Was tu ich nun? Bypass oder nicht?

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Technische Probleme
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  • [quote]Bei einer Krebserkrankung hat man kaum eine andere Wahl, bei dem Thema AC jedoch schon. Und ich denke auch, dass da noch eine Menge passieren und über die Betroffenen hereinbrechen wird.[/quote] Hat man eine Wahl? Diese Frage mit ja zu beantworten heißt den Dicken die Schuld mal wieder selber zu geben. Bis wann hat man denn eine Wahl? Bis BMI 40,50 oder 60? Ich befürchte das die Anwendung des "Selber Schuld Prinzips" nicht unwesentlich dazu beiträgt das man ungewollt weiter zu nimmt. Also - hat hier jemand eine wirkliche Alternative zur AC? Ich weiß leider keine. Wenn es eine wüßte wäre ich wohl sehr reich :holy: Grüße Christoph
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    [quote='Christoph','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=49624#post49624']Also - hat hier jemand eine wirkliche Alternative zur AC?[/quote]Ähm, die Frage stellst Du nicht im Ernst, oder? [URL='http://www.das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=3679']Das[/URL] ist z.B. eine Alternative.
  • [quote='Christoph','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=49624#post49624'] Ich weiß leider keine.[/QUOTE] bevor ich gesehen habe, dass martina einen von mir gestarteten thread als beispiel anführt, hab auch ich mich über diesen satz sehr gewundert. ich denke, was die kollegInnen hier vor allem auszeichnet, ist die suche nach einem individuell gangbaren weg mit hohem gewicht umzugehen. diese suche erfordert geduld, selbstvertrauen, kreativität und idealerweise dicke freundInnen und sympathisantInnen dicker menschen, die einen dabei unterstützen, die anregungen geben, verständnis zeigen etc. mit schnippschnipp wäre in meinem fall unter garantie nichts getan gewesen. leider macht dieses wissen weder mich noch die ehrenwerten betreiberInnen dieses forums reich.
  • @Christoph, wenn du keine andere Wahl hattest ist das wirklich traurig und furchtbar. Aber "man" hat eine andere, ich jedenfalls.
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=49625#post49625']Ähm, die Frage stellst Du nicht im Ernst, oder? [URL='http://www.das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=3679']Das[/URL] ist z.B. eine Alternative.[/quote] Doch das meinte ich sehr Ernst. Das "vernünftiges" Verhalten helfen würde ist schon klar. Ist es aber nicht eben das Wesen der Krankheit der schweren Adipositas Fälle das genau das eben nicht bei denn meisten nicht funktioniert?! Ja liebe Sonnenkuss, ich muss leider gestehen das ich mit 218 Kilo und auch schon lange davor nicht in der Lage war mir selber zu helfen. Das war in der Tat sehr traurig und auch sehr furchtbar. Habe aber mittlerweile Hunderte kennengelernt welche die gleiche "Karriere" gemacht haben. Wäre schon schön wenn man jedem einfach beibringen könnte wie man es richtig macht. Aber dann könnte man auch ständig die Bibel oder Marx zitieren. Das Wissen alleine reicht eben nicht, im Gegenteil wissen ja die meisten Adipösen wie sich sich richtig verhalten müssten. Dieses Wissen fördert bei denn meisten jedoch leider nur Ihren eh schön aus Überlebensstrategie angelegten Verdrängungsmechanismus und sie meinen noch stärker als zuvor sie wären selber Schuld. Was wiederum zu einer weiteren Gewichtzunahme führt da sie leider keine anderen Strategien haben um mit Ihren Problemen umzugehen. Da beißt sich die Katze dann quasi wieder in ihren eigenen Schwanz. Bitte versteht mich nicht falsch. Ich unterstütze jeden darin der es selber versuchen möchte. Aber die Realität ist leider das es die allermeisten nicht alleine schaffen. Dazu müßte in der Politik, Schule und in der Gesellschaft sehr viel geändert werden. Und das ist leider wohl unmöglich. Christoph
    • Offizieller Beitrag
    Nun, das Problem stellt sich eigentlich nur dann, finde ich, wenn man mit Gewalt schlank werden will. Mir persönlich geht es darum aber nicht. Mir ist es völlig egal, ob ich schlank oder dick bin. Ich will nur klar kommen. Das ist mein einziger Wunsch. Und dafür brauche ich keine AC. Im Übrigen denke ich, dass es in wirklich schweren Fällen wie bei mica und Ruberta, die wirklich behindert waren, sicher eine Option ist, aber nachdem jetzt schon Leute, die 97 kg wiegen, einen als Erst-OP (!!!) Bypass bekommen ... DAS finde ich KRANK! Und ... Du hast in dem anderen Thread nicht darauf geantwortet: Die Vermarktungsstrategie, die dahinter steckt, die finde ich so was von schlimm. Dafür finde ich keine Worte.
  • [quote='Christoph','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=49684#post49684']Aber die Realität ist leider das es die allermeisten nicht alleine schaffen. [/QUOTE] das kommt darauf an, was du unter "es schaffen" verstehst. ich denke, jede/jeder sollte für sich sehr genau prüfen, was damit gemeint ist. ich sehe nun einigermaßen regelmäßig eine internistin, die mich beim langsamen abnehmen unterstützt und die sehr viel erfahrung mit essgestörten hat. und meine praktische ärztin, meine gynäkologin und seltener einen endokrinologen. keiner von denen schreibt mir vor, was ich zu schaffen hätte. alle betonen und bestehen darauf, dass eine gewichtsabnahme nur langsam und nur im gleichschritt mit verhaltensänderungen, lebensstiländerungen vor sich gehen kann. bei mir ist das so. die eigene situation analysieren und zu nüchternen ergebnissen kommen hilft. dann sich hinsetzen und überlegen, wo man hin will. ich habe dazu vor allem bilder. dazu gehört keine lovely rita in größe 42, sondern eine lovely rita demnächst bei leichten kurzen wanderungen. mit einem sozialen leben, das sich kaum mehr vom gewicht einschränken lässt, weil die kondition einfach besser ist. eine lovely rita, die sich nach und nach ihre wünsche selbst erfüllt. die ausflüge macht, die liest, musik hört etc. die sich ein schönes leben macht. das kann in winzigen schritten jeder und jede. natürlich kann ich nicht auf einmal auf den everest, fang ich lieber mit fünf kleinen schritten an. morgen sinds sieben, übermorgen vielleicht nur zwei. realistische kleine ziele, mit rückschlägen umgehen lernen, vor allem mit anderen menschen umgehen lernen, sich behaupten. ich komm auch nicht alleine vorwärts. deshalb habe ich mir ein umfeld geschaffen und gesucht, das mich unterstützt. einen AC-chirurgen, der mich operiert, hätte ich sicher schneller bei der hand gehabt. ich denke das wichtigste ist, sich die frage zu stellen, will ich leben, ja oder nein. und ich will. egal mit welchem gewicht. also muss ich was tun, damit es mir gut geht. ob ich nun den hintern hochkriege und bewegung mache oder ob ich mich jede woche mit lieben leuten treffe, die mir gut tun, ob ich lerne, meinen kummer auszutauschen und um hilfe zu bitten, ob ich mir ein hobby suche.... es gibt viele möglichkeiten so ein leben zu erfüllen. und es gibt keine patentrezepte. die krankheit - ob nun eine schilddrüsenerkrankung oder eine essstörung oder hormonstörung hat ihren platz in unserem leben. wir können aber darauf achten, das ausmaß des raumes, den sie einnimmt, zu bestimmen.
  • Wie ich schon gesagt habe AC nur im Notfall. Bei mir ist schon in einem so jungen Alter das Essen reglementiert worden das ich mich nicht an die Anfänge erinnern kann, ca. 1 bis 1,5 Jahren, davor musste mich meine Mutter nach einer schweren Krankheit wieder aufpäppeln. Ich muss nicht schlank sein, jedes Kilo weniger tut mir zwar gut, aber es kommt so schnell mit Brüdern und Schwestern wieder zurück das ich Angst habe abzunehmen, Also ich bin gut so wie ich bin und wens stört soll wegschauen.
  • [quote='Christoph','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=49684#post49684']...Bitte versteht mich nicht falsch. Ich unterstütze jeden darin der es selber versuchen möchte...[/quote] Ich frage mich auch gerade, was ich denn versuchen möchte, oder eher [I]sollte [/I]laut Christoph. Ich bin eine schlechte Dicke, ich versuche gar nichts, ich lebe. Vielleicht willste mir dann mit 50 Euro helfen? Damit ich mal wieder lecker zum Steakessen gehen kann. Danke. Tschulligung, aber da werd ich unsachlich, weil es um mich persönlich geht. Und ich stelle mit vor, so Leute wie du Christoph kommen an [I]schwächere[/I] Charaktere, die dann wirklich meinen ihr Wohl und Wehe ließe sich mit einer AC beeinflußen. Das ist unverantwortlich und unakzeptabel. Du magst meinen, deine Heilslehre gefunden zu haben, für dich. Für mich und meine Meinung hast du dich verstümmelt. Sicher warste vorher auch nicht gesund, aber mit einem einfach [I]anders [/I]mißhandelten Körper, wird`s für dich halt nicht wirklich besser, meine Meinung. Den Teufel mit dem Belzebub austreiben, hat hier mal jemand geschrieben. Ich empfinde mein Dickendasein aber nicht als Teufel.
  • Ja, zugegeben, ich würde sicher Etliches darum geben, wenn ich weniger wiegen würde. Viele Dinge würden einfacher werden, wenn ich da an Klamottenkauf, endlich visuell untergehen auf Feiern & co., etc denke. Die Liste ließe sich sicher fast endlos fortsetzen. Der Weg dahin, wenn ich ihn denn beschreiten würde, hat aber seine Grenzen. Über die Risiken der AC im Besonderen ist hier im Forum sicher genügend geschrieben worden. Zudem ist JEDE Operation mit Risiken behaftet. (In der Nachbarschaft meiner Eltern lebt eine Frau mit dem Intellekt eines 10jährigen Kindes, da sie die Narkose bei ihrer Blinddarm-OP nicht vertragen hat.) Die Frage stellt sich jedoch auch, ob eine AC wirklich alle Probleme löst. Löst sich die vieldiskutierte Schuldfrage dann in Wohlgefallen auf? Gehört die Essstörung dann der Vergangenheit an? Mit Sicherheit nicht. Die AC ist ein Mittel, um im Notfall jemandem mit körperlichen Beschwerden zu helfen und kein Allheilmittel, das man wie den Stein der Weisen anpreisen sollte.
    • Offizieller Beitrag
    @ LovelyRita, das hast Du wunderbar geschrieben. Hast Du nicht Lust zu dem Thema und zu der Schwimmerei mal kleine Artikel für die Website zu schreiben? :notier: Ich habe jetzt angefangen, selbst noch mal was dazu zu schreiben, aber das ist nur Geschreibsel im Vergleich zu dem, wie es LovelyRita oben auf den Punkt gebracht hat. Daher habe ich es wieder gelöscht. Martina
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=49716#post49716']@ LovelyRita, das hast Du wunderbar geschrieben. Martina[/quote] Da kann ich mich nur anschließen. Darüber hinaus ist es erstaunlich wie schnell es geht, das sich die Beweglichkeit und die Kondition verbessert. Es ist auf jeden Fall den Versuch wert, bevor man sich auf eine OP einlässt. Mania, [size=8]die seit etwa 3 Wochen mehr oder weniger regelmäßig schwimmen geht[/SIZE]
  • oh, vielen dank, martina und mania, martina, ich kann es gern mal versuchen. "versuchen" deshalb, weil ich ja sehr davon ausgehe, dass wir alle ganz individuelle "fälle" sind. in meiner begeisterung müsste ich also sehr aufpassen, um nicht andere über den haufen zu schwurbeln. ich werde mir, wenn ich zeit hab, ein paar gedanken machen und sie dir schicken. mania, hauptsache, du genießt es, im wasser zu sein.
  • Meine Abneigung gegen die AC dürfte ja nun mittlerweile jeder kennen. Ich möchte mich hier Lovely Rita anschließen. Es kommt drauf an, was man erreichen möchte. Nur, weil ich nach einer OP schlanker werde, heißt das nicht automatisch, dass sich mein Leben zu meinem Vorteil verändert. Eine Esstörung verschwindet nicht so ohne weiteres. Auch sonstige bisherige Verhaltensweisen ändern sich nicht einfach so durch eine OP. Persönlich denke ich - und das ist schon ein großes Zugeständnis von meiner Seite - dass eine OP nur unter bestimmten Bedingungen gemacht werden sollte. Und optisches Aussehen gehört m.E. nicht dazu. Christoph, Du schreibst: [quote]Dazu müßte in der Politik, Schule und in der Gesellschaft sehr viel geändert werden. Und das ist leider wohl unmöglich.[/quote] Nichts ist unmöglich. Manchmal muss man dafür kämpfen, dass sich was verändert. Nur weil es in die Bequemlichkeit der Leute passt, gängiges beizubehalten, das ist schonmal gar kein Grund, etwas nicht zu versuchen. Dafür gibt es ja diese Website. Nicht nur als Anlaufstelle für "Betroffene" sondern auch als Informations- und Aufklärungsquelle. Aber DAS wäre ja wieder Arbeit. DAS wäre nicht einfach. ALSO lassen wir es? Ganz sicher nicht. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Oder wie war das noch gleich? Es muss jeder für sich entscheiden, was sein Weg ist, den er gehen möchte. Ich würd mich nie operieren lassen. Eher ändere ich mein komplettes Leben, als dass ich mich freiwillig für eine OP unters Messe lege, die meinen Verdauungstrakt kaputt macht.
  • [quote='Christoph','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=49684#post49684']Ich unterstütze jeden darin der es selber versuchen möchte. Aber die Realität ist leider das es die allermeisten nicht alleine schaffen. Dazu müßte in der Politik, Schule und in der Gesellschaft sehr viel geändert werden. Und das ist leider wohl unmöglich.[/QUOTE]Bei diesem Argument stört mich die Selbstverständlichkeit, mit der die Dicken sich selbst als Störfaktor in der Gesellschaft sehen, nur weil die Gesellschaft sie optisch nicht als repräsentabel ansieht. Hier geht es ja nicht darum, einen schlechten Charakter, wegen dem jemand überall aneckt, zu ändern. Es geht lediglich darum, die Umgebung vor einem Anblick zu bewahren, den diese nicht wünscht. Früher war es mal so, dass ich Kleidung, die nicht (mehr oder richtig) passte, zu meiner Schneiderin brachte und sie passte mir diese an, Länge, Weite etc. Ich habe den leisen Verdacht, dass es heute eher so ist, dass man zum Chirurgen rennt, wenn einem die Kleidung nicht passt und seinen Körper der schlechtsitzenden Kleidung anpasst. Na_Ich hat es schon auf den Punkt gebracht. Nicht die Dicken sind es, die sich der Einheitsnorm anpassen müssen, sondern die Gesellschaft muss sich einfach daran gewöhnen, dass es uns gibt. Dass wir genauso ein wertvoller Teil dieser Gesellschaft sind und diese genauso am laufen halten, wie alle anderen auch. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand, der sich nicht wohl fühlt in seiner Haut, entsprechende Schritte unternimmt, um sich wieder wohlzufühlen. Aber ich wünsche doch sehr, dass dieser sich zunächst seiner Motivation für Veränderungen und des Grundes für sein Unwohlsein klar wird. Fühlt sich jemand deshalb nicht wohl, weil er glaubt, ein schlankes Leben könne seine Probleme lösen, ist das definitiv der falsche Ansatz.
  • Nö, ich bin nicht der Verteidiger der Adipositas OPs. Komunikation über ein Forum ist doch nicht so einfach. @Sonnenkuss Das ist reine Polemik ohne Argumente. Ich will Dir gar nicht helfen. ich meinte Menschen die mir emotional nahe stehen. Beispielsweise meine Schwester welche sehr stark leidet und sich auch nicht operieren lassen will. Der helfe ich mit allen Kräften. Die 50€ zu geben ................ Na lassen wir das lieber. Du bist offenbar in der glücklichen Situation das Du nicht von Deiner körperlichen Arbeitskraft Deinen Lebensunterhalt bestreiten musst. Wenn jemand seine Arbeitsfähigkeit durch die Adipositas verliert kann dieser Mensch nicht mehr so leicht erzählen wie toll es ist Dick zu sein. @Francis Eine OP löst aus meiner Erfahrung mit Sicherheit nicht alle Probleme. Die Schuldfrage hat sich bei mir dann in aber tatsächlich in Wohlgefallen aufgelöst nach ein paar Monaten. @Lovely Rita Sehr schön formuliert finde ich. Wenn das für alle so funktionieren würde wäre das Problem keines mehr. Wenn ich die AC in Schutz nehme dann meine ich es ebenfalls ausschließlich als letzte Möglichkeit für extreme Fälle wie mich selber. @Martina Bin völlig Deiner Meinung. Die Vermarktung der AC gefällt mir ganz grundsätzlich auch nicht. Deßhalb habe ich auf unserer Internetseite bei jeder OP Beschreibung jedes Risiko mit aufgeführt. Das würde ich schon mal als ungewöhnlich beschreiben. Wenn Du keine AC möchtest - ich hab nix dagegen :holy:. Ich schicke auch viele Leute weg die eine AC wollen mit einem geringen BMI. Mir geht es, wie schon mehrfach geschrieben, bei meiner Selbsthilfegruppen Mitarbeit um Leute mit einem BMI in meinem Bereich. Ich hatte über 64. @Na_Ich Ich finde das Du Recht hast damit das man nicht aufgeben sollte. Deine Sätze habe ich früher auch ständig vertreten und mache es noch heute. Allerdings ist die Macht des Geldes, denn auch nur darum geht es noch in der heutigen Kapitalistischen Geselschaft, so groß geworden das man sich schnell vorkommen kann wie jemand der gegen Windmühlen kämpft. Wie hieß er gleich noch mal.............. @Dralle Deern So meinte ich das gar nicht wie Du meinen Satz gelesen hast. Christoph
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    [quote] @Martina Bin völlig Deiner Meinung. Die Vermarktung der AC gefällt mir ganz grundsätzlich auch nicht. Deßhalb habe ich auf unserer Internetseite bei jeder OP Beschreibung jedes Risiko mit aufgeführt. Das würde ich schon mal als ungewöhnlich beschreiben. Wenn Du keine AC möchtest - ich hab nix dagegen :holy:. Ich schicke auch viele Leute weg die eine AC wollen mit einem geringen BMI. Mir geht es, wie schon mehrfach geschrieben, bei meiner Selbsthilfegruppen Mitarbeit um Leute mit einem BMI in meinem Bereich. Ich hatte über 64.[/quote]Mich würdest Du nicht wegschicken. Ich hatte auch mal einen BMI von um die 60 und auch jetzt ist er noch gut in den 50ern. :grins: Ich habe mich auch mit der AC auseinander gesetzt. Viel früher als die allermeisten von Euch. Bei mir begann das in den 80er Jahren. Da war ich bei einem Frauenarzt, der mir voller Mitleid für mich und meinen grauenhaften Körper von einer Patientin erzählte, die sich den Dünndarm habe verkürzen lassen. Sie hätte so phantastisch abgenommen und wäre jetzt so wunderbar schlank. Das wäre der perfekte Wahnsinn. Und das sollte ich doch auch mal machen. Ich ging zu meinem Hausarzt und befragte ihn dazu. Außerdem kannte ich eine Krankenschwester aus der Abteilung des Klinikums, in der das gemacht wurde. Sie berichtete mir von den tollen Abnahmen der Leute. Mein Hausarzt sagte nichts dafür, aber auch nichts dagegen. Er bestärkte mich darin, den Chefarzt im Klinikum aufzusuchen und mir die Sache von ihm erklären zu lassen, was ich dann auch tat. Der Chefarzt kannte mich, da mein Vater bei ihm gelegen hatte. Unser Verhältnis war nicht ganz ungetrübt, denn es hatte da mit meinem Vater erhebliche Probleme gegeben. Deshalb fürchtete ich mich vor dem Gespräch, aber das war umsonst. Es war ein wirklich tolles, sehr ausführliches und aufschlussreiches Gespräch. Der Professor erklärte mir die OP-Methode und was dann genau geschieht. Er nahm kein Blatt vor den Mund. Vor allen Dingen die Dauerduchfälle, die bei der Dünndarmverkürzung gang und gäbe sind, schilderte er mir in den schillernsten Farben. Zum Schluss des Gesprächs sagte er mir, er halte die so genannte Gewichtsreduktionschirurgie allerdings langfristig für ein Auslaufmodell, da diese Verstümmelungen mehr Probleme schaffen als sie lösen. Er möchte dies OP nicht mehr machen. Wenn ich drauf bestehen würde, täte er es, aber ihm wäre es lieber, wenn ich mich dagegen entscheiden würde. Ich ließ das sacken und dachte darüber nach. Bei der Dünndarmverkürzung war es so, dass ein Teil des Dünndarms stillgelegt wurde. Ich hatte mir das ursprünglich so vorgestellt, dass das Stück rausgeschnitten wird, aber nein, es sollte eine Schlaufe stillgelegt werden. Nun weiß jeder von uns, wie wichtig es für den Darm ist, dass er mit Ballaststoffen gut zu tun hat. Ich konnte mir in meinem laienhaften Geist nicht vorstellen, dass so eine Stilllegung gut für den Darm ist. Außerdem empfand ich die Vorstellung von solch einem stillgelegten Dünndarm als Organleiche. Und so was wollte ich unter keinen Umständen im Bauch haben. Ich ging also zu meinem Hausarzt und trug ihm meine Bedenken vor. Und nun rückte er mit seiner Meinung raus: Ja, es stimmt, es können sich böse Geschwüre an dieser Organleiche bilden. Und dann war da noch die Gefahr des Platzbauchs (damals operierte man noch nicht laparaskopisch), da die Gewichtsabnahme auch die Statik der Bauchdecke dramatisch verändert. Er riet mir inständig davon ab. Er wollte aber zuvor, dass ich mir eine eigene Meinung bildete. Deshalb hatte er mich zuerst mal zu dem Professor geschickt. Einige Jahre später stellte ich mich auf Vermittlung meines Hausarztes als Versuchsperson für eine tolle neue Erfindung zur Gewichtsreduktion zur Verfügung: Der Magenballon! Damals wurde an den Magenballon ein Schlauch angeschlossen, der mit einer so genannten Olive in der Nase befestigt wurde. Für die Olive wurde ein Nasenloch mit Silikon ausgegossen und anhand dieses Abgusses wurde dann aus Kunststoff ein Teil angefertigt, in dem dann das Ende des Schlauchs befestigt war. Dieses Ende war mit einer Schraube verschlossen. Der Ballon wurde in einer Magenspiegelung bei vollem Bewusstsein appliziert und dann der Schlauch durch den Rachen in die Nase gezogen. Anschließend wurde er durch den Schlauch mit einer Luftpumpe aufgepumpt. Ich hatte den Magenballon sechs Wochen lang. In dieser Zeit habe ich sechs Kilo abgenommen, obwohl ich deutlich mehr gegessen habe als ohne den Ballon. Da der Magen permanent versucht hat, dieses Teil klein zu machen, hatte ich auch ständig Hunger. Zudem wurde mir erstmals klar, dass der Magen ein Muskel ist. Tagsüber kam es öfter vor, dass er sich hob. Dann kam plötzlich die Schraube aus meinem Nasenloch. Das war besonders spannend, wenn ich gerade in einer geschäftlichen Besprechung saß. Also besorgte ich mir schwarze Servietten und stopfte mir einen kleinen Pfropfen daraus ins Nasenloch, damit das nicht mehr passieren konnte. Nachts zog der Magen wie verrückt nach unten. Heute noch habe ich Probleme mit dem Nasenloch, das durch diesen unerträglichen, schlafraubenden Zug geschädigt wurde. Nach sechs Wochen hatte ich die Schnauze voll und bat um Entfernung des Ballons. Dabei stand mir das wahre Drama noch bevor. Der Ballon hatte einen Durchmesser von 15 cm, war also nicht gerade klein. Als er gelegt wurde, war er ein schöner klarer Kunststoffbeutel. Nun saß ich also vor dem Arzt auf der Liege. Er entfernte mit der Pumpe durch den Schlauch in meiner Nase die Luft aus dem Ballon. Ich weiß nicht, ob ich mir überhaupt vorgestellt habe, wie der Ballon da wieder raus kommt, aber auf das, was nun kam, war ich nicht vorbereitet. Er sagte so ganz nebenbei zu mir, ich solle mal tief Luft holen, und im gleichen Moment zog er den Schlauch in schnellen Züge aus meiner Nase, an dessen Ende, nunmehr dunkelbraun schillernd (von der Magensäure) der Ballon hing, der zwar zusammengefaltet, aber doch immerhin 15 cm lang mit allen Magensaftanhaftungen ebenfalls durch die Nase heraus gezogen wurde. Es hat geblutet, es hat weh getan und es war im Wortsinne ätzend. Ich habe geweint. Es war dieser Moment, lieber Christoph, genau wie ich es in der Maischberger-Sendung gesagt habe, in dem ich beschlossen habe, dass ich mich jetzt und an dieser Stelle genug für ein Leben habe um meines Übergewichts willen quälen lassen. NIE WIEDER! Das stand und steht für mich fest. Kein Dicksein kann so schlimm sein wie diese Quälerei. Lieber nehme ich mein Leben selbst in die Hand, so wie es Lovely Rita beschrieben hat, als dass ich so etwas noch einmal mit mir machen lasse. Die meisten Leute sehen in den AC-Foren nur die tollen Beispiele der Gewichtsreduktion. Ich sehe vor allen Dingen das unglaubliche Leid, das diese OP über so viele Menschen bringt. Und da der Trend ja eindeutig zur Zwei- und Dritt-OP geht, fühle ich mich in dem bestätigt, was ich schon immer geschrieben habe: Man weiß nichts über die Langzeitfolgen. Der Boden für den Erfolg dieser Methoden ist die vollkommen undifferenzierte Behandlung von Übergewicht in unserer Gesellschaft. Es ist der Wunsch, möglichst schnell stromlinienförmig zu werden, weil mit Übergewicht Schuld, Disziplinlosigkeit, Faulheit und Dummheit assoziiert werden, der Menschen zur Nutzung dieser menschenverachtenden Methoden verführt. So sehe ich das. Martina
    • Offizieller Beitrag
    [QUOTE]Der Boden für den Erfolg dieser Methoden ist die vollkommen undifferenzierte Behandlung von Übergewicht in unserer Gesellschaft. Es ist der Wunsch, möglichst schnell stromlinienförmig zu werden, weil mit Übergewicht Schuld, Disziplinlosigkeit, Faulheit und Dummheit assoziiert werden, der Menschen zur Nutzung dieser menschenverachtenden Methoden verführt.[/QUOTE]Das, das möchte ich noch anfügen, bevor es wieder falsch verstanden wird, bezieht sich auf die Mehrheit der Operierten, für die die OP ganz sicher nicht der letzte Ausweg ist (auch wenn sie das glauben). Menschen, die wirklich behindert sind und keine andere Möglichkeit haben, ihrer Behinderung zu entrinnen, sollten diese Methoden ohne Wenn und Aber offen stehen. Aber ich denke mal, das betrifft vielleicht maximal gefühlte 5% der eigentlich Operierten. Martina
  • Danke Martina. Ich kann immer nicht [I]aus Erfahrung[/I] sprechen, sondern nur mit meinem klaren Verstand herhalten, der mir einfach sagt, dass an einem gesunden Organ nicht ohne Not herumoperiert und manipuliert werden sollte. Es ist natürlich schwierig, das einem Menschen wie dir Christoph zu erklären, für den eben die AC die Methode der Wahl und die absolute Heilslehre, ist und bleibt. Aber bei der AC und mir habe ich eine radikale Meinung und werde diese behalten. Weil ich bin dick und glücklich und wenn ich denn mal unglücklich bin, dann sicher nicht ausschließlich wegen meines Gewichts, auch wennste mir das nicht abkaufst.
    • Offizieller Beitrag
    [quote=Sonnenkuss]auch wennste mir das nicht abkaufst.[/quote]Wer? Ich? Ich weiß ja, dass Du nicht körperlich arbeitest, sondern auf'm Büro ... wie ich ... aber immerhin biste aktive Pfadfinderin. Das sollte man an dieser Stelle, glaube ich, auch mal erwähnen, oder? Ich weiß, dass ich Dir Ballon-Story schon vor 100 Jahren versprochen habe. Heute habe ich mir die Zeit genommen, sie endlich mal nachzureichen.
  • Wolle Rose kaufe? Neee, du natürlich nicht. Ich hab aber mit den gleichen körperlichen Attributen fünf Jahre in der Altenpflege als Nachtschwester gearbeitet... und bin auch net dünner geworden *g*.
  • ich finde, wir sind ja alle total unterschiedlich. ich war samstag bei ulla popken. da war eine frau, die sah - meiner ansicht nach - wesentlich dicker aus als ich, die kaufte aber größe 54, ich kaufe 58, wovon mir manche teile locker sitzen, andere passen genau. die frau konnte kaum gehen. ich konnte immer gehen, schon vor der schwimmerei. aber jetzt geh ich halt leichter. wobei ich seit 2002 zu kieser gehe. ich hatte mit 135 kilo rückenprobleme, jetzt mit 170 keine. ich sehe aber durch die gartenarbeit, durch meine arbeit am feld, wo meine grenzen sind und genau daran will ich arbeiten. nächstes jahr möchte ich mich beim unkrautjäten nicht mehr so lagen wie heuer. menschen über einen kamm zu scheren ist einfach blödsinn,das gilt auch für dicke. und ihren gesundheitszustand bzw. leidensstand. ich bekenne mich dazu, dass ich im rahmen meiner möglichkeiten an meinem gewicht arbeite. aber halt sehr vorsichtig und behutsam, nicht mit dem skalpell. ich will kein ballon sein, dem man die luft rauslässt.
  • [quote='Lovely Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50022#post50022']...ich will kein ballon sein, dem man die luft rauslässt...[/quote] Schulligung... ich stell mir das grad so vor, wie wir beiden Mopserl durch die Luft und den Raum[I] bffffffrrrrttttnnnn[/I], wenn der Stöpsel rausgemacht wird... :-D:-D:-D
  • [quote='Sonnenkuss','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=50028#post50028']Schulligung... ich stell mir das grad so vor, wie wir beiden Mopserl durch die Luft und den Raum[I] bffffffrrrrttttnnnn[/I], wenn der Stöpsel rausgemacht wird... :-D:-D:-D[/QUOTE] ja und dann kleben wir an der decke, bis wir als grauslige faltige sackerl runterfallen. ziemlich große sackerl halt.