Ärzte und Diätprodukte

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Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Meine Therapeutin hat mich gerade per Mail auf einen interessanten Artikel aufmerksam gemacht. Es geht um eine Sache, die mir auch schon sehr sauer aufgestoßen ist, nämlich Ärzte, die Diätprodukte vertreiben. Dazu ein frisch veröffentlichter Artikel aus dem Hessischen Ärzteblatt, "Verkauf von Diätprodukten und ärztliche Praxis - das passt nicht zusammen" den man [url='http://www.laekh.de/HessAerzteblatt/2005/12_2005/2005_12_15.pdf']hier[/url] als pdf runterladen kann. Interessante Sache, finde ich. Ich hoffe, die Ärztin, die ich kenne und die auch solchen Sch... in ihrer Praxis vertreibt, wird das auch lesen.
  • [size=12]Super, so etwas suche ich schon lange, vielen dank für den Hinweis und den Link. So einen Weißkittel kannte ich auch mal (privat, nicht als Patientin). Das Schlimmste an der Sache: der Typ ist selber stark übergewichtig. Trotzdem hatte er durchaus wirtschaftlichen Erfolg [/size][size=12]mit dieser Masche[/size][size=12] (therapeutisch geht auch schlecht, auch wenn er das wohl nie zugeben würde). Das verstehe, wer kann. [/size]
    • Offizieller Beitrag
    Ein wunderbarer Artikel. Vor allem wissen wir jetzt alle, was wir zu tun haben, wenn uns mal wieder ein Arzt so'n Zeuchs andrehen will und uns blöd kommt. Die Verbraucherzentralen fordern schon seit ca. 10 Jahren, dass dieses Gemauschel unterbunden werden muss.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Auch mein Hausarzt, wenn auch ein wirklich sehr netter, verkauft Diätpulver u.ä. Auch ich habe letztes Jahr ca. 3 Monate an diesem Programm teilgenommen.... Ich habe es abgebrochen..kam mit diesen Pülverchen zum Frühstück nicht klar.. Auf das Programm aufmerksam gemacht wurde ich durch seine Praxispartnerin, bei der ich neu als Patient war, nach meinen Krankenhausaufenthalten. Ich wußte, daß ich weiter Begleitung bedurfte und traute mir allein nicht zu so diszipliniert zu bleiben. Werbung für dieses Programm hing am Counterbereich der Praxis. Die Räume dafür befanden sich über der Praxis. Auch hier war die Frau---auch eine Ärztin---die eingetragene Geschäftsführerin. Das Anfangsgespräch und die Einführung machte aber dann doch er selber. Alles in allem mit Monatsbeitrag und Pülverchen kam ich ungefähr auf 60 Euro, natürlich konnte man auch noch mehr ausgeben, klar----aber das war so das Minimum. einmal in der Woche fand eine persönliche Beratung statt...ca. 10 Minuten. Die Abnahme wurde besprochen, die Körperzusammensetzung, die anhand einer Messung an den Beinen gemacht wurde. ..Es gab einige, die so abgenommen haben....ich anfangs ja auch... Tatsache ist, daß die Not der Patienten ausgenutzt wird, und das ist sicherlich nicht im Sinne der ärztlichen Eides...Aber wieso sollten sie besser sein als alle anderen. Ausserdem glaube ich schon, das einige Allgemeinmediziner heute nicht mehr so einfach und gut verdienen wie noch vor Jahren...manches ist sicherlich aus der "Not" heraus geboren.
  • [QUOTE=silentsound]Ausserdem glaube ich schon, das einige Allgemeinmediziner heute nicht mehr so einfach und gut verdienen wie noch vor Jahren...manches ist sicherlich aus der "Not" heraus geboren.[/QUOTE] Das mag wohl sein. Wenn man unter die 100.000-Euro-Grenze beim Jahreseinkommen rutscht, muss man sich schon was einfallen lassen ... Aber mal im Ernst: Selbstverständlich müssen Ärzte Einbußen hinnehmen. Bis auf wenige Ausnahmen müssen wir alle Einbußen hinnehmen, wir leben schließlich in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Das rechtfertigt aber noch lange nicht, allein aus monetären Erwägungen heraus Produkte zu verkaufen, von denen mittlerweile jeder wissen müsste, dass sie langfristig nicht funktionieren. Und nicht nur das - nach dem Misserfolg (den du ja auch hattest - den jeder Mensch irgendwann hat, einfach weil der menschliche Körper und auch die menschliche Psyche nicht dafür ausgelegt sind, sich von künstlichem Pulver zu ernähren) wird bei den Dicken noch ein weiteres Mal ein Gefühl des Versagens ausgelöst. Darüber hinaus hat gerade ein Arzt eine ganz besondere Verantwortung, weil er im allgemeinen einen weit größeren Vertrauensvorschuss besitzt als ein/e x-beliebige/r Verkäufer/in im Drogeriemarkt, wo man ja die Pülverchen auch bekommen kann. Die Ärztin, die ich kenne, ist Neurologin und Psychiaterin. Und vertreibt Diätprodukte. Das heißt nichts anderes als dass zu ihr auch Essgestörte kommen - und denen verkauft sie dann ihren Pulverquatsch? Tut mir leid, das ist für mich durch nichts, aber auch gar nichts entschuldbar! Wer immer solches Zeug verkauft, zeigt damit nur, dass er nichts verstanden hat. Da bin ich absolut unversöhnlich.
  • [QUOTE]Tatsache ist, daß die Not der Patienten ausgenutzt wird, und das ist sicherlich nicht im Sinne der ärztlichen Eides...Aber wieso sollten sie besser sein als alle anderen. Ausserdem glaube ich schon, das einige Allgemeinmediziner heute nicht mehr so einfach und gut verdienen wie noch vor Jahren...manches ist sicherlich aus der "Not" heraus geboren.[/QUOTE] Mag ja sein, dass ich zu hohe Ideale habe und/oder ein bissel naiv bin, aber ich erwarte schon von einem Arzt, dass er besser ist als andere. Jemand, der den hippokratischen Eid geschworen hat (worin unter anderem steht: "Meine Verordnungen werde ich treffen zu Nutz und Frommen der Kranken, nach bestem Vermögen und Urteil; ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht. "), der DARF einfach nicht mit solchem Pulverzeugs handeln, denn damit bricht er den Eid, speziell die von mir zitierte Passage, dass man die Kranken vor Schaden bewahrt (erzähl mir jetzt bitte keiner, das Pulverchemiezeugs würde nicht schaden!). Und wirkliche Not leidet ja wohl keiner unserer geschätzten Doktoren, notfalls muß man eben seine Tennis- und Golfstunden reduzieren. Darcy
  • [QUOTE]Mag ja sein, dass ich zu hohe Ideale habe und/oder ein bissel naiv bin, aber ich erwarte schon von einem Arzt, dass er besser ist als andere.[/QUOTE] [size=12] Nach meinen vielen negativen Erfahrungen mit dieser Species, erwarte ich eigentlich eher, dass sie [b]schlimmer[/b] sind als andere.* [/size][size=12] Von einem übergewichtigen Arzt würde ich aber doch erwarten, dass er seine dicken Patienten nicht ver**scht, sondern ihnen klar macht, dass Übergewicht keinesfalls zwangsläufig mit ungesunder Lebensweise und mit frühzeitigem Ableben zu tun hat. [/size] [QUOTE]Und wirkliche Not leidet ja wohl keiner unserer geschätzten Doktoren, notfalls muß man eben seine Tennis- und Golfstunden reduzieren.[/QUOTE] [size=12]Also, das ehemalige Ärzte einen Großteil der Hartz IV Empfänger ausmachen, wäre mir auch neu. Aber auf etwas verzichten? Der Typ von dem ich oben berichtet habe, jammerte auch immer 'rum, als ob die Gesundheitsreformen der letzten Jahre ihn an den Rand des Ruins gebracht hätten, um als nächstes zu erzählen, dass er sich dieses Jahr vielleicht noch ein Schwimmbad(!) aufs Grundstück setzen lässt... Das Problem ist, glaube ich, dass die Ärzteschaft in den Aufschwungsjahren das Gesundheitssystem ungehemmt als Selbstbedienungsladen nutzen konnte. Jetzt reagieren sie verständlicher Weise wie hyperverwöhnte Gören, denen man etwas wegnehmen will und einige davon wehren sich mit halblegalen bis illegalen Mitteln, die vom Zweck geheiligt werden. *off topic: Wer Ärzte für bessere Menschen hält, sollte sich vielleicht mal klar machen, wer in den KZs mit die größten Schweine waren und wie viele Weißkittel noch heute diktatorischen Regimen als Folterknechte dienen. [/size]
  • [QUOTE][size=12]Nach meinen vielen negativen Erfahrungen mit dieser Species, erwarte ich eigentlich eher, dass sie [b]schlimmer[/b] sind als andere.* Von einem [b][i]übergewichtigen[/i][/b] Arzt würde ich aber doch erwarten, dass er seine dicken Patienten nicht ver**scht, sondern ihnen klar macht, dass Übergewicht keinesfalls zwangsläufig mit ungesunder Lebensweise und mit frühzeitigem Ableben zu tun hat. [/size][/QUOTE] Und wieso sollten dann die [b]dicken [/b]Ärzte besser sein? Dicke Menschen sind doch genauso gut oder schlecht wie dünne.
  • [QUOTE] Und wieso sollten dann die [b]dicken [/b]Ärzte besser sein? Dicke Menschen sind doch genauso gut oder schlecht wie dünne.[/QUOTE] [size=12]Gute Frage, im Prinzip hast du natürlich Recht. Ich denke aber, dass dicke Ärzte ein ganz [b]eigenes Interesse[/b] daran haben sollten, differenzierter mit Übergewicht umzugehen, schließlich dürften sie ja noch besonders von Vorurteilen betroffen sein. [/size][size=12]Oder wie Ulrike Gonder sagte: [/size] [size=12] "Dem dicken Doktor glaubt man nicht, auch wenn er die Wahrheit spricht." Warum Patienten so unkritisch sind, ihm ausgerechnet dann zu glauben, wenn er offensichtlich die Unwahrheit spricht, bleibt mir allerdings schleierhaft. [/size]
  • [QUOTE][size=12]Ich denke aber, dass dicke Ärzte ein ganz [b]eigenes Interesse[/b] daran haben sollten, differenzierter mit Übergewicht umzugehen,[/size][/QUOTE] Sollten sie, ja. Aber ich denke, dass wir da wieder bei den Wurzeln dieses Forums angekommen sind. Machen wir uns nix vor - Ärzte bekommen von Beginn ihres Studiums an doch eingehämmert, dass dick = krank ist, die werden noch viel mehr als wir dieser Gehirnwäsche unterzogen. Dann kommt noch dazu, dass sie oft selbst sehr ungesund leben, was bei dem Beruf und dem damit verbundenen Streß kein Wunder ist (ich als Krankenschwester hab das nur zu oft gesehen, wie schnell ist der berufliche Frust, weil man eben nicht immer Leben retten kann, mit Alk runtergespült, wie ungesund sind die unregelmäßigen Mahlzeiten aufgrund von Schicht- und Bereitschaftsdienst). Letzten Endes sind sie halt auch nur Menschen, die die Hoffnung haben, mit ein bissel Pulver wieder dem von den Medien gepuschten Idealbild zu entsprechen. Natürlich müßten sie es besser wissen - aber das sollte auch jeder Patient mit ein bissel gesundem Menschenverstand.
  • danke für den artikel, sally, mal sehen, was unsere ärzte dazu sagen werden ;) bei mir sieht es so aus, dass meine praktische ärztin voll auf meiner seite ist. sprich: priorität hat die behandlung der ursachen der essstörung und da tut sich sehr viel, seit ich weiß, dass sich bei mir zwei dinge überlagern (konstantes überessen und binge eating), die ganz heikel zu behandeln sind. abnehmen nur wenn als folge guter regelmäßiger ernährung und bewegung. keine diät, keine trankerl, keine chirurgie. interessanterweise war ich heute bei einer chinesischen ärztin und nach zungen- bzw. pulsdiagnose sieht die auch keine alarmierenden anzeichen. aber ich habe sie gebeten mir ernährungsempfehlungen etc. zu geben, dazu gehört, warmes frühstück ja/nein etc. und ich bekomme chinesische kräuter - aber nicht zum abnehmen. sie bat mich, dass ich ein ziel formuliere und mein ziel war, 20 bis 30 kilo weniger (jetzt 178 kilo) aber nur zu obigen bedingungen. also der gewichtsverlust soll die folge einer auf vielen ebenen verbesserten lebensqualität werden. weiter denke ich erst mal gar nicht und das ist eh schon viel gewicht. seit ich nur mehr an diese 20/30 kilo denke und nicht mehr an 100, bin ich ganz entspannt. und um zu den ärzten zurückzukommen: ich bin auch der meinung, dass es ganz dringend eine bewegung für die bessere versorgung dicker menschen geben muss. denn großteils haben die keine ahnung, was sie mit ihren destruktiven methoden bzw. dem unterlassen wirklich nötiger hilfe anrichten. auf meinen termin in der adipositas-ambulanz anfang jänner bin ich ja schon sehr gespannt, da werd ich mich entsprechend präparieren. solche artikel sind da eine große hilfe. liebe grüße, christine
  • [QUOTE=Darcy]Mag ja sein, dass ich zu hohe Ideale habe und/oder ein bissel naiv bin, aber ich erwarte schon von einem Arzt, dass er besser ist als andere.[/QUOTE]Also, ich erwarte von einem Arzt nicht, dass er ein moralisch besserer Mensch ist als andere. (Dafür kenne ich zu viele (angehende) Ärzte.) Aber ich erwarte von ihm, dass er seinen Job macht. Dass er informiert ist, dass er mehr weiß, auch über Übergewicht, als das, was man bei "Explosiv" und der Bildzeitung erfährt. Und ich erwarte, dass er sich als im Dienste der Gesundheit seiner Patienten stehend begreift. Säfte und Pülverchen, würde ich sagen, stehen dazu in einem unvereinbaren Widerspruch. Und nein, ich glaube nicht, dass diese Methoden aus der Not heraus geboren sind. Ärzte bekommen zwar mit dem Diplom nicht mehr automatisch die Lizenz zum Gelddrucken überreicht (von den Herren und Damen Adipositaschirurgen vielleicht mal abgesehen), aber dass man wirtschaftlich nicht überleben kann, ohne Verrat an seinem Beruf zu begehen, das kann ich mir kaum vorstellen.
    • Offizieller Beitrag
    Ich möchte noch eine Anmerkung zur wirtschaftlichen Situation von Ärzten machen. Ich habe eine Reihe von Ärzten in meinem Freundeskreis und habe auch Einblick in deren wirtschaftliche Situation. Es ist in der Tat so, dass es manchen Ärzten wirtschaftlich absolut beschissen geht, weil das neue Abrechnungssystem extrem ungerecht ist und Gemeinschaftspraxen bevorzugt. Manche Ärzte geben auf, andere lassen sich zum Homöopathen ausbilden, um das Überleben ihrer Familie zu sichern. Problematisch wird es dann, wenn die wirtschaftlichen Maßnahmen, die ergriffen werden, definitiv schädlich für den Patienten sind wie bei den Pülverchen. Man kann aber nicht grundsätzlich sagen, dass die Ärzte nur jammern. Manchen geht es wirklich extrem schlecht. Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]