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  • [QUOTE=Martina][color=black][font=Verdana]Hallo Solitude,[/font][/color] [color=black][font=Verdana]Du scheinst ja eine tolle Meinung von mir zu haben. Ist es das, was Du denkst, wofür ich bzw. dieses Forum stehen? Dann muss ich wohl mal wieder meine alte Signatur rauskramen:[/font][/color] [color=black][font=Verdana]„Sich als dicken Menschen zu lieben und akzeptieren, bedeutet nicht, es toll zu finden dick zu sein.“[color=#333333][/QUOTE][/color][/font][/color] Wie kommst du darauf, dass ich eine schlechte Meinung von dir oder jemand anderem hier habe?:confused: Das ist nicht so! [color=black][font=Verdana][color=#333333][QUOTE=Martina][/color]Zunächst mal die Sache mit dem Krankentransport war definitiv ein Fake, eine ganz schlimme Sensationsmache, um mal wieder zu zeigen, um welche Lebensqualität sich dicke Menschen bringen.[color=#333333][/QUOTE][/color][/font][/color] Wie gesagt, ich halte auch krasse Beispiele als Abschreckung für sinnvoll. Jeder sollte sich mit seiner Krankheit auseinandersetzen. Und egal ob Esstörung (seelische Gründe) oder Stoffwechselerkrankung (körperliche Gründe)...es steckt doch in vielen Fällen eine Krankheit dahinter. Und das Anliegen meiner Diskussion hier .... um das auch mal zu erklären .... ist doch lediglich, dass man das Thema Übergewicht nicht verharmlosen sollte. Jedenfalls nicht wenn es um starkes Übergewicht geht. Wenn mir das früher so klar gewesen wäre wie heute hätte ich mich vielleicht schon früher auch um Hilfe bemüht und vielleicht wäre mir einiges erspart geblieben:( Aber...vielleicht ist es eben auch so, dass jeder nur aus den eigenen Erfahrungen lernen kann und man immer meint, es trifft einen selber nicht bis es soweit ist.:rolleyes: [color=black][font=Verdana][color=#333333][QUOTE=Martina][/color]Es geht schlicht und ergreifend um die NORMALITÄT. Und die Normalität ist, dass dicke Menschen genauso arbeiten gehen, genauso Sex haben, genauso arm oder reich sind wie der Rest der Bevölkerung. Wie viele dicke Menschen wie diesen Klaus gibt es denn in Deutschland, Tausende, Millionen? Nein. Die Millionen Übergewichtigen leben zum allergrößten Teil ein völlig normales Leben … müssen sich aber auf Grund verhetzender Berichterstattung wie dieser in einer Tour rechtfertigen und sich sagen lassen, dass sie ja gar kein normales Leben haben KÖNNEN.[/font][/color] [color=black][font=Verdana]Ich habe zu meinen „Bestzeiten“ weit über 180 kg gewogen. Ich habe IMMER ein völlig normales Leben geführt und diese Pauschalisierungen gehen mir einfach nur auf die Nerven. Und ich bin KEINE Ausnahme![color=#333333][/QUOTE][/color][/font][/color] Es lag mir fern irgendjemand zu kränken oder auf die Nerven zu gehen. Mag ja sein, dass ich die Ausnahme bin aber mir fallen auf Anhieb zig Sachen ein, die ich nicht mehr machen kann eben weil ich dick bin. Deswegen habe ich natürlich auch wie du und andere ein "normales" Leben im Sinne von nicht bettlägerig und arbeitsunfähig sein. Es wurde ja in dem Bericht auch durchaus Frauen im Bereich 180 kg gezeigt, die sich in einer Boutique einkleiden, essen gehen, zum Friseur gehen. Dass jemand wie Klaus T. mit ca. 100 kg mehr sein Leben mehr oder weniger im Sessel verbringt ist denke ich kein Fake. Er wurde in dem Bericht auch nicht als Massstab für die Dicken gezeigt, sondern als eine mögliche Ausform, die es nehmen kann. Auch das finde ich wichtig. ich erinnere mich daran, dass ich irgendwann früher dachte, irgendwo (so mit 150 kig) sei Schluss, dicker könne man nicht werden. Als ich das erste Mal in so einem (Sensations-)bericht einen Menschen mit 350 oder 400 kg sah wurde mir schmerzlich bewußt, dass es keine Obergrenze gibt. Aber auch dieses Wissen ist notwendig, meiner Meinung nach. [color=black][font=Verdana][color=#333333][QUOTE=Martina][/color]Du fragst, ob Du eine angepasste Dicke bist. Ich glaube nicht, dass man das am Dicksein fest machen sollte. Ich glaube einfach, dass Du alles glaubst, was man Dir erzählt, und dass Du die Propaganda hinter vielen Dingen einfach nicht erkennst. Aber das habe ich früher auch nicht getan. Man kann und sollte das lernen. Dadurch relativiert sich vieles.[/font][/color] [color=black][font=Verdana]Martina[/font][/color][/QUOTE] Ich bin sicher, dass ich nicht alles glaube, was man mir erzählt, sondern eher ein sehr kritischer Geist bin. Deswege hinterfrage ich ja auch hier;)
  • [QUOTE=Solitude]Wie gesagt, ich halte auch krasse Beispiele als Abschreckung für sinnvoll.[/QUOTE] Solitude, Du bist dafür, aus Gründen der "Abschreckung" bewusst falsche Informationen zu liefern? Ich bitte um Aufklärung. Liebe Grüße, Sopho (die vielleicht eine zu idealistische Vorstellung vom Berufsethos des Journalisten hat)
  • Ich habe nicht gesehen, was Martina schreibt, dass dieser Klaus T. auch noch Motorroller fahren kann. Muss dann eine Spezialanfertigung sein. Insofern weiß ich nicht, ob der Krankentransport ein Fake war. Der Mann sagte beim Reingehen in die Praxis, dass ihm nicht gut sei. Die Fahrt sei anstrengend gewesen. Meinst du, dass er geschauspielert hat? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er selbst auf dem Motorroller in die Praxis hätte fahren können oder noch in irgendein Auto paßt. Und dass er dort hinläuft schon mal gar nicht. Also woher wißt ihr, dass das gefaked war?:confused: Und der Grund warum der Mann die Rampe nicht selbst hochgehen kann ist versicherungstechnischer Natur. Wenn er dort stürzt ist er nicht versichert. Die Helfer MÜSSEN ihn im Bett die Rampe hochschieben. Das ist kein Sensationsjournalismus sondern Versicherungsrecht.
  • [QUOTE=Solitude]Eine Stoffwechselerkrankung muß behandelt werden und war hier nicht gemeint. Es war damit gemeint, dass jemand, der die entsprechende genetische Disposition hat [color=darkorchid]sich wahrscheinlich mehr darum bemühen muss, sein Ziel zu erreichen...das aber mit gesunder Ernährung, Bewegung und entsprechendem Willen durchaus schaffen kann.[/color]..immer vorausgesetzt, er hat etwaige zugrundeliegende seelischen Probleme aufgearbeitet. [/QUOTE] Mit dieser Aussage habe ich als Eßsüchtige so meine Probleme. :cool3: Wir hatten doch kürzlich einen [url='http://www.das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=201'][b]Thread[/b] [/url]von dir, in dem du nach Leuten fragtest, die es geschafft haben, die ES zu besiegen. In diesem wurde deutlich, daß es diese Menschen zwar gibt, der Körper aber [b]trotz[/b] gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung das Übergewicht nur zum Teil (wenn überhaupt) loslassen will. Was also heißt "mehr bemühen" oder "mit entsprechendem Willen" für dich? Doch wieder anfangen zu hungern? [i]Übermäßig[/i] Sport zu treiben? Beides möglichst auch für den Rest deines Lebens? Das ist jetzt provokant gefragt, aber gar nicht so gemeint. :holy: Aber ich möchte gerne wissen, wie du den "entsprechenden Willen" definierst. [QUOTE=Solitude] Wenn die Gelenke schon geschädigt sind ist es mit der Bewegung nicht mehr so einfach:( [/QUOTE] Aber erst recht nötig. ;) Und da heißt es dann tatsächlich, den entsprechenden Willen (und vor allem Geduld) aufzubringen, adäquat die Muskeln zu stärken, um die geschädigten Gelenke dadurch zu entlasten. [QUOTE=Solitude] Aber der generelle Tenor hier im Forum ist schon, dass man trotz hohem Übergewicht keine gesundheitlichen Schäden zu befürchten hat, wenn man sich ausreichend bewegt/Sport macht. Und das finde ich insofern bedenklich, weil ich finde, dass man ganz jungen Übergewichtigen so etwas nicht sagen sollte. [/QUOTE] Ich fürchte, du hast hier etwas ganz gründlich mißverstanden. Es geht nicht darum, daß wir es unbedenklich finden würden, sehr übergewichtig zu sein. Oder gar jungen Menschen zu sagen, daß dick sein doch gaaar kein Problem ist. Sondern es geht darum, sein Leben [b]trotz[/b] dem Übergewicht zu [u]leben[/u] und nicht auf schlanke Zeiten zu verschieben, die vielleicht nie (!) kommen werden. Anzufangen, sich möglichst gesund und natürlich zu ernähren und sich auch im Rahmen seiner Möglichkeiten zu bewegen. Es geht darum, den Menschen klarzumachen, daß (Reduktions-)Diäten kontraproduktiv, gesundheitsschädlich und auch gefährlich sind. [QUOTE]Ich fände es schön, wenn sie hier bestärkt würden an die Ursachen Ihres Dick-Seins zu gehen, sei es Essstörungen oder medizinische Gründe. Um unter Umständen dann später eben ein Leben ohne Übergewicht führen zu können.[/QUOTE] Da sind wir uns einig. :daumen: [QUOTE]Und das Anliegen meiner Diskussion hier .... um das auch mal zu erklären .... ist doch lediglich, dass man das Thema Übergewicht nicht verharmlosen sollte. Jedenfalls nicht wenn es um starkes Übergewicht geht. Wenn mir das früher so klar gewesen wäre wie heute hätte ich mich vielleicht schon früher auch um Hilfe bemüht und vielleicht wäre mir einiges erspart geblieben:( [/QUOTE] Einspruch! :hihi: Das Übergewicht wird nicht verharmlost - aber eben auch nicht so verteufelt, wie du es in den Medien überall zu hören/sehen bekommst. Und genau da, finde ich, stimmt dein Denkansatz nicht. Natürlich kenne ich die Gründe für dein Übergewicht bzw. für deine Eßsucht nicht. Deswegen spekulier ich jetzt einfach mal drauf los. ;) Wenn "früher" dein (evtl. mäßiges?) Übergewicht nicht so verteufelt worden wäre, wären dir Diäten mitsamt Jojo und vielleicht (!) sogar die Eßstörung erspart geblieben. :meinung: [QUOTE=Solitude]Mag ja sein, dass ich die Ausnahme bin aber mir fallen auf Anhieb zig Sachen ein, die ich nicht mehr machen kann eben weil ich dick bin. [/QUOTE] Nee, die Ausnahme bist du nicht. Es gibt Dinge, die ab einer bestimmten Gewichtsgrenze tatsächlich nicht mehr möglich sind, da stimme ich dir zu (ein Hindernisrennen z.B. würde ich mir jetzt nicht mehr zutrauen:rolleyes: - mehr Beispiele dazu fallen mir jetzt nicht so spontan ein). Aber es gibt auch durchaus noch Dinge, die wir als Dicke machen können. Manche kosten uns vielleicht etwas mehr Mühe, aber wenn wir die große Hürde der unnötigen Befürchtungen erst hinter uns gebracht haben, ist es gar nicht mehr so schwer.;) Ein Beispiel dazu aus meinem Leben gefällig? Ich konnte noch vor knapp 2 Jahren kaum 20 Schritte laufen, ohne daß mir der Rücken wehtat. Wenn ich im Büro zu lange gesessen bin und die ersten Schritte gemacht habe, haben meine Füße geschmerzt, daß ich die Englein Halleluja singen hörte. :humpel: Ich fing an, mich zu bewegen - in kleinen Schritten. Ok, fairerweise muß ich dazu sagen, daß ich diese ersten Schritte in einer stationären Therapie gemacht habe. Wie auch immer, nach 2 Wochen bereits merkte ich erste positive Veränderungen. Und es ging immer besser. Heute gehe ich tanzen und tobe mit meinem Hund über die Felder, wenn mir danach ist.
  • Du gehst also davon aus, dass der Beitrag nicht gefaked war. Dann lass mich meine Frage anders formulieren: Wärest Du dafür, aus Gründen der "Abschreckung" bewusst falsche Informationen zu liefern? Wenn Du jetzt mit "Nein" antwortest, dann beantworte bitte auch noch folgende Frage: Glaubst Du, dass einseitige, selektive Berichterstattung und Nichtberücksichtigung bestimmter Aspekte zu einem ähnlichen ERgebnis führen können wie bewusst falsche Informationen?
  • [QUOTE=Pandora] Was also heißt "mehr bemühen" oder "mit entsprechendem Willen" für dich? Doch wieder anfangen zu hungern? [i]Übermäßig[/i] Sport zu treiben? Beides möglichst auch für den Rest deines Lebens? Das ist jetzt provokant gefragt, aber gar nicht so gemeint. :holy: Aber ich möchte gerne wissen, wie du den "entsprechenden Willen" definierst. [/QUOTE] Also natürlich nicht hungern oder übermäßig Sport treiben....aber das wußtest du ja auch schon;) Entsprechender Wille? Ist schwer zu erklären und bei jedem anders. Bei mir hat es durch eine einschneidende Therapiesitzung (in der ich Dinge erfahren habe, die ich vorher gar nicht mehr wußte...in der ich erfahren habe, dass es Gründe für meine Esssucht gibt... in der ich erfahren habe, dass ich kein schlechter und willensschwacher Mensch sondern ein missbrauchter Mensch bin) irgendwie "Klick" gemacht. Seitdem habe ich Lust, mich um mich zu kümmern. Ich weiß auf einmal wieder Hunger und Satt-sein zu unterschieden. Und nun habe ich auch den Willen, dass in für mich günstige Veränderungen umzumünzen. Und das Wollen ist notwendig, denn die alten Verhaltensmuster sind sehr stark und kaum ist mal ein schlechter Tag da...stehen sie wieder da die alten Muster. Und dann NEIN zu sagen...und zu sagen, ich möchte dies oder das nicht mehr so machen, dazu gehört eben auch das Wollen. [QUOTE=Pandora]Ich fürchte, du hast hier etwas ganz gründlich mißverstanden. Es geht nicht darum, daß wir es unbedenklich finden würden, sehr übergewichtig zu sein. Oder gar jungen Menschen zu sagen, daß dick sein doch gaaar kein Problem ist. [/QUOTE] Dann ist ja gut...dann habe ich das tatsächlich missverstanden! [QUOTE=Pandora]Sondern es geht darum, sein Leben [b]trotz[/b] dem Übergewicht zu [u]leben[/u] und nicht auf schlanke Zeiten zu verschieben, die vielleicht nie (!) kommen werden. Anzufangen, sich möglichst gesund und natürlich zu ernähren und sich auch im Rahmen seiner Möglichkeiten zu bewegen. Es geht darum, den Menschen klarzumachen, daß (Reduktions-)Diäten kontraproduktiv, gesundheitsschädlich und auch gefährlich sind. Da sind wir uns einig. :daumen: [/QUOTE] Damit gehe ich 100% konform!:applaus: [QUOTE=Pandora]Das Übergewicht wird nicht verharmlost - aber eben auch nicht so verteufelt, wie du es in den Medien überall zu hören/sehen bekommst. Und genau da, finde ich, stimmt dein Denkansatz nicht. Natürlich kenne ich die Gründe für dein Übergewicht bzw. für deine Eßsucht nicht. Deswegen spekulier ich jetzt einfach mal drauf los. ;) Wenn "früher" dein (evtl. mäßiges?) Übergewicht nicht so verteufelt worden wäre, wären dir Diäten mitsamt Jojo und vielleicht (!) sogar die Eßstörung erspart geblieben. [/QUOTE] Das stimmt in meinem Falle nicht. Aber ich gebe dir insofern Recht, dass das Propagieren von magersüchtigen Schönheitsidealen sicher viele junge Mädchen in die Diätspirale und damit in den Jojo-Effekt treibt. Starkes Übergewicht verteufeln...das möchte ich nicht aber es eben als Krankheit betrachten, die es ist. [QUOTE=Pandora] Ich fing an, mich zu bewegen - in kleinen Schritten. Ok, fairerweise muß ich dazu sagen, daß ich diese ersten Schritte in einer stationären Therapie gemacht habe. Wie auch immer, nach 2 Wochen bereits merkte ich erste positive Veränderungen. Und es ging immer besser. Heute gehe ich tanzen und tobe mit meinem Hund über die Felder, wenn mir danach ist.[/QUOTE] Das finde ich wirklich toll und freue mich mit dir. Wie gesagt, hier im Forum habe ich schon von vielen solchen Dingen gehört...in meinem Bekanntenkreis eher weniger. Vom Schwimmen mal abgesehen macht eigentlich niemand Sport. Aber wer weiß, ich habe jetzt einen Termin beim Orthopäden und vielleicht kann ich auch bald mit den ersten kleinen Schritten anfangen;)
  • [QUOTE=Sophonisbe]Du gehst also davon aus, dass der Beitrag nicht gefaked war. Dann lass mich meine Frage anders formulieren: Wärest Du dafür, aus Gründen der "Abschreckung" bewusst falsche Informationen zu liefern? Wenn Du jetzt mit "Nein" antwortest, dann beantworte bitte auch noch folgende Frage: Glaubst Du, dass einseitige, selektive Berichterstattung und Nichtberücksichtigung bestimmter Aspekte zu einem ähnlichen ERgebnis führen können wie bewusst falsche Informationen?[/QUOTE] Einseitige Berichterstattung, die bewußt verschiedene Aspekte ausnimmt, um beim Betrachter das gewünschte Bild zu erzeugen ist ebenso zu bewerten wie falsche Information...manipulativ. Ich fand den FOCUS-Bericht nicht einseitig. Er war nicht durchgehend Dicken-freundlich. Aber auch das wäre ja wieder einseitig, oder?;) Ich fand, dass verschiedene Aspekte und Ursachen des Dick-seins gezeigt wurden. Und dass auch psychische und medizinische Gründe nicht zu kurz kamen. Und dass sogar bei den Magenband-OP's ganz klar darauf hingewiesen wurde, dass es a) lebensgefährlich sein könne, b) nur der Körper aber nicht die dahinterliegenden seelischen Belange behandelt würden etc.pp. Für mich war das kein Sensations-Journalismus, sondern eine informative Sendung. Dass auch in 2 oder 3 Stunden-Sendungen Themen nur angerissen werden können und ich mich über das was mich interessiert dann noch weiter informieren muss, ist mir klar. Allumfassend und sämtliche Aspekte abdeckend kann eine solche Sendung NIE sein. Aber wäre sie nur Dicken-freundlich gewesen und hätten kritische Meinungen keinen Raum gehabt, wäre sie in meinen Augen eben auch einseitig gewesen...
  • [QUOTE=Solitude]Entsprechender Wille? Ist schwer zu erklären und bei jedem anders. Bei mir hat es durch eine einschneidende Therapiesitzung (in der ich Dinge erfahren habe, die ich vorher gar nicht mehr wußte...in der ich erfahren habe, dass es Gründe für meine Esssucht gibt... in der ich erfahren habe, dass ich kein schlechter und willensschwacher Mensch sondern ein missbrauchter Mensch bin) irgendwie "Klick" gemacht. Seitdem habe ich Lust, mich um mich zu kümmern. Ich weiß auf einmal wieder Hunger und Satt-sein zu unterschieden. Und nun habe ich auch den Willen, dass in für mich günstige Veränderungen umzumünzen. Und das Wollen ist notwendig, denn die alten Verhaltensmuster sind sehr stark und kaum ist mal ein schlechter Tag da...stehen sie wieder da die alten Muster. Und dann NEIN zu sagen...und zu sagen, ich möchte dies oder das nicht mehr so machen, dazu gehört eben auch das Wollen.[/QUOTE] Danke für die Erläuterung. Es handelt sich offensichtlich um ein Problem der "Perspektive" - denn für mich als nicht Essgestörte, sich gesund und maßvoll Ernährende, die trotzdem ums Verrecken (sorry) nicht abnimmt, klang das mit "man muss dann halt etwas mehr Willen aufbringen" schon ziemlich... na, nennen wir es mal: diskussionsbedürftig. Edit: Und was das mit den Medien angeht: Das wollte ich auch nur ganz theoretisch und grundsätzlich und unabhängig von der fraglichen Sendung wissen. Also eher darüber diskutieren, was von vereinseitigender Berichterstattung zu halten ist (denn es klang, als würdest Du diese für vertretbar halten, wenn sie dem Zwecke der Abschreckung dient), als darüber, ob und inwieweit diese eine bestimmte Sendung nun vereinseitigend Bericht erstattete.
  • Mal ganz abgesehen von dem Fernsehbeitrag: Ich glaube hier liegt wieder ein so ein Fall vor, der des öfteren vorkommt. Ein Mißverständnis. Selbstakzeptanz bedeutet nicht, sich selbst eine Freikarte dafür auszustellen, so lange essen zu dürfen, bis man platzt. Selbstakzeptanz bedeutet ebenso nicht, sein Übergewicht ganz toll zu finden und sich deswegen zu vernachlässigen. Selbstakzeptanz bedeutet nicht, alle Warnungen außer acht zu lassen und zu ignorieren. Selbstakzeptanz ist nicht Ignoranz. Selbstakzeptanz beginnt damit, erst einmal anzuhalten. Zu überprüfen: Stimmt es überhaupt, was andere über mich sagen? Es wird behauptet, ich sei weniger Wert als schlanke Menschen. Ist das tatsächlich so? Muß ich mich schlecht fühlen, mich einer gesellschaftlichen Zwangsvorstellung unterwerfen, nur weil ich vielleicht nicht einer Norm entspreche? Habe ich nicht das Recht darauf, akzeptiert zu werden so wie ich bin? Habe ich nicht die gleichen Rechte wie alle anderen? Oder muß ich es mir wegen einer Anhäufung von Fettzellen gefallen lassen, beleidigt zu werden, seltsam angeschaut zu werden, diskriminiert und gemobbt zu werden? Bin ich, weil ich dick bin weniger Mensch als andere? Selbstakzeptanz bedeutet, sich von diesem Glauben, etwas nicht liebenswertes, etwas unangenehmes, etwas minderwertiges, schlechtes zu sein, zu befreien. Selbstakzeptanz beginnt damit, erst einmal anzuhalten. Zu überprüfen: Bin ich dick, weil ich faul bin und zu viel esse, so wie es mir alle, auch mein Arzt sagen? Oder habe ich vielleicht eine Krankheit, die mich immer dicker werden lässt? Habe ich eine Essstörung? Ein völlig falsches Bild von mir selbst? Was läuft tatsächlich bei mir falsch? Wer kann mir helfen? Selbstakzepanz bedeutet, angehalten zu haben. Einen festen Stand eingenommen zu haben. Sich nicht mehr treiben zu lassen von irgendwelchen Horrormeldungen. Sich selbst zu sagen: Ok, ich habe vielleicht ein paar Einschränkungen, weil ich dick bin. Ich fühle mich auch nicht zu jeder Zeit damit wohl, dick zu sein. Aber ich nehme mich erst einmal selbst so an, wie ich jetzt bin. Ich bin trotz allem ein feiner Kerl, egal was andere sagen. Ich mag mich, trotz allem. Und nun schaue ich mich einmal vorsichtig und in Ruhe um, ob es vielleicht Möglichkeiten gibt, diesen Zustand noch zu verbessern. Ich habe nicht die Verpflichtung, dick [U]und[/U] unglücklich sein zu müssen. Das hindert mich daran, wie ein blöder von einer Crashdiät in die Nächste zu stürzen. Ein williges Opfer der Schlankheitspulverproduzenten zu werden. Wie soll ich für mich und meinen Körper sorge tragen können, wenn ich von morgens bis abends nur denke, wie schrecklich mein Körper ist, wie schrecklich ich bin, und mein einziger Antrieb darin besteht, dieses Körper loszuwerden, koste es was es wolle? Das geht nicht. Ich muß mich selbst lieben, damit ich einen Anlaß habe, Schaden von mir abzuwenden. Das tut man nicht für jemanden, den man nicht ausstehen kann, auch wenn man es selbst ist. Im Übrigen: Angst ist ein schlechter Lehrmeister, der einen dazu bringt, unüberlegte Dinge zu tun. Aus Angst beginnt man z.B., wie ein bekloppter Sport zu treiben, obwohl man völlig untrainiert ist. So lange bis das Herz die weiße Fahne schwenkt und man einen Infarkt o.ä. bekommt. Nur damit einem der Arzt nachher sagt: Kein Wunder, du bist zu fett! Deswegen sollte man mit Negativbeispielen vorsichtig sein. Gruß R.v.G.
  • [QUOTE=Sophonisbe]Danke für die Erläuterung. Es handelt sich offensichtlich um ein Problem der "Perspektive" - denn für mich als nicht Essgestörte, sich gesund und maßvoll Ernährende, die trotzdem ums Verrecken (sorry) nicht abnimmt, klang das mit "man muss dann halt etwas mehr Willen aufbringen" schon ziemlich... na, nennen wir es mal: diskussionsbedürftig.[/QUOTE] Das kann ich verstehen und so war das mit dem "Willen aufbringen" auch bestimmt nicht gemeint. Aber Veränderungen muss man eben auch wollen, darüber besteht kein Zweifel. Wenn es dann aus (z.B. medizinischen) Ursachen nicht klappt, dann kann man nur versuchen, die Gründe dafür...wie in deinem Fall....herauszufinden. [QUOTE=Sophonisbe]Edit: Und was das mit den Medien angeht: Das wollte ich auch nur ganz theoretisch und grundsätzlich und unabhängig von der fraglichen Sendung wissen. Also eher darüber diskutieren, was von vereinseitigender Berichterstattung zu halten ist (denn es klang, als würdest Du diese für vertretbar halten, wenn sie dem Zwecke der Abschreckung dient), als darüber, ob und inwieweit diese eine bestimmte Sendung nun vereinseitigend Bericht erstattete.[/QUOTE] Also prinzipiell halte ich manipulative Berichterstattung natürlich für nicht vertretbar....obwohl wir alle miteinander oft genug gar nicht das nötige Hintergrundwissen haben, um diese Art der Berichterstattung von der seriösen zu unterscheiden (jedenfalls bei der gut gemachten manipulativen Berichterstattung, nicht die Holzhammermethode mit den 4 großen Buchstaben:-D ). Zur Abschreckung bestimmt Fakten zu überhöhen halte ich dagegen noch für legitim. So wie wir hier manchmal mit sarkastischen Übertreibungen Dinge auf den Punkt bringen, damit der andere weiß was gemeint ist.
  • [QUOTE=Roland Deshain von Gilead]Mal ganz abgesehen von dem Fernsehbeitrag: Ich glaube hier liegt wieder ein so ein Fall vor, der des öfteren vorkommt. Ein Mißverständnis. Selbstakzeptanz bedeutet nicht, sich selbst eine Freikarte dafür auszustellen, so lange essen zu dürfen, bis man platzt. Selbstakzeptanz bedeutet ebenso nicht, sein Übergewicht ganz toll zu finden und sich deswegen zu vernachlässigen. Selbstakzeptanz bedeutet nicht, alle Warnungen außer acht zu lassen und zu ignorieren. Selbstakzeptanz ist nicht Ignoranz. Selbstakzeptanz beginnt damit, erst einmal anzuhalten. Zu überprüfen: Stimmt es überhaupt, was andere über mich sagen? Es wird behauptet, ich sei weniger Wert als schlanke Menschen. Ist das tatsächlich so? Muß ich mich schlecht fühlen, mich einer gesellschaftlichen Zwangsvorstellung unterwerfen, nur weil ich vielleicht nicht einer Norm entspreche? Habe ich nicht das Recht darauf, akzeptiert zu werden so wie ich bin? Habe ich nicht die gleichen Rechte wie alle anderen? Oder muß ich es mir wegen einer Anhäufung von Fettzellen gefallen lassen, beleidigt zu werden, seltsam angeschaut zu werden, diskriminiert und gemobbt zu werden? Bin ich, weil ich dick bin weniger Mensch als andere? Selbstakzeptanz bedeutet, sich von diesem Glauben, etwas nicht liebenswertes, etwas unangenehmes, etwas minderwertiges, schlechtes zu sein, zu befreien. Selbstakzeptanz beginnt damit, erst einmal anzuhalten. Zu überprüfen: Bin ich dick, weil ich faul bin und zu viel esse, so wie es mir alle, auch mein Arzt sagen? Oder habe ich vielleicht eine Krankheit, die mich immer dicker werden lässt? Habe ich eine Essstörung? Ein völlig falsches Bild von mir selbst? Was läuft tatsächlich bei mir falsch? Wer kann mir helfen? Selbstakzepanz bedeutet, angehalten zu haben. Einen festen Stand eingenommen zu haben. Sich nicht mehr treiben zu lassen von irgendwelchen Horrormeldungen. Sich selbst zu sagen: Ok, ich habe vielleicht ein paar Einschränkungen, weil ich dick bin. Ich fühle mich auch nicht zu jeder Zeit damit wohl, dick zu sein. Aber ich nehme mich erst einmal selbst so an, wie ich jetzt bin. Ich bin trotz allem ein feiner Kerl, egal was andere sagen. Ich mag mich, trotz allem. Und nun schaue ich mich einmal vorsichtig und in Ruhe um, ob es vielleicht Möglichkeiten gibt, diesen Zustand noch zu verbessern. Ich habe nicht die Verpflichtung, dick [u]und[/u] unglücklich sein zu müssen. Das hindert mich daran, wie ein blöder von einer Crashdiät in die Nächste zu stürzen. Ein williges Opfer der Schlankheitspulverproduzenten zu werden. Wie soll ich für mich und meinen Körper sorge tragen können, wenn ich von morgens bis abends nur denke, wie schrecklich mein Körper ist, wie schrecklich ich bin, und mein einziger Antrieb darin besteht, dieses Körper loszuwerden, koste es was es wolle? Das geht nicht. Ich muß mich selbst lieben, damit ich einen Anlaß habe, Schaden von mir abzuwenden. Das tut man nicht für jemanden, den man nicht ausstehen kann, auch wenn man es selbst ist. Im Übrigen: Angst ist ein schlechter Lehrmeister, der einen dazu bringt, unüberlegte Dinge zu tun. Aus Angst beginnt man z.B., wie ein bekloppter Sport zu treiben, obwohl man völlig untrainiert ist. So lange bis das Herz die weiße Fahne schwenkt und man einen Infarkt o.ä. bekommt. Nur damit einem der Arzt nachher sagt: Kein Wunder, du bist zu fett! Deswegen sollte man mit Negativbeispielen vorsichtig sein. Gruß R.v.G.[/QUOTE] Das ist wieder einer dieser Beiträge, die mich vermuten lassen, dass Schreiben deine Profession ist. Danke für die sehr gute Darlegung:applaus: Einen Punkt habe ich, an dem ich anderer Meinung bin: Angst/Abschreckung kann nicht nur zu unüberlegten Handlungen führen, sondern auch aufrütteln im Sinne von "ich muss mich den Dingen stellen und mir Hilfe suchen, weil es keinen Sinn macht, den Kopf in den Sand zu stecken und davon auszugehen, dass mir nichts passiert"
  • Roland, ich bin wirklich baff. Genau das ist es, was ich seit einiger Zeit versuche, auszudrücken. Nicht mehr und nicht weniger. Die Sendung selbst habe ich nicht gesehen. Ich finde es schade, wie ich bislang ja hier laß, dass TV ein "normales Leben", welches man als "Dicke" ja nun auch führen kann, nicht zeigen mag. Ein Schelm, der böses denkt, dass man dabei noch provoziert wird und den Leuten eine gewisse Meinung vorlegt. Stellt Euch doch einmal vor, wie es wäre, wenn normalgewichtige Menschen sehen, dass man als Dicke/r nicht nur isst. Nein, man hat Spass, man hat Arbeit, man führt seinen Haushalt, man geht vielleicht sogar Sport machen, man geht einkaufen und so weiter und so fort. Und ja, man kann sich sogar als Dicke/r gesund ernähren, auch wenn er es nach außen durch seine Hülle nicht zeigt bzw. nicht zeigen [b]kann[/b]. Mehr habsch nicht zu schreiben, :LG: Steph(chen)
  • Angst kann aber auch lähmen und Menschen daran hindern, überhaupt etwas zu tun. Ich persönlich halte von "Horrorbildern" nicht (mehr) viel. Als Krankenschwester habe ich immer wieder erleben müssen, dass diese Angstmacherei nix bringt - bestes Beispiel Raucher. Wer kennt nicht die Bilder von schwarzen Lungen, Raucherbeinen usw? Und welcher Raucher hat aufgrund solcher Bilder wirklich mit Rauchen aufgehört? Ich persönlich kenne keinen einzigen. Dafür habe ich immer wieder erlebt, wie frisch beinamputierte Raucher noch mit Infusionsflasche zur Raucherinsel gefahren sind, wie sich Patienten, grad runter von der Intensivstation, wo sie künstlich beatmet werden mußten, im Rollstuhl zum Rauchen fahren ließen - obwohl sie mit den Folgen selbst konfrontiert wurden. Abschreckung bringt meiner Meinung nach gar nix. Auch wenn ich Bilder von extrem dicken Menschen sehe, hilft mir das nicht. Es bringt mich absolut nicht weiter bei der Bearbeitung meiner ES, im Gegenteil, manchmal löst es sogar einen Essanfall aus. Früher hab ich dann immer gedacht "nein, so dick wirst Du nicht, spätestens bei 70 (80, 90, 100) Kilo ziehst Du die Notbremse und machst eine Diät. Und was ist? Ich hab weiter zugenommen und konnte es nicht stoppen. Was die Spätfolgen von Übergewicht angeht: Meine Oma war nie sehr schlank, hatte immer ein Gewicht von ca. 80 Kilo (bei 1,60Größe), manchmal auch etwas mehr. Ist nun kein extremes Übergewicht, aber eben auch jenseits von dem propagierten Idealgewicht. Oma ist inzwischen fast 95 und erfreut sich guter Gesundheit, außer einem Blasentumor und einem schwachen Herz (was erst in den letzten zwei Jahren auftrat und definitiv altersbedingt ist) fehlt ihr nix. Sie hat auch keine Gelenkprobleme (die Hüften und Knie sind noch Originalbauteile), lediglich Osteoporose plagt sie. Glücklicherweise hatte sie ihr Übergewicht, was ihr half, die OP wegen dem Blasentumor sowie ein paar Grippewellen durchzuhalten - inzwischen ist sie ziemlich schlank geworden. Meine Mutter ist inzwischen auch schon Mitte 60 und ebenfalls übergewichtig. Meist wiegt sie um die 90 Kilo, manchmal (durch Crashdiäten oder WW) hatte sie auch mal was abgenommen, nahm aber danach immer wieder zu. Auch sie hat keine Gewichtsbedingten Krankheiten, der Blutdruck ist eher zu niedrig, die Gelenke sind ok. Beide Frauen haben nie wirklich Sport gemacht, meine Oma allerdings ist immer sehr gern spazierengegangen (und hatte immer ein flottes Tempo drauf). Meine Mutter dagegen ist 'ne absolute Schreibtischtäterin - von morgens bis abends im Büro am PC gewesen. Seit sie nun in Rente ist (seit 2 Wochen ungefähr) geht sie nun jeden Tag schwimmen, was ihr sehr guttut. Was ich damit sagen will - man MUSS nicht unbedingt Folgeerkrankungen haben, nur weil man übergewichtig ist. Was aber in unserer Familie immer wichtig war war gutes Essen, also nix Fertigprodukte und so, sondern immer selbstgekocht (und früher auch selbstgeschlachtet - wir kannten also unser Fleisch). Ich denke nämlich, dass viele der sogenannten Übergewichtsfolgen weniger mit dem Gewicht als eher mit der falschen, ungesunden Ernährung zusammenhängen. Darcy
  • [QUOTE=Solitude]Zur Abschreckung bestimmt Fakten zu überhöhen halte ich dagegen noch für legitim. So wie wir hier manchmal mit sarkastischen Übertreibungen Dinge auf den Punkt bringen, damit der andere weiß was gemeint ist.[/QUOTE] Da gehen wir nicht konform. Meiner Meinung nach sollen die Medien (umfassend) informieren - und nicht erziehen. Dass das ein frommer Wunsch ist, ist mir natürlich bewusst. Ich glaube, wie Darcy, auch nicht an die Wirkung der Abschreckungsmethode. Ein Kieferchirurg, der mich mal dazu überreden wollte, meine sämtlichen eigenen Zähne, die durch "Knirschen" etwas beschädigt sind, durch Implantate ersetzen zu lassen (Eigenbeteilgung: ca. 12.000 Euro), statt mir die bekannte Schiene zu verpassen, hat mal versucht, mich mit abschreckenden Bildern zu überzeugen ("Und wenn Sie da nichts tun, dann sieht das bald SO aus.") Ich fand das billig und manipulativ und viel zu leicht durchschaubar. Und ich suchte mir einen neuen Zahnarzt, der, oh Wunder, fand, dass ich all meine Zähne behalten darf. Wie diese Bildchen finde ich auch die üblichen Dickenglotz-Berichte ein wenig zu dick aufgetragen, um mich davon beeindrucken zu lassen. Ich sehe mich in meiner Intelligenz beleidigt, wenn man versucht, statt mit Argumenten mit krassen Bildern an mich heranzukommen. Denn wenn man mich schon überzeugen (oder im Falle des Kieferchirurgen auch: über den Tisch ziehen) möchte, dann, so finde ich, sollte man sich dabei auch ein wenig Mühe geben. Unbeeindruckte Grüße, Sopho
  • @Roland::applaus: Genau das bringt es auf den Punkt. Eigentlich sollte man Deinen Beitrag als Rundbrief an alle Bundesbürger rausgeben. Leider wird, ich schrieb es schon mal hier irgendwo, Selbstakzeptanz von vielen als Resignation ausgelegt. Nur weil ich nicht im Eiltempo in die nächste Apotheke sprinte, wenn es das neueste Bio-Herba-Slim-Sauf-Produkt (:krank: )gibt, habe ich resigniert. Und da kann man sich den Mund fusselig reden, es hilft nichts. In dem Beitrag über Klaus T. und den Krankentransport konnte ich nur den Kopf schütteln. (auch wenns offensichtlich ein Fake war) Das hatte wirklich was von einer Kuriositätenschau. So nach dem Motto "Kuck mal den Typen an, der kommt ja gar nicht vor die Tür! Kein Wunder" Ich konnte nicht umhin, seinen Mut zu bewundern, sich der Kamera zu präsentieren. Mein Mann meinte dagegen ganz lapidar: Ich versteh nicht, wieso die, wenn die auf solche Transporte spezialisiert sind, keine Seilwinde dabei haben. Nicht jeder sieht diese Beiträge so kritisch wie wir. Und zur Akzeptanz von Übergewichtigen tragen gerade solche "Filmchen" nicht bei... Auch wenn nicht alles negativ dargestellt war...
  • @Roland: Ein wunderbarer Beitrag.:) Ich finde, Du solltest ihn auch in die Rubrik "Dick & gerade angeheuert" stellen, er erläutert den Unterschied zwischen Selbstakzeptanz und Resignation bzw. Glorifizierung von Übergewicht in einleuchtender, geradezu poetischer Weise.;) Viele Grüße, Kimmie
  • [QUOTE=Roland Deshain von Gilead] Selbstakzeptanz bedeutet nicht, sich selbst eine Freikarte dafür auszustellen, so lange essen zu dürfen, bis man platzt.[...] Selbstakzeptanz beginnt damit, erst einmal anzuhalten. Zu überprüfen: Stimmt es überhaupt, was andere über mich sagen?[...] Selbstakzeptanz beginnt damit, erst einmal anzuhalten. Zu überprüfen: Bin ich dick, weil ich faul bin und zu viel esse, so wie es mir alle, auch mein Arzt sagen?[...] Selbstakzepanz bedeutet, angehalten zu haben. Einen festen Stand eingenommen zu haben. [...] Gruß R.v.G.[/QUOTE] [color=purple]Ich bin ja nun erst seit heute hier, und sollte mich wahrscheinilich eher zurückhalten, zumal mir ein Urteil eigentlich nicht zusteht, aber ich muss einfach mal ausdrücken, wie sehr Deine Worte, zumindest mich, berühren! Sie sprechen einem direkt aus oder direkt mit dem Herzen! [b][color=red]Ich danke Dir[/color][/b] für diesen und einige andere Beiträge, die ich heute im Laufe des Tages lesen durfte.[/color] [color=purple][img]http://das-dicke-forum.de/forum/images/smilies/applaus.gif[/img][/color] [color=purple]Als Neuling kann ich mich dem Vorschlag von Kimmie nur anschließen, diesen Beitrag in die Rubrik "Dick & gerade angeheuert" zu stellen. Er könnte dort, zusammen mit dem Beitrag "Kannst Du es hören?" dafür sorgen, dass Menschen wie ich sich aufgefangen und zum Eintreten eingeladen fühlen (so geschehen in meinem Fall)[/color] [color=purple]Liebe Grüße[/color] [color=purple]iko[/color]
  • @Solitude [quote]Ich fand den FOCUS-Bericht nicht einseitig. Er war nicht durchgehend Dicken-freundlich. Aber auch das wäre ja wieder einseitig, oder?[/quote] Ich habe auch nicht den Anspruch, dass ein Bericht dickenfreundlich sein soll, aber menschenfreundlich fänd ich schon klasse. Der Zweck heiligt meiner Meinung nach eben nicht die Mittel. Solitude: [quote]Was mir auffällt ist, dass oft mit zweierlei Maß gemessen wird: Jemand „mager“ zu nennen ist o.k., jemand „fett“ nicht. Also für mich sind Kategorien (wenn es denn schon „Schubladen“ sein sollen…) wie mollig, dick, sehr dick, fett und sehr fett genauso in Ordnung wie schlank, dünn, sehr dünn, mager und sehr mager.[/quote] *staun* Also ich sehe das anders: Hats du das gleiche Gefühle, wenn ein Tantchen zu dir sagt "Mensch, bist du dick geworden" oder "Mensch, bist du fett geworden?" Bei mir löst dies ganz unterschiedliche Gefühle aus, resultierend auf erfahrung. Die fiesesten Sprüche, die ich in meinem Leben eingeschenkt bekommen habe, waren mit "fett" versehen, auch zu Zeiten, als ich gerade mal 10 kg Übergewicht hatte und sehr durchtrainiert war - eindeutig böse Absicht. Meiner Meinung nach hinkt der Vergleich "fett" und "mager", da dicken und sehr schlanken Menschen unterschiedliche Gefühle entegegen gebracht werden. Sehr schlank gilt in unseren Kulturkreisen als Schönheitsideal (siehe Models). Selbst wenn "mager" als Bezeichnung verwendet wird (was nicht sein muss), wird nicht die Latte an Vorurteilen impliziert die sich mit "fett" verbinden. Jesse
  • [QUOTE=Darcy]Angst kann aber auch lähmen und Menschen daran hindern, überhaupt etwas zu tun. Abschreckung bringt meiner Meinung nach gar nix.[/QUOTE] Du hast natürlich recht, wenn du sagst, dass auch solche Reaktionen möglich sind. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf so etwas. [QUOTE=Darcy] Was die Spätfolgen von Übergewicht angeht: Meine Oma war nie sehr schlank, hatte immer ein Gewicht von ca. 80 Kilo (bei 1,60Größe), manchmal auch etwas mehr. Ist nun kein extremes Übergewicht, aber eben auch jenseits von dem propagierten Idealgewicht. Oma ist inzwischen fast 95 und erfreut sich guter Gesundheit... Meine Mutter ist inzwischen auch schon Mitte 60 und ebenfalls übergewichtig. Meist wiegt sie um die 90 Kilo... Auch sie hat keine Gewichtsbedingten Krankheiten, der Blutdruck ist eher zu niedrig, die Gelenke sind ok. Was ich damit sagen will - man MUSS nicht unbedingt Folgeerkrankungen haben, nur weil man übergewichtig ist. Was aber in unserer Familie immer wichtig war war gutes Essen, also nix Fertigprodukte und so, sondern immer selbstgekocht...Ich denke nämlich, dass viele der sogenannten Übergewichtsfolgen weniger mit dem Gewicht als eher mit der falschen, ungesunden Ernährung zusammenhängen. [/QUOTE] Also zunächst hast du Recht, dass die Art der Ernährung sicher eine entscheidende Rolle spielt. Das von der erwähnte Gewicht ist für mich eher "normales" Übergewicht. Davon habe ich auch nicht geredet. Ich meinte, dass [b]starkes[/b] Übergewicht häufig gewichtsbedingte Krankheiten nach sich zieht.
  • [QUOTE=Sophonisbe]Ich sehe mich in meiner Intelligenz beleidigt, wenn man versucht, statt mit Argumenten mit krassen Bildern an mich heranzukommen. Unbeeindruckte Grüße, Sopho[/QUOTE] So schreibt ein Kopfmensch;) Aber Bilder erreichen oft unser Unterbewußtsein auch wenn der Kopf sie noch so oft aussperren möchte...
  • [QUOTE=Jesse]@Solitude Ich habe auch nicht den Anspruch, dass ein Bericht dickenfreundlich sein soll, aber menschenfreundlich fänd ich schon klasse. Der Zweck heiligt meiner Meinung nach eben nicht die Mittel. [/QUOTE] Also auf die Gefahr hin, dass nun jemand meint, ich werde von FOCUS gesponsert:-D ich fand da nichts menschenverachtend... [QUOTE=Jesse] *staun* Also ich sehe das anders: Hats du das gleiche Gefühle, wenn ein Tantchen zu dir sagt "Mensch, bist du dick geworden" oder "Mensch, bist du fett geworden?"[/QUOTE] Wenn das als Beschimpfung gedacht ist, bin ich sicher ebenso sauer wie du. Wenn ich seit der letzten Begegnung 100 kg zugenommen habe und objektiv gesehen fett und eben nicht mehr nur dick bin...werde ich es als Tatsache akzeptieren. [QUOTE=Jesse]Bei mir löst dies ganz unterschiedliche Gefühle aus, resultierend auf erfahrung. Die fiesesten Sprüche, die ich in meinem Leben eingeschenkt bekommen habe, waren mit "fett" versehen, auch zu Zeiten, als ich gerade mal 10 kg Übergewicht hatte und sehr durchtrainiert war - eindeutig böse Absicht.[/QUOTE] Dann ist es als Beleidigung verwendet worden in der Absicht dich zu kränken und nicht um einen objektiven Tatbestand zu beschreiben. Und dann wäre ich auch verletzt und würde mir das verbitten oder den Sprücheklopfer zum Optiker schicken:-D [QUOTE=Jesse]Selbst wenn "mager" als Bezeichnung verwendet wird (was nicht sein muss), wird nicht die Latte an Vorurteilen impliziert die sich mit "fett" verbinden. [/QUOTE] Da ist was dran, das "fett" ist schon negativer besetzt, da gebe ich dir auch Recht. Aber wenn ich denn wirklich fett wäre würde ich es auch nicht besser finden, wenn man es verniedlichend umschreibt. Aber es kann sein, dass ich da völlig alleine mit da stehe...mir ist Tacheles reden immer lieber als so ein verschämtes Umschreiben.
  • ich rede auch gern Tacheles, aber ich habe gelernt, dass sich auch Tacheles in nicht verletzende Worte packen lässt ;)
  • Hallo Solitude, es mag sein, daß DIr vermeindliches Tacheles reden lieber ist. Aber ich, die ich bestimmt in die von Dir benannte Kategorie "fett" falle, sehe mich nicht als fett. Ich bin doch nicht lediglich ein Stück Fleisch, schön mager oder sehr fett. An mir und in mir ist neben den Fettzellen noch viel anderes. Und genauso, wie ich jemanden als sehr dünn bezeichne, kann ich jemanden auch als sehr dick bezeichnen. Warum muß das auf Teufel komm raus in Kategorien geteilt werden? Hast Du da einen Vorteil von? Beim Metzger bringt es vielleicht was, aber aber "fett" hat nun mal im alltäglichen Sprachgebrauch eine negative Konnotation. Ich rede auch Tacheles, wenn man mir mit kräftig oder stark kommt, denn ich bin keinesfalls "kräftiger" als andere, dünnere Menschen. Aber das ich jetzt festlegen müßte, ok, bis dahin dick, bis dahin, sehr dick, bis dahin fett - nein, daß bringt genau gar nichts. Was ist übrigens "objektiv fett"? Wie Du in diesem Thread sehen kannst, gibt es höchstens subjektiv fett. Und die meisten hier sind subjektiv dick, nicht fett. Liebe Grüße Kirsten
  • [QUOTE]Aber ich, die ich bestimmt in die von Dir benannte Kategorie "fett" falle, sehe mich nicht als fett. Ich bin doch nicht lediglich ein Stück Fleisch, schön mager oder sehr fett. An mir und in mir ist neben den Fettzellen noch viel anderes. Und genauso, wie ich jemanden als sehr dünn bezeichne, kann ich jemanden auch als sehr dick bezeichnen. Warum muß das auf Teufel komm raus in Kategorien geteilt werden? Hast Du da einen Vorteil von? Beim Metzger bringt es vielleicht was, aber aber "fett" hat nun mal im alltäglichen Sprachgebrauch eine negative Konnotation. [/QUOTE] Dem brauche ich nichts hinzufügen, genauso sehe ich das auch! Gruss aus Dortmund Die Brockenhexe
  • Ich habe, während ich eure Beiträge gelesen habe festgestellt, dass ich mich selber als "fett" bezeichne. Und es deshalb auch nicht als besonders schlimm ansehe, wenn mir jemand sagt: "du bist aber fett geworden." Anders sieht es auch wenn man das Wort "fett" als Beleidigung gegen mich benutzt. Um andere zu beschreiben, benutze ich das Wort nie... Weil ich nicht weiß wie der andere auf dieses Wort reagiert.