Futtern, fernsehen, faulenzen - Warum die Deutschen zu dick sind

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  • Kommt gleich auf RTL 2 mal sehen was kommt. die Vorschau ist echt Sch...... bis dann Mechtild
  • Die Sendung war im Bezug auf den 8 jährigen Jungen nicht ok. So darf ein Kind nicht zur Schau gestellt werden. Mit den anderen Beiträgen kann ich einigermaßen leben, sie waren nicht ganz so schlecht wie ich gedacht habe. Tschau Smutje
  • Was den kleinen Kevin angeht, war ich auch sehr geschockt. Der Junge wurde bei den Gartenszenen gezeigt, bei denen er nicht Gänseblümchen pflückend über den Rasen ging, sondern sich regelrecht kugelte oder auf dem Hosenboden rutschte. Sah für mich nach völligem Klicheebild aus, denn nur wenige Schnitte später sah man ihn wirklich aktiv sein, Positiv fand ich, dass er selbst bemerkt hat, wie gut ihm und seiner Zwillingsschwester die Kur tut und der selbst den Wunsch hatte, in der Kur zu bleiben, obwohl seine Mutter die Kinder nur zu gerne wieder mit nach Hause genommen hätte. Die drei anderen dargestellten Frauen fand ich in ihren Äußerungen nicht immer ganz ok, obwohl auch eine Reihe guter Dinge gesagt wurden. Es wurde bei keiner der Frauen wirklich nach den psychischen oder physischen Ursachen des Übergewichts gefragt, soweit ich das mitbekommen habe. Eine konnte jedoch aufzählen, wie sie zu den letzten 25kg ihres Übergewichts gekommen war. bis sie u.a. mit einer Pulverdiät innerhalb weniger Monate extrem abnahm (ein Gewichtsverlust, der anhand von einer alten Jeans und einem Gipsabdruck des Gesäßes demonstriert wurde). Jede der Frauen aus der Sendung war mit Abnehmen beschäftigt bzw. hatte eine Radikaldiät hinter sich und unterzog sich chirurgischen Eingriffen zur Straffung des Körpers (nach Busenformung und Bauchstraffung waren Po und Beine dran). Nur eine der Frauen ging einen Weg des behutsamen langsamen Abnehmens. Die einzige Frau, die mir sehr gefiel., aber leider nur eine "Nebenrolle" spielte, war die befreundete Kollegin der langsam abnehmenden Callcenteragentin. Sie hatte eine tolle Ausstrahlung, schien mit sich sehr im Reinen und Kleidergröße 54/56 hätte ich bei ihr niemals erwartet, wenn das nicht gleich mehrfach gesagt worden wäre. Da gibt es genügend dünnere Frauen, die einfach aufgrund ihrer Einstellung und ihrer Art korpulenter wirken. Leider schien diese Frau nicht so recht ins Konzept der Sendung zu passen, sonst hätte man sie als "diätlos glücklich" mehr in den Mittelpunkt rücken können. Eine Beantwortung des Titels fand selbstverständlich nicht statt, denn es ging nicht um das "Warum die Deutschen zu dick sind", sondern um: Wie bekomme ich das Übergewicht weg?
  • Die Reportage habe ich nicht bei RTL II geschaut. Aber in dem Zusammenhang fiel mir gestern beim in der Werbung mehrere Sender in den Fernseher, die ebenfalls das Thema "Übergewicht" behandelten. Einmal war da NDR und auch Sat 1. Bei Sat 1 wurden die Menschen gezeigt, die zu viel essen. Und zwar, weil sie -wie einer sagte- essen, wenn sie traurig, wenn sie wütend, wenn sie glücklich sind. Es wurde nicht als Krankheit "deklariert", dass man eine "Fresssucht" hat, sondern wirklich als "maßloses Essen". Doch ist es nicht auch eine psysische Krankheit, wenn man seine Gefühle mit Essen kompensiert? Davon haben die bei Sat 1 auch noch nichts gehört, oder? Allerdings schockierte mich die Frau des Mannes, die ihn angeblich unterstützt. Man zeigte das Pärchen beim Einkaufen und zählten Sachen auf, die sie pro Wocheneinkauf brauchen. An Zahlen kann ich mich nicht mehr erinnern, aber der Kommentar war von der Berichterstatterin, dass davon eine Großfamilie satt werden könnte. Das Thema ist derzeit sehr präsent in den Medien; warum auch immer. Und leider werden Dinge immer noch falsch dargestellt. Steph
  • [QUOTE=kampfzwerg]Die drei anderen dargestellten Frauen fand ich in ihren Äußerungen nicht immer ganz ok, obwohl auch eine Reihe guter Dinge gesagt wurden. [/QUOTE] Ich habe die Sendung nebenbei, also mehr zuhörend, mitbekommen und ich kann mich erinnern, dass mindestens zwei Mal der Satz kam (sinngemäß) "Dicke können sich nicht wohlfühlen, und wer was anderes sagt, belügt sich selbst." Ich fand, das schwang auch unterschwellig die ganze Zeit mit.
  • [QUOTE=Steph]Das Thema ist derzeit sehr präsent in den Medien; warum auch immer. Und leider werden Dinge immer noch falsch dargestellt. [/QUOTE] Sally hat in einem anderen Thread ja bereits auf die Themenwoche bei 3sat hingewiesen. Im Zuge dessen habe ich die Sendung: Vollfett - Abnehmen um jeden Preis? gesehen. Da wurden 3 Personen portraitiert, 1 Frau und 2 Männer. Die Frau wollte auf dem Weg einer Diät abnehmen. Zunächst klappte das auch ganz gut, aber dann setzte der Jojo-Effekt wieder ein. Der Kampf mit den Pfunden bei dieser Frau wurde auf sehr einfühlsame Art rübergebracht - alles andere als reisserisch. Einer der Männer ließ sich ein Magenband einsetzen. Der Abnehmerfolg war gewiß, allerdings ließ der junge Mann auch durchblicken, daß sich die Nahrungsaufnahme mitunter recht schwierig gestaltet. Das Portrait war in keinster Weise phlegmatisch oder gar unkritisch. Man wies hier auf verschiedene Probleme hin, wie z. B. daß jeder dritte Operierte von Komplikationen betroffen wäre. Der zweite junge Mann war 20 Jahre alt und mit ca. 180 kg stark übergewichtig. Er hatte sich für eine Magen-Bypass-OP entschieden. Zuerst wurde der Eingriff minimal-invasiv vorgenommen, was dann aber auf dem OP-Tisch doch noch auf einen Bauchschnitt hinauslief. Die OP verlief dann ohne weitere Zwischenfälle, allerdings ist der junge Mann 3 Tage nach der OP (wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe) überraschend an Wasser in der Lunge verstorben. Die Sendung wurde diesem jungen Mann gewidmet. DAS war entgegen aller Medientrends ein Bericht der durchaus die kritische Seite thematisierte, bei den Portraits die menschliche Seite nicht außer Acht ließ und ein klares Gesamtbild über die Komplexität des Themas vermittelte.
  • Die von Sumpitt beschribene Sendung auf 3Sat hab ich auch gesehen. Endlich wurde mal nicht dargestellt, wie schnell und einfach man mit AC abnehmen kann und ein "besseres Leben" führt. Habe vor ca 2 Wochen auf RTL einen Bericht über eine Großfamilie in USA gesehen, die alle stark Übergewichtig waren und alle bis auf eine Schwester inzwischen ein Magenband haben und Ihr Gewicht z.T halbiert haben. Die (noch dicke) Schwester saß im Garten im Schatten, während Ihre Geschwister durch den Garten tobten. Die Schwester wurde dann befragt, und sie sagte, sie warte auch auf Ihre OP, sie wolle auch endlich so ein schönes Leben wie Ihre Geschwister führen... Dieser bericht war ganz furchtbar, so nach dem Motto ;geh zum Arzt, laß Dir mal eben ein Magenband implantieren, nimm mal eben 50 kg an und führ ein glückliches Leben". Kein Wort über Gefahren, Nebenwirkungen etc. Das ganze wurde als Spaziergang hingestellt... Da war die Sendung auf 3Sat schon härtere Kost...Da wurde wirklcih deutlich, daß der junge Mann seinen Traum vom schlanksein mit seinem leben betahlt hat.
  • [QUOTE=AndreaMei]Ich habe die Sendung nebenbei, also mehr zuhörend, mitbekommen und ich kann mich erinnern, dass mindestens zwei Mal der Satz kam (sinngemäß) "Dicke können sich nicht wohlfühlen, und wer was anderes sagt, belügt sich selbst." Ich fand, das schwang auch unterschwellig die ganze Zeit mit.[/QUOTE]Genau das ist mir auch mal wieder bitter aufgestoßen. Da schwang so viel Selbstgerechtigkeit mit. Es schien so, als ob die ganze Selbstsicherheit dieser Frauen sich stark an dem gesunkenen Gewicht orientierte und jedes purzelnde Pfund mehr wert war als die generelle Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit. Der RTL-Bericht über die "halbierte" Familie lief schon einmal vor einigen Monaten und mich hat ein wenig gewundert, dass der jetzt wieder als aktuell hingestellt wurde. Vielleicht konnte ich mich an den alten Bericht nur nicht mehr gut genug erinnern und es war ein neuer Aspekt, dass die bislang unoperierte Frau nun auch das OK ihrer Versicherung hatte, dass die Kosten getragen würden ... Der Link von Martina gestern zu dem AC-Artikel aus dem deutschen Ärzteblatt und die dazugehörige Studie aus den USA haben mich sehr stark an den Bericht erinnert. Beim Anblick der Familie war ich damals nämlich nicht schlecht erstaunt, dass alle rein positiv über ihre Mageneingriffe sprachen und sich dermaßen begeistert gaben, als wenn es niemals Komplikationen geben würde - obwohl das natürlich nicht wahr ist. AC wurde dort komplett verherrlicht und als das non plus ultra verkauft.