"Menschen bei Maischberger"

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  • Hat jemand gestern auf 3sat die Talkshow zum Thema "Genmais, Gammelfleisch und Biowahn - Hysterie ums Essen?" gesehen? Gäste waren: Horst Seehofer (Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Wolfgang Niedecken (BAP-Sänger), Claus Hipp (Unternehmer), Thilo Bode ("Foodwatch"-Gründer), Udo Pollmer (Ernährungswissenschaftler, Sachbuchautor), Sarah Wiener (Starköchin). Ich fand die Diskussion stellenweise sehr interessant, besonders wenn Herr Bode oder Herr Pollmer das Wort ergriffen. Die Fragen von Frau Maischberger fand ich leider eher peinlich aber wer mir besonders unangenehm auffiel, war Frau Wiener: Sie vertrat die Position, man solle sich am besten ausschließlich mit natürlichen, unbehandelten Produkten ernähren und darauf achten, keine Fertigprodukte zu verwenden, da man die Folgen all dieser Manipulationen zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich ermessen könne. Da stimme ich der lieben Frau ja auch durchaus zu. Entsetzt war ich aber, wie sie zwischendurch mal eben kurz über dicke Menschen (ihrer Meinung nach besonders in den USA anzutreffen, was einzig und alleine auf deren ungesunde Ernährung durch Mc Donalds zurückzuführen sei - wie ja schon der Film "Supersize me" belege...) äußerte: Sie bezeichnete sie abfällig als "Monster, die durch die Straßen rollen" und einzig Herr Pollmer fühlte sich dazu veranlasst, diese ihre Bemerkung kurz kritisch aufzugreifen. Für mich war diese Art und vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der Frau Wiener sich so im Fernsehen äußerte, wirklich erschreckend. Ich empfinde das als menschenverachtend und frage mich mal wieder, warum es offenbar allgemeiner Konsens ist, so über einen Teil der Menschheit sprechen zu dürfen... [size=8](ziemlich ratlos und betrübt: Bin ich also doch ein Monster?)[/size] dramaqueen
  • Hallo, ich habe es auch gesehen bzw einen Teil davon im Laufe der Woche. Es lief nebenher und so wie Du, Dramaqueen, fand ich diese Frau Wiener ebenfalls sehr unsympathisch. Ihre Äusserungen waren sehr -diskriminierend- und zeugten nicht gerade von Kenntnissen. Ich war sehr erfreut darüber, dass Udo Pollmer auch aufgriff, dass Fettlebigkeit nicht nur von Essen kommt, sondern dass es durchaus mehr Ursachen und Probleme gibt als nur bei "McDoof" zu essen. Ansonsten war die Sendung gegenüber Dicken eine Unterstreichung vieler Vorurteile. Interessant fand ich allerdings noch den Aspekt von Pollmer, der zu dem Film meinte, dass er durchaus gestellt gewesen sein könnte, manipuliert mit Medikamenten wie Cholesterinsenker vor dem Dreh. Dass da einer auf die Idee käme, dies mal zu hinterfragen - ist sehr selten, denke ich mal. Dramaqueen, lass Dich von so etwas bitte nicht beeinflussen. Wir sind wie wir sind. Und das ist mal gut so und mal weniger gut so. Nichts desto trotz haben wir genauso eine Daseinsbereichtigung wie alle anderen Menschen auf dieser Welt! Steph, die durchaus ohne McDoof und BK und wie sie alle heissen, leben kann!
  • Ich habe die Sendung nicht gesehen, kann es mir aber ziemlich gut vorstellen, wie das so abgelaufen ist mit Frau Wiener. Denn für diese Art der Äußerungen - übrigens nicht nur im TV - gibt es meiner Meinung nach viele Beispiele. Und es werden auch längst nicht nur Dicke auf diese Art und Weise abklassifiziert. Ich kann mir vorstellen, dass in ähnlicher Weise auch über Behinderte, Alte, Brillenträger, Rothaarige, ach was weiß ich gequatscht wird und ich sehe darin in erster Linie Gedankenlosigkeit, manchmal Intoleranz, Unkenntnis, Ignoranz - alles mögliche an Einstellungen und Meinungne, die dazu angetan sind, das menschliche Zusammenleben schwieriger zu gestalten als es sein müßte.:-o Dicke als "Monster" zu bezeichnen ist genauso indiskutabel wie Behinderte als "Krüppel" oder Alte als "Scheintote" oä. Es wird aber wohl immer wieder vorkommen, da offensichtlich fast jeder gerne seinen Senf zu jedem Thema dazu gibt, seine Meinung hat und auch glaubt Recht zu haben mit seiner Sicht auf die Dinge. [size=8](Selbst ich kann mich davon manchmal nicht frei machen - ich sage jetzt hier mal nicht öffentlich, was ich schon über manche mir begegnende Magersüchtige gedacht habe - :rot1:bin aber in der glücklichen Lage, das nicht auch noch im TV von mir geben zu müssen *GG*)[/size] Insofern finde ich es gut, dass Herr Pollmer insistiert hat (zwar als einziger, aber immerhin), denn nur so kann doch überhaupt ein Bewusstseinsprozess in Gang kommen, und zwar nicht nur bei Frau Wiener. Und wenn nicht? Tja - ich weigere mich, mich als dicke Frau als Monster zu betrachten, d.h. ich zieh mir den Schuh nicht an. Soll sie also denken was sie will, muß sich dann aber auch ein vernichtendes Urteil von Dicken gefallen lassen, dass sie einfach schlicht blöd ist und offensichtlich ihre Bildung aus Kochbüchern bezieht. Fazit: Dicke sollten selbstbewußt sein und sich nicht einfach von anderen abstempeln lassen. :girl:Und dann kann uns Frau Wiener auch hinterm Rücken vorbeirauschen....:baeh: Ärgerlich ist das Ganze natürlich, aber, wie gesagt, blöd gequatscht wird nicht nur über Dicke. Letztendlich hilft nur leben und leben lassen. Und Information, Bildung und gutes Benehmen. Unter Umständen liegt da also noch ein weiter Weg vor uns *seufz* eau_de_vie (und wie!) PS: und falls das noch nicht so klar rübergekommen ist: Nein, dramaqueen, du bist KEIN Monster und daran solltest du keine Minute zweifeln! :five:
  • [QUOTE=Steph]Interessant fand ich allerdings noch den Aspekt von Pollmer, der zu dem Film meinte, dass er durchaus gestellt gewesen sein könnte, manipuliert mit Medikamenten wie Cholesterinsenker vor dem Dreh.[/QUOTE] Pollmer erklärt das ebenso ausführlich wie nachvollziehbar in seinem (sehr empfehlenswerten) Buch "Esst endlich normal!". In 30 Tagen 12 kg zunehmen? 400 Gramm [i]pro Tag[/i]? Pollmer führt aus, dass eine solche Mastleistung für einen Menschen (im Gegensatz zum Schwein - das ja auch noch wächst) kaum möglich ist, es sei denn, er hilft mit Anabolika nach. Die haben dann auch die Nebenwirkungen, von denen Spurlock berichtet - sie belasten die Leber und machen impotent. So mancher Bodybuilder kennt das Problem. Und: Mit 8,5 Prozent Fett hat ein gewöhnlicher MD-Burger etwa halb so viel Fett wie eine Hausmannskost-Frikadelle. Fritten etwa 16 Prozent - genauso viel wie ein Butterbrot. Und die Wieners (schöner Name ;) ) dieser Welt wären von mir maßlos enttäuscht und vermutlich völlig ratlos: Ich habe seit über 15 Jahren kein Burgerrestaurant mehr betreten. Ich mag die Sachen einfach nicht.
  • [QUOTE]ich weigere mich, mich als dicke Frau als Monster zu betrachten, d.h. ich zieh mir den Schuh nicht an.[/QUOTE] Da hast du natürlich vollkommen recht, eau_de_vie! Aber mich trifft so eine Äußerung leider trotzdem immer wieder. Ich arbeite dran, mich da abzuhärten und vor allem nicht selber innerlich in die gleiche Kerbe zu hauen, als hätte ich nur drauf gewartet... :smile2: Du hast es ja schon wunderbar gesagt: [QUOTE]Dicke sollten selbstbewußt sein und sich nicht einfach von anderen abstempeln lassen. :girl:Und dann kann uns Frau Wiener auch hinterm Rücken vorbeirauschen....:baeh:[/QUOTE] Da kann ich mich wirklich nur anschließen! :applaus: @Sally: Das Buch von Herrn Pollmer hatte ich auch schon länger im Auge. Jetzt werd ich es mir wohl auch holen, nachdem der Mann in meinen Ohren ja recht vernünftig klang. lg, dramaqueen