Ketzerische Thesen

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  • von Udo Pollmer in der [URL='http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=12308&CategoryID=73']Weltwoche[/URL] und im [URL='http://www.das-eule.de/eulenspiegel0106_fact1.html']EU.L.E.n-Spiegel[/URL]
  • Ich hege doch gewisse Zweifel bzgl. des Zusammenhangs Fernsehen und Übergewicht! Mein Herzallerliebster ist deutlich dicker als ich - klar, hängt ja auch öfter vor der Glotze. Aber warum habe ich nicht abgenommen, seitdem ich aufs Fernsehen verzichte? (grins) stübbken ps. Ich liebe Pollmer!
    • Offizieller Beitrag
    Also, ich habe ein Problem mit dieser Virus-Theorie. Das kommt mir sehr bizarr vor. Und es wird kaum möglich sein, diese ganzen Theorien wirklich zu beweisen, da eine ganze Reihe von Faktoren in den letzten 50 Jahren Einfluss auf das Phänomen Übergewicht hatten: Eine Änderung im Bewegungsverhalten, eine Änderung hin zu immer mehr Industriekost, ständiges Diäten mit Jojo-Effekt und massiven Essstörungen im Schlepptau, Frustessen (ein Privileg dekadenter Gesellschaften; denn in Gesellschaften, die wirklich Grund zum Frust hätten, gibt es (a) nicht das Material für's Frustessen und sind die Menschen (b) in der Regel viel zu sehr mit dem Überleben beschäftigt, als dass sie überhaupt Zeit hätten, ihren Frust so richtig schön zu entwickeln) und natürlich auch das Freizeitverhalten mit Fernsehen, schlechtem Schlafrhythmus usw.. Alle diese Dinge [B]können[/B] Grund für Übergewicht sein, aber es sind alles Dinge, die sich in dieser Form erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben. Wie will man da auseinander klamüsern, was nun wirklich die Ursache ist? Hinzu kommt, dass so gut wie alle Vergleiche zur Sterblichkeit und Gesundheit in der "guten alten Zeit" hinken. Eine erwachsene Frau hatte noch bei der vorletzten Jahrhundertwende eine durchschnittliche Lebenserwartung von 29 Jahren, da viele im Kindbett starben. Viele Menschen wurden gar nicht so alt, dass sie die heutigen Krankheiten, die ja nicht selten :ironie: auch schlicht und ergreifend Alterserscheinungen sind, entwickeln konnten. Für mich bestätigt sich mal wieder, dass wir am besten fahren, wenn wir auf uns selber hören. Die Lösung des Problems Adipositas werden wir allerhöchstwahrscheinlich nicht mehr erleben. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als in uns selbst die Lösung für unser Problem zu finden. Dennoch finde ich Pollmers Mut und Konsequenz (immerhin war er mal Bruker-Anhänger) beeindruckend. Es ist wichtig, dass es Stimmen wie seine gibt, die "der Lobby" Paroli bieten. Solange Leute wie er die Stimme erheben, ist die Sache der Adipositas-Betroffenen noch nicht verloren. Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • [quote=Martina]Also, ich habe ein Problem mit dieser Virus-Theorie. Das kommt mir sehr bizarr vor.[/quote] Da kann ich mich auch nicht mit anfreunden, das habe ich [URL='http://das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=1460']hier[/URL] auch schon einmal geschrieben. [quote] Dennoch finde ich Pollmers Mut und Konsequenz (immerhin war er mal Bruker-Anhänger) beeindruckend. Es ist wichtig, dass es Stimmen wie seine gibt, die "der Lobby" Paroli bieten. Solange Leute wie er die Stimme erheben, ist die Sache der Adipositas-Betroffenen noch nicht verloren. [/quote] *unterschreib*
  • Klar ist die Sache mit den Viren etwas weit hergeholt. :grins: Aber - who knows? Ich bin inzwischen der Meinung, daß die Ursachen von Übergewicht so vielfältig sind, daß wir es wohl nie komplett ergründen können. Es müßte mehr Pollmers auf dieser Welt geben, die sich Gedanken darüber machen und nicht nur "der/die frißt zu viel" schreien, wenn jemand dicker als der Durchschnitt ist.
  • nachdem ich mich jetzt einige monate intensiv mit mikrobiologie beschäftigt habe, finde ich die these gar nicht mehr sooo absurd. chronische gastritis galt als lebenstil = stresskrankheit... bis sich herausstellte, das es den helicobakter pylori gibt... dessen beseitigung zu 95% das "stressulkus" beseitigt. ein bakterium, das mit dem tuberkuloseerreger verwandt ist, ist hochverdächtig an der arterioskleroseentstehung besteiligt zu sein. was erklärt, das, trotz gegenteiliger propaganda, die herzkreislauferkrankungen in den industrieländern mit guter antibiotischer versorgung rückgängig sind, obwohl die bekannten risikofaktoren parallel dazu ansteigen. einige viren sind definitiv an der entstehung von krebs beteiligt. usw. ein virus könnte, so wie viele andere faktoren auch, den unterschied zwischen "guter oder schlechter futterverwerter" ausmachen. dann braucht nur der wunsch nach modischer hagerkeit dazukommen und der diät-jojo-wahnsinn, mit den uns allen wohl bekannten folgen, kommt in gang. ich schließe mich pandora an, wovon wir wegkommen müssen ist das eindimensionale denken, was eine äußerst mehrdimensionale geschichte betrifft.
  • So weit ich weiß, ist die gängige Virentheorie so, dass sich Viren in das Wirtsgenom integrieren sollen und dort die Expression von Genen verändern können. So weit hergeholt ist das gar nicht.
    • Offizieller Beitrag
    [quote=ritathedolphin]nachdem ich mich jetzt einige monate intensiv mit mikrobiologie beschäftigt habe, finde ich die these gar nicht mehr sooo absurd.[/quote]Als Medizinerin blickst Du das natürlich besser als ich. Ich habe darüber nachgedacht, warum ich das eigentlich so bizarr finde. Na ja, es war dann mal wieder Konditionierung. Eigentlich finde ich nämlich nur die Vorstellung bizarr, ein Dicker würde einem Mitmenschen klar zu machen versuchen, dass er den/einen Dickenvirus hat. *lach* Die Leute haben ja schon ein enormes Problem mit der "Ausrede" "Schilddrüse entfernt". Das ist ja auch alles nur dummes Geschwätz. Und dabei trage ich für jeden offensichtlich eine 12 cm lange Narbe spazieren. Wie wäre das erst, wenn man mit dem Dickenvirus käme ... :bigdenk:
  • :-D tjaja. der stein der weisen ist die virustheorie ja auch nicht. nur ein puzzlesteinchen vielleicht. so wie das fernsehn, das böse hormone anlockt... bei mir würde die theorie unter vielen anderen sogar greifen. wir bekamen erst einen fernseher als ich schon in der 3. klasse war, und in der 4. ist mein körper von "nicht dünn" zu "dick" mutiert. allerdings habe ich seit 12 jahren keinen fernseher mehr und bin immer noch dick, so ein mist ;)
  • noch zu dem eulenspiegel-artikel. damit fällt das gesundheitsargument weg, dass einem ein bissl mollerterem menschen immer als totschlagargument entgegengehalten wird, wenn er sich nicht für modelmaße quälen will. und - wer weiß - vielleicht erspart sich so mancher die diätkarriere. *zwanghafter optimist bin* für die praktizierenden ärzte (zumindestens die ohne den nebenverdienst nahrungsergänzung) wird es eine große erleichterung sein, wenn sie einem gesunden menschen mit einem bmi von 25,1-30 nicht mehr erzählen müssen, dass er kank ist und uuuunbedingt etwas unternehmen muss.
  • [quote=ritathedolphin] für die praktizierenden ärzte (zumindestens die ohne den nebenverdienst nahrungsergänzung) wird es eine große erleichterung sein, wenn sie einem gesunden menschen mit einem bmi von 25,1-30 nicht mehr erzählen müssen, dass er kank ist und uuuunbedingt etwas unternehmen muss.[/quote] Denkst Du da nicht etwas zuuu optimistisch? Wenn Du von deinen Prüfungen erzählst wird ja Heute noch immer ganz schön viel "Mist" gelehrt. Und das sind doch die Ärzte von Morgen? Mir wird ganz schwummerig bei dem Gedanken.
  • [quote=MissSilver]Denkst Du da nicht etwas zuuu optimistisch? Wenn Du von deinen Prüfungen erzählst wird ja Heute noch immer ganz schön viel "Mist" gelehrt. Und das sind doch die Ärzte von Morgen? Mir wird ganz schwummerig bei dem Gedanken.[/quote] :-o jo, ich bin ein hoffnungsloser optimist.
    • Offizieller Beitrag
    In diesen Tagen gab's dazu mal wieder eine Agenturmeldung: [URL]http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/uebergewicht_aid_70416.html[/URL] Zu den Kommentaren speziell bei Focus Online werde ich [URL='http://www.das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=3785']anderswo[/URL] noch etwas schreiben.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Jetzt weiß ich wenigstens warum ich dick bin, wenn ich lese was Pollmer bezgl. "emotional zerrütteten Familien" schreibt. Die Ehe meiner Eltern war schrecklich für mich, von beißendem Gestichel, über Geschrei, bis zu Schlägereien zw. meinen Eltern und wenn ich dazw. kam hab ich gleich eins mit abbekommen. Vielleicht habe ich deshalb alles verdrängt und erinnere mich nicht mehr an meine Kindheit... aber was nutzt mir das jetzt? Aus reiner Erkenntnis heraus, nehme ich auch nicht ab.
  • [quote='GreenTomate','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=49507#post49507']Jetzt weiß ich wenigstens warum ich dick bin, wenn ich lese was Pollmer bezgl. "emotional zerrütteten Familien" schreibt.[/QUOTE] Das kann schon sein ... aber damit es ist genauso wie bei der Sache mit dem Adenovirus 36 - in dem Artikel heißt es "nicht jeder, der dick ist, hat es, und nicht jeder, der es hat, wird dick". Ich komme aus einer emotional stabilen Familie und hatte immer viel Ermutigung, Unterstützung und Liebe (in erster Linie von meinem Vater, aber ich hatte sie). Trotzdem bin ich dick und essgestört. [QUOTE=GreenTomate] Vielleicht habe ich deshalb alles verdrängt und erinnere mich nicht mehr an meine Kindheit... aber was nutzt mir das jetzt? Aus reiner Erkenntnis heraus, nehme ich auch nicht ab.[/quote] Genau das ist das Problem. Ich habe es in einem anderen Thread schon geschrieben: Das Wissen um die vergangenen Ereignisse und Gefühle hilft nicht weiter.