Gesünder durch Abnehmen?

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Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • In [URL='http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?em_cnt=1155527&']diesem Artikel[/URL] der Frankfurter Rundschau vom 16.6. wird unter anderem behauptet: [QUOTE]Dass die Lebenserwartung durch Gewichtsabnahme steigt, ist unbestritten.[/QUOTE] Dazu habe ich folgenden Leserbrief geschrieben: [QUOTE]Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Chrubasik, Sie schreiben in dem o.a. Artikel: "Dass die Lebenserwartung durch Gewichtsabnahme steigt, ist unbestritten." Entschuldigung, aber - wie kommen Sie dazu, so etwas zu behaupten? An jeder Ecke kann man inzwischen lesen, dass genau das eben nicht der Fall ist. Wissenschaftliche Studien belegen mittlerweile immer häufiger, dass ein einmal erreichtes Übergewicht allen Diätversuchen widersteht (und das werden Ihnen all die Menschen aus leidvoller Erfahrung bestätigen, die sich manchmal ein halbes Leben lang damit gequält haben). Es gibt mittlerweile verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass Hungerkuren und Gewichtsverlust bei 10 bis 25 Prozent der Betroffenen zu Herzrhythmusstörungen und Gallensteinen führen können. Bei stark Übergewichtigen führten deutliche Gewichtsabnahmen sogar zu einer stark erhöhten Sterblichkeitsrate zwischen 40 und 60 Prozent! Interessant auch, dass die Todesursache häufig Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bzw. Schlaganfall war, also Krankheiten, deren Risiko eigentlich durch die Gewichtsreduktion gesenkt werden sollte. Das bedeutet, dass Übergewichtige, die deutlich abgenommen haben, häufig eher sterben, als Übergewichtige, die ihr Gewicht weiter mit sich herumtragen. Deshalb muss die Maxime für ein gesünderes Leben - unabhängig von der Körperform - heißen: Es gilt nicht, um jeden Preis weniger zu essen, sondern auf die Qualität der Lebensmittel besser zu achten. Möglichst wenig industrielles Essen und dazu Bewegung im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Nicht um abzunehmen, sondern um sich wohlzufühlen. Ich empfehle Ihnen dazu auch die brilliant recherchierten Artikel aus der ZEIT von der Autorin Birgit Herden (veröffentlicht am 22.3.2007, auch online zu finden) und wünsche mir in Zukunft auch in der FR einen differenzierteren Umgang mit dem Thema. Mit freundlichen Grüßen xxx [/QUOTE] Dieser Brief wurde heute (ohne den letzten Absatz) vollständig in allen Ausgaben der FR veröffentlicht.
  • Gut auf den Punkt gebracht, ich hoffe, das erreicht mindestens ebenso viele Leser wie der Artikel.
  • Immerhin muss man ihnen doch hoch anrechnen, dass sie auch das abdrucken! Und toll, dass Du Dir die Arbeit gemacht hast, Sally!:applaus: Worüber ich außerdem gestolpert bin ist dieser Satz: [quote]Gebessert werden durch die Gewichtsabnahme nicht nur die körperlichen Funktionen, sondern auch Selbstwertgefühl, Wohlbefinden und Depressionen und damit die Lebensqualität.[/quote] weil eben nicht hinterfragt wird, woher das mit hohem Gewicht oft einhergehende mangelnde Selbstwertgefühl, mangelndes Wohlbefinden und Depressionen herrühren! Das der hauptsächliche Grund dafür, der abfällige Umgang der Gesellschaft mit dicken Menschen ist, wird nämlich mit keinem Wort erwähnt.
  • [quote=Itsme]Worüber ich außerdem gestolpert bin ist dieser Satz: (...) weil eben nicht hinterfragt wird, woher das mit hohem Gewicht oft einhergehende mangelnde Selbstwertgefühl, mangelndes Wohlbefinden und Depressionen herrühren! Das der hauptsächliche Grund dafür, der abfällige Umgang der Gesellschaft mit dicken Menschen ist, wird nämlich mit keinem Wort erwähnt.[/quote] Ja, darüber bin ich auch gestolpert, und ich habe mich auch geärgert. Nur habe ich über die Jahre die Erfahrung gemacht - je länger der Brief, desto schlechter die Chance, dass sie ihn drucken. Deshalb versuche ich inzwischen immer, mich auf einen Aspekt zu beschränken. Man ist ja lernfähig. ;) Und - es funktioniert. Ich habe mich auch gefreut heute Morgen. Und auch schon ein paar Mails bekommen von Leuten, die ich kenne und die dieselbe Zeitung lesen.
    • Offizieller Beitrag
    Ein wirklich toller Leserbrief, liebe Sally! Ich weiß aus Erfahrung, dass die Leserbriefe sehr gern gelesen werden. (Mensch ist ja sensationslüstern.) Daher bin ich mir schon sicher, dass auch dieser reichlich gelesen wurde. :daumen:
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • [quote=Itsme](...) weil eben nicht hinterfragt wird, woher das mit hohem Gewicht oft einhergehende mangelnde Selbstwertgefühl, mangelndes Wohlbefinden und Depressionen herrühren! Das der hauptsächliche Grund dafür, der abfällige Umgang der Gesellschaft mit dicken Menschen ist, wird nämlich mit keinem Wort erwähnt.[/quote] Das ist ja auch immer ein Argument, wenn uns Schlankheitsmaßnahmen aller Art verkauft werden sollen, nicht die Umwelt mache die Dicken unglücklich, sondern ihr Übergewicht. Wenn Dicke gemobbt werden, sind es nicht die Mobber, die etwas einzusehen haben, sondern die Mobbingopfer. Diese Art der verdrehten Argumentation begegnet man immer wieder, z. B. auch in der Diskussionsrunde bei Maischberger, wo Frähdrich mit einer ensprechenden Stelle zietiert wurde. In der TV-Doku "Generation XXL" über dicke Kinder und Jugendliche wurde ein (nur leicht molliger und durchaus sportlicher) Junge lobend erwähnt, der nach Mobbing durch andere Kinder "eingesehen" (???) hat, dass er (!!!) etwas an seiner Situation ändern müsse. :krank: Merke: Nichts ist absurd genug, wenn es lieb gewordene Voruteile bestätigt und außerdem beim Verkaufen hilft.
  • Ich habe an die FR auch einen Leserbrief geschrieben, schaun wir mal, ob er noch veröffentlicht wird. Manfred
  • Ich finde den Brief auch gut. :) Leider konnte man bei der FR-Online nicht einsehen, wie viele Leserbriefe sonst noch dazu gekommen sind, das hätte mich mal interessiert - vielleicht hab ich es auch bloß nicht gefunden.