Ab wann ist es Eßstörung???

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  • Bin zwar jetzt aufgrund einer Ernährungsumstellung seit 8 Wochen am abnehmen, wollte aber einfach mal erfahren, ab wann man Eßverhalten als Eßstörung bezeichnet. Also eine Mengenangabe oder ähnliches... Hoffe die Frage kam nicht schon allzu oft auf. Gruß Patrizier
  • Hallo Patrizier, ich äußere nun hier meine persönliche Meinung und nichts offizielles da das Thema Esstörung schwer für mich ist. Eine Essstörung liegt meines Erachtens vor wenn der Mensch den Großteil des Tages über Essen nachdenkt. Da sind auch nicht die Mengen die gegessen werden ausschlaggebend sondern das Nachdenken übers Essen. Menschen sind auch krank die schlank sind und sich z.B. von Biokost so ernähren das sie in Gesellschaft nicht mal ein Glas Orangensaft aus dem Supermarkt trinken können. Hoffentlich kannst du mit meiner Antwort etwas anfangen. Gruß Mechtild P.S. Wie kommst du zu Deinem Namen
  • Ich nehme an, es geht bei deiner Frage um eine eventuelle Binge Eating Störung? Auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es eine ganz gute Beschreibung dafür, wann man von so einer Esstörung spricht (auch für Magersucht und Bulimie): [URL='http://www.bzga-essstoerungen.de/essstoerungen/binge-eating-disorder/index.htm']http://www.bzga-essstoerungen.de/essstoerungen/binge-eating-disorder/index.htm[/URL]. Grundsätzlich würde ich dir empfehlen für eine diagnostische Abklärung zu einem Psychologen oder Arzt deines Vertrauens zu gehen. lg, dramaqueen
  • [I][COLOR=Purple]Mit dieser Frage habe ich mich auch lange herumgeschlagen... Soweit mir bekannt machen es die Mediziner und Psychologen tatsächlich daran fest, dass der Betroffene ständig gedanklich oder grefühlsmäßig mit dem Thema Essen beschäftigt ist [B]und [/B]ernshafte, langfristige Gesundheitsschäden die Folge sind. Aber ich konnte in der Literatur keine eindeutige Abgrenzung gegen einfaches "zuviel" oder "zu wenig" Essen finden und auch die "Gesundheitsschäden" sind, soweit ich weiß, nirgends eindeutig festgelegt. So habe ich dann für mich selber zu folgender Abgrenzung gefunden: Eine ES liegt meines Erachtens vor, wenn die Gedanken um das Thema Essen kreisen, auch ohne "gesundheiltiche" Schäden und wenn diese Gedanken die Planung des Lebens in anderen Zusammanhängen beeinflussen (z.B. ich kann nicht da und dort hingehen, weil ich dort nicht mit dem Essen umgehen kann, wie ich es sonst immer tue) und dieses Verhalten liegt schon einige Zeit vor und ist nicht nur eine momentane Sache. Ich denke, dass Menschen, die den ganzen Tag über die Durchführung einer ayurvedischen oder veganen oder vegetarischen o. ä. Ernährung nachdenken, die nicht mehr in der Lage sind, mit Umständen umzugehen, in denen ihr "Regelwerk" über Ernährung in irgend einer Weise nicht eingehalten wird, ebenso essgestört sind, wie ich, die ich esse, um emotionale Spannungszustände abzubauen bzw. Gefühle zu ersticken. Vielleicht sind die körperlichen Folgen unterschiedlich groß, die psychischen oder sozialen Folgen sind aber in meinen Augen durchaus vergleichbar. Im Grunde ist es wie bei einer psychotherapeutischen Behandlung auch: Es ist egal, wie die Definition lautet. Du musst für Dich herausfinden, ob Du Dich für essgestört hältst und ob das für Dich schwerwiegend genug ist, um, gegebenenfalls auch mit Hilfe von außen, etwas dagegen zu tun. Ich habe vor etwas über einem Jahr in einem anderen Zusammenhang [URL='http://das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=418&highlight=schlimm']diesen[/URL] Beitrag geschrieben. Und dort habe ich im Großen und Ganzen die Antwort bekommen, dass es nur wichtig ist, für wie "schlimm" man die Situation selber hält. Damals half mir das wenig weiter, weil ich ein "Maß" haben wollte, wissen wollte, ob ich mich "Betroffene" nennen [U]darf[/U]. Heute verstehe ich die Antworten von damals besser, denn es ist tatsächlich so: es kommt auf Niemandes Urteil an, als auf Dein eigenes. Erachtest Du Dich selbst für essgestört, dann bist Du es, egal, wie andere das sehen. Also: Suche nicht nach Definintionen, traue einfach Deinem eigenen Urteil. Liebe Grüße Iko
  • @iko666: ich stimme dir absolut zu, dass letztlich wichtig ist, wie man das alles für sich selbst beurteilt. (Und du hast dich auch auf jeden Fall verständlich ausgedrückt, finde ich!) Trotzdem denke ich, dass als Orientierung schon auch solche Diagnoskriterien ganz interessant sein können. Bei mir selber war es z.B. lange so, dass ich dachte, ich stelle mich eh nur an oder rede mir was ein (natürlich als faule Ausrede für meine Disziplinlosigkeit :roll: ). Als ich mich dann aber zunehmend mit dem Thema beschäftigte und diverse Bücher laß (Internet war da noch nicht so), stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass ich sehr wohl alle möglichen Diagnoskriterien erfülle. Somit hatte ich das Gefühl, wenn auch von "offizieller Stelle" meine Probleme als Essstörung anerkannt werden, kann ich mir das auch zugestehen. Das war immerhin ein erster Schritt zur weiteren Auseinandersetzung und für mich quasi als Krücke ganz hilfreich. Ansonsten müssen aber auch offiziell keine körperlichen Folgen bereits aufgetreten sein, um von einer Essstörung sprechen zu können. Die werden halt immer als mögliche Folgen erwähnt, sind aber nicht Voraussetzung für eine Diagnose. lg, dramaqueen