"Reifer, verantwortungsbewusster Babysitter, flexibel...

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  • 20 € fürs Babysitten ist ja auch Quatsch... ...aber 3 € geht meiner Meinung nach auch nicht. Mir wäre es auf jeden Fall peinlich jemandem für seine Arbeit 3 € anzubieten. Das ist irgendwie menschenverachtend. Übrigens hat vor mehr als 15 Jahren unser Babysitter 12 Mark die Stunde bekommen.
    • Offizieller Beitrag
    [quote='Sonnenkuss','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=64916#post64916']wenn ihr von 20 Euro die Stunde ausgeht, lest euch mal schlau und träumt weiter.[/quote]Ich wollte damit lediglich klar machen, dass ein 400-Euro-Job nicht automatisch Hungerlohn bedeutet. Natürlich steht es außer Zweifel, dass es auch Firmen gibt, die das ausnutzen. Aber hier ruft alle Nas' lang einer an und will was. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man das abrechnen kann: Per Rechnung (in geringem Umfang ohne Gewerbeschein, sonst mit) oder wenn es keine einmalige Sache ist und die 400 Euro im Monat nicht überschreitet und man nicht schon einen anderen 400 Euro-Job hat (geht ja nur einer auf ein Mal) und der AG das so möchte, geht es auch auf 400-Euro-Basis. Und ich würde dann 20 Euro pro Stunde nehmen (vor drei Jahren 18 Euro). Das träume ich nicht. Das ist die Realität. Und wenn es über Rechnung geht, dann verdoppelt sich der Stundensatz, denn die Rechnung müssen wir voll versteuern. Ich sehe auch nicht ein, dass ich meine qualifizierte Arbeit billig verscherbeln soll. Wer das nicht zahlen will, kann ja woanders fragen. Ich [B]muss[/B] das nicht machen. Und solange ich das nicht muss, bestimme ich die Preise. So einfach ist das. Im Übrigen habe ich als Schülerin auch schon Clos geputzt. Und dafür würde ich sicher keine 20 Euro verlangen, aber für Arbeit, die mir das abverlangt, was ich mir in fast 30 Jahren Berufsleben angeeignet habe, will ich gut bezahlt werden. Davon lasse ich mich weder durch die Tatsache, dass ich eine Frau bin, noch durch mein Übergewicht abhalten. Hier in Schwaben geht der Trend ohnehin zum Zweit- und Drittjob ... auch unter gut bezahlten Arbeitnehmern. Das ist hier die Normalität. Martina
  • [QUOTE]Hier in Schwaben geht der Trend ohnehin zum Zweit- und Drittjob ... auch unter gut bezahlten Arbeitnehmern. Das ist hier die Normalität. [/QUOTE] Martina, das ist bei meinen KollegInnen eben auch so - wir sind da sicher auch in einer bevorzugten Position, weil hier in Bayern speziell in der außerklinischen Intensivpflege massiv Personal gesucht wird UND wir aufgrund der langen Dienstzeiten (die automatisch relativ wenig Arbeitstage pro Monat bedeuten) die Möglichkeit haben, nebenbei noch 3 Dienste zu machen UND trotzdem ausreichend freie Tage zu haben. Ich spiele schon auch mit dem Gedanken, denn 400€ mehr pro Monat wären eine sehr deutliche Verbesserung meiner Situation, aber momentan braucht mein Sohnemann mehr als deutliche Tritte in den Allerwertesten, um was für die Schule zu tun. Da will ich nicht noch öfter außer Haus sein, als durch meinen Vollzeitjob nötig. Zudem beginne ich ab Ende April eine neue Fortbildung, die über ein halbes Jahr läuft und mich neben den nicht geringen Gebühren auch noch etliches an Benzin kosten wird (von der freien Zeit mal abgesehen). Wenn ich die aber bestanden habe, kann ich wiederum zu meinem Arbeitgeber gehen und in neue Gehaltsverhandlungen treten - die ziemlich sicher zu meinen Gunsten ausgehen werden :cool2:
  • Genau. Wir haben einfach den Vorteil nicht zu müssen und eben eine Ausbildung zu haben... aber wer den Kopf in der Schlinge hat, arbeitet halt schon mal für 4,50 € beim KiK: [URL='http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/oberhausen/2007/10/17/news-685531/detail.html']Empörung über 4,50 € Stundenlohn[/URL]
    • Offizieller Beitrag
    Das finde ich auch nicht in Ordnung. Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn Menschen Vollzeit arbeiten und sich durch Hartz IV auf Existenzminimum hieven lassen müssen. Auch Arbeitgeber haben eine soziale Verantwortung.
  • Martina [quote]Ich sehe auch nicht ein, dass ich meine qualifizierte Arbeit billig verscherbeln soll. Wer das nicht zahlen will, kann ja woanders fragen. Ich [B]muss[/B] das nicht machen. Und solange ich das nicht muss, bestimme ich die Preise. So einfach ist das.[/quote] Das ist ja auch vollkommen okay, wenn man dies von der Situation her kann. Vielen Frauen, - auch mit guter Ausbildung, bleibt aber gar nichts anderes übrig, wenn eine Familie versorgt werden will und der Mann nicht genug verdient. Das ist nun mal so und das machen sich viele Arbeitgeber zunutze und drücken die Löhne immer weiter runter. Sie sitzen am längeren Hebel, weil es zu wenig Arbeitsstellen und zu viele Arbeitssuchende (in Not) gibt und das ist genau das, was ich Eingangs meinte. @ Darcy Zwischen 3.- € und 20.- € ist natürlich ein Himmelweiter Unterschied, - wobei ich nie davon gesprochen habe, dass ein Babysitter 20.- € die Stunde haben muss. Und man darf hier auch nicht die Tagesmutter mit dem Babysitter verwechseln. Eine Tagesmutter bleibt in ihrer Wohnung und hat oft mehr als ein Tagespflegekind. Dann rechnet sich das alles natürlich wieder anders. Wenn diese pro Kind und Stunde ca. 5.- € hat und vielleicht 3-4 Kinder in Pflege, kann außerdem zu Hause bleiben und eigene Kinder sind auch da, sieht die Sache nicht so schlecht aus. Aber ein Babysitter, - zumal "ein reifer, flexibler, vielleicht sogar so was wie auf Abruf, geht in die Wohnung der Eltern, hat einen extra Zeitaufwand für den Weg und evtl sogar auch noch Fahrkosten. Dem will man seine Kinder anvertrauen, er soll verantwortungsbewusst und möglichst erfahren sein. Das für 3.- € pro Stunde zu erwarten ist meiner Meinung nach, schon mehr als unverschämt. Aber die Not wird auch hier Frauen finden, die das tun.
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=64972#post64972']Das finde ich auch nicht in Ordnung. Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn Menschen Vollzeit arbeiten und sich durch Hartz IV auf Existenzminimum hieven lassen müssen. Auch Arbeitgeber haben eine soziale Verantwortung.[/quote]Tja Martina, soziale Verantwortung. Ich dneke diese Gesellschaft driftet auseinander. Siehe Zumwinkel von der Post. Witzigerweise ist er ja schon Multimillionär seit 1971, als er die geerbte Firma verkaufte. Damit wir dummen Arbeitnehmer wissen wo wir hingehören, veröffentlichte die Hauspostille des gleben Riesen einen Tag vor dem Rücktritt des Herrn noch einen fetten Artikel über fleissige, bescheidene Arbeitnehmer und die Wichtigkeit moralisch integren Verhaltens vonm Führungskräften. Die Linke wirds bei der Hamburg Wahl freuen, es sei denn die Wähler können sich allzu deutlich an die Forderung nach neuer Mauer und Stasi erinnern. Oder wie mein Opa zu sagen pflegte: Politik ist ein schmutziges Geschaft. Und Kapitalismus und Politik kann man nun mal nicht sauber trennen.
  • na, ich weiß nicht, ob sich darauf überhaupt jemand melden wird. als ich vor jahren auch babygesittet habe, hab ich keinen job unter 10 mark gemacht. und der Deutsche Kinderschutzbund, bei dem man Babysitterkurse macht und anschließend vermittelt wird, hat als Mindestlohn damals 7,50 Mark angegeben, was ich schon wenig fand... Also in Euro €3,75. Ob dieser Satz mittlerweile angehoben wurde, weiß ich nicht. Es ist jetzt auch etwa 7 Jahre her, seit ich das letzte Mal damit Geld verdient hab. Und mein Kassiererjob war da auch mit 10 Mark/stunde bezahlt. Mittlerweile sollte es wenn, eher mehr sein. Liebe Grüße Dani
  • [quote='Cassandra','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=64982#post64982']Oder wie mein Opa zu sagen pflegte: Politik ist ein schmutziges Geschaft. Und Kapitalismus und Politik kann man nun mal nicht sauber trennen.[/quote]Ich würde sagen, Kapitalismus und Politik ist eine Art Blutsverwandtschaft.
  • [QUOTE=Itsme]Das ist ja auch vollkommen okay, wenn man dies von der Situation her kann. Vielen Frauen, - auch mit guter Ausbildung, bleibt aber gar nichts anderes übrig, wenn eine Familie versorgt werden will und der Mann nicht genug verdient. Das ist nun mal so und das machen sich viele Arbeitgeber zunutze und drücken die Löhne immer weiter runter. Sie sitzen am längeren Hebel, weil es zu wenig Arbeitsstellen und zu viele Arbeitssuchende (in Not) gibt und das ist genau das, was ich Eingangs meinte. [/QUOTE] Vielleicht ist das ja hier in Bayern und in meiner Branche völlig anders, aber die Arbeitgeber können sich durchaus nicht mehr einfach so aussuchen, wen sie einstellen. Mein Unternehmen und die der Konkurrenz haben jedenfalls massive Probleme, wirklich qualifiziertes Personal zu finden - so sehr, dass ich 500€ Prämie kriege, wenn ich jemand für die Firma anwerbe und die Person die Probezeit besteht. Dabei könnte mein AG natürlich auch den Lohn drücken, denn ich bin mehr als jede Ehefrau mit schlecht verdienendem Mann auf mein Gehalt angewiesen - ich hab nämlich nicht mal so einen. Sprich - ohne Job hätte ich gar nix. Trotzdem muss ich aber mit Selbstbewußtsein in Job- und/oder Gehaltsverhandlungen gehen, eben weil ich es mir nicht leisten kann, für einen Hungerlohn zu arbeiten - und weil meine qualifizierte Arbeit, meine Flexibilität und Einsatzbereitschaft das Geld wert sind. Das weiß auch mein Arbeitgeber ;) Ehrlich gesagt kann ich mir aber nicht vorstellen, dass jemand mit entsprechender Qualifikation (z.B. Kinderpflegerin oder ähnliches) den Job für 3€ macht - ich könnte mir vorstellen, dass die sehr lange suchen müssen oder aber im persönlichen (Vorstellungs)Gespräch nach oben gehandelt werden können.
  • [quote='Darcy','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=64991#post64991']Ehrlich gesagt kann ich mir aber nicht vorstellen, dass jemand mit entsprechender Qualifikation (z.B. Kinderpflegerin oder ähnliches) den Job für 3€ macht ...[/quote] Kann ich mir auch nicht vorstellen. Meine Babysitter haben Ende der 90er Jahre 10 DM die Stunde bekommen, später 6 Euro. Eine ist dann geblieben, bis wir (seit kurzem) niemanden mehr brauchen, wenn ich abends arbeite. Für eine Stunde bespaßen, eine Stunde zu Abend essen und ins Bett bringen und drei Stunden Fernsehen oder Lesen 30 Euro zu bekommen finde ich dann schon ok. Da gab es auch nie Klagen. Etwas anderes ist es natürlich, wenn es um eine regelmäßige qualifizierte Tagesbetreuung geht.
  • Das kann man jetzt so und so sehen. Ich finde auch auch,wenn man einen qualifizierten Beruf hat,soll man den angemessenen Stundenlohn dafür kriegen.Denn für was hat man denn dann in seinem Leben geackert. Man hat halt dann einen Beruf,wo man doch einigermassen Ansprüche stellen kann. Wie ich schon mal geschrieben habe,ich habe keinen Beruf erlernt und habe trotzdem immer gearbeitet,und hatte drei kleine Kinder.Man findet immer etwas,wenn man arbeiten will,aber man könnte sich auch ab und zu ärgern,wenn man für eine Stunde schuften muss,dass man nicht mal richtig Zeit zum trinken hat. Dann bekommt man 6,50 Euro in der Stunde.Und dann wird das auch noch so genau ausgerechnet,wenn du fast vier Stunden gearbeitet hast,und da fehlen dir noch fünf Minuten und die werden nicht bezahlt.Und das ist bei mir abends,und ich arbeite in einer Hotelküche,wo es auch nicht leicht ist.Aber das ist halt wieder der Nachteil,wenn man keinen Beruf erlernt hat.Und mich jetzt noch weiterbilden,das haut finanziell und auch zeitlich nicht hin.Denn obwohl meine Kinder erwachsen sind,haben wir immer noch Schulden von unserem Haus,die wir noch abbezahlen müssen.Da hat man halt noch immer dran zu knabbern.:rolleyes:
  • Ich bin sowohl reif als auch verantwortungsbewusst. Ich bin ein wunderbarer Babysitter, kann spielen, Regeln durchsetzen und Kinderlieder singen. Ich bekomme 1,25€ die Stunde. Die Mutter "meines" Kindes hat zur Zeit 3 Jobs. Sie hat eine Vollzeitstelle, eine 5-Std.-Stelle und betreut noch nebenbei Pflegekinder in ihren Pflegefamilien als Beraterin. Sie ist qualifiziert und hat ezliche Fortbildungen gemacht. Trotzdem kann sie nicht mehr bezahlen. Vielleicht ist sie geizig, vielleicht wird sie ausgebeutet, vielleicht werde ich ausgebeutet und vielleicht bin ich eine Wohltäterin. Jedenfalls habe ich einen kleinen Job, der mir ein paar Möglichkeiten eröffnet.
  • [quote='sombra_blanca','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65612#post65612']Die Mutter "meines" Kindes hat zur Zeit 3 Jobs. Sie hat eine Vollzeitstelle, eine 5-Std.-Stelle und betreut noch nebenbei Pflegekinder in ihren Pflegefamilien als Beraterin. Sie ist qualifiziert und hat ezliche Fortbildungen gemacht. Trotzdem kann sie nicht mehr bezahlen.[/QUOTE]Das ist leider kein Einzelfall. Ich kenne eine Dame mittleren Alters, die ein Kind im Teenageralter halt. Die Dame hat ebenfalls 3 Jobs, arbeitet in der Woche 60-70 Stunden und dennoch reichen ihre Gehälter und das Kindergeld nicht aus, beide zu ernähren, so dass sie noch auf weitere Sozialleistungen angewiesen ist. Es ist eine Sauerei, dass sich fleißige Bürger trotz aller Bemühungen mit ihrem Einkommen immer noch an der Armutsgrenze entlang hangeln müssen. :wut:
  • In vielen Berufen ist aber auch so, dass diese überlaufen sind. Bürojobs z. B., dass ist ein Horror. Fast jeder der eine Umschulung macht, macht eine Umschulung auf einen Bürojob. Betriebe bilden aus, holen sich somit billige Arbeitskräfte und übernehmen die Azubis aber nicht mehr. Ich hab' eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht und danach noch eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin angehängt, weil ich in meinem dummen Sein dachte, dass sich das gut ergänzt und da Sprachkenntnisse immer öfter gefordert werden, ich einen Vorteil haben würde, da ich diese durch ein Zeugnis und eine Ausbildung belegen kann. Tja, falsch gedacht. Auf eine Bürostelle kommen in der Regel ca. 150 Bewerbungen, wenn da jemand ist, der mehr Berufserfahrung hat (und ich hab hier nicht soooo viel) und das Ganze genauso gut machen kann wie ich und das noch zu einem billigeren Preis, tja, dann kann man sich denken, wer wohl die Stelle bekommt. Zuletzt bekam ich über eine Zeitarbeitsstelle als Sachbearbeiterin im Einkauf 1050,00 € netto. Natürlich ist das für viele 'n Haufen Geld. Für mich hats aber von vorne bis hinten nicht gereicht. Nach Abzug der ganzen Lebenshaltungskosten, Versicherungen und Benzin blieb mir nicht viel zum Leben. Ich kanns mir nicht mal leisten für ein Wochenende zu 'ner Freundin zu fahren, die 200km weg wohnt, obwohl die Unterkunft ja umsonst wäre. Einen 400 € zu finden, ist in meiner Region so schwer, da ich in einer relativ kleinen Stadt wohne, müsste ich hier wieder in die Grossstadt fahren und da muss man dann wieder rechnen, ob sich das bei den Spritpreisen überhaupt lohnt, ob da überhaupt was übrig bleibt und da siehts dann eben schon wieder schlecht aus. Und 'nen 400 € nach der Arbeit in der Stadt zu finden, in der man eh schon arbeitet... Tja, dann müsste man erst mal wissen, wann man jeden Tag aus hat. Der AG verlangt flexibilität und Überstunden fielen bei mir täglich an, mal warens 60 Minuten, mal 90 Minuten mal auch nur ne halbe Stunde. Aber der AG des 400 € möchte wissen, wann der AN zur Arbeit kommt und der AG des Vollzeitjobs möchte, dass der AN durch seinen 400 € nicht eingschränkt ist. Außerdem gibt es so viele Arbeitslose Menschen, wenn der AN da nicht flexibel ist und bereit ist, jederzeit für die Firma alles mögliche zu tun, dann sieht man alt aus. Das Ganze gehört sich einfach besser vom Staat geregelt, die Löhne gehören überprüft und Mindestgrenzen gehören gesetzt, Mindestgrenzen die dem AN zu gute kommen und ihn nicht das Genick brechen. Ich denke nicht, dass sich diese Situation noch verbessern wird, es wird eher schlechter werden. Bald werden Azubis bezahlen müssen, um ausgebildet zu werden. Zumal ich sowieso der Meinung bin, dass man beim heutigen Jobangebot und der Aussicht auf einen Job sowieso keine Ausbildung mehr braucht. So viele gelernte, gute Arbeitskräfte müssen Helfertätigkeiten in Fabriken nachgehen die total unterbezahlt sind. In meiner letzten Einsatzfirma bekamen die Helfer im 3-Schicht-System 7,38€ brutto...
  • [quote='HoneyBunz','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65727#post65727'] Betriebe bilden aus, holen sich somit billige Arbeitskräfte und übernehmen die Azubis aber nicht mehr. Ich hab' eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht und danach noch eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin angehängt, weil ich in meinem dummen Sein dachte, dass sich das gut ergänzt und da Sprachkenntnisse immer öfter gefordert werden, ich einen Vorteil haben würde, da ich diese durch ein Zeugnis und eine Ausbildung belegen kann. Tja, falsch gedacht.[/quote] so billig kommt heutzutage ein Azubi dem AG nicht mehr. Für den Azubi muss extra ein Ausbilder abgestellt werden, der eine Ausbilderzulassung bei der IHK abgelegt hat. Ich arbeite mit Azubis und es ist schon manchesmal mühselig zusätzlich zur meiner Arbeit noch Ausbildung zu machen. Die Zeiten, wo ein Azubi auch mal das Vesper holt oder das Archiv aufräumt, die sind schon lange vorbei und die Entlohnung ist, verglichen mit den Gehälter von ausgebildeten, langjährigen Mitarbeiter, auch nicht wenig. Dieser Traumberuf Fremdsprachenkorrespondentin ist eben auch keiner mehr, wenn man nur die gängigen Sprachen wie Englisch, Französich Italienisch,Spanisch anzubieten hat. Gefragt sind jetzt Exoten wie Arabisch. Japanisch, Chinesisch in Wort und Schrift. [quote='HoneyBunz','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65727#post65727']Einen 400 € zu finden, ist in meiner Region so schwer, da ich in einer relativ kleinen Stadt wohne, müsste ich hier wieder in die Grossstadt fahren und da muss man dann wieder rechnen, ob sich das bei den Spritpreisen überhaupt lohnt, ob da überhaupt was übrig bleibt und da siehts dann eben schon wieder schlecht aus. [/quote] Ich fürchte, du musst um beruflich wieder auf die Beine zu kommen, über einen Ortswechsel nachdenken müssen. Das müssen ja viele aus Deiner Gegend. Das ist bitter, ich weiss das selbst, aber Flexibilität ist Voraussetzung, da hilft einfach kein Klagen. Leider... toni
  • [quote='toni','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65748#post65748']Die Zeiten, wo ein Azubi auch mal das Vesper holt oder das Archiv aufräumt, die sind schon lange vorbei toni[/quote] Das meinte ich eben auch toni, da diese Zeiten vorbei sind und der Azubi eigentlich mittlerweile auch schon oft so angelernt wird, dass er eine gelernte Kraft ersetzt, macht das doch zu einer billigen Arbeitskraft. Ein kaufmännischer Azubi verdient im durchschnitt zwischen 500 und 600 € netto, was ja doch wesentlich weniger ist, als ein gelernter Mitarbeiter bekommt. Natürlich mag das für den Ausbilder selbst eine zusätzliche Strapaze sein, aber dennoch ist der Azubi eine billige Arbeitskraft. [quote='toni','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65748#post65748']Ich fürchte, du musst um beruflich wieder auf die Beine zu kommen, über einen Ortswechsel nachdenken müssen. Das müssen ja viele aus Deiner Gegend. Das ist bitter, ich weiss das selbst, aber Flexibilität ist Voraussetzung, da hilft einfach kein Klagen. Leider...[/quote] Aus familiären Gründe geht das leider nicht... Eigentlich ziehen hier nur sehr wenige in die Großstadt, bei einem Vorstellungsgespräch im Nürnberger Raum meinte dort auch der Personalchef "die Oberpfälzer sind bodenständig und ziehen nicht gerne aus der Heimat" *lach* da hat er wohl recht, denn wie gesagt, kenne ich aus meinem Landkreis nur 1 Person die dies auf sich genommen hat. Natürlich ist Flexibilität Voraussetzung, deswegen bin ich ja auch gar nicht "km-Scheu", aber die Entlohnung muss eben trotzdem passen. Ich wollte damit auch nur ausdrücken, dass es für viele Leute schwer ist, einen 400 € Job zu bekommen, das ist ja leider nicht nur in meiner Gegend so, ich glaube, in Hintertupfing im Schwabenland wird das wohl nicht anders aussehen... Im Grunde ist es wohl einfach so, dass die Jobsituationen generell schlechter sind und ich denke nicht, dass sich das noch irgendwann bessert...
  • [quote='HoneyBunz','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65813#post65813'] Im Grunde ist es wohl einfach so, dass die Jobsituationen generell schlechter sind und ich denke nicht, dass sich das noch irgendwann bessert...[/quote] Du bist 22 Jahre alt und wenn Du keine Kinder hast, dann verstehe ich diesen Pessimismus überhaupt nicht. Ein Teil meiner Familie lebt in der Oberpfalz und meine Nichte studiert in Regensburg und macht im Moment ihr Staatsexamen. Zum Jobben am Wochenende fährt sie nach Nürnberg. Auftritte als Leadsängerin findet meist in der Neumarkter Gegend statt. Ihr Freund lebt in Straubing. Das lupft sie locker. Manchesmal ist es ganz gut wenn man sich mal eine andere Luft um die Nase wehen lässt. Das löst oft Probleme, nicht nur beruflicher Art. Wäre ich jung, dann wäre ich weg, möglichst am anderen Ende der Welt. Zurück und nach Hause kann man immer wieder. toni
  • Also bei uns Nürnberg/Fürther Stadtgrenze arbeitet ein Kollege aus Breitenbrunn/Opf. Und aus Neumarkt und Velburg haben wir auch etliche Kollegen... nur eine aus Regensburg der war es dann doch zu weit und es wurde ein "Heimarbeitsplatz" genehmigt.
    • Offizieller Beitrag
    [quote='HoneyBunz','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65813#post65813']ich glaube, in Hintertupfing im Schwabenland wird das wohl nicht anders aussehen... [/quote]Doch sieht es. Bei uns im Landkreis herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Wir sind Arbeitnehmer-Einwanderungsland. Außerdem würde ich das alles auch nicht so pessimistisch sehen. Es wird nicht mehr lange dauern und wir werden in Deutschland ein handfestes Arbeitnehmermangelproblem haben. Es gibt Berufe, da ist das heute schon so. Gerade hier in Schwaben versuchen die Firmen, Studenten speziell der technischen Fakultäten bereits im Studium an sich zu binden, indem sie ihnen hochattraktive Praktika und sonstige Vergünstigungen anbieten.
  • Ja, auch ich bin der Meinung, dass es mit der Zeit immer besser für die Arbeitnehmer wird... Je höher der Anteil der Rentner und je kleiner der Anteil der Arbeitnehmer, desto schwieriger wirds für die Arbeitgeber an qualifiziertes Personal zu kommen. Ich seh da für mich schon einiges an Chancen, obwohl ich auch Kauffrau werde... Dass ich einen Teil meiner Ausbildung in Berlin verbringe, ist dabei auch nicht das Problem. LG Dani
  • [quote='toni','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65821#post65821']Du bist 22 Jahre alt und wenn Du keine Kinder hast, dann verstehe ich diesen Pessimismus überhaupt nicht. Ein Teil meiner Familie lebt in der Oberpfalz und meine Nichte studiert in Regensburg und macht im Moment ihr Staatsexamen. Zum Jobben am Wochenende fährt sie nach Nürnberg. Auftritte als Leadsängerin findet meist in der Neumarkter Gegend statt. Ihr Freund lebt in Straubing. Das lupft sie locker. toni[/quote] In meinem speziellen Fall, ist es aus familiären Gründen nicht möglich umzuziehen :) Was aber nicht heißt, wie bereits erwähnt, dass ich nicht bereit bin, eine längere Strecke auf mich zu nehmen, wenn das Gehalt stimmt. So war ich z. B. bereits zum Vorstellungsgespräch in Zirndorf und heute auch wieder in Nürnberg. [quote='Sonnenkuss','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65826#post65826']Also bei uns Nürnberg/Fürther Stadtgrenze arbeitet ein Kollege aus Breitenbrunn/Opf. Und aus Neumarkt und Velburg haben wir auch etliche Kollegen... nur eine aus Regensburg der war es dann doch zu weit und es wurde ein "Heimarbeitsplatz" genehmigt.[/quote] Wie gesagt, ich bin ja bereit einen weiteren Weg auf mich zu nehmen, nur das Umziehen ist mir nicht möglich. Rgbg - Nbg ist auch nicht gerade NM - Nbg, hier ist die Strecke doch etwas länger und anscheinend war die Kollegin ja auch nicht bereit umzuziehen bzw. evtl. war es ihr nicht möglich. [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65827#post65827']Doch sieht es. Bei uns im Landkreis herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Wir sind Arbeitnehmer-Einwanderungsland. Gerade hier in Schwaben versuchen die Firmen, Studenten speziell der technischen Fakultäten bereits im Studium an sich zu binden, indem sie ihnen hochattraktive Praktika und sonstige Vergünstigungen anbieten.[/quote] Ich hatte nur von 400 € Jobs gesprochen. Für einen bereits Vollzeitberuflichen Menschen sind diese leider tatsächlich schwer zu finden. Meine Bekannte aus Heidelberg hat fast 2 Jahre lang gesucht, bis sie einen 400 € gefunden hat, der sich mit ihrem Vollzeitjob vereinbaren hat lassen. Viele dieser Jobs werden für Zeiten vergeben, in denen nun mal berufstätige Menschen bereits in der Arbeit sind. Natürlich wird es in Deutschland bald ein AN-Problem geben, aber wie du bereits geschrieben hast, Firmen versuchen Studenten an sich zu binden. Was ist aber mit den Leuten, die nicht studiert haben, da entweder die "Intelligenz" fehlt oder die finanziellen Möglichkeiten zur Unterstützung vom Elternhaus nicht gegeben sind. Meine Eltern hätten es mir nicht finanzieren können zu studieren und da man ja nicht an jeder Uni alles studieren kann und ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht an diese Gegend gebunden war, hätte ein Umzug passieren müssen. Natürlich geht man dann jobben, aber die Frage ist einfach, ob man es sich leisten kann. Leider ist diese Möglichkeiten vielen nicht gegeben. [quote='Nordlicht','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=65828#post65828']Ja, auch ich bin der Meinung, dass es mit der Zeit immer besser für die Arbeitnehmer wird... Je höher der Anteil der Rentner und je kleiner der Anteil der Arbeitnehmer, desto schwieriger wirds für die Arbeitgeber an qualifiziertes Personal zu kommen. Ich seh da für mich schon einiges an Chancen, obwohl ich auch Kauffrau werde... Dass ich einen Teil meiner Ausbildung in Berlin verbringe, ist dabei auch nicht das Problem. LG Dani[/quote] Die Arbeitslosenzahlen gehen zwar lt. Statistik zurück, Hartz4-Empfänger z. B. zählen da aber gar nicht mehr mit dazu. Diese Leute sind auch nach wie vor auf Arbeitssuche. Das die Firmen sehr wohl nach qualifiziertem Personal suchen stimmt durchaus, aber ein ganz normaler KFZ-Mechaniker der arbeitslos ist konkurriert mit unzähligen Mitbewerbern, dass gleiche gilt für Friseusen, Arzthelferinnen oder ganz normalen Bürokaufleuten. Ich würde auch gerne eine Weiterbildung zum Einkäufer o. ä. absolvieren, kann es mir aber im Moment absolut nicht leisten, da ich mit meinem Gehalt nicht mal durch den Monat komme ohne ans Sparschwein zu müssen. Ich denke, man kann nicht alles pauschalisieren und auch lässt sich nicht jeder Tipp für jeden Menschen anwenden. Fachkräfte sind gesucht, das stimmt und das kann man auch nicht abstreiten. Nur wird auch nicht jede Fachkraft gesucht. Ältere AN haben es schwer, aufgrund ihres Alters. Jüngeren AN wird vorgehalten keine Berufserfahrung zu haben, dann kommt bei weiblichen Bewerbern immer noch der Gedanke hinzu, dass diese ja evtl. noch Kinder kriegen möchte (ich kenne einige solcher Fälle...) und so wird oftmals ein männlicher Bewerber vorgezogen. Ich wollte hier auch gar nicht meinen persönlichen Fall diskutieren oder ein "Streitgespräch" auslösen, sondern nur meine Meinung und Erfahrungen mitteilen :).
    • Offizieller Beitrag
    Ich wollte auch gar nicht streiten, sondern Dir einfach nur ein bisschen Mut machen. :)
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Weiss ich doch Martina und das freut mich natürlich :) Wollte das eben nur klar stellen, bevor es ausartet ;)