Schlecht informierte AC-Patienten

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Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
    • Offizieller Beitrag
    Marie hat in [URL='http://www.das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=2847']diesem Thread[/URL] das unten Zitierte geschrieben. Da es in Bezug auf den Thread off topic ist, erlaube ich mir dazu einen neuen Thread zu öffnen:[quote]Natürlich halte ich mich bewusst etwas zurück, da ich hier keine große Welle machen will. Ihr habt alle eure Erfahrungen und eure Meinungen. Das ist völlig ok für mich. Was ich nicht mag, sind Leute, die zwar selbst Erfahrungen gesammelt haben (und damit meine ich jetzt nicht dich oder gar jemand Spezielles), aber sich niemals wirklich richtig informiert waren. Bevor ich mich nämlich zu so einer eingreifenden Maßnahme entschließe, habe ich auch als Patient/Versicherter die Pflicht mich ausreichend darum zu kümmern. Tun leider nicht allzu viele - und nachher ist das Jammern groß und alle anderen sind schuld.[/quote]Liebe Marie, aus der Lameng weiß ich von vier operierten Usern in diesem Forum. Davon haben sich drei im Vorfeld sehr gut informiert. Und alle drei haben sich lange, bevor sie sich zur OP entschieden haben, mit dicker Selbstakzeptanz beschäftigt, weshalb sie, soweit ich das beurteilen kann, ganz anders mit sich und ihrer OP umgehen, als die absolute Mehrheit der Leute, die in den AC-Foren schreiben. Die bekommen ja mehrheitlich den Herzkasper, wenn sie auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen sollen, ihr Schicksal einfach mal im ersten Schritt zu akzeptieren. Wenn man dort mit solchen Argumenten kommt, wird man mit Schimpf und Schande überzogen, hat sich aufgegeben usw. usw. usw.. Der vierte Operierte konnte sich im Vorfeld nicht gut informieren. Er ist eines der frühen Opfer, die den Weg der Adipositaschirurgie pflastern, die aber ebenfalls mit Schimpf und Schande überzogen werden, weil es vielen Menschen offenbar nicht klar ist, dass das Internet nicht ewig bestand. Kommen wir nun zu den aktuellen AC-Betroffenen. Diese wandern doch durch die AC-Foren und informieren sich dort ausgiebig. Ich jedenfalls weiß nach meist eher peripherer Lektüre, dass ich mich auf so etwas Brandgefährliches niemals einlassen würde. Ich gehe aber davon aus, dass potenzielle AC-Patienten mindestens 10 mal so gründlich lesen wie ich. Sie müssten also eigentlich ganz genau wissen, worauf sie sich einlassen. Nun gibt es gerade wieder den aktuellen Todesfall eines 35-Jährigen, der drei Jahre für die OP gekämpft hatte. Man darf also nach drei Jahren Aktivität in einem AC-Forum getrost davon ausgehen, dass er sich ausreichend informiert hatte. Er starb an Lungenembolie. Wie jedesmal, wenn jemand aus ihrem Kreis stirbt, herrscht große Betroffenheit und natürlich auch Angst bei den noch nicht Operierten. Wie jedesmal beginnt jemand einen Thread, in dem die Angst formuliert wird. Und wie jedesmal folgen die gleichen Argumente: Lungenembolie kann man bei jeder OP bekommen. Das stimmt zwar, aber die Frage ist: War diese OP wirklich notwendig? Und: Was wäre denn seine Alternative zu der OP gewesen ... na klar ... in ein paar Jahren an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben. Sag' mal, wie zynisch kann man eigentlich noch sein??? :confused: Es gibt eine Alternative: Nämlich etwas für sich zu tun. Viele hier leben das. Und viele andere möchten diesen Weg auch gehen. Und nur diejenigen, die ihn wirklich nicht gehen können, sollten eine solche OP in Erwägung ziehen. Und ich sage Dir, die meisten, die sich operieren lassen, könnten ihn gehen, aber sie wollen es nicht. Und deshalb wird das hier ein AC-kritisches Forum bleiben. Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Ich denke, dass hier in allererster Linie die gründliche und sachlich korrekte Weiterbildung von Ärzten gefragt ist, da Otto Normalbürger zuallererst dem Arzt seines Vertrauens vertraut. Wenn ein medizinischer Eingriff gemacht werden soll, ist der behandelnde Arzt die erste Informationsquelle, er empfiehlt meist weiterführende Literatur und bestimmt somit oft auch die Richtung der Information des Patienten. Ist der Hausarzt Adipositaschirurgie kritisch eingestellt wird er seine Patienten vor den Folgen eines Eingriffs warnen, ist er es nicht, so wird er nur die "Erfolge" Operierter sichtbar machen. Ein normaler und nicht wirklich sehr sehr kritischer (und wegen der medizinischen Fachbegriffe auch intelligenter) Mensch wird die Empfehlungen seines Arztes und die von ihm empfohlene Sekundärliteratur als wahr ansehen und sich nach diesen Ratschlägen richten. Das kann man ihm nicht zum Vorwurf machen. Wenn es Schuldige bei Chirurgieunfällen gibt, dann sind es Ärzte die unsinnige Eingriffe verordnen oder durchführen, wenn ihre Informationen durch mangelnde (Bereitschaft zur) Weiterbildung veraltet, lückenhaft oder sogar fehlerhaft sind.
  • Ich weiß aus einem anderen Forum, in dem ich mitlese - es ist kein AC Forum sondern ein Abnehmforum - dass es sehr wohl schlecht informierte AC Patienten geben muß. Ebenfalls ein aktuelles Beispiel einer Frau in meinem Alter, die vor einem Jahr einen Magenbypass bekam. Gewichtsklasse um die 140 kg, sie hat dann auch ein wenig abgenommen; aber auch festgestellt dass diese Operation alleine das Problem nicht löst (ich denke es ging um Eßsucht) und man mit Tricks die Nahrungsaufnahme erhöhen kann. Ich kannte diese Frau mehr oder weniger flüchtig von mehreren Treffen, über Jahre hinweg, sie machte auf mich immer einen so fröhlichen lebensbejahenden und gar nicht verzweifelten Eindruck; so dass ich über das Ansinnen dieser Operation schon ziemlich überrascht war. Man kann in einen Menschen nicht hineinsehen und daher war ich gespannt was sich weiterentwickelt. Wenige Wochen nach der Operation wurde sie (ungeplant) schwanger - ihre Bedenken daraufhin wurden von Ärzten entkräftet (so schrieb sie mehrmals). Obwohl sie weiterhin nicht sehr viel an Gewicht abnahm, entwickelte sich das Kind nicht gut, war zu klein und zu leicht für den jeweiligen Schwangerschaftsstand. Auch diese Sorge wurde von Ärzten wieder entkräftet, angeblich würde das Kind wenn es auf der Welt ist das "alles wieder nachholen". So schrieb sie mehrmals. Ende vom Lied ist dass das Kind vor ein paar Tagen geboren wurde - und nur wenige Minuten lebte. Ursache noch unklar, sie schrieb die Lungen sollen nur ungenügend ausgebildet sein, alles andere wird noch untersucht. Für mich drängt sich der starke Verdacht auf dass das mit der AC zu tun haben muß. Das Kind war (wie es für einen Laien aussieht) total unterentwickelt, von der Größe und Gewicht her, dann das Lungenproblem. Ein nicht lebensfähiges Kind. Sie tut mir so unendlich leid, dieses Leid ist in meinen Augen völlig unnötig. Oder war es doch einfach die "Natur" ? Gruß Ulrike
  • [quote=Ulrike]Ich weiß aus einem anderen Forum, in dem ich mitlese - es ist kein AC Forum sondern ein Abnehmforum - dass es sehr wohl schlecht informierte AC Patienten geben muß. Ebenfalls ein aktuelles Beispiel einer Frau in meinem Alter, die vor einem Jahr einen Magenbypass bekam. Gewichtsklasse um die 140 kg, sie hat dann auch ein wenig abgenommen; aber auch festgestellt dass diese Operation alleine das Problem nicht löst (ich denke es ging um Eßsucht) und man mit Tricks die Nahrungsaufnahme erhöhen kann. Ich kannte diese Frau mehr oder weniger flüchtig von mehreren Treffen, über Jahre hinweg, sie machte auf mich immer einen so fröhlichen lebensbejahenden und gar nicht verzweifelten Eindruck; so dass ich über das Ansinnen dieser Operation schon ziemlich überrascht war. Man kann in einen Menschen nicht hineinsehen und daher war ich gespannt was sich weiterentwickelt. Wenige Wochen nach der Operation wurde sie (ungeplant) schwanger - ihre Bedenken daraufhin wurden von Ärzten entkräftet (so schrieb sie mehrmals). Obwohl sie weiterhin nicht sehr viel an Gewicht abnahm, entwickelte sich das Kind nicht gut, war zu klein und zu leicht für den jeweiligen Schwangerschaftsstand. Auch diese Sorge wurde von Ärzten wieder entkräftet, angeblich würde das Kind wenn es auf der Welt ist das "alles wieder nachholen". Gruß Ulrike[/quote] Ja aber eigentlich bestätigst Du doch genau das, was ich sage. Irgendwer muss einer 140kg Optimistin eingeredet haben, dass sie um dauerhaft glücklich zu sein eine OP braucht (Ihr Hausarzt?). Auf Gefahren hat offenbar keiner hingewiesen.Ganz im Gegenteil haben uninformierte Ärzte ihr zu Dingen geraten, die das Leben ihres Kindes gefährdeten. Das sind die Täter, nicht die böse uninformierte Dicke, die das glaubt, was ihr mehrere studierte Ärzte erzählen.
  • das problem auch in der enormen spezialisierung der medizin. die ac-chirurgen kennen sich mit dem operieren aus, haben aber im grunde keine ahnung von der behandlung der mangelerscheinungen, die sie hervor rufen. oder von den endokrinologischen entgleisungen, die solch gewaltige abnahmen in kurzer zeit womöglich auslösen. der "hausarzt von nebenan" muss eine gewaltige fortbildungsleistung erbringen, um seine patienten adäquat beraten zu können, ja allein, um sich selber ein urteil über die ac zu bilden. ich bin medizinisch vorgebildet und lese mich seit 3 jahren in die materie ein und ich bilde mir nicht ein sagen zu können, dass ich das durchschaut habe. das ganze ist ein einziges experiment! "langzeit"nachuntersuchungen bringen die daten von 5 (in worten: fünf) jahren! vor 3-4 jahren hieß es, das magenband sei die "harmloseste" weil revidierbare variante, seit ca.1 jahr tauchen massenweise bänder auf, die massive komplikationen hervorrufen bis hin zum verlust des kompletten magens. was mich aber wirklich sprachlos macht, sind die reaktionen der betroffenen patienten, die kaum dem tod von der schippe gesprungen gebetsmühlenartig versichern, dass sie sich wieder operieren lassen würden.
  • [quote=ritathedolfin]der "hausarzt von nebenan" muss eine gewaltige fortbildungsleistung erbringen, um seine patienten adäquat beraten zu können, ja allein, um sich selber ein urteil über die ac zu bilden. ich bin medizinisch vorgebildet und lese mich seit 3 jahren in die materie ein und ich bilde mir nicht ein sagen zu können, dass ich das durchschaut habe.[/quote] Und da stellt sich dann gleich die Anschlussfrage von wem diese Fortbildungen finanziert und organisiert werden. Meines Wissens ist die Pharmaindustrie da groß im Geschäft. Es würde mich nicht wundern, wenn die Firmen und Spezialkliniken, die (auch) mit AC ihr Geld verdienen, ähnlich engagiert wären. Und wie Objektiv solche Fortbildungsveranstaltungen dann aussehen, kann sich wohl jeder selbst denken.
  • Hallo ihrs :-) Man kann sehr wohl mit einem Magenbypass gesunde Kinder auf die Welt bringen. Aber man sollte damit min. 2 Jahre nach der OP warten, bis sich der Körper wieder eingependelt hat. Es ist und bleibt aber in meinen Augen eine Risiko-Schwangerschaft. Man muss öfters in die Kontrolle und die Nahrungsergänzungen anders dosieren. Ich kenne eine Mutter persönlich und das Kind ist gottseidank wohlauf. Am Anfang habe ich zb alle 4 - 6 Monate eine Eiseninfusion benötigt, jetzt mehr als 2 Jahre später hatte ich seit fast 10 Monaten keine mehr gehabt. Meine Werte liegen im grünen Bereich! Aber wie Martina schon sagte: ALLES eine Sache der Information! Lieber Gruss Marie