Schulkinder und Körperbilder

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  • Beim Lesen des Barbiepuppen-Threads heute Morgen ist bei mir eine Frage aufgetaucht, die ich gern zur Diskussion stellen würde. Da ich den Barbie-Thread nicht sprengen will, mache ich einen neuen auf. Meine Tochter (knapp 8 Jahre alt, 2. Klasse Grundschule) macht auf eine sehr verletzende und demütigende Weise Bekanntschaft mit Körperbildern. Immer wieder kommt es vor, dass Mitschüler sie anpöbeln, "deine Mutter ist fett", "wie kann man so einen Fettkloß nur liebhaben", "deine Mutter ist ne eklige fette Kuh" etc. Solche Äußerungen sind bisher ausschließlich von Jungen gekommen (bitte, das ist eine rein statistische Feststellung, keine Wertung!). Natürlich niemals mir gegenüber, sondern immer nur gegenüber meiner Tochter. Ich versuche das mit ihr zu besprechen, zu erklären (soweit es da was zu erklären gibt) und zu relativieren, um ihren Schmerz zu lindern und sie stark zu machen. Bisher gibt es auch keinerlei Auffälligkeiten in ihrem Essverhalten. Ich hoffe, ich habe damit Erfolg gehabt, ihr klar zu machen, dass man sich satt essen muss, um sich gut zu fühlen und gesund zu sein und dass man sich nichts verkneifen soll. Das Schlankheitsideal hat sie offenbar (noch) nicht verinnerlicht - ich hoffe, das bleibt auch so. Sie selbst hat wohl die Gene ihres Vaters abbekommen und ist sehr schlank, obwohl sie gut und gerne isst. Meine Fragen dazu: - Warum sind es ausschließlich Jungen, die mit solchen Bemerkungen daherkommen - wo doch die Körperbilder der Mädchen (nicht nur, aber auch wegen Barbie & Co.) so sehr vom schlanken Ideal geprägt sind? - Wie würdet ihr auf diese Vorgänge reagieren? Ich bin sehr gespannt auf eure Gedanken dazu, weil mich das Thema immer wieder beschäftigt und die Trauer meiner Tochter mir natürlich sehr wehtut. Ich selber bin da inzwischen relativ abgehärtet - auch deshalb, weil ich seit vielen Jahren schon keine solchen Anwürfe mehr von Erwachsenen gehört habe und ich mich mittlerweile überall recht frei und ungeniert bewege. Aber um das seelische Wohl meiner Tochter mache ich mir Gedanken. Außerdem frage ich mich, wie ein positiver Umgang mit diesen Dingen aussehen könnte. Die betreffenden Kinder zu "verpetzen", damit sie einen Eintrag ins Klassenbuch bekommen, ist keine gute Lösung, meine ich.
  • [quote]Die betreffenden Kinder zu "verpetzen", damit sie einen Eintrag ins Klassenbuch bekommen, ist keine gute Lösung, meine ich.[/quote] Nein, das würde nichts bringen, außer vielleicht, dass das Mobbing gegen deine Tochter auf eine unterschwellige, hinterhältige Ebene verlagert würde. Mir sieht es in der Tat so aus, als ob die Pöbeleien tatsächlich gegen deine Tochter gerichtet sind und man sich mal wieder die schwächste Stelle ausgesucht hat, also da, wo sie schon beim ersten Mal empfindlich reagiert hat. Ich kenne natürlich die genaue Situation an dieser Schule nicht. Wie schätzt du das ein, könntest du mit den Lehrern reden, indem du ihnen klar machst, dass es dir nicht um die Beleidigung deiner Person, auch nicht um einen lächerlichen Eintrag ins Klassenbuch geht, sondern eben auf die Verbalattacken gegen deine Tochter?
  • Vielleicht für Dich nicht realisierbar, Sally, aber vielleicht hilft es, wenn Du ein Kinderfest für Deine Tochter arrangierst, zu dem auch die unverschämten Bengels eingeladen werden - es ist so viel leichter, herabsetzende Bemerkungen über Menschen zu machen, die man nicht persönlich kennt. Und Deine Tochter könnte vielleicht mit der unerwarteten Einladung die Bengels davon überzeugen, dass ihr solche Bemerkungen nicht wirklich weh tun ( würde sie denn jemand einladen, wenn sie ihn für ein A.....och hält?) und dass sie nicht ihren wunden Punkt gefunden haben.....Frei nach unserem Leidensgenossen im gestreiften Katzenfell (wenn du sie nicht töten kannst, liebe sie). stübbken
  • [quote=Lunix] Ich kenne natürlich die genaue Situation an dieser Schule nicht. Wie schätzt du das ein, könntest du mit den Lehrern reden, indem du ihnen klar machst, dass es dir nicht um die Beleidigung deiner Person, auch nicht um einen lächerlichen Eintrag ins Klassenbuch geht, sondern eben auf die Verbalattacken gegen deine Tochter?[/quote] Ich bin ziemlich sicher, dass es in dieser Schule noch andere Kinder mit dicken Müttern gibt und vielleicht gibt es die Möglichkeit über Lehrer aber auch über den Elternbeirat herauszufinden ob diese betroffenen Kinder auch attackiert werden. Ich glaube, man muss schon eine gewisse Hemmschwelle überwinden um so etwas publik zu machen, aber hat man einmal den Stein ins Rollen gebracht, schließen sich die Anderen meist mit Begeisterung an. Mein Vater, der heute im Stadtseniorenrat sitzt, hielt in Schulklassen Vorträge über die Problematik des Umgangs zwischen sehr alt und jung. Er erzählt immer mit Begeisterung wie groß das Verständnis junger Leute ist, wenn man sich die Mühe macht es plausibel zu erklären. z.B. das eingeschränkte Blickfeld von alten Menschen und die daraus entstehende Unsicherheit und Ängstlichkeit. Dass aus Unsicherheit und Ängstlichkeit oft verbale Grobheiten entstehen. Es wurde auch viel für einen sensibleren Umgang mit Behinderten getan, warum zum Teufel soll das nicht auch für uns Dicken möglich sein. Dazu braucht es allerdings Frontleute, Leute die wie hier in Schulen in erster Linie Lehrer aber auch die Eltern für dieses Thema sensibilisieren. An einem Elternabend aufstehen und so etwas ansprechen erfordert Mut und die Gabe zur freien Rede, aber es lohnt sich. toni
  • [quote=toni]An einem Elternabend aufstehen und so etwas ansprechen erfordert Mut und die Gabe zur freien Rede, aber es lohnt sich.[/quote] Schon allein der Gedanke daran treibt mir den Schweiß auf die Stirn - aber ich halte das tatsächlich für eine gute Idee. Ich kann sowas ja im Prinzip. Die Angst vorher ist schlimmer als das Reden nachher. Natürlich gibt es auch andere dicke Eltern. Es gibt auch ein dickes Kind in der Klasse - ein Mädchen, das sowohl von seinen Eltern als auch von der Lehrerin vorbildlich behandelt wird, nach allem, was ich mitbekomme. Aber angepöbelt und gehänselt wird es auch. Ich glaube nicht an persönliches Mobbing meiner Tochter. Sie kommt sonst sehr gut klar, hat auch eine ganze Reihe Freundinnen. Aber was natürlich sein kann: Sie ist sehr gut in der Schule, einige der Jungs sind eher mittelmäßig, haben große Probleme beim Lesen und Rechnen. Ihr fällt es leicht, sie konnte schon mit 5 Jahren lesen und verschlingt Bücher mit Leidenschaft (von wem sie das nur hat ...:rolleyes: ). Da könnte also auch der Neidfaktor eine Rolle spielen. Und weil man keinen anderen Schwachpunkt an ihr findet, zielt man halt auf mich. Einen Elternbeirat gibt es bei uns nicht, das ist eine (private) Ganztagsschule. Ich hatte beim ersten Mal schonmal an den Direktor geschrieben (mit dem ich mich gut verstehe) und angeregt, das Thema "ich bin anders - du auch" (oder so ähnlich) mal im Religionsunterricht aufzugreifen. Vielleicht muss ich da nochmal nachfassen. Wenn ich richtig viel Mut aufbringe, klappt's vielleicht beim nächsten Elternabend ...
  • meine theorie ist, dass diese knilche a. neidig sind (weil ihre mütter nicht so doll sind hehe) oder b. deine tochter cool finden und sie provozieren wollen. vielleicht auch beides. im übrigen finde ich tonis vorschlag auch sehr gut. ich hab mir schon mal überlegt zu der direktorin der benachbarten volks- und hauptschule zu gehen, nachdem ich ständig von jugendlichen auf die übelste weise angemacht wurde. aber siehe da, seit zwei jahren ist absolute ruhe. sollte es wieder mal losgehen, werd ich aber rübergehen. liebe grüße, christine
  • Das sind doch Kinder und Kindern begegnet man am besten immer auf ihrer Ebene um sie zu erreichen. Gib deinem Kind ein paar gute Gegenargumente ala:"Lieber eine dicke Mama die mich lieb hat, als nicht rechnen (lesen etc.) können. Hört sich für uns Erwachsene unlogisch an, aber dürfte seinen Zweck nicht verfehlen. Ich weiß daß dir das wehtut. Aber bei solchen Verbalattacken gleich bei den Lehrern zu intervenieren halte ich für falsch, weil es in dieser Beziehung wirklich noch schlimmeres gibt. Beschwert man sich aber zu oft, wird man leicht als Nörgeltante oder ähnliches abgestempelt. Weil: jeder versucht das Problem auf andere zu wälzen und so werden Probleme einfach zurückgewälzt. Deshalb würde ich mit meiner Tochter (die ich leider nicht habe) ein paar knackige Antworten für solche Eventualtiäten überlegen. Und wie gesagt - möglichst kindgerecht und nicht zu korrekt/logisch. Auf gut deutsch: zurückfeuern. ;) Das ist sozusagen die effektivste Methode. my 4,75 cent, die Tomate :nails:
  • [quote=GrüneTomate]Das sind doch Kinder und Kindern begegnet man am besten immer auf ihrer Ebene um sie zu erreichen. [/quote] Stell Dich mal auf einen Schulhof während der großen Pause, möglichst in einer Grund bzw. Hauptschule mit einem Ausländeranteil von über 70%. In Großstädten heute fast die Regel. Dann versuche mal die "Ebenen" zu erfassen, die Gesetze die da herrschen zu begreifen und ich sage Dir, Du bist dankbar kein Kind mehr zu sein. Ein paar flotte Sprüche beeindruckt da keinen mehr und die Reaktionen darauf können äusserst brutal sein. Meine Tochter kam aus der Schule (sie war damals im Alter von Sallys Tochter) und fragte mich "Mama, bist Du eine Hure?". Sie wusste nicht was eine Hure ist, nur etwas scheinbar negatives. Sie erzählte mir, das alle türkischen Kinder aus ihrer Klasse aber auch andere türkischen Kinder aus anderen Klassen ihr nachrufen "Deine Mutter ist eine Hure". Ja was macht man da? Ich rief ihre Klasslehrerin abends an, aber die konnte sich auch keinen Reim darauf machen wollte das aber beobachten und hinterfragen. Inzwischen haben auch deutsche und andere der vielen Nationen vertreten Kinder diesen Schlachtruf übernommen. "Deine Mutter ist eine Hure" Wisst Ihr wie verschwiegen Kinder sein können? Es war die Hölle. Ich war im Elternbeirat und diese und auch alle Lehrer waren entsetzt und beteuerten uns beistehen zu wollen. Auch türkische Eltern versicherten, dass sie über den Ursprung dieser Behauptung nichts wüssten. Erst Wochen später stellte sich heraus wie alles entstanden, eher durch Zufall. Ich musste als Elternbeirat zu einem Schlichtungsgespräch zwischen Lehrer und Eltern. Ich musste etwas vor dem Klassenzimmer warten und neben mir stand ein türkischer Vater. Ich hab mich ihm vorgestellt als die Mutter von - und erklärte ihm meine Funktion bei diesem Gespräch. Dieser Vater ist so ein (gottseidank selten vorkommender) moslemischer Fundmentalist, der es unerhört fand, dass ihn eine Frau ansprach. Zuhause hat dann seine Meinung über mich abgeben und sein Sohn trug es weiter in die Schule. Ich erzähle deshalb diese Geschichte, weil ich weiss, dass man als Eltern oder als Mutter, die Initiative ergreifen muss und auch die Öffentichkeit damit konfrontieren. Heisse Sprüche helfen da nicht weiter. Kinder werden sooft allein gelassen in dieser manchesmal so grausamen Umwelt. toni
  • Den Vorschlag von Tomate habe ich schon umgesetzt. Das war es, was ich oben in meinem ersten Posting gemeint habe mit "ich versuche, sie stark zu machen". Sie hat den Jungs schon ein paar Mal eine passende Antwort gegeben. Ich selber habe auch schonmal einem Jungen, der mir (flankiert von zwei anderen) ein deutlich hörbares "Mann, ist die dick, Mann" hinterherschickte, laut und deutlich und noch besser und für alle hörbar geantwortet, "Mann, bis du doof, Mann" (was dazu führte, dass er von den anderen beiden ausgelacht wurde). Vielleicht habe ich zu idealistische Vorstellungen, aber ich meine, dass es da noch was anderes geben müsste. Dass man den Kindern irgendwie beibiegen müsste (zumal die Schule das als Maxime hat und sich am humanistischen Menschenbild von Kant orientiert), dass man so einfach nicht miteinander umgeht. Und dafür helfen blöde Sprüche genausowenig wie Disziplinarmaßnahmen. Vielleicht renne ich vor Wände, aber ich habe mir jetzt mal vorgenommen, am nächsten Elternabend darüber zu sprechen. Einfach die Vorfälle mal in den Raum zu stellen und zu fragen, was die versammelten Damen und Herren denn so dazu meinen. Und Toni, deine Erfahrung ist echt ein Hammer. Da werd ich echt blass. Dagegen ist unser Problemchen ja noch harmlos. Mir selber tut es auch nicht besonders weh, das sind einfach dumme kleine Jungs, die irgendwelchen Käse nachplappern, weil sie vor Unsicherheit nicht wissen wohin mit sich und den gleichaltrigen Mädchen ohnehin unterlegen sind. Aber ich habe eben - neben dem Seelenheil meiner Tochter - auch noch andere Ziele ... siehe oben.
  • [QUOTE=Sally]- Warum sind es ausschließlich Jungen, die mit solchen Bemerkungen daherkommen - wo doch die Körperbilder der Mädchen (nicht nur, aber auch wegen Barbie & Co.) so sehr vom schlanken Ideal geprägt sind? [/QUOTE] [QUOTE=Sally]das sind einfach dumme kleine Jungs, die irgendwelchen Käse nachplappern, weil sie vor Unsicherheit nicht wissen wohin mit sich und den gleichaltrigen Mädchen ohnehin unterlegen sind. [/QUOTE] Du gibst Dir die Antwort auf Deine Frage selbst. Denn es geht im Grunde nicht um "dick oder nicht dick", sondern der Grund scheint ein profaner zu sein: diese Jungs merken, dass sie Deiner Tochter nicht das Wasser reichen können, sind aber noch nicht in der Lage, das anders zu kompensieren, als mit Angriff. Als ich in der 3. Klasse war, wurde ich regelmäßig von 3 Jungen auf dem Nachhauseweg verprügelt. Nicht nur, dass ich die Kleinste von allen war, ich war auch nach dem Umzug meiner Familie neu in die Klasse gekommen. Erst Jahre später fand ich die Erklärung dafür: als ich in der Cafeteria der Berufsschule saß, kam einer der Prügeler auf mich zu. Noch bevor mir vor Schreck das Herz stehen bleiben konnte, sprach er mich an und fragte mich nach der Uhrzeit. Er stand mit gesenktem Kopf vor mir, wagte nicht, mich anzusehen und offensichtlich erkannte er mich nicht einmal, denn er siezte mich und hatte einen hochroten Kopf. Er war (ist?) nur ein armer Wicht, der null Selbstbewusstsein hat. Hinzu kam, dass ich - wie Deine Tochter - auch bereits vor der Einschulung lesen und schreiben konnte, was mir oft die einzige 1 der Klasse in Diktaten einbrachte und er, genau wie seine beiden Kumpanen, in Deutsch eine Niete war. Die Prügel, die ich bezog, waren einfach Ausdruck der Hilflosigkeit, sich (als starker Junge) nicht mir mir (einem schwachen Mädchen) messen zu können. Deine Tochter hat den großen Vorteil, dass sie eine Mutter hat, die ihre Probleme ernst nimmt und ihr den Rücken stärkt. Sicher wird ihr auch bald klar, dass die Angriffe, denen sie sich ausgesetzt sieht, weder mit ihr noch mit Dir zu tun haben, sondern alleine aus Hilflosigkeit dieser Jungen heraus geschehen. Womit ich das Verhalten der Jungs natürlich in keiner Weise entschuldigen will, denn mit 8/9 weiß man schon, dass man andere nicht verletzt. Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg, wenn Du Deiner Tochter weiter hilfst, sich verbal gegen diese Bengel zu behaupten. Die Idee, es bei einer Elternversammlung anzusprechen, finde ich auch gut. Vielleicht kommt dabei ja auch heraus, dass die Jungs nicht nur neidisch auf die guten Schulnoten Deiner Tochter sind, sondern auch auf ihre tolle Mama, weil sie selbst auch gern so eine Mama hätten.
  • toni, das ist natürlich eine Ecke schärfer und habe ich weder selbst erlebt, noch mit meinen Nichten (jetzt 15+18) mitgemacht. Da hätte ich bestimmt auch anders reagiert. Aber zu Sallys Problem haben Sally + Dralle Deern ausgedrückt was ich auch denke und deshalb meine ich, daß wir alle in die gleiche Richtung denken, nur ein bisschen anders gewichten. Grüße, die Tomate
  • ich finde die idee mit dem elternabend auch gut, wenn auch aus einem anderen grund. ich denke, die jungs kriegen das "wie kann man eine dicke nur lieb haben" durchaus von zuhause mit. ich habe bei den neffen und nichten einer freundin (die sich jedesmal freudestahlend auf mich stürzten, wenn sie mich sahen, mich also durchaus gern mochten) auch immer wieder die frage "warum bist du so dick, hast du zu viele schweinchen gegessen?" gehört. und ich hab mich so lange gewundert, bis ich hörte, wie die mutter der kinder diese frage am mittagstisch ihrem ehemann stellte. mit einem, nicht anklagenden, sondern sachlichen ansprechen auf dem elternabend kommt die problematik vielleicht dorthin zurück, wo sie herkommt.
  • [quote=ritathedolphin]ich denke, die jungs kriegen das "wie kann man eine dicke nur lieb haben" durchaus von zuhause mit.[/quote] Ja, den Gedanken hatte ich von Anfang an auch schon. Ich denke, da kann was dran sein. Danke für alles, was ihr geschrieben habt! Es hilft mir sicher, in dieser Sache weiterzudenken - und auch zu handeln.
  • Ich schließe mich Rita an. AUch Kinder in diesem Alter sind Mitglieder unserer Gesellschaft und übernehmen deren oftmals traurigen und oberflächlichen Einstellungen. Und zu diesen gehört eben "Eine Frau muss schlank sein, sonst ist sie faul, ekelig und disziplinlos- wer dick ist, ist nicht in Ordnung". Klar, das ist jetzt sehr überspitzt, dennoch halte ich das in vielen Fällen für die Antwort. Dabei ist es gar nicht das Dicksein an sich, sondern die Konnotationen, die mit dem Dicksein verbunden sind, die es für Kinder als Beleidigung kompatibel machen. Diese Gedankenlosigkeit findet sich ja auch bei Erwachsenen, die einem dann sagen "XY ist aber auch fett!". Wenn man dann auf sich selbst verweist, kommt meistens: "Das ist ja was anderes!" Lange Rede, kurzer Sinn: Durch gesellschaftliche NIcht-Akzeptanz des Dickseins bieten dicke Kinder eine größere Angriffsfläche- meiner Meinung nach geht es dann weniger ums Dicksein an sich, sondern darum, den anderen zu verletzen. Wollten diese Kinder ein dünnes Kind verletzen, würden sie es vielleicht "Bohnenstange", "Brillenschlange" o.ä. schimpfen, je nachdem, was sie meinen, was dieses Kind am meisten treffen könnte. Scheinbar scheint sich für die Kinder an Deiner Tochter nichts Derartiges zu finden, so dass sie auf dich "zurückgreifen"- was ja wenigstens nach meiner Theorie sehr für Deine Tochter spricht. :) Die These, dass die Jungs neidisch sind, würde ich in diesem Zusammenhang durchaus auch unterschreiben. Viele Grüße, DickesM