Alles schaut auf meinen Teller!

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  • [quote=Andra1963] Wenn jemand auf einer Feier sagt, er möchte jetzt bitte nix essen, weil er Diät macht, dann ist das Geschrei und die Diskussionen groß .... abgesehen von dem "Ach nun nimm doch ein Stück, kannst doch morgen mit der Diät weitermachen!" .... wenn man aber normal isst, dann wird sich gefragt, warum man das denn nun isst und ob man nicht lieber nur EINEN Teller essen sollte und das 2. Stück Kuchen ... "Herrje-nochmal, das müsste jetzt doch aber auch nicht sein .... kein Wunder, dass sie so dick ist ..... !!" [/quote] :mecker:Logische Konsequenz wäre, die Feier-Diät einzuführen. Immer wenn man auf einer Feier ist, hält man gerade Diät. Und bekommt was zu essen. :ironie:
  • [quote='Nette','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50328#post50328']:mecker:Logische Konsequenz wäre, die Feier-Diät einzuführen. Immer wenn man auf einer Feier ist, hält man gerade Diät. Und bekommt was zu essen. :ironie:[/quote] Auch, wenns ironisch gemeint ist, aber irgendwie wär' das doch die beste Methode - wenn man seine Ruhe haben will. Nun ja... nur was macht man, wenn einem dann doch nicht gesagt wird, dass man doch davon mal etwas essen könnte?! :grins: *g*
  • Ich mach eigentlich sowieso dauernd Diät. Die Fisch-Lamm-Willd-Blumen-Rosenkohl-Pilz-Brokkoli-Diät.
  • [quote='Stadtmadl','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50305#post50305']So, jetzt sitze ich ruhig zu hause und kann vernünftig antworten. Ich denke, das Problem liegt gar nicht mal so sehr am Übergewicht/Essen sondern an den Leuten. Es gibt im Familienkreis, aber auch bei engen Freunden manchmal das Problem, das diese Leute die Distanz und damit den Respekt verlieren (bzw. im Fall von Familie meistens sowieso nie hatten) und damit ständig Grenzen und Intimspäre verletzen. Was diese Leute auszeichnet ist vor allem ihre Besserwisserei und ihre Lust daran, sich in das Leben und die Privatangelegenheiten anderer einzumischen. Da wir hier nun übergewichtig sind, werden wir damit "aufgespießt" und zum Gegenstand der Unterhaltung gemacht, sei es nun, dass sie besser wissen, was wir essen sollten (die Mutter), wann wir essen sollten (die Freundin) oder dass sie mit ihren eigenen Erfolgen prahlen. Dieselben Leute "ermuntern" wiederum dünne Menschen zum Essen (meist auch sehr "liebevoll" eingeleitet mit der selben Bemerkung, die wir auch kennen "also bei Deiner Figur" ...), erkundigen sich bei Frauen, die liebend gerne Kinder hätte, bei jeder Gelegenheit danach, ob es endlich geklappt hat (wozu sie auch super tolle Vorschläge haben), erzählen Schwangeren besonders gerne von horrenden Geburten, geben Leuten mit Flugangst Ratschläge, wie man sich bei Abstürzen zu verhalten haben usw., sprich: Sie suchen sich mehr oder weniger bewusst die Schwächen ihrer Umgebung aus, um dann ihre Ratschläge loswerden zu können. Was nur ein Ziel hat: Selbst gut dazustehen und zu beweisen, wie toll sie sind. Was sie nicht sind. Es sind arme Würstchen, allesamt.[/quote] Ich bin im analysieren leider nicht so gut aber genau das habe ich auch über meine Mutter herausgefunden... leider erst dieses Jahr. Ich nenne es bei mir: "sie produziert sich", als ob sie vor meinem geistigen Auge vor mir hin und her stolzieren würde und sich wie ein Pfau aufplustert. Seitdem bin ich relativ gelassen. Oder anders ausgedrückt.. ich fühle mich innerlich stärker als sie. Sie kann mich nicht mehr erniedrigen. Die Sache ist halt die... meine Mutter hat ja nicht nur diese eine (schlechte) Seite, aber es hat halt die ganze Beziehung von mir zu ihr überschattet. Und obwohl ich inzwischen weiß warum sie es tut und mir zu 99% sicher bin, daß sie gar nicht weiß "daß" und "warum" sie es tut, kann ich ihr das nicht verzeihen... denn auch mein Leben wäre wohl anders gelaufen, wenn ich ein bisschen mehr Ermutigung anstatt dauernder Erniedrigung erfahren hätte, nur damit sie sich aufbauen kann. Andererseits sagt eine leise Stimme in mir, daß ich wenn ich anders gestrickt wäre (nicht so selbstmitleidig) ich mich von vorneherein TROTZ meiner Mutter zu einer selbstbestimmten, selbstbewussten Person entwickelt hätte und es so auch zu einem guten Teil an mir selbst liegt. Im übrigen: vielen Danke Kate für dieses Post! Es dröselt mir das auf was ich inzw. auch oft denke aber nicht in Worte fassen kann.
  • [quote='Nette','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50354#post50354']Ich mach eigentlich sowieso dauernd Diät. Die Fisch-Lamm-Willd-Blumen-Rosenkohl-Pilz-Brokkoli-Diät.[/quote] :girl: Diese Diät gehört auch zu der Rubrik "Diäten, in der man alles essen kann, bis auf die Dinge, die ich net mag/vertrage"?! Bei mir besteht die Diät übrigens aus rohen Tomaten und diversen andren Kleinigkeiten. Mir ist das Teller gucken auch nicht unbekannt. Schlimmer oder störender empfinde ich es, wenn man in meinem Einkaufswagen reinschaut. Dumme Kommentare oder ähnliches habe ich mir dabei jedoch nicht anhören müssen. Darauf kann ich auch dankend verzichten :rolleyes:.
  • [quote='Nette','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50354#post50354']Ich mach eigentlich sowieso dauernd Diät. Die Fisch-Lamm-Willd-Blumen-Rosenkohl-Pilz-Brokkoli-Diät.[/QUOTE]Vor Jahren habe ich mal etwas über die sogenannte Pils-Diät gehört. Lecker!:prost:
  • [quote='GreenTomate','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50357#post50357']... denn auch mein Leben wäre wohl anders gelaufen, wenn ich ein bisschen mehr Ermutigung anstatt dauernder Erniedrigung erfahren hätte[/quote] Da können wir uns die Hand geben. Es ist einer der Punkte in meinem Leben, die mich am traurigsten machen, wenn ich darüber nachdenke, was ich aus mir hätte machen können oder wieviel leichter ich mir mit vielen Dingen (Studium, Beruf, Partnerschaft, Freunde) getan hätte, wenn man mir nicht die ersten 20 Jahre lang erzählt hätte, wie schlecht, wertlos und was für eine Zumutung ich aufgrund meines Äußeren angeblich bin (ich wog mit 15 Jahren 55kg auf 160cm ... ein Monster, wie jedem klar sein sollte). [quote='GreenTomate','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50357#post50357'] Andererseits sagt eine leise Stimme in mir, daß ich wenn ich anders gestrickt wäre (nicht so selbstmitleidig) ich mich von vorneherein TROTZ meiner Mutter zu einer selbstbestimmten, selbstbewussten Person entwickelt hätte und es so auch zu einem guten Teil an mir selbst liegt. [/quote] Und hier muss ich Dir widersprechen und zwar ganz energisch: Wir sind als Kinder nicht in der Lage uns unabhängig von unseren Eltern/Familie zu selbstbestimmten, selbstbewussten Menschen zu entwickeln. Das geht nicht. Teilweise ist das Biologie, teilweise die real existierende physische und psychische Abhängigkeit. Und wie willst Du Dich zu einem selbsbbewussten Wesen entwickeln, wenn die Person, die Dir leider durch die Geburt am nächsten ist, dauernd sagt, was Du alles nicht kannst und nicht wert bist. Das geht nicht. Leider. Wäre mir nämlich auch viel lieber gewesen, ich hätte die widerliche Person, die meine Mutter ist, einfach ignoriert und mich daneben "vernünftig" entwickelt. Aber als Kind kommt man an sowas nicht vorbei und es zieht sich auch noch ganz schön lange ins Erwachsenenleben hinein, bis man durch ausreichend Abstand die Chance hat, sich davon ein wenig zu erholen. Wenn man das überhaupt schafft. Und das ist nämlich schon die Riesenleistung: Sich klarzumachen, dass die angeblich liebende Mutter keineswegs in allem recht hatte, einen vielleicht auch gar nicht so sehr geliebt hat, sondern vielmehr benutzt als Fußabstreifer für ihre eigenen Gefühle und Stimmungslagen und als "Spiegel", in dem sie sich besonders gut betrachten und schöner und besser fühlen kann. (In den Märchen verhalten sich so eigentlich nur die Stiefmütter, nicht die eigenen, das war etwas, was mich als Kind immer sehr verwirrt hat). Was an Dir selbst liegt, ist die Tatsache, dass Dir, wie Du schreibst, trotz jahrelanger Gehirnwäsche langsam ein paar Dinge aufgehen und Du es - vermutlich wie auch ich in mühevoller Kleinarbeit - schaffst, Dich von den negativen mütterlichen Vorgaben zu lösen und Dein wirkliches und viel positiveres Wesen zu erkennen. Und das ist eine Riesenleistung auf die Du stolz sein kannst. :applaus: Als Kind, Jugendliche und junge Frau hattest Du dazu echt keine Chance, glaub mir. Und mach Dir deswegen keine Vorwürfe, das wäre wirklich zu viel verlangt! (Und bevor Du jetzt denkst, das sei auf meinem Mist gewachsen, leider nein, ich hatte früher exakt dieselben Gedanken wie Du und meine Therapeutin hat ca. 4 Jahre gebraucht, um mir das auszureden. ;))
  • Ich kann Stadtmadl nur beopflichten! Ein in Kindertagen fest eingebläutes/programmiertes Muster aufzubrechen, ist sehr schwer und erfordert viel Kraft. Zwar habe ich das Glück gehabt, eine sehr liebe Mutter gehabt zu haben, aber ich habe mir erst so ca. ab dem 40sten Lebensjahr zugestanden, auch in ihr Fehler zu sehen. Das war für mich vorher unmöglich, weil ich glaubte, meine Liebe zu ihr zu verraten. Es fiel mir sehr schwer, mich von einigen Erziehungsmustern zu lösen, weil ich doch nicht glauben/zugeben mochte, dass auch meine tolle liebe Mutter nicht alles richtig gemacht hat. Umso schwerer, wenn man schon in der Kindheit so negative Dinge von der eigenen Mutter hören musste. Allen, die es schaffen, sich davon zu befreien, kann ich nur meine Hochachtung und meinen Glückwunsch aussprechen.
  • Ich verstehe was ihr beiden meint, aber ich sehe auch oft Menschen die eine ähnliche Kindheit hatten, vielleicht sogar noch schlimmer und die daraus [B]stark[/B] hervorgegangen sind und sich ein klasse Leben aufgebaut haben. Deshalb denke ich daß da auch ein gut Teil Veranlagung dabei ist. Wen ich als ängstlicher Typ auch noch unterdrückt werde, entwickel ich mich anders, als wenn ich gefördert werde mir auch mal etwas zu trauen. Wenn ich von der Veranlagung her ein starkes Nervenkostüm habe und Optimist bin, reißen mich die Verhältnisse zuhause nicht so runter. So hatte ich das gemeint. Ich sollte endlich auch eine Therapie beginnen... überlege ich mir nun schon so lange.. kann mich aber nicht überwinden es auch wirklich zu tun. :(
  • [quote='GreenTomate','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50408#post50408']Ich verstehe was ihr beiden meint, aber ich sehe auch oft Menschen die eine ähnliche Kindheit hatten, vielleicht sogar noch schlimmer und die daraus [B]stark[/B] hervorgegangen sind und sich ein klasse Leben aufgebaut haben. [/quote] ... echt? Und mit welchen Hilfen? Ich gönn es jedem, wirklich, aber ich habe solche noch nicht getroffen. Mir begegnen eher die, die es leichter hatten und trotzdem am Ende nicht besser dran sind. Aber vielleicht ist das auch eine Frage der Perspektive. ;) [quote='GreenTomate','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50408#post50408'] Ich sollte endlich auch eine Therapie beginnen... überlege ich mir nun schon so lange.. kann mich aber nicht überwinden es auch wirklich zu tun. [/quote] Woran hängts? Sich Aufraffen, Angst vor dem, was einem da vielleicht wieder an den Kopf geworfen wird? Letzteres war meine größte Befürchtung und dann kam alles ganz anders und meine Therapeutin war der erste Mensch, der mir wirklich freundlich zugehört und geholfen hat. Aber ich glaube, wenn man grundsätzlich mit dem Gedanken an eine Therapie spielt, dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man wirklich anfangen will und den sollte man einfach abwarten. Das ist für "Ungeduldspinsel" wie mich immer etwas schwierig, aber plötzlich kommt so ein Moment und dann weiss man genau, was man will und dann tut man sich einfach viel leichter. Also, lass Dir Zeit, setzt Dich nicht unter Druck und sei stolz auf alles, was Du bisher schon für Dich erreicht hast.
  • [quote='Stadtmadl','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50440#post50440']... echt? Und mit welchen Hilfen? Ich gönn es jedem, wirklich, aber ich habe solche noch nicht getroffen. Mir begegnen eher die, die es leichter hatten und trotzdem am Ende nicht besser dran sind. Aber vielleicht ist das auch eine Frage der Perspektive. ;) [/quote] [COLOR=black]Das könnte gut möglich sein.[/COLOR]:rolleyes: [quote='Stadtmadl','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50440#post50440'] Woran hängts? Sich Aufraffen, Angst vor dem, was einem da vielleicht wieder an den Kopf geworfen wird? Letzteres war meine größte Befürchtung und dann kam alles ganz anders und meine Therapeutin war der erste Mensch, der mir wirklich freundlich zugehört und geholfen hat. [/quote] Nein, es ist die Angst an die falsche Therapeutin zu gelangen und es nicht zu bemerken. Ich bin sehr leicht beeinflußbar und merke erst Jahrhunderte später, daß ich mal wieder manipuliert wurde. Wenn dann auch noch jemand psychologisch geschult ist, kann er mir locker einen Kühlschrank in der Arktis verkaufen. :-o:rolleyes: Am liebsten hätte ich jemand der mich an der Hand nimmt und für mich die Therapeuten begutachtet :cool: Geht eben leider nicht.... also schieb ich es vor mir her. Und ja ich habe auch Angst dasselbe zu hören was ich mir selbst vorwerfe: daß es mir eigentlich an nichts mangelt und ich mich nicht so anstellen soll... ja das ist doof ich weiß... es ist auch eher zweitrangig... der Punkt oben macht mir mehr zu schaffen. [quote='Stadtmadl','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50440#post50440'] Aber ich glaube, wenn man grundsätzlich mit dem Gedanken an eine Therapie spielt, dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man wirklich anfangen will und den sollte man einfach abwarten. Das ist für "Ungeduldspinsel" wie mich immer etwas schwierig, aber plötzlich kommt so ein Moment und dann weiss man genau, was man will und dann tut man sich einfach viel leichter. [/quote] Wie bist du zu deiner Therapeutin dann gekommen? Über Empfehlung? Über die Krankenkasse..? [quote='Stadtmadl','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50440#post50440'] Also, lass Dir Zeit, setzt Dich nicht unter Druck und sei stolz auf alles, was Du bisher schon für Dich erreicht hast.[/quote] Das mit dem Stolz sein muß ich noch üben ;) aber danke für deine Worte :LG:
  • [quote='GreenTomate','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50494#post50494'] Nein, es ist die Angst an die falsche Therapeutin zu gelangen und es nicht zu bemerken. Ich bin sehr leicht beeinflußbar und merke erst Jahrhunderte später, daß ich mal wieder manipuliert wurde. Wenn dann auch noch jemand psychologisch geschult ist, kann er mir locker einen Kühlschrank in der Arktis verkaufen. :-o:rolleyes: Am liebsten hätte ich jemand der mich an der Hand nimmt und für mich die Therapeuten begutachtet :cool: [/quote] Da hast Du leider recht, das ist wirklich ein Problem. Und leider habe ich hierfür auch keine richtig gute Idee, denn ausgerechnet mit diesem Punkt habe ich total Glück gehabt. Ich habe meine Therapeutin kennegelernt, ohne zu wissen, dass sie Therapeutin ist. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon eine Weile überlegt, ob mir eine Therapie nicht helfen könnte, war auch schon bei einem Psychologen gewesen, zu dem mich meine Hausärztin überwiesen hatte, aber der konnte nichts mit mir anfangen (der hat mir erzählt, dass ich das schon alleine schaffen werde ... so ein Trottel. Ich war nach diesem Gespräch völlig irritiert. Da hatte ich mich aufgerafft, einen Psychologen aufgesucht, wollte mich meinen Problemen endlich stellen und dann sagt der gewissermaßen, er sei nicht zuständig und ich brauche ihn gar nicht. Wie jetzt? Habe ich nicht gerade gesagt, dass ich alleine nicht weiter weiss??? Wieso weiss er, dass ich was weiss, was ich meinem Gefühl nach genau nicht weiss??? Ääähhmmm???) Ja, egal, damals war ich noch bei Weightwatchers und hatte gerade die Gruppe gewechselt und zu meiner Überraschung eine wirklich freundliche und intelligente Gruppenleiterin erwischt. Ich war sehr beeindruckt, was sie zum Thema Essen und Überessen zu sagen hatte und fand sie auch darüber hinaus wirklich sympathisch. Nur dass ich Schussel ihre Vorstellung völlig versäumt hatte und am Anfang gar nicht wusste, dass sie Therapeutin ist. :) Irgendwann habe ich das dann - mehr zufällig - mitbekommen und eine Zeit lang dachte ich dann noch, dass ich jetzt erst mal schön Abnehme und dann quasi zur Belohnung in Therapie darf. :rolleyes: Ja, so bescheuert war ich. Zum Glück ging mir dann relativ schnell auf, dass das mit dem Abnehmen eher der Schritt nach der Therapie sein würde, gleichzeitig lief das mit dem Abnehmen auch nicht mehr so gut, worauf sie anbot, dass ich sie mal anrufen könnte. Dann haben wir mal mehr unverbindlich einen Termin vereinbart, eigentlich immernoch wegen der Ernährungspläne, ja und am Ende des ersten Gesprächs waren wir schon mittendrin in der therapeutischen Arbeit. Bereits die allererste Stunde war für mich so hilfreich, wir haben so viele spannende Themen angeschnitten und die Art und Weise in der das ganze ablief, vor allem die große Freundlichkeit, mit der mir und meinen Problemen zum ersten mal begegnet wurde, war eine so positive Überraschung, dass ich mich sofort gut aufgehoben fühlte. Im Laufe dieser ersten Stunde kamen wir natürlich auf mein Essproblem zu sprechen und damit auch auf meine Mutter und ohne viele Details zu kennen hat mir meine Therapeutin sofort versichert, sie kenne solche Mütter, die seien echt schlimm und da sei sie auf jeden Fall auf meiner Seite, wenn es darum ginge, mich gegen diese Mutter durchzusetzen. ... Das war so ein entscheidender Satz, denn zum ersten Mal war jemand in dieser leidigen Ess-Thematik auf meiner Seite. Auf meiner Seite? Ich konnte es kaum fassen, aber ich hab ihr geglaubt und es hat auch gestimmt. Und ich hatte auch sofort das Gefühl, dass da jemand ist, der mir helfen kann und zu meiner Freude mir auch tatsächlich helfen will und ich sehe mich noch, wie ich völlig begeistert aus dieser ersten Stunde kam und wusste, jetzt wird es wirklich besser, jetzt bin ich auf dem richtigen Weg. (Von dem ich allerdings nicht dachte, dass das noch 6 Jahre dauern würde, ich hatte mehr so mit 6 Monaten spekuliert ... :)) In meiner Begeisterung habe ich auch am nächsten Tag einem Freund von mir irgendwo in einem Café von meiner gerade begonnen Therapie erzählt - und ihm war das Thema so peinlich. :-o Der Arme wusste gar nicht, wo er hinschauen soll, es hätte ja jemand am Nebentisch hören können, dass er mit einer Verrückten ... und dann sage ich das auch noch so laut :rolleyes: ... sein Unbehagen war beinahe schon niedlich. Tut mir heute noch leid :) ... aber da musste er durch.) Ja, wie gesagt, ich hatte grosses Glück, denn als ich zu diesem ersten Gespräch ging, kannte ich meine Therapeutin schon seit ca. 5 Monaten durch die WW Stunden und mochte sie auch schon und fand sie schon gut - insofern war die Entscheidung für mich eigentlich gar keine echte Entscheidung, ich habe vielmehr einfach nur gehofft, dass sie Zeit für mich haben würde. Diese Art der "Findung" lässt sich natürlich schlecht wiederholen, aber ich hab Dir das jetzt so ausführlich geschildert, weil ich denke, vielleicht könnten diese Gefühle ein Anhaltspunkt für Dich sein. Wenn Du Dich von Anfang an so aufgehoben fühlen würdest und wirklich das Gefühl hättest, ja, mit diesem Menschen kann ich reden, hier fühle ich mich angenommen, hier steht mir jemand offen gegenüber und ist auf meiner Seite und will mir helfen (und nicht, sich bereichern oder seine Ideen gegen meine Gefühle durchsetzen) und wirkt auch so, als könnte er/sie mir helfen, wenn Du Dich vielleicht auch überhaupt nicht überwinden musst, mitdemjenigen zu reden, dann wäre das vielleicht der richtige Therapeut bzw. die richtige Therapeutin. Und was die Suche betrifft, so könntest Du vielleicht mal im Internet schauen, Dich bei Frauenhäusern erkundigen oder einfach mal in Deiner näheren Umgebung schauen, ob Du da irgendwoe eine Praxis siehst und dann einfach mal hineingehen. (So habe ich meine Gynäkologin gefunden - solange suchen, bis jemand intelligent, aufgeschlossen und freundlich wirkt). Und vielleicht hast Du ja einen anderen sympathischen Arzt, den Du fragen könntest, manchmal kennen sie ja auch gute Kollegen. [quote='GreenTomate','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50494#post50494'] Und ja ich habe auch Angst dasselbe zu hören was ich mir selbst vorwerfe: daß es mir eigentlich an nichts mangelt und ich mich nicht so anstellen soll... [/quote] Und sollte sowas auch nur ansatzweise passieren, dann sofort raus!!! Nichts wie weg!!! Denn genau das ist die falsche Therapeutin. Ganz sicher. Diese Selbstvorwürfe sind falsch, schon allein weil, wenn es Dir schlecht geht, es Dir auch tatsächlich an etwas mangelt. Und wenn das jemand anderer nicht sehen will, dann wird er/sie Dir auch nicht helfen können. Ausserdem gehören solche Sprüche und Ansichten zu den Eltern, nicht zu den Therapeuten. Wenn Du sowas hörst, dann hast Du Dir versehentlich einen Therapeuten gesucht, der Deinen Eltern gleicht oder sich dafür hält. Und dann: Nichts wie weg!!! Wenn es sich irgendwie einrichten ließe, dann würde ich glatt für Dich Therapeuten testen gehen. :cool: Aber das geht auch schon deswegen schlecht, da wir alle verschieden sind. Jemand, mit dem ich gut arbeiten kann, muss für Dich nicht die Richtige sein und vielleicht spricht Dich jemand an, mit dem ich wiederum nicht so gut könnte. Ich fürchte, die Therapeutensuche muss man wirklich irgendwie selber machen. Aber ich Drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du jemanden findest und Du kannst mich dazu auch gerne alles fragen, was Du willst.
  • Das ist natürlich die traumhafteste Art zu "seiner" Therapeutin zu gelangen. :) Ich habe schon einmal hier im Forum den Anlauf genommen und mich erkundigt, wie ich das anstellen soll. Da habe ich auch viele Informationen erhalten... daß man mehrere Therapeuten besuchen kann um sich zu entscheiden... daß das die Krankenkasse bezahlt... damals wie heute hängt's eher an mir.... auch daran daß ich gar nicht so recht weiß was ich dort erzählen soll.... aber damals wie heute läuft's darauf hinaus, daß ich es einfach testen muß... Deine Schilderung macht Mut, auch wenn ich auf die "normale" Art suchen muß. ;) Eine Freundin hatte mich gefragt, was ich denn befürchte, bzw. wie ich denn befürchte manipuliert zu werden und ich konnte mal wieder nicht ausdrücken, wie ich das meine. Deine Aussagen helfen mir es zu konkretisieren... ich habe die Befürchtung, die Therapeutin "meint" etwas zu erkennen und lotst mich dann in die falsche Richtung. D.h. ich meine nicht, daß das in böswilliger Absicht geschieht sondern einfach aus z.B. mangelnder Erfahrung oder weil man bestimmte Sachen in der Ausbildung gelernt hat und nun muß das eben auch so sein wie in der Ausbildung. Irgendwie in dieser Art. Vielleicht kann ich genauer definieren was ich befürchte, wenn ich mal bei einer Therapeutin war. :rolleyes: Klar kannst du mir nicht helfen beim aussuchen. Weder du noch sonst jemand. Ist mir schon bewußt und meinte ich auch mit den Worten: "Geht eben nicht". War nur ein kleiner Wunschtraum. ;) Immer wenn ich das Thema adakta legen will, werde ich jetzt dein Post wieder lesen - danke dafür! :)