Frage bezügl. Pflichten bei Arbeitslosigkeit

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  • Hallo Ihrs, ich möchte auf die Schnelle eine Frage stellen weil ich auf den AA-Seiten keine Info dazu finde. Heute hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei dem mir ein Bruttogehalt angeboten wurde das knapp meinem letzten Nettogehalt (vor Arbeitslosigkeit) entspricht. Frage: Bin ich verpflichtet das anzunehmen? Können mir Leistungen gestrichen werden wenn ich es (nach 5 Wo. Arbeitslosigkeit) nicht tue? Für eine (natürlich unverbindliche) Info, vielleicht aus eigener Erfahrung, wäre ich dankbar. Liebe Grüße S.
  • Hier ein Auszug aus dem SGB III (solange es für dich zutrifft) [quote][FONT=Courier][size=12] [align=left][B]§ 121 Zumutbare Beschäftigungen[/B][/align] [/SIZE][/FONT][FONT=Courier][size=10][align=left](1) ... (2) .. (3) Aus personenbezogenen Gründen ist eine Beschäftigung einem Arbeitslosen insbesondere nicht zumutbar, wenn das daraus erzielbare Arbeitsentgelt [B]erheblich niedriger[/B] ist als das der Bemessung des Arbeitslosengeldes zugrunde liegende Arbeitsentgelt. [B]In den ersten drei Monaten der Arbeitslosigkeit ist eine Minderung um mehr als 20 Prozent und in den folgenden drei Monaten um mehr als 30 Prozent dieses [/B][B]Arbeitsentgelts nicht zumutbar.[/B] Vom siebten Monat der Arbeitslosigkeit an ist dem Arbeitslosen eine Beschäftigung nur dann nicht zumutbar, wenn das daraus erzielbare Nettoeinkommen unter Berücksichtigung der mit der Beschäftigung zusammenhängenden Aufwendungen niedriger ist als das Arbeitslosengeld. ...[/align] [/SIZE][/FONT][/quote] Ich hoffe das reicht... [I][COLOR=orange]Edit: Gesetze im materiellen Sinne sind ein frei verfügbares Gut und bedürfen keiner Quellenangabe. Sie sind quasi ihre eigene Quelle...[/COLOR][/I]
  • ... wobei außer der Frage der Zumutbarkeit auch die Frage stehen muß: ist der angebotene Job so schlecht bezahlt oder hast Du mehr verdient als in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation realistisch bezahlt werden würde? Und könntest Du mit dem niedrigeren Gehalt leben, wenigstens übergangsweise? Nicht als Angriff zu werten, denn ich selbst verdiente bei meinem ersten nach langer Arbeitslosigkeit endlich bekommenen Job nur das Brutto was ich vorher netto verdient hatte - bei vorher der Anstellung entsprechend normal bezahltem Job und dann den schlecht bezahlten (Zeitarbeits- bzw. Hilfs-)Job. Dieser Job reichte zum Überleben, aber mehr auch nicht. Hätte ich mir auch nicht so vorgestellt, aber die Realität zeigte dass über lange Zeit kein besserbezahlter Job zu finden war; im Gegenteil: man mußte sogar froh sein diesen schlecht bezahlten Job zu erhalten (was ich am Anfang der Arbeitslosigkeit nieeeee geglaubt hätte). Daher könnte es durchaus wert sein zu überlegen den schlechterbezahlten Job anzunehmen; in Abwägung der schwierigen wirtschaftlichen Situation und ob Du einen gesuchten Beruf hast oder eher nicht. Je länger Du arbeitslos bist, desto schwieriger wird es wieder reinzukommen und die ehemals erhaltene Gehaltshöhe rückt in weite Ferne. Gruß Ulrike
  • [quote=Ulrike]... Hätte ich mir auch nicht so vorgestellt, aber die Realität zeigte dass über lange Zeit kein besserbezahlter Job zu finden war; im Gegenteil: man mußte sogar froh sein diesen schlecht bezahlten Job zu erhalten (was ich am Anfang der Arbeitslosigkeit nieeeee geglaubt hätte). ...[/quote] Genau das trifft es... Am Anfang macht man sich über solche "Kleinigkeiten" keinen Kopp... Dann aber, je länger die Arbeitslosigkeit andauert, weint man der vergebenen Chance nach...
  • Bis zu langer Arbeitslosigkeit ist es ja noch ein gutes Stück. Blöderweise würde mir diese Anstellung mehr Kosten verursachen als sie mir bringt. Letztlich würde ich mich also geldlich schlechter stehen als mit ALG I.
  • Nun ja, Du wirst am besten wissen, welche Chancen Du auf dem Arbeitsmarkt hast und ob es sich lohnt, diese Stelle für eine etwaige Bessere sausen zu lassen oder sie lieber doch anzunehmen. Was die Kosten betrifft: es kommt drauf an, wie die gestaltet sind, es gibt diverse "Unterstützung bei Beratung und Vermittlung" und auch Mobilitätshilfen. Dein Arbeitsvermittler ist verpflichtet, Dich dahin eingehend zu beraten. Nimm dieses Angebot ruhig an. Festhalten und weitersuchen ginge nicht? So hättest Du zumindest keine zu große Lücke im Lebenslauf. Ohne unken zu wollen, sondern als reine Information: nach 5 Wochen Arbeitslosigkeit dachte ich damals auch nie im Leben daran, dass es mit jedem Monat, der vergeht, schwieriger wird, einen guten Job zu finden. Aus Erfahrung weiß ich, dass Arbeitgeber, obwohl sie sich der Arbeitsmarktlage durchaus bewusst sind, immer noch schief drein blicken, wenn man mehrere Monate Arbeitslosigkeit hinter sich hat. Du wirst schon die richtige Entscheidung treffen :smile1:
  • Hallo Steffi, ich würde den Job trotzdem annehmen - viele Firmen sind ja so gestrickt, daß du deiner Leistung entsprechend dann schnell höhergestuft wirst. Noch ein nicht zu verachtender Punkt: Wenn du dich aus einer bestehenden Tätigkeit heraus woanders bewirbst, hast du größere Chancen, angenommen zu werden. Viel Glück! :)