dass ich in diesem Kackdorf alleinerziehend bin etc. Sollen sie denken, was sie wollen - blöd angesprochen hat mich noch keiner, traut sich wohl niemand :cool2: Und diese ständigen Hetzartikel gegen Dicke lese ich wenn überhaupt nur hier, wenn sie verlinkt werden ;)
    • Offizieller Beitrag
    Bemerkenswert fand ich in diesem Zusammenhang Herrn Seehofers Äußerung bei Hart aber fair, er argumentiere nicht mehr mit der Dummheit der Dicken, seitdem er darauf aufmerksam gemacht worden sei, dass dies Rückschlüsse auf die Bundestagsabgeordneten zulasse. Auch ich sehe in meinem Umfeld, dass die meisten Leute dieses Thema einfach nur noch anödet. Bemerkenswerterweise sind es in erster Linie die, na ja, ich nenne sie mal intellektuell Benachteiligten, die sich weiterhin gerne daran hochziehen. Für mich wieder mal ein Beweis dafür, dass es eigentlich darum geht sich im Vergleich zu vermeintlich "noch Dümmeren" besser zu fühlen.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65058#post65058']Bemerkenswerterweise sind es in erster Linie die, na ja, ich nenne sie mal intellektuell Benachteiligten, die sich weiterhin gerne daran hochziehen. Für mich wieder mal ein Beweis dafür, dass es eigentlich darum geht sich im Vergleich zu vermeintlich "noch Dümmeren" besser zu fühlen.[/quote] Da ist sicher was dran! Dort, wo ich in erster Linie mit Menschen ins Gespräch darüber komme, oder zufällig dazu stoße, bezw. mich einklinke, ist so was wie ein Treffpunkt in einem sozial benachteiligten Stadtteil. Ich habe beruflich da zu tun. Ich will damit nicht sagen, dass sich dort dumme Menschen zusammen finden, nicht, dass das mißverstanden wird. Aber es sind schon doch oft Menschen, die starke Probleme haben. Sei es durch finanzielle Schwierigkeiten, durch Arbeitslosigkeit oder andere Dinge. Man sollte meinen, dass das Interesse gerade da auf anderen Ebenen liegt, aber das Thema Figur und Abnehmen ist doch sehr stark ausgeprägt. Vielleicht ist es aber auch so, dass ich da stark sensibilisiert bin durch dieses Forum und es deshalb so empfinde. Aber eigentlich glaube ich das nicht. Kann es sein, dass wenn das Leben einfach voller Probleme ist, man sich lieber mit "leichteren" Themen beschäftigt? So in der Art, ich habe kaum Geld zum Leben, und weiß auch nicht, wie ich da raus kommen soll, also mache ich was für mich.... eine Diät, damit ich "wenigstens" gut aussehe... So kommt es mir manchmal vor. Man kann sich nichts leisten, also leistet man sich eine Diät und hat das Gefühl aktiv zu sein und etwas für sich zu tun. So etwa.
  • [QUOTE]Kann es sein, dass wenn das Leben einfach voller Probleme ist, man sich lieber mit "leichteren" Themen beschäftigt? So in der Art, ich habe kaum Geld zum Leben, und weiß auch nicht, wie ich da raus kommen soll, also mache ich was für mich.... eine Diät, damit ich "wenigstens" gut aussehe... So kommt es mir manchmal vor. Man kann sich nichts leisten, also leistet man sich eine Diät und hat das Gefühl aktiv zu sein und etwas für sich zu tun. So etwa.[/QUOTE] Jep, das kann sehr gut sein. Generell kümmert es sich sowieso leichter um fremde Probleme als um die eigenen ...
  • Naja, derjenige kümmert sich ja nicht um fremde Probleme, wenn er anfängt eine Diät zu machen, um sich vermeintlich wohler zu fühlen. Oder habe ich Dich da jetzt falsch verstanden?
  • Das sind zwei Dinge, die aber durchaus ineinandergreifen. Zum einen neigen Menschen, die mit sich selbst und ihrem Leben kaum oder nicht klarkommen, wohl eher dazu, andere wegen Nichtigkeiten zu verurteilen (hier: wegen der vermeintlichen "Schwäche" Übergewicht), um sich wenigstens in einem Punkt ein wenig besser fühlen zu können - im Sinne von "ich bin dir überlegen". Sich selbst über andere erheben muss ja nur, wer sich eigentlich klein fühlt. Zum anderen ist ein Erfolg durch Abnehmen für viele dieser Menschen eben ein Erfolg. Wenn man beruflich, finanziell etc. schon keine Erfolge hat, dann doch wenigstens dort. Nicht umsonst finden sich auch in den klassischen Muckibuden viele Jungs, die im Leben massive Probleme haben. Irgendwoher muss man sein Selbstwertgefühl schließlich beziehen.
  • Sally [quote]Zum anderen ist ein Erfolg durch Abnehmen für viele dieser Menschen eben ein Erfolg. Wenn man beruflich, finanziell etc. schon keine Erfolge hat, dann doch wenigstens dort.[/quote] Das erinnert mich stark an den Bericht einer jungen Frau, die Magersüchtig ist. Dieses Gefühl "Herr/Macht über den Körper" zu sein/haben, - also in gewissem Sinne ein Erfolgserlebnis zu haben, kann man damit irgendwie vergleichen, oder?
  • ich finde auch, dass "ein paar kilo zuviel" oder das "sündigen beim essen" in den letzten jahrzehnten einfach zum smalltalkthema verkommen sind. es ist IN eine "ernährungsumstellung" zu machen und sich über [U]eine[/U] kleidergröße zu viel zu grämen. 99% der menschen wollen (und brauchen) gar keine fundierten informationen zum thema, sie wollen nur plappern und ich hab mir schon lange abgewöhnt, da irgendwie aufklärend wirken zu wollen.
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65058#post65058'] Bemerkenswerterweise sind es in erster Linie die, na ja, ich nenne sie mal intellektuell Benachteiligten, die sich weiterhin gerne daran hochziehen. Für mich wieder mal ein Beweis dafür, dass es eigentlich darum geht sich im Vergleich zu vermeintlich "noch Dümmeren" besser zu fühlen.[/quote] Diese Erfahrung habe ich so nicht gemacht. Sicher, [I]diese [/I]Leute ziehen sich nur zu gern daran hoch. Aber in meinem Umfeld sind es auch die sog. "Gebildeten": Darunter eine Gynäkologin (nicht meine), eine Architektin, diverse Lehrerinnen, eine Sozialpädagogin, eine Chemikerin... Mit Vorliebe zitieren diese Leute auch immer wieder die "tollen" Artikel, in denen es heißt, dass es in der "gebildeten" (sorry, muss ich in dem Zusammenhang einfach in "" setzen ;)) Oberschicht angeblich keine Dicken gibt, sondern dass die hauptsächlich aus der sozial schwachen Unterschicht stammen. Mit hämischem Grinsen in meine Richtung natürlich. Mein Studium blenden sie dann gerne mal aus... Recht hast Du sicherlich damit, dass diese Leute etwas zum Darauf-Herumtrampeln brauchen, um sich besser zu fühlen. Ansonsten können wir jetzt natürlich darüber diskutieren, wie wir "intellektuell benachteiligt" definieren... :teufel:
  • [QUOTE=Martina]Bemerkenswerterweise sind es in erster Linie die, na ja, ich nenne sie mal intellektuell Benachteiligten, die sich weiterhin gerne daran hochziehen. Für mich wieder mal ein Beweis dafür, dass es eigentlich darum geht sich im Vergleich zu vermeintlich "noch Dümmeren" besser zu fühlen. [/QUOTE] [quote='Lea','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65080#post65080']... Mit Vorliebe zitieren diese Leute auch immer wieder die "tollen" Artikel, in denen es heißt, dass es in der "gebildeten" (sorry, muss ich in dem Zusammenhang einfach in "" setzen ;)) Oberschicht angeblich keine Dicken gibt, sondern dass die hauptsächlich aus der sozial schwachen Unterschicht stammen... [/quote] Beides Plattheiten oder Platitüden, wie ich sie liebe, wenn sie als solche zu erkennen sind. Ausserdem entbehrt das Ganze jetzt nicht einer gewissen Komik. Jeder von "seiner Seite aus". ;)
  • In meinem Umfeld ist mein Gewicht nur deshalb gerade ein Thema, weil es sich halt reduziert hat. Da wird kurz drüber gesprochen und das wars dann aber auch. Negativ auf mein Gewicht bin ich seit Jahren nicht angesprochen worden. Das letzte woran ich mich in dem Zusammenhang erinnere war, dass so herbalife Leutchen mir Werbung auf den Tisch gelegt hatten. Netterweise, als ich gerade nicht im Raum war. Ich bin ja gleich wie eine Rakete - ein mächtig wütende Rakete!!! - hinter denen hergerast, aber leider waren sie schon weg. Wahrscheinlich ahnt jeder, dass ich schon "ein grosses Kind" bin und mir nicht mehr erklären lassen muss, was ich tun oder auch nicht tun sollte.
  • was mich immer so irritiert ist, dass Leute, selbst wenn sie wussten, dass man sehr krank war oder ist, einen freudestrahlend begrüßen mit "Mein Gott Du siehst einfach toll aus, nicht wahr Du hast mächtig abgenommen" dass Gewichtsverlust auch negativ besetzt sein kann, wird garnicht mehr zur Kenntnis genommen. toni
  • [quote='toni','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65087#post65087'] dass Gewichtsverlust auch negativ besetzt sein kann, wird garnicht mehr zur Kenntnis genommen.[/quote] Genau - das hat mich auch schon genervt. Bei Gewichts[I]ab[/I]nahme werden reflexartig Komplimente verteilt, egal warum und ob der Gewichtsverlust überhaupt beabsichtigt war: ob durch Diät, Magengeschwür, Darmgrippe, Krebs, Magersucht... Deshalb ist Magersucht wahrscheinlich auch gesellschaftlich eher akzeptiert als Übergewicht: Bei manchen meiner Bekannten habe ich den Verdacht, dass sie Magersüchtige nur vordergründig bemitleiden, in Wirklichkeit bewundern sie die "schlanke" Figur und das eiserne Durchhaltevermögen der Leute... :eek: Das letzte Mal, als ich was abgenommen hatte (lange her :-p), hat mir meine Schwiegermutter sogar GRATULIERT! Nach dem Motto: lieber schlank und krank, als rund und gesund. :mad: Na toll.
  • Meine liebe Freundin die vor zwei Jahren mit 44 Jahren am Speiseröhrenkrebs gestorben ist, bekam von ihrer Schweigermutter auch zu hören: "Na aber wenigstens biste schlank geworden...". Furchtbar.
  • [quote='Sonnenkuss','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65174#post65174']Meine liebe Freundin die vor zwei Jahren mit 44 Jahren am Speiseröhrenkrebs gestorben ist, bekam von ihrer Schweigermutter auch zu hören: "Na aber wenigstens biste schlank geworden...". Furchtbar.[/quote] Da kann ich nur entsetzt schlucken.:eek:
  • Als der ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, kurzfristig schlanker geworden war, bekam er sogar von den Medien dafür Komplimente. Ein paar Monate später verstarb er an Krebs. Um auf das Anfangsposting zurück zu kommen: Ich glaube, je mehr Studien und Kampagnen es zu und gegen Übergewicht gibt, desto mehr schleift sich das auch ab. Dennoch scheint sich bei den meisten Menschen die Vorstellung, dass schlank sein mit das Wichtigste im Leben ist, fest im Hinterkopf verankert zu haben. Immer, wenn ich an sich schon schlanke Menschen jammern höre, dass sie unbedingt "mal wieder" abnehmen müssten, weil die 500g mehr von Weihnachten oder vom Urlaub ja kein Zustand seien, wünsche ich mir, ich hätte ein T-Shirt an mit dem Aufdruck: [B] [I]Diäten formten diesen schönen Körper.[/I][/B]
  • [quote] [quote='Sonnenkuss','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65174#post65174']Meine liebe Freundin die vor zwei Jahren mit 44 Jahren am Speiseröhrenkrebs gestorben ist, bekam von ihrer Schweigermutter auch zu hören: "Na aber wenigstens biste schlank geworden...". Furchtbar.[/quote] [/quote] So eine Aussage ist doch absolut menschenunwürdig.
  • Meine beste Freundin hatte Krebs und hat (selbst!) darüber gejammert, dass alle anderen Chemotherapiepatienten ja abnehmen und sie leider so rund bleibt wie sie ist. Da konnte ich sagen was ich wollte, denn ich war ja froh, dass sie nicht abgemagert ist und dankbar dafür, dass sie ein paar Reserven hatte. Dabei ist sie nicht mal dick, nur rundlich, also vielleicht 5-10kg über Normalgewicht. Ich fand es einfach nur traurig, dass selbst solch üble Erkrankungen oder Schicksalsschläge noch von Gedanken über das Gewicht durchbrochen werden.
  • Diese Berichte haben mir ein Bild in Erinnerung gebracht: Die Schwiegermutter meiner Schwester, immer eine stattliche Frau, die dauernd irgendeine Diät machte, verbrachte schwer krebskrank die letzten Monate im Hause meiner Schwester. Bei einem meiner Besuche, sie lag im Bett, war um die Hälfte weniger und kaum wieder zu erkennen, nahm sie ihre Bettdecke beiseite, streckte ein Bein heraus und meinte mit einem stolzen Lächeln: "So schön schlanke Beine habe ich noch nie gehabt, oder?" Was soll man da sagen?
  • [quote='Itsme','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65261#post65261'] Bei einem meiner Besuche, sie lag im Bett, war um die Hälfte weniger und kaum wieder zu erkennen, nahm sie ihre Bettdecke beiseite, streckte ein Bein heraus und meinte mit einem stolzen Lächeln: "So schön schlanke Beine habe ich noch nie gehabt, oder?"[/quote] Ich finde sowas ganz entsetzlich. Es zeigt aber auch, dass die Leute, die sagen, sie würden 3 (oder waren's 5?) Jahre ihres Lebens (oder einen Arm, ein Bein usw.) opfern, wenn sie dafür schlank wären, es wohl offensichtlich ernst meinen. Wenn einen der Gedanke ans Schlanksein nicht mal im Angesicht des Todes loslässt... Furchtbar. In welcher verrückten Welt leben wir bloß? Oder sind das nur Auswüchse der westlichen, dekadenten Überflussgesellschaft? Gesellschaften, die noch Probleme mit Hunger und Armut haben, kennen sowas wahrscheinlich nicht. Oder?
  • es ist aber auch inzwischen das small talk Thema gleich nach dem Wetter. Man findet so leicht Gleichgesinnte und das Lästern über Dicke kann man sehr wohl als Sorge um die Gesundheit der Dicken, ja sogar der Volksgesundheit darstellen. Ist jemand dick , so muss man mit Indiskretion, Aufdringlichkeit und sogar Mobbing rechnen. Alles unter dem Deckmäntelchen "Fürsorge" Ich musste erleben, dass meine gesundheitsbewussten und fitten Kollegen, sehr pikiert reagierten als ich bei einer Dienstbesprechnung meinen implatierten Defibrilator erwähnte. Ich musste das machen, denn bei einem eventuellen Schock kann ich das Bewusstsein verlieren und da ist es gut, wenn meine Umwelt informiert ist und weiss was dann zu tun wäre. Ich habe mich bewusst kurz und sachlich darüber geäußert, trotzdem, es war schon zuviel. Viel interessanter war, dass ich inzwischen wieder dicker geworden bin und doch aufpassen sollte, dass das nicht ins Kraut schiesst. toni
  • [QUOTE]Bei einem meiner Besuche, sie lag im Bett, war um die Hälfte weniger und kaum wieder zu erkennen, nahm sie ihre Bettdecke beiseite, streckte ein Bein heraus und meinte mit einem stolzen Lächeln: "So schön schlanke Beine habe ich noch nie gehabt, oder?" [/QUOTE] Vielleicht hat sie auch nur Deinen entsetzten Blick gesehen und wollte die Situation etwas auflockern? Totkranke haben oft einen erstaunlich trockenen Humor, das hab ich schon oft bei meiner Arbeit erlebt.