Zero - Trend

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Gestern Abend fiel mein Blick auf einen Artikel im letzten Stern. Einen Artikel den ich normalerweise überlese, da es sich um den neuesten Trend handelt und mich nichts mehr langweilt als irgendwelche Modetrends. [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Da geht es um den Zero – bzw. Nano Trend. Man geht weg von der Protzerei d.h. dicke Autos, dicke Klunkern, dicke Hosen und die Elite bevorzugt jetzt das minimalistische Design ohne jeden Schnickschnack. Die Handys, Kameras etc. werden immer kleiner. Auch der Menschentyp bewegt hin zur absoluten „Null“.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Nicht nur Frauen auch Männer bevorzugen den Körper ohne Formen und androgene Gestalten wie Frau Beckham sind deshalb voll im Trend. [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Jetzt frage ich mich, ob das auch unsere Geisteshaltung beinhalten soll, der Trend hin zur Null.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Es wird behauptet, dass das eine zwangsläufige Reaktion auf unsere Überflussgesellschaft ist, der Hang zur Askese. [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Für mich ist das Dekadenz in der reinsten Form. [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Gerade jetzt an dieser Schwelle zu den für uns absolut finsteren Zukunftsaussichten, (Arbeitslosigkeit, Gesundheitsreform, Kürzungen von staatlichen Leistungen und immer niedrigeren Einkommen) ist dieser Trend für mich pervers.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Ich bin sehr wohl auch für klare Linien in der Formgebung z.b. von Möbeln und meinetwegen auch Handy’s, aber wenn man den Menschen in seiner Vielfältigkeit designen will und ihm eine unnatürliche Form aufzuzwingt, dann bedeutet das für mich Widerstand bis zum Letzten.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]Und Widerstand ist nichts für Schwächlinge.[/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000] [/COLOR][/SIZE][/FONT] [FONT=Arial][size=12][COLOR=#000000]toni [/COLOR][/SIZE][/FONT]
  • [I][COLOR=Purple]Auf alle Fälle zeugt das [B]garantiert [/B]für einen Zero Trend in [B]einer Hinsicht[/B]: [/COLOR][/I][align=center][I][COLOR=Purple] [B][size=12]Geist und Intelligenz [/SIZE][/B](und da meine ich den Trend schon seit Jahren zu erkennen :-D) [/COLOR][/I][align=left][I][COLOR=Purple]Liebe Grüße[/COLOR][/I] [I][COLOR=Purple]Iko[/COLOR][/I] [/align] [/align]
  • Meine Freundin trägt bei einer Größe von 1,80 m Kleidergröße 34. Diese "Figur" "verdankt" sie einer schweren Krebserkrankung, und sie ist jeweils in Sorge wenigstens dieses Gewicht halten zu können, weil es ja nun für sie im Besonderen lebenswichtig ist. Man glaubt aber gar nicht, wie oft sie im Dienst oder im Privatleben auf ihre "tolle" Figur angesprochen wird. :eek: Zumindest sie versteht die Welt nicht mehr ....
  • Ist doch logisch, toni: Menschen ohne Formen sind von gewissen Trendgebern leichter [I]formbar[/I]...;)
  • In einem Artikel der Emma las ich gerade mal wieder, dass die "ideale" Frau immer dünner (= kindlicher!)wird - dieser Trend setzte etwa zeitgleich damit ein, dass wir Mädels uns emanzipierten (bzw. das zumindest versuchten!). Nachzulesen in der Print-Emma von Sept./Okt. 2006. stübbken
  • [quote=stübbken]In einem Artikel der Emma las ich gerade mal wieder, dass die "ideale" Frau immer dünner (= kindlicher!)wird - dieser Trend setzte etwa zeitgleich damit ein, dass wir Mädels uns emanzipierten (bzw. das zumindest versuchten!). Nachzulesen in der Print-Emma von Sept./Okt. 2006. stübbken[/quote] na bravo, Du meinst - damit wir unsere BH's nicht wieder aus der Altkleidersammlung zurückholen mussten, fingen wir zum hungern und darben an? Was ist dann mit diesen vermaledeiten Push Ups? Kann es sein, dass mit einer "Emma-Diät" zu rechnen ist? Altersschirmherrin ist dann die Alice? Ach nee Mädels, ich geh heut abend in den Keller und kram meine lila Latzhosen raus. toni
  • [quote=toni]na bravo, Du meinst - damit wir unsere BH's nicht wieder aus der Altkleidersammlung zurückholen mussten, fingen wir zum hungern und darben an?........ ich geh heut abend in den Keller und kram meine lila Latzhosen raus.toni[/quote] Erstens hatte ich leider damals keinen BH zum Verbrennen, weil ich als BAFög-Empfängerin keine Kleidung kaufen konnte, die ich nicht brauchte und ich hatte damals nichts von dem, was eigentlich dareingehört..... Zweitens bin ich wahrscheinlich deshalb heute so füllig, weil ich mich emanzipiert habe!!!! Lila Latzhosen???? Ganz radikal???? Ich war wenigstens noch in meinem Outfit à la "alternativer Brotbeutel" als Frau zu erkennen! stübbken
  • Ich denke eher, daß der Trend zur "kindlicheren" Frau deswegen ungefähr mit der Emanzipation eingesetzt hat als Versuch, die zunehmend selbstbewussteren und stärkeren Frauen auf andere Art und Weise kleinzuhalten, Gesetze, "Moral" und Familienstrukturen, die dies früher erledigt hätten gab es ja nicht mehr in ausreichendem Masse, also wurden "Frauen"-Zeitschriften erfunden, in denen der Frau klipp und klar verdeutlicht wurde, wie sie gefälligst auszusehen und zu sein hat. Meiner Meinung nach ist auch der Modetrend der letzten Jahre zu extrem "weiblich" (sprich spitze Stöckelschuhe, kleine Handtäschen, lange Nägel, knappe Kleidung) eben diesen Zweck verfolgt, dito TV-Sendungen die unter dem Deckmäntelchen "junge-dynamische-Citywoman" ein Frauenbild aus dem vorletzten Jahrhundert portieren, sprich: Hauptziel letzten Endes ist einen solventen Ehegatten zu angeln, der -als Eingeständnis zu modernen Zeiten- vielleicht auch noch nett sein darf
    • Offizieller Beitrag
    Ich [URL='http://www.das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=2296']zitiere[/URL] mich mal selber:[quote][COLOR=Red][B]1999[/B][/COLOR] durften wir in unserer Messezeitung [URL='http://www.dicke-duesseldorf.de/rsthema3_bottom.htm']einen Artikel[/URL] von Martina Gruneberg veröffentlichen, in dem Folgendes steht:[quote][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif][size=10][COLOR=#003366]Fragt Naomi Wolf in "Der Mythos Schönheit" noch: "Gibt es ein Leben nach vierzig? Gibt es ein Leben jenseits der Größe 46", so lockte vor kurzem eine Frauenzeitschrift mit der Titelzeile "Mode die schlank macht ab Größe 40". Bedenkt man, dass altersmäßig die Schmerzgrenze in der Arbeitswelt bei 35 liegt, natürlich nur für Frauen, so lautet die Frage heute: "Gibt es ein Leben nach fünfunddreißig? Gibt es ein Leben jenseits der Größe 38?" Ja sind wir denn alle irre? Naomi Wolf hat ihr Buch 1990 veröffentlicht. [COLOR=Red][B]Bedenkt man, dass es nur acht Jahre gebraucht hat, um die "Norm" um ganze vier Konfektionsgrößen nach unten zu korrigieren, so kann man sich leicht ausrechnen, wann Frauen nur noch akzeptiert werden, wenn sie überhaupt nicht mehr existent sind.[/B][/COLOR] Quelle: [/COLOR][/SIZE][/FONT][FONT=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif][COLOR=#003366][size=10][I]Martina Gruneberg, Auszug aus "Gross im Format", mit freundlicher Genehmigung des XXL-Verlags, Hervorhebung durch mich.[/I][/SIZE][/COLOR][/FONT][/quote]Ich fürchte, der Zeitpunkt steht kurz bevor ...[/quote]
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
    • Offizieller Beitrag
    [quote=Rani]Ich denke eher, daß der Trend zur "kindlicheren" Frau deswegen ungefähr mit der Emanzipation eingesetzt hat als Versuch, die zunehmend selbstbewussteren und stärkeren Frauen auf andere Art und Weise kleinzuhalten.[/quote]Das denke ich auch schon länger. Der Schlankheitsterror ist so ziemlich das Letzte, womit Männer viele Frauen noch in der Hand haben. Wieviele gibt es denn, die sich davon beeindrucken lassen, wenn ihre Männer etwas über ihre Figur sagen? Reichlich! Ich finde das unglaublich traurig, insbesondere da auch ich mal mit lila Dreieckstuch durch die Gegend gelaufen bin. Ich kenne einige sehr junge Frauen, die extrem auf weiblich machen (getrimmt wurden?) und bin manchmal sprachlos darüber, dass man seine Identität so verkaufen kann.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Ich muss dann doch mal einen Stab für die Männer brechen. Ich kenne keinen,der wirklich auf Frauen mit Größe 34 steht, oder meint die Alte soll doch hungern damit sie eine gute Figur hat. Für mich war der Schlankheitsterror bisher immer eine Frauensache. Das zeitgleiche Auftreten von Emanzipation und Schlankheitswahn könnte auch damit zusammenhängen, dass Frauen meinen sie müssten männlicher auftreten, um beruflich ernst genommen zu werden. Leider scheint es von Frauen, wie Männern Vorurteile hinsichtlich der Kompetenz einer Blondine mit großen T... im pinken Minirock oder einer Mutti in Kittelschürze zu geben.
  • Ja, Babelfish, aber die Loyalität unter den Geschlechtsgenossinen hört inzwischen häufig an der Stelle auf, wo es um 'die' Männer geht. Wer kennt nicht die GEschichten von der jahrelangen "besten" Freundin, die sich nach erfolgter Verehelichung nur noch sporadisch bis nur im Notfall (sprich Mann nicht da- "lass uns doch mal wieder einen netten Frauenabend machen") meldet. Aber wie passt es dann eigentlich da mit rein, daß in den letzten Jahren die Zahl an magersüchtigen Jungs zB angestiegen ist?
  • [quote=stübbken]In einem Artikel der Emma las ich gerade mal wieder, dass die "ideale" Frau immer dünner (= kindlicher!)wird - dieser Trend setzte etwa zeitgleich damit ein, dass wir Mädels uns emanzipierten (bzw. das zumindest versuchten!). Nachzulesen in der Print-Emma von Sept./Okt. 2006. stübbken[/quote] Aaaah - noch eine Leserin. :) Der Artikel steht leider nicht online. Er beginnt mit einem doppelseitigen Foto von Fotomodellen aus Frankreich - also [I][B]dem[/B][/I] Modeland - von Ende der vierziger Jahre. Wunderbare, ganz normale, trés chice ;) Frauen. Aus heutiger Sicht allesamt dick. Viel zu dick. Sehr interessant auch ein Artikel aus dem Jahr 1985 (!!!) - [URL='http://www.emma.de/85_1_duenne_machen.html']online nachzulesen hier.[/URL] Infos zu Magersucht bei Männern finden sich zum Beispiel [URL='http://www.magersucht.de/krankheit/maenner.php']hier.[/URL] Interessant in diesem Zusammenhang auch, dass mehr als 50 Prozent der essgestörten Männer homosexuell sind - sprich in der Regel ähnlichen Schönheitsdiktaten unterworfen wie Frauen.
  • [quote=Rani]Gesetze, "Moral" und Familienstrukturen, die dies früher erledigt hätten gab es ja nicht mehr in ausreichendem Masse, also wurden "Frauen"-Zeitschriften erfunden, in denen der Frau klipp und klar verdeutlicht wurde, wie sie gefälligst auszusehen und zu sein hat. [/quote] Leider. Besonders deutlich wird diese Disziplinierungsfunktion des Schlankheitsideals am Begriff der "Sünde", der seine Bedeutung vollkommen gewandelt hat und heute umgangssprachlich fast nur noch im Zusammenhang mit Ernährung verwendet wird.
  • Und die Magersucht bei Kindern? Eins der erschreckendsten Themen,als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass Erwachsene und Heranwachsende davon betroffen sind. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass daran "die Männer" oder "die Frauen"schuld sein sollen. @Rani Die Loyalität unter den Geschlechtsgenossinen hört glaube ich, nicht inzwischen auf, wo es um 'die' Männer geht. Das war früher nicht besser. Meine Oma hat mir viele Geschichten über Freunde erzählt, ja sogar über ihre Schwestern, die nach der Heirat keine Zeit mehr hatten oder noch schlimmer, die Ansichten ihres Mannes vollkommen übernommen hatten, so als wäre auf eine leere Tafel die neue weltanschauung geschrieben worden. Es galt schlichtweg als unvorstellbar, dass eine Frau öffentlich eine andere Meinung hatte als ihr Mann. Meine Oma z.B. mußte mit ihrem Mann umziehen und er hat ihr verboten Briefe an ihre Freundinnen zu schreiben. Sie sagt, sie hätte nicht gewußt was sie tun sollte. Kein Geld, keine Arbeit gelernt und nicht die Möglichkeit eine zu lernen. Eine Scheidung aus diesen Gründen nicht denkbar, es gab ja noch den Schuldparagraph und beide Ehepartner mußten der Scheidung zustimmmen. Heute ist es jedoch oft nicht zu verstehen. Frauen sind scheinbar unabhängiger, die meisten haben eigenes Geld oder zumindest die Möglichkeit bei einer Trennung unterstützt zu werden. Sie könnten also loyal sein. Die Frage ist, warum sind viele es nicht.
  • [quote=babelfish] Heute sind Frauen scheinbar unabhängiger, die meisten haben eigenes Geld oder zumindest die Möglichkeit bei einer Trennung unterstützt zu werden. Sie könnten also loyal sein. Die Frage ist, warum sind viele es nicht.[/quote] Weil es immer noch zur Wertigkeit einer Frau gehört, einen an der Backe zu haben. Als ich mich entschloss, meinen Weg mit meiner Tochter (mein Sohn war schon aus dem Haus) allein zu gehen, mich nur noch um uns zu kümmern und mir die Chance zu geben auch mal mit mir selbst klar zu kommen, erntete ich nur Unverständnis. In der Familie und im Freundeskreis. Meine Schwester und meine Mutter haben sogar eine Heiratsanzeige für mich aufgegeben, was damals zu einem ziemlich Knatsch führte. Immer wenn ich mich enschloss, einen neuen Bekanntschaftkreis zu finden, war die erste Frage, " Hast Du einen Mann, Freund oder Partner" und diese Frage kam ausschließlich von Frauen. Diese reinen Frauengeselligkeiten, die ich inzwischen meide wie die Pest, in denen es letztlich immer nur um Beziehungen, Männer geht. Oder ihre Meinung zu irgendwas untermauern mit "mein Mann meint auch und mein Mann sagt". Diese Frauengeselligkeiten, die dazu benutzt werden um einen Mann kennen zu lernen. Ich habe auch nie verstanden, dass bei der Untreue des Mannes, die Schuld zuerst bei dessen Seitensprungpartnerin gesucht wird und nicht bei dem Mann selbst. Ich fühl mich in Gesellschaft von Männern oft viel wohler. toni
  • [quote=toni]Weil es immer noch zur Wertigkeit einer Frau gehört, einen an der Backe zu haben. Als ich mich entschloss, meinen Weg mit meiner Tochter (mein Sohn war schon aus dem Haus) allein zu gehen, mich nur noch um uns zu kümmern und mir die Chance zu geben auch mal mit mir selbst klar zu kommen, erntete ich nur Unverständnis. In der Familie und im Freundeskreis. Meine Schwester und meine Mutter haben sogar eine Heiratsanzeige für mich aufgegeben, was damals zu einem ziemlich Knatsch führte. Immer wenn ich mich enschloss, einen neuen Bekanntschaftkreis zu finden, war die erste Frage, " Hast Du einen Mann, Freund oder Partner" und diese Frage kam ausschließlich von Frauen. Diese reinen Frauengeselligkeiten, die ich inzwischen meide wie die Pest, in denen es letztlich immer nur um Beziehungen, Männer geht. Oder ihre Meinung zu irgendwas untermauern mit "mein Mann meint auch und mein Mann sagt". Diese Frauengeselligkeiten, die dazu benutzt werden um einen Mann kennen zu lernen. Ich habe auch nie verstanden, dass bei der Untreue des Mannes, die Schuld zuerst bei dessen Seitensprungpartnerin gesucht wird und nicht bei dem Mann selbst. Ich fühl mich in Gesellschaft von Männern oft viel wohler. toni[/quote] [FONT='Book Antiqua'][size=10]Ui, da hast du aber schlechte Erfahrungen gemacht. Also, das kenne ich alles so gar nicht. Ich war schon allein schwanger und bin bis heute mit meiner Tochter (inzwischen 8) allein. Niemand fand das komisch oder hat mich deswegen bedauert. Ich mich selbst schon gar nicht. Meine Mutter hat sich mit mir gefreut und mir Mut gemacht und unterstützt mich wo sie kann. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich dringend einen Mann bräuchte. Allerdings waren die Frauen in unserer Familie immer so. Weder meine Mutter (Jahrgang 1927) noch meine Oma (Jahrgang 1896) hätten sich etwas verbieten oder sich unterbuttern lassen. Trotzdem – oder gerade deswegen? – haben beide eine lange glückliche Ehe geführt. Es war aber für beide auch immer klar, dass das nicht die einzig seligmachende Lebensform ist. Und dementsprechend habe ich das auch mitbekommen und immer sehr selbstbewusst gelebt. Ich habe nie lila Latzhosen getragen, sondern einfach nur mein Leben nach meinen Vorstellungen gestaltet. Auch bei neuen Bekannten begegnet mir die Frage nach Partnerschaft eher selten. Wenn wir uns als Mutter und Kind vorstellen, fragt kaum mal jemand, wo denn der Vater ist. Vielleicht hat das was mit den Menschen zu tun, denen wir begegnen? Mit irgendeiner unbewussten Auswahl? Keine Ahnung. In meinem Freundeskreis gibt es große und kleine Familien, Paare und Singles gleichermaßen. Und ja, ab und zu liebe ich reine Frauenabende. Total. Da wird aber nicht über Männer geredet. Wir reden lieber über uns. Und – nein, die Geschichte mit der "besten Freundin", die sich zurückzieht, sobald sie verheiratet ist, habe ich nie kennengelernt. Meine langjährige Freundin (kenne ich seit 1979) habe ich durch Heirat, Ehe und Scheidung begleitet. Ich habe ihren Mann nie gemocht (und auch nie einen Hehl draus gemacht). Das hat aber an unserer Freundschaft nie etwas geändert. Eine andere sehr gute Freundin kenne ich seit 20 Jahren. Sie ist seit 10 Jahren verheiratet, und dadurch habe ich einen guten Freund dazugewonnen. Ich glaube, so einfach ist das nicht mit "den Männern" und "den Frauen". Jeder macht seine individuellen Erfahrungen, und die können – siehe oben – ganz verschieden sein. Angenommen und respektiert sein auch ohne (Ehe-) Mann, das ist für mich eine ganz selbstverständliche Erfahrung. Das Schönheitsideal und der Schlankheitswahn haben viele Ursachen, deshalb ist dem auch so schwer beizukommen. Da spielen gesamtgesellschaftliche Dinge mit hinein (z.B. der völlig überzogene Wert von Leistung – da es ja als großartige Leistung gilt, dünn zu sein), da spielen Medien mit hinein, die Bilder liefern, die wiederum mit der Realität nichts zu tun haben (schaut euch mal [URL='http://www.gmx.net/de/themen/unterhaltung/film/klatsch-tratsch/3049550,cc=00000018250003049550107LRJ.html']hier [/URL]die Fotostrecke an ... vor allem das letzte – unbearbeitete Foto ... hättet ihr sie auf der Straße erkannt?). Und da spielt sicher auch die Welt der Mode hinein, die ihre Kleidung heute von mageren Models präsentieren lässt und nicht mehr von normalfigurigen Frauen. Wenn ein Herr Lagerfeld sich hinstellt und sagt, diese Mädchen hätten eben einen "schmalen Körperbau" und nichts wissen will von den Abgründen dahinter, ist das meines Erachtens schon verbrecherisch. Viele Mädchen und Frauen orientieren sich nun einmal an der Welt der Mode, ob uns das gefällt oder nicht[/SIZE].[/FONT]
  • [quote=Sally][FONT=Book Antiqua][size=10] Das Schönheitsideal und der Schlankheitswahn haben viele Ursachen, deshalb ist dem auch so schwer beizukommen. Da spielen gesamtgesellschaftliche Dinge mit hinein (z.B. der völlig überzogene Wert von Leistung – da es ja als großartige Leistung gilt, dünn zu sein), da spielen Medien mit hinein, die Bilder liefern, die wiederum mit der Realität nichts zu tun haben (schaut euch mal [URL='http://www.gmx.net/de/themen/unterhaltung/film/klatsch-tratsch/3049550,cc=00000018250003049550107LRJ.html']hier [/URL]die Fotostrecke an ... vor allem das letzte – unbearbeitete Foto ... hättet ihr sie auf der Straße erkannt?). Und da spielt sicher auch die Welt der Mode hinein, die ihre Kleidung heute von mageren Models präsentieren lässt und nicht mehr von normalfigurigen Frauen. [/SIZE][/FONT][/quote] Den Artikel habe ich heute morgen auch gesehen und mich gefragt, wohin wir hier eigentlich gekommen sind. Allerdings denke ich, daß zu ihrer Haltung viel Durchsetzungsvermögen gehört, dem Druck der Branche und der magersüchtigen Konkurrenz stand zu halten.
  • [quote=babelfish]oder noch schlimmer, die Ansichten ihres Mannes vollkommen übernommen hatten, so als wäre auf eine leere Tafel die neue weltanschauung geschrieben worden. Es galt schlichtweg als unvorstellbar, dass eine Frau öffentlich eine andere Meinung hatte als ihr Mann. [/quote] Ähm...., sagt mal, ist so was auf Dauer nicht ein bißchen arg langweilig??? Also mich würd das verrückt machen, wenn meine Freundin zu allem was ich sag nur zustimmt und "ja" sagt. Sie soll gefälligst eine eigene Meinung haben und diese auch vertreten. Alles andere wäre doch... :biggaehn:
  • Kubalibre, das ist die "Gnade der späten Geburt"! Du bist von 1968 - also in einer Zeit geboren wurden, als die Veränderungen anfingen...... Männer und Frauen sind gleichberechtigt in diesem unserem Lande, seit es dieses unser Land gibt.....und trotzdem wurde erst 1956 der Stichentscheid des Vaters abgeschafft, der besagte, dass der Vater entschied, wenn die Eltern sich nicht einigen können..... Bis zum 30.06.1976 galt, dass eine Ehefrau die häusliche Schlüsselgewalt hatte, was besagte, dass sie die Entscheidung über die Verteilung des ihr vom Ehemann zur Verfügung gestellten Haushaltsgeldes hatte und verpflichtet war, den Haushalt zu führen. Genauso lange galt, dass eine Ehefrau berechtigt war, erwerbstätig zu sein, sofern es mit ihren häuslichen Pflichten vereinbar war - der Ehemann war aber berechtigt, ihr Arbeitsverhältnis zu kündigen! Der Ehemann entschied über den ehelichen Wohnsitz. Der Namen des Ehemannes wurde Familienname. Die eheliche Beiwohnung konnte eingeklagt werden - wobei lt. Rechtsprechung eine Ehefrau ihrer ehelichen Pflicht nicht schon dadurch genügte, dass sie die Beiwohnung über sich ergehen ließ. Verweigerung des Geschlechtsverkehres war ein Scheidungsgrund - mit dem Ergebnis, dass der/die Verweigernde schuldig geschieden wurde - also weder Unterhalt geltend machen konnte noch das Sorgerecht für die ehelichen Kinder erhielt. Apropos Sorgerecht - erst seit 1970 steht ledigen Müttern das Sorgerecht für ihre außerhalb einer Ehe geborenen Kinder zu, bis dahin hatte jedes uneheliche Kind einen Amtsvormund, war im Übrigen mit seinem Vater nicht verwandt und auch nicht erbberechtigt! Apropos Schuldprinzip: Eine Frau, die ihren Ehemann verließ, weil er sie halbtot geprügelt hatte, wurde schuldig geschieden, weil sie ihn verließ! Apropos Scheidung: Auch nach 20jähriger Ehe, während der die Frau dem berufstätigen Mann den Rücken freigehalten und ihn und seine Kinder als Hausfrau versorgt hatte, stand sie mit leeren Händen da, weil es noch keinen Versorgungsausgleich gab! Vor der Reform des Familienrechtes 1976 durfte die Pille Ehefrauen nur mit Erlaubnis des Ehemannes verschrieben werden - und: falls aus ärztlicher Sicht einer verheirateten Frau die Fortpflanzungsorgane (Ovarien, Uterus) entfernt werden mussten, musste der Ehemann sein Einverständnis dazu erteilen, das Einverständnis der betroffenen Frau reichte nicht! Das war der rechtliche Hintergrund für Benachteiligungen. Dass Mädchen bei der Schul- und Berufsausbildung benachteiligt wurden (Abitur? Studium? oder auch nur Lehre? - sie heiratet ja doch! O.k., Abitur, dann hat sie bessere Chancen auf dem Heiratsmarkt!) Abweichendes Verhalten? - bei Mädchen reichte für die gerichtliche Anordnung der Fürsorgeerziehung, wenn es mehrere Freunde gehabt hatte (Schnörkel am Rande: Eine Frau, die in verfänglicher Situation von den Ordnungsorganen angetroffen wurde, konnte gynäkologisch zwangsuntersucht werden, wobei es hier reichte, dass sie sich - sei es auch in Begleitung ihres Ehemannes! - in Bars oder im Amüsierviertel der Stadt aufhielt.) Weitere Kostproben gefällig? stübbken
  • [quote=Kubalibre]Ähm...., sagt mal, ist so was auf Dauer nicht ein bißchen arg langweilig??? Also mich würd das verrückt machen, wenn meine Freundin zu allem was ich sag nur zustimmt und "ja" sagt. Sie soll gefälligst eine eigene Meinung haben und diese auch vertreten. Alles andere wäre doch... :biggaehn:[/quote] Ich habe ja auch geschrieben öffentlich anderer Meinung zu sein. Im Übrigen hatten die Männer da vielleicht auch nicht viel zu wählen. Ein Mann mit einer Frau, die ihm öffentlich widersprach, hatte sicher auch nix zu lachen. Im Übrigen hat besagte Oma von mir 18 Jahre auf eine Scheidung warten müssen und konnte nie eine angemeldete Stellung annehmen, weil ihr Mann ihr dieselben gekündigt hatte. Sie ist ihn nur losgeworden, weil er irgendwann eine andere Frau gefunden hat, die geheiratet werden wollte. Omas Trost war immer, dass die ihn dann ausgenommen hat wie eine Weihnachtsgans. Geschieht ihm recht.
  • danke liebe Stübbken, danke Du hast Fakten geliefert, während ich nur meine ohnmächtige Wut beisteuern kann. Ich habe das alles miterlebt, als Mädchen, als junge Frau, Ehefrau und Mutter. Ich bin aber auch so unendlich dankbar, dass ich mit in diese neueZeit hineinwachsen durfte. So unendlich traurig, dass heute Frauen auf ihre so hart erkämpften Rechte verzichten, sie als selbstverständlich ansehen und zum Teil belächeln. Lila Latzhosen liebe @sally hab ich nie getragen, aber sie sind ein Symbol dieser Zeit. nochmal Danke Stübbken toni
  • ... und all das nur, weil wir ein Chromosom anders haben :mad: Was bringt die Menschheit nur dazu, andere zu diskriminieren und zu gängeln wegen ihres Geschlechtes, ihrer Hautfarbe, etc. :confused: :confused: :confused: Das wird sich mir nie erschließen.
  • ich bin zwar 64 geboren, allerdings in eine konservative kleinbürgerfamilie hinein und habe - wenn ich zurückdenke - stets die ohnmächtige wut parat, die ich schon als sehr kleines mädchen wegen der ungerechten verhältnisse empfand. ich habe mich auch ganz klar artikuliert, mit dem ergebnis, dass ich ein böses mädchen war. meine mutter hat sich erst in den 70ern durch ihre volle berufstätigkeit so weit es für sie möglich war emanzipiert, ausschließlich durch geldverdienen. der preis, den sie zahlte war hoch, volle berufstätigkeit, voller haushalt (5 personen). frauensolidarität gab es in unserer familie nicht, obwohl alle frauen wie pferde schufteten, die männer repräsentierten den hausvorstand.
  • [quote=toni] Lila Latzhosen liebe @sally hab ich nie getragen, aber sie sind ein Symbol dieser Zeit. [/quote] Hey, das war auch in keiner Weise auf dich gemünzt. Das mit dem Symbol ist mir schon klar. Was ich eigentlich mit dem Satz sagen wollte: Ich habe mich schon öfters in meinem Leben als "Emanze" titulieren lassen (müssen), mich aber nie so empfunden. Leider ist das ja ein Schimpfwort geworden. Mag sein, dass viele Dinge für mich selbstverständlich sind, weil ich (erst?) 1960 geboren wurde und so als Teenager und junge Frau direkt in all die Veränderungen hineingewachsen bin. Aber ich habe vieles eben auch in meiner Familie erfahren. Da waren eher die Frauen das "starke Geschlecht". Eines stößt mir allerdings auch heftig auf, nämlich die Tatsache, dass manchen manche Errungenschaften heute nichts mehr gelten (ich sage nur: Eva Herman :krank: ). Ist jetzt völlig off topic, aber dazu fällt mir ein wunderbares Buch ein: "Das Haus der Schwestern" von Charlotte Link. Darin erzählt sie quasi nebenbei die Geschichte der Frauenbewegung und die Härten, die diese Frauen durchlebt haben.