WDR, morgen 20.15h

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  • Ich habe die Sendung gesehen. Da saßen relativ normalgewichtige Klugsch... herum und blubberten 1 1/2 Stunden über Dicksein und die ach so schlimmen Folgen. Der Psychodoktor war an manchen Stellen erträglich, weil er ab und zu Sätze aus irgendwelchen schlauen Büchern in die Runde warf. Aber der geschäftstüchtige Ernährungsdoc von Pro 7 war die personifizierte Katastrophe. Ich überlege:ueberleg: mir ernsthaft:grins:, ob ich nicht lieber Big Brother oder Dschungelcamp gucken sollte. Solche Sendungen haben genau so wenig Kultur!:sonicht: Manfred
  • Nee, also DIE Sendung war ziemlich zerstritten und uneinheitlich, kein gemeinsames Fazit der Teilnehmer möglich. Klar, es ging ums Essen, daher ist mir ebenso klar dass andere Gründe für Dicksein eher in den Hintergrund gerieten. Der Arzt Manfred Lütz der in einer Eßstörungsklinik arbeitet, hat mir dabei noch am besten gefallen - er hat immer wieder auf die Hintergründe für Eßstörungen hingewiesen. Er wollte u.a. auf das Thema raus, welche Normen wir setzen, ob diese Normen sinnvoll sind - wurde dabei aber unterbrochen (ich glaube vom Ernährungsberater) und dieses sehr wichtige Thema war dann weg. Witzig war der Koch Horst Lichter, der immer wieder betonte wie wichtig es sei dass man im Bezug aufs Essen genießen soll, dass es wichtigeres gäbe als sich durch ständige Maßregelungen das Leben vermiesen zu lassen. Er hatte glaube ich die meisten Sympathiepunkte und stets ein Lächeln im Gesicht. Der Ernährungsberater Frädrich war echt ätzend - er hat ständig darauf hingewiesen dass es sooo viele Dicke gibt die soooo viele Kosten verursachen und z.B. bestritt er mehrmals vehement dass das Figurbild der Medien/Gesellschaft mit dem Schlankheitswahn doch gar nicht so schlimm sei ..... Es gäbe ja nur 500.000 Magersüchtige im Gegensatz zu 8,5 Mio Fettleibige.......Und jeder könne schlanker und gesünder sein, man müsse nur wollen und Disziplin haben; und es wären doch soo viele Leute uninformiert - man müsse nur informieren. Die Lebensmittelindustrie hätte keine Mit-Schuld. Er wurde so penetrant und fast schon leier-artig dass er sogar vom Moderator mehrmals in seine Schranken gewiesen wurde (auch mit dem Vorwurf, er wäre missionarisch). Die Ernährungsprobleme wurden eher auf den Willen und ein paar simple Grundregeln reduziert. Harry Wijnvoord ist mir vor allem mit dieser Aussage im Gedächtnis geblieben: Warum Slim Fast nach drei Jahren nicht mehr wirkte wurde gefragt (man erinnere sich dass er in den 90er dafür Werbung machte) - seine Antwort war: weil der Vertrag auslief. (gab dann noch mehr Erklärung warum er wieder zunahm, z.B. eine Knieverletzung, dann dieses nicht mehr an ständige Regeln halten wollen etc.) Caroline Beil war wie schon weiter oben erwähnt die Fraktion "dann muß man eben verzichten. Punkt." Die Einspielungen an Filmen war teils polemisch, teils interessant. Z.B. wurde mal wieder nicht unterschieden welche Kosten direkt mit Dicksein in Verbindung stehen, es wurde auch nicht unterschieden welche Gewichtsklasse und Lebensweise das genau betrifft. Es wurde nicht mal im Ansatz hinterfragt ob ein sog. leichtes Übergewicht (was sicher einen Großteil der Übergewichtigen betrifft) überhaupt ein Übergewicht ist oder nur Definitionssache und welche Kosten dies verursacht. Kein Wort davon dass auch schlanke Menschen krank werden und welche Kosten diese im Gegenzug verursachen. Haben die noch nie vom schlanken Typ2 Diabetiker gehört? Interessant fand ich den Beitrag über Heike die bei Abnehmen in Essen mitgemacht hatte - und ihr immer noch währender Kampf mit dem Gewicht; welches sich trotz aller Diäten, Sport und vielem guten Willen nicht reduzieren läßt (sie sagte dass es wohl am Zwischendurchessen liegt) Wurde dann leider nicht sehr darauf eingegangen, außer dass sie "eben verzichten müsse" sonst könne man ihr nicht helfen (ich glaube das kam von dem Ernährungsberater) Dann gabs noch im Hintergrund ein Probekochen eines Gerichtes, sowie das gleiche Gericht als Fertiggericht - bei der Kostprobe erkannten dann die Testesser das selbstgekochte Gericht relativ problemlos (außer Caroline Beil, die es nur mit Hilfshinweis schaffte) Dann gabs noch einen Bericht über eine Magersüchtige, oder jetzt Ex-Magersüchtige die eine provokative Bilderserie hat damals machen lassen. Einen weiteren Filmbericht gabs über Außenminister Fischer und dessen Gewichtskarriere - sowie der Feststellung dass "sein Lauf zu sich selbst" ihn wohl nicht erreicht hat. Dann war dann noch was über eine Schule mit Schüleressen, welches eingeführt wurde "weil sie neue Mülltonnen für die Fastfoodschachteln gebraucht hätten" und der Aussage eines Schülers dass die Pizza dort nicht so gut wäre/nicht ausreiche im Gegensatz zu der Pizza die sie vorher kauften. Naja. Mein Fazit: es war interessant, jedoch bei den Aussagen (und auch der penetranten Tonlage, die immer höher wurde im Laufe der Sendung) des Frädrich könnte man davonlaufen. Gruß Ulrike
  • Danke, Ulrike! Es zeigt mir, ähnlich wie Mondfrau, daß mein Abend anderweitig besser verbracht war. Sonst wäre mein Blutdruck glaub ich seeehr gestiegen, ich will aber doch die Klischees nicht erfüllen....:baeh2:
    • Offizieller Beitrag
    Also mich machen die meisten Einträge in diesem Gästebuch aggressiv. Gut finde ich - natürlich - den Beitrag von 21.09 Uhr nach dem Motto "fangt an zu sparen, diagnostiziert!" ... die vielen Schilddrüsenkranken, die hungernd zunehmen. Was sie schreibt, nämlich, dass jeder Dritte in Deutschland davon betroffen ist, habe ich auch mal in einer Dokumentation gehört. Und da machen mich diese Idioten, die einem die "Ausrede" per se absprechen, weil es ja höchstens 5 % betrifft, echt wütend. Das ist ja das Lieblingsargument. Wenn es nur 5 % betrifft (was ich in Zweifel ziehe), kann von uns unmöglich irgendwer dazu gehören. 5 % ist so wie "das gibt es GAR NICHT". Martina P.S. @ Mondfrau ... ich freue mich sehr, dass es Dir bei uns gefällt, aber trotzdem wollen wir hier die Dünnen nicht Hungerhaken nennen. Die können meist genauso wenig dafür, dass sie dünn sind, wie wir dafür können, dass wir dick sind. :) P.P.S. @ Ulrike ... danke für die tolle Zusammenfassung.
  • Ich habe das Forum nun auch gefunden. Wahrscheinlich kann ich mich nicht zügeln, doch mal in die Sendung rein zu schaun....
    • Offizieller Beitrag
    Guckst Du [URL='http://www.wdr.de/tv/hartaberfair05/aktuell/index.phtml?offset=120']hier[/URL] und dann der Beitrag von Bärbel gestern um 21.09 Uhr.
  • Habe den Beitrag gerade gelesen, sehr angenehm zwischen so viel Müll. Sorry, aber das macht mich sooo wütend, so viel Dummheit!
  • Auch wenn es einige von uns geschafft haben sich einen netten Abend zu machen ... ist das die Antwort? Aber ich bin ehrlich, ich bin jetzt auch soweit, dass ich mir auch demnächst lieber einen netten Abend mache anstatt zu versuchen mich einzumischen. Ich habe das Gefühl, niemand will mich/uns hören, es interessiert absolut keine Sau, und du kannst dir Fusseln an den Mund reden - da wo es wirklich drauf ankommt, nämlich im Fernsehen, wo die Quoten gemacht werden, da sitzen immer nur Leute, die ungestraft ihr stammtischbasiertes Nichtwissen verbreiten dürfen. Noch viel schlimmer aber fand ich gestern, dass eine von mir wirklich ansonsten hochgeschätzte Redaktion bereits mit vorgefertigter Meinung in die Sendung gegangen war. Das zeigten die Einspieler, und das zeigte auch der ein oder andere Einwurf von Plasberg (am Schluss: "jetzt muss Herr Wiijnvoord auch noch das Essen probieren, bevor er mir vom Stuhl fällt"). Die Haltung, Dicke seien unwissende Deppen, die von morgens bis abends fressen und keine Disziplin kennen, ist nicht einzudämmen - im Gegenteil, sie breitet sich immer mehr aus, auch in ansonsten ganz ordentlich ausgestatteten Gehirnen. Nach einer solchen Erfahrung wie gestern Abend habe ich keine Lust mehr zu kämpfen. Es lohnt sich nicht. Bei solcher Betonkopf-Mentalität lohnt es sich einfach nicht. Und ich bin kein Don Quijote. Obwohl - dessen Windmühlen waren echt ein Klacks dagegen. Sally (schwerstens frustriert)
  • :rolleyes: ich habs mir zu ende angeschaut, leider. der "herr doktor" machte werbung für seine fernsehserie und hat sicher gut kundschaft für seine coachingfirma requiriert, der rest für seine bücher, der quotendicke hatte ein vorschriftsmäßig schlechtes gewissen weil er nicht mehr 6mal in der woche joggen kann, nachdem er sein knie beim sport geschrottet hat. andere gründe fürs dicksein außer fressen und faul auf der couch liegen wurden nicht mal ignoriert. die eßstörungen waren klarerweise nur in form von magersucht zu thematisieren. der common sense wurde befriedigt, die frühjahrsdiäten damit frau im urlaub am pool keine beleidigung für die augen ihrer mitmenschen ist können starten. @sally :troest: ich versteh wie du dich fühlst.
    • Offizieller Beitrag
    Ich verstehe Dich auch, Sally, aber wir dürfen nicht aufhören. Wenn wir aufhören, überlassen wir das Feld endgültig den Dummen. Ich konnte jetzt doch noch was los werden: [url]http://www.wdr.de/tv/hartaberfair05/aktuell/[/url]
  • Nu bin ich mal gespannt, ob das freigeschaltet wird... [QUOTE]"Keinem Dicken steht auf der Stirn geschrieben, warum er dick ist." Danke @Martina! Ausgelöst durch sex. Missbrauch in der Kindheit habe ich eine Ess-Störung (Binge-Eating). Heißt, ich ernähre mich grundsätzlich normal und treibe Sport, doch habe ich regelmäßige Ess-Attacken, in denen ich wie ein Bulimiker die Kontrolle verliere, mich aber anschließend nicht erbreche. Bin ich dadurch disziplinlos oder vielleicht doch "nur" krank? Und wieso wird Magersüchtigen und Bulimikern i.d.R. eine Ess-Störung zugestanden, während Übergewichtige auf das Gleis "faul und gefräßig" geschoben werden?[/QUOTE]
  • gut gemacht, martina. habt ihr das posting von elli um 16.52 gelesen? das geht in dem ganzen brei direkt unter. sehr traurig.
    • Offizieller Beitrag
    Ich habe das jetzt erst gesehen und habe gleich etwas dazu geschrieben. Es ist wirklich furchtbar. Aber wahrscheinlich müssen diese Allesbesserwisser so etwas ausblenden. Andernfalls bräche ihre Welt zusammen.
  • @ Martina Danke für den Link zur Vorankündigung der Sendung. Harry Wijnvoord wird da als TV-Moderator und Genießer beschrieben, d.h. in meinen Augen, wer sein Essen genießt, wird automatisch dick und sollte der übrigen Menschheit gegenüber ein schlechtes Gewissen haben. Grauenhaft! Manfred
  • Ich sehe die Sendung eigentlich schon länger nicht mehr, weil sie mir zu verlabert geworden ist und mir die Gästeliste mehr und mehr seltsam erscheint, darum bin ich auch erst relativ spät darauf aufmerksam geworden. Die Sendung am Mittwoch habe ich mir natürlich wegen des Themas angeschaut und wieder nur eine Bestätigung für meine Abstinenz gefunden. Da wurde zwar gefragt, ob man(n) dicke Frauen(!) im Badeanzug schön finden kann, aber nicht, warum man sich für's Dicksein denn überhaupt enschuldigen müsse. Auch auf die von Wijnvoord gelieferten Widersprüchlichkeiten wurde nicht eingegangen, seine mollige Mutter bezeichnet er als so, wie eine Mutter sein muss, während er in seinem eingeblendeten Werbespot sein früheres dickes Ich mit Ausdruck von Selbstekel als fett bezeichnete. Kein Wort übrigens darüber, dass viele Menschen nicht durch Fastfood, sondern eher durch verzweifelte Abnehmversuche und anschließendem Jojo-Effekt immer dicker werden, aber das hätte ja der Schlankheits-Industrie weh getan, und im Gegensatz zu Dicken können die sich wehren! Da die Sendung im WDR lief, hätte ich mir jemanden gewünscht, der die Erkenntnisse anderer WDR-Sendungen wie Quarks oder Q21, die hier auch besprochen wurden, eingebracht hätte, z. B. dass Übergewicht nach neuesten Erkenntnissen eben doch zu 70% genetisch bedingt ist oder dass übergewichtig nicht zwangsläufig krank bedeutet. Jemand wie Udo Pollmer oder Ulrike Gonder als Diskussionsteilnehmer oder als Spezial-Gast wäre auch nicht schlecht gewesen. Aber offensichtlich diktiert das Schielen nach der Quote auch hier die Orientierung der Inhalte am Mainstream und eine wirklich kontroverse Diskussion ist gar nicht erwünscht. @Sally Es stimmt schon, manche Gehirne könnte man nicht mit einem Vorschlaghammer umprogrammieren, obwohl man das manchmal gerne möchte ;). Um so wichtiger ist aber unser Bemühen um Aufklärung, wobei es zunächst ja darum geht, Dicken die Erkenntnis rüberzubringen, dass sie nicht immer selber unkritisch den Voruteilen glauben, die als wissenschaftliche Erkenntnisse in den Medien kursieren.
  • Wie ich sehe, ist Ulrike Gonder immerhin beim [URL='http://www.wdr.de/themen/politik/1/hart_aber_fair/faktencheck_070328/index.jhtml']Faktencheck[/URL] zu Wort gekommen.
  • wie diese frau und der ernährungs"experte" dreinschauen, als der wijnvoord das mit der spanischen gesundheitsministerin sagt. dieses mitleidige lächeln und dieses dämliche achelzucken. wenn das die "guten" sein sollen, pfui deibel.
  • [quote=Lunix]... wobei es zunächst ja darum geht, Dicken die Erkenntnis rüberzubringen, dass sie nicht immer selber unkritisch den Vorurteilen glauben, die als wissenschaftliche Erkenntnisse in den Medien kursieren.[/quote] Ja natürlich. Allerdings wäre es erheblich besser, diese Vorurteile würden abgebaut, [I]bevor[/I] sie Menschen in die Verzweiflung, in den Selbsthass, in die Depression oder gar in den Selbstmord treiben. Nur: Ich habe jetzt fast sieben Jahre voll, in denen ich mich - auch nach außen - engagiere (ja, ich weiß, Martina, du noch viel mehr :-o ). Und ich habe das Gefühl, es hat sich nichts, aber auch gar nichts bewegt. Im Gegenteil. Es ist, als würde ich mich auf die Straße stellen und versuchen, einen Panzer aufzuhalten. Dass einen da mal die Resignation packt, ist wohl kein Wunder ... Man möchte ja auch mal Erfolge sehen.
  • Ich bin nachdenklich geworden nachdem der Film mit der Frau gezeigt wurde die mal bei abnehmen in Essen mitgemacht hat. Sie machte sich Sorgen darum das sie im Sommer mit ihrer Familie in den Urlaub fährt und stellte auf Nachfrage Überlegungen an, was wohl die anderen Menschen am Pool über sie denken werden. Das ist ja wohl brutal... ... da denkt eine junge Frau, die ich übrigens weder fett, noch unatraktiv finde, darüber nach ob sich andere Menschen, die sie vorher noch nie gesehen hat durch ihren Anblick gestört fühlen könnten. Ich hab mal überlegt wie das bei mir ist. Ich liebe es im Urlaub zu sein. Für mich ist es Erholung pur, mit einem spannenden Buch und einem kühlen Drink am Pool zu liegen. Natürlich tue ich das im Badeanzug. Bis jetzt hab ich mir noch nie überlegt was die Anderen dazu denken könnten. Wenn ich ein Eis essen möchte, oder ich will bei der Animation mitmachen, dann wickel ich mir so ein buntes Strandtuch, passend zum Badeanzug um. Eigentlich fühle ich mich so ziemlich sicher und ich denke auch nicht, das ich, obwohl dick, so spannend bin das das gesammte Hotel sich über meine Pfunde Gedanken macht. Wie ist das denn bei euch? Fühlt ihr euch als Poolatraktion weil ihr dick seid? Ich devinitiv nicht... ...dann schon eher die Dame die mit vollem Abendmakeup die Silikonti**en in die Sonne hängt:grins:
  • Warum neigen einige wenn nicht sogar viele von uns zu Selbsthaß? Doch wohl in erster Linie, weil einem ständig von außen eingebleut wird: "Dick = dumm, fett, faul, nichtsnutzig, gefräßig, krank und häßlich". Gestern im TV auch wieder so ein Akt: "Wetten dass", Tommy hatte wohl in der Folge davor mit Christine Neubauer und einer anderen höchstens als vollschlank zu bezeichnenden Schauspielerin eine Abnehmwette gestartet. Und jetzt stellten sie sich wieder zu dritt auf die Waage. Mein Lob gilt Christine Neubauer, sie sagte sinngemäß, daß sie zu sich selbst steht und keinen Abnehmversuch unternommen hat. Manfred
    • Offizieller Beitrag
    [quote]Warum neigen einige wenn nicht sogar viele von uns zu Selbsthaß?[/quote]Was aber gerne, insbesondere in Bezug auf unsere Arbeit hier im Forum, vergessen wird, ist die Tatsache, dass das ja keineswegs nur auf Dicke zutrifft. Eigentlich ist es DAS Prinzip der Werbewirtschaft, Bedürfnisse zu wecken, die man ohne sie nicht hätte. Dagegen sind auch Schlanke nicht immun. Und so sind wir eine Gesellschaft, der zum Zwecke der Konsummotivation vermittelt wird, sie habe mit sich unzufrieden zu sein, wenn sie dies nicht hat und das nicht hat. Leider ist das m.E. auch ein Aspekt, der beispielsweise in der Armutsdebatte eine Rolle spielt. Nicht mehr die einfachen Werte, die jeder erfüllen kann, gelten heute als Maßstab, sondern mein Haus, mein Pferd, mein Boot. Zumindest wird das den Menschen vermittelt. Schwuppidwupp sind sie Menschen zweiter, dritter oder vierter Klasse ... und verschulden sich bis über beide Ohren, um diesem Schicksal vermeintlich zu entkommen. Das alles ist so miteinander verzahnt, dass es daraus kein Entrinnen gibt. Man kann nur versuchen, sich taub dafür zu machen. Ich habe z.B. das in der Sendung angesprochene Problem der verlockenden Fülle des Angebots nicht, da ich immer mit einem Zettel bewaffnet in den Supermarkt gehe und höchst selten mit etwas wieder raus komme, was da nicht drauf stand. Und ich kaufe jede Woche mehr oder weniger dasselbe ein, mit kleinen Variationen. Manchmal, wenn ich an Ideenlosigkeit leide, gehe ich ganz bewusst in den Supermarkt, um mich inspirieren zu lassen. Das sind dann die Tage, an denen mir auffällt, dass es dort 10 m lange Regale mit Tütensuppen gibt. Dann bin ich schon ein bisschen geschockt, denn ich denke ja mal, dass die auch gekauft werden. Sonst stünden die ja wohl nicht da. Was ich damit sagen will: Es liegt auch ein Stück weit in unserer Hand, sich diesem Terror einfach zu entziehen. Ansonsten war es ja (ich habe inzwischen den Anfang der Sendung gesehen) Herr Lück, der genau das immer wieder sagte: Die Menschen fühlen sich schlecht, wenn ihnen immer wieder vorgehalten wird, dass sie schlecht sind. Das ist im Grunde genau das, was ich mit Obigem sagen will. Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • [quote=klein und fein]Warum neigen einige wenn nicht sogar viele von uns zu Selbsthaß? Doch wohl in erster Linie, weil einem ständig von außen eingebleut wird: "Dick = dumm, fett, faul, nichtsnutzig, gefräßig, krank und häßlich". Gestern im TV auch wieder so ein Akt: "Wetten dass", Tommy hatte wohl in der Folge davor mit Christine Neubauer und einer anderen höchstens als vollschlank zu bezeichnenden Schauspielerin eine Abnehmwette gestartet. Und jetzt stellten sie sich wieder zu dritt auf die Waage. Mein Lob gilt Christine Neubauer, sie sagte sinngemäß, daß sie zu sich selbst steht und keinen Abnehmversuch unternommen hat. Manfred[/quote] Der (Frust-) Punkt ist halt: Fernsehsendungen und Printmedien sind die Meinungsmacher der Nation, nicht wir! Eine Frau Neubauer, die mit guten Willem bestenfalls als mollig durchgeht, kann da auch nicht wirklich punkten. Was wäre denn, wenn da eine 130-kg-Frau gesessen und gesagt hätte "ich stehe zu mir und möchte gar nicht unbedingt abnehmen, mir sind andere Dinge erstmal wichtiger ... wie Selbstakzeptanz und Gesundheit"? Genau, die Antwort ist einfach: Sie würde gar nicht erst eingeladen. [quote=Mania] Wie ist das denn bei euch? Fühlt ihr euch als Poolattraktion weil ihr dick seid?[/quote] Jein. Wir waren letztes Jahr auf Lanzarote in einer anthroposophisch geführten Anlage. In jeder Beziehung ein Traum. Dort habe ich mich ganz selbstverständlich im Badeanzug bewegt und bin nie komisch angeguckt worden, geschweige denn, dass jemand eine Bemerkung gemacht hätte. In einen Club oder ein All-inclusive-Hotel mit all diesen schicken Animateuren und Tanzmäusen würde ich allerdings nie gehen. Einfach um mich dem nicht auszusetzen. Ich bin nämlich dick, aber ausgesprochen dünnhäutig. Ein einziger blöder Spruch könnte mir den ganzen Urlaub verderben. Da geht es nicht darum, dass jemand mich "so spannend" findet, dass er sich um meine Pfunde (echte) Gedanken macht. Aber ich fürchte mich davor, dass Menschen die Köpfe zusammenstecken und tuscheln, kichern, prusten ... oder mich anpöbeln, wenn ich ein Eis esse. Alles schon dagewesen. Und was die "Verführungen" im Supermarkt betrifft: Ich kann da auch ganz gut mit umgehen. Tütensuppen und Fertiggerichte stellen für mich keine Verführung dar. Allerdings muss ich wirklich manchmal ganz bewusst die Süßwarenabteilung umkurven (und das ist nicht einfach, weil sie ja aufgrund der Erkenntnisse, wie sich Kunden durch einen Supermarkt bewegen, so liegt, dass man eigentlich nicht drumherum kommt). Was mich in der "Hart aber fair"-Sendung beeindruckt hat, war die Köchin, die für 7 Euro (!!) ein Essen (mit gutem Fleisch und Biogemüse) für 4 Personen gekocht hat. Das würde auch diejenigen widerlegen, die behaupten, gut essen mit wenig Geld ginge nicht. Was arme Menschen aber wirklich aushalten müssen, weil die Gesellschaft (und die Werbewirtschaft) so funktioniert wie sie funktioniert, das wage ich mir kaum auszumalen. Aber eins fällt mir dazu noch am Rande ein: Seit ich (als Wenigfahrer bewusst) ein ganz kleines und ganz billiges Auto fahre, werde ich mindestens doppelt so häufig geschnitten, abgedrängt, in letzter Sekunde gefährlich überholt etc. Wohlgemerkt, das alles im Stadtverkehr - ich bin fast nur dort unterwegs. Das gibt einen (aber wirklich nur klitzekleinen) Vorgeschmack darauf, wie es ist, wenn man sich mit dem kleinsten, billigsten ... zufriedengeben muss und wie die anderen einen das dann spüren lassen. In meinem Fall ist es ech eine Marginalie, aber ich stelle mir vor, dass man da noch ganz andere Erfahrungen machen kann.
  • [QUOTE=Sally] Was mich in der "Hart aber fair"-Sendung beeindruckt hat, war die Köchin, die für 7 Euro (!!) ein Essen (mit gutem Fleisch und Biogemüse) für 4 Personen gekocht hat. Das würde auch diejenigen widerlegen, die behaupten, gut essen mit wenig Geld ginge nicht. [/QUOTE] Ich behaupte schon seit einigen Jahren, dass gut essen mit wenig Geld geht. Schließlich habe ich ein äußerst begrenztes Einkommen, esse aber ausschließlich Bio. Allerdings gibt es bei mir höchstens zweimal die Woche Fleisch, meist seltener.