Worüber definiert ihr euch?

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  • [font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Mir ist wohl diese Woche nach "tiefen" Themen :) Im Laufe der Therapie wurde ich immer ruhiger mit mir selbst. Also, ich bin immer noch laut, wenn ich spreche oder lache, aber in mir drinnen hat sich eine wunderbare Stille eingestellt. Ich finde die Aussage "Ich ruhe in mir selbst" von daher sehr passend. Immer öfter stelle ich fest, dass ich ganz andere Denkansätze als früher habe und ich sehe mich auch ganz anders. Wenn ich früher jemanden kennen lernte, war es mir unheimlich wichtig zu erzählen, dass ich sehr gutes Englisch spreche. Darauf war ich stolz. Oder dass ich in einer Firma arbeitete und einen Firmenwagen fuhr. Man, das fand ich toll. Ich erzählte auch gerne von meinen Bekanntschaften mit Amis (junge Frau im Rhein-Main-Gebiet...sagt wohl alles ;) ). Aber wo blieb ich bei all diesen Aussagen? Ich habe eine Freundin, die sich komplett über ihre Arbeit definiert. Innerhalb ihres Charakter allerdings findet sie nichts, was sich zu erwähnen lohnen würde. Dabei ist sie toll, aber von Selbst- und Fremdbild muss ich euch ja nichts erzählen.... Darum frage ich euch: Worüber definiert ihr euch? Ruht ihr soweit in euch selbst, dass ihr keine großartige Definition braucht und euch voll und ganz auf euren Charakter verlasst? Oder bemerkt ihr, dass ihr z. B. vom Job, der Wohnung, dem Partner etc. erzählen wollt? Suchen Dicke vielleicht nach Besonderheiten, die - so hoffen sie - dafür sorgen, dass andere die Figur "übersehen"? Neigen wir dazu - obwohl wir es ja optisch schon tun - auch durch Erzählungen herauszuragen? Babs[/color][/font]
  • Ich definiere mich vor allem über meinen Beruf. Dazu stehe ich aber auch, weil das für mich kein Job ist, sondern - wenn die Rahmenbedingungen stimmen - einfach nur ein Traum und das was ich immer machen wollte. Und es gehört genauso zu mir wie mein Charakter. Ich möchte schon, dass Menschen, die ich kennenlerne, wissen, was ich mache und warum es mich so begeistert. Meine Arbeit spielt neben meinem Kind die größte Rolle in meinem Leben. Ich erachte sie als wichtig und sinnvoll und einen Quell der Lebensfreude. Dass ich auch noch Geld dafür bekomme, ist wirklich ein großes Glück. Keinesfalls bedeutet das, dass ich in meinem Charakter nichts finde, was besonders und/oder liebenswert wäre. Schließlich haben z.B. meine Aufgeschlossenheit und mein "EQ" dazu beigetragen, dass ich diese Arbeit gut machen kann. Ein Stück weit aber, ich gebe es zu, möchte ich auch sehr gern, dass der andere schnell merkt, "hey, die ist nicht dick [b][i]und[/i][/b] doof". Dazu muss ich aber nicht explizit sagen, was ich gut kann, sondern ich habe Mittel und Wege entwickelt um das zu vermitteln. Da in den Medien ständig vermittelt wird, Übergewicht/Adipositas sei vorwiegend ein Problem der Unterschicht (oder, wie der Volksmund sagt, "Dummheit frisst, Intelligenz säuft"), sehe ich mich - ganz gleich ob tatsächlich oder vermeintlich - mit diesem Klischee konfrontiert und versuche dem schnell zu begegnen. Dennoch bin ich schon der Meinung, dass ich eine gewisse Ruhe bereits in mir gefunden habe. Das zeigt sich schon daran, dass ich mir keine Beine mehr ausreiße und/oder mich verstelle, um irgendwem zu gefallen.
  • [QUOTE=frauvonheute] 1.Worüber definiert ihr euch? 2.Ruht ihr soweit in euch selbst, dass ihr keine großartige Definition braucht und euch voll und ganz auf euren Charakter verlasst? 3.Oder bemerkt ihr, dass ihr z. B. vom Job, der Wohnung, dem Partner etc. erzählen wollt? 4.Suchen Dicke vielleicht nach Besonderheiten, die - so hoffen sie - dafür sorgen, dass andere die Figur "übersehen"? 5. Neigen wir dazu - obwohl wir es ja optisch schon tun - auch durch Erzählungen herauszuragen?[/QUOTE] Zu 1. Über mich selbst - über meinen Charakter - über meine Schwächen - über meine Stärken - über alles, was mich ausmacht - auch negatives Zu 2. Heute Gott sei Dank nicht mehr. Ich habe mich früher über meinen Ex definiert. Ich, die dicke Ina, hatte ja nun nicht nur einen Freund sondern sogar einen Ehemann - juchu - jetzt bin ich was wert :ironie: Dadurch bin ich während meiner Trennung in ein tiefes tiefes Loch gefallen. Ich wog damals verhältnismäßig wenig, machte Typberatung, fing an mich zu schminken und typgerecht zu kleiden und bekam von allen Seiten Komplimente. Und trotzdem konnte ich sie nicht annehmen. Ich wühle mich wertlos - auch nicht wert solche Komplimente zu bekommen. Es fiel mir sehr schwer meine Denkweise zu ändern. Zu 3. Früher verstärkt um meinen Status als Ehefrau hervorzuheben. Heute erzähle ich auch davon, aber mehr, weil es mein Leben mit bestimmt und mir sehr wichtig ist. Zu 4. Für mich kann ich diese Frage eindeutig verneinen. Im Gegenteil - manchmal mache ich sogar über mein Übergewicht einen Witz, was ich früher nie getan hätte. Und jeden, der es in meiner Anwesenheit gewagt hätte mich in punkto Übergewicht anzusprechen hätte ich früher in Grund und Boden gestampft. Heute ist es ein ganz normales Thema wie z.B. meine pickelige Haut. Zu 5. Ja, manchmal rage ich in punkto Erzählungen heraus. Ich finde aber nicht, dass das irgendwas mit meinem Übergewicht zu tun hat. Ich bin so wie ich bin. Manchmal halt auch eine kleine Quasselstrippe. Das Schöne ist aber - und das habe ich damals nach der Trennung von meinem Ex gelernt - genauso wollen mich meine Bekannten und Freunde. Mir hat mal eine Freundin in meiner schlanken Durchhängerphase gesagt: "Mensch da ess halt wieder mehr, wir wollen unsere alte Ina wieder haben" Das hat mir soooo gut getan und ich hatte endlich das Gefühl gemocht zu werden. Genau deshalb bin ich heute, obwohl wieder viel schwerer, ein glücklicher und ausgeglichener Mensch. Liebe Grüsse Ina-Maike
  • Ich bin eigentlich ein Mensch voller Selbstzweifel. Ich traue mir nichts zu. Bin immer wieder erstaunt, dass man mich dafür bezahlt, dass ich "arbeite", denn ich meine eigentlich, nichts wirklich zu können. Auch über Bekanntschaften etc. kann ich mich nicht definieren. In der Therapie habe ich erkannt, ich definiere mich über mein Gewicht. Es ist (für mich) insoweit einzigartig, als dass man nicht mehr viel Gesellschaft in meiner Gewichtsklasse hat, ich also weitestgehend "einmalig" bin. Mein Selbstbewusstsein hinsichtlich meiner (vom Gewicht unabhängigen) Fähigkeiten ist echt nahe Null. Ein Grund übrigens, warum ich mich wohl nie selbständig machen werde - das traue ich mir einfach nicht zu. Kirstin
  • [QUOTE=Kirstin]Ich bin eigentlich ein Mensch voller Selbstzweifel. Ich traue mir nichts zu. Bin immer wieder erstaunt, dass man mich dafür bezahlt, dass ich "arbeite", denn ich meine eigentlich, nichts wirklich zu können. Mein Selbstbewusstsein hinsichtlich meiner (vom Gewicht unabhängigen) Fähigkeiten ist echt nahe Null. Ein Grund übrigens, warum ich mich wohl nie selbständig machen werde - das traue ich mir einfach nicht zu.[/QUOTE] Das verstehe ich nicht! Ich weiß zwar nicht so viel über Dich, aber Du scheinst mir ein recht kluges Kerlchen zu sein! Hast Du Deine Therapeutin mal gefragt, warum bei Dir das Gewicht im Mittelpunkt Deiner Selbst steht? Was wird aus Dir wenn Du abnimmst? Neugierige Grüsse Ina-Maike
  • [QUOTE=Ina-Maike]Hast Du Deine Therapeutin mal gefragt, warum bei Dir das Gewicht im Mittelpunkt Deiner Selbst steht?[/QUOTE] Das war schon oft Thema der Therapie. Sie ist der Meinung, es stecke eine Art "sexueller Selbstschutz" dahinter. Ich kann mich allerdings nicht an irgendeinen Vorfall in der Art erinnern - abgesehen von einer Art sexuellen Belästigung als ich 6 Jahre alt war, aber ich habe das damals nicht so empfunden, das ist mir erst Jahre später klar geworden, dass mir der "nette alte Mann" nicht mit den Fingern in die Unterhose hätte gehen dürfen, während er uns Kindern Geschichten erzählt hat. Wenn ich heute dran denke, könnte ich kotzen. Aber ich bin erst in der Pubertät richtig "fett" geworden und ich bringe das beim besten Willen nicht mit einer wie auch immer gearteten sexuellen Belästigung in Verbindung. Warum also "sexueller Selbstschutz"? [QUOTE=Ina-Maike]Was wird aus Dir wenn Du abnimmst?[/QUOTE]Ich habe ja mal abgenommen, mit 18. Am Ende wog ich ca. 80 kg und hatte plötzlich "Chancen" bei Männern (hatte ich davor nie gehabt) und irgendwie hat es mir Angst gemacht. Mit jedem Kilo mehr habe ich mich wieder sicherer gefühlt. Aber ich kann keine Erklärung finden, denn ich habe mir schon in der Pubertät mehr als alles andere einen Freund gewünscht - wobei meine Phantasie stets beim Kuss aufhörte - mehr konnte und wollte ich mir nie vorstellen. Insofern bin ich - was das angeht - ein echter Spätzünder. Es ist alles ziemlich verworren. Und was das "kluge Kerlchen" angeht: Naja, oberflächlich weiß ich vielleicht viel und kann auch einiges, aber sobald es in die Tiefe geht, bin ich weg vom Fenster. Deswegen werde ich wohl immer ein kleiner dummer Angestellter bleiben, dem der Chef sagen kann: "Ich wüsste nicht, wofür ich DIR eine Gehaltserhöhung geben sollte." Kirstin, jetzt endgültig down.
  • Ich habe mich zeitlebens geweigert, mich selbst und meine Mitmenschen über Aussehen, Ansehen, Einkommen, Beruf und Bildung zu definieren. Für mich zählt weitestgehend nur das wirkliche SEIN eines Menschen. Meine Eltern haben mich lange über meine Leistungen definiert und mein wirkliches Wesen nicht richtig gesehen.Dadurch wurde ich zum Leistungsverweigerer und identifizierte mich mit "Außenseitern", die dem gängigen, gesellschaftlichen Raster nicht standhalten. Mein ganzes Leben ist bisher ziemlich unkonventionell verlaufen und meine Freunde kommen aus den verschiedensten Lebensmodellen. Ich bin, die ich bin! Ob das dickenspezifisch ist, weiß ich nicht. Mein Dicksein gehört eben zu mir- da bin ich ziemlich entspannt.;) Chiyele
  • Interessant, dass ausgerechnet das mein erster Beitrag in diesem Forum ist (*winkz* ehemals die blaue CosmaShiva). Irgendwie geht die Zerissenheit auch in dem Bereich weiter. Ich bin auf der einen Seite in mir selbst ruhend. Auch durchaus nach außen hin immer häufiger einfach mal ruhig. Es gibt keine klare Linie. außen ruhig - innen laut außen ruhig - innen ruhig außen laut - innen ruhig außen laut - innen laut (selten) Absolut Situationsabhängig. Und das mit der "Definition" hängt eben auch damit zusammen. Auf was kommt es dem gegenüber an? Ich versuche mich schon reinzuversetzen. Also definiere ich mich mal über meine Aufträge von größeren Firmen, mal über nähere Bekanntschaften mit div. szenebekannten Schauspielern, mal mit meinem Auftreten umgeben von hübschen Leuten. Dann wieder über bestimmte Fähigkeiten, Freunde etc. Einfach so ein "Ich kann was" "Ich hab was". Ich hinterfrage mich ständig selber in wie weit ich versuche meine "Defizite" im äußeren Erscheinungsbild (was eben nicht zu dem passt, was ich gerne verkörpern würde) eben damit zu kompensieren. Gängig ist also eine Definition über materielle und/oder oberflächige Dinge. Gerne laut und im Mittelpunkt stehend. Herrschend. Das funktioniert bestens. Und bin nicht ich. An sich definiere ich mich nämlich eigentlich am liebsten über mich selbst. Meine Stärken und Schwächen. Das kommt aber nur seeeeehr selten und im engen Kreise vor. Denn damit wird man verwundbar.
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=darkgreen]Worüber definiert ihr euch[/color][font=Verdana][color=black]?[/QUOTE] Eindeutig über meinen Intellekt. Wobei ich mich nicht vor andere Menschen stelle und mit Fremdwörtern um mich schmeiße oder mal dezent auf mein Promotionsvorhaben verweise. Ich habe gar nicht das Bedürfnis, mich Menschen zu beweisen oder irgendwie nach außen zu präsentieren. Es geht dabei wirklich nur um das Selbstbild. Und da bin ich vor allem die intelligente Frau, nicht die dicke oder die kreative oder die stille oder die mit dem schwarzen Humor. Das bin ich zwar alles auch, aber eher am Rande.[/color][/font][/font] [color=black][/color] [font=Comic Sans MS][color=darkgreen][font=Verdana][color=black][QUOTE][/color][/font]Ruht ihr soweit in euch selbst, dass ihr keine großartige Definition braucht und euch voll und ganz auf euren Charakter verlasst?[/color][font=Verdana][color=black][/QUOTE] Gegenfrage: Ruhe ich denn weniger in mir selbst, wenn es *nicht* mein Charakter ist, auf den ich mich verlasse und über den ich mich definiere? Soll das denn sein? Warum? :confused: [/color][/font][/font]
  • Also ich habe mir jetzt bewußt nur Deine Frage gelesen und noch nicht die vielen Antworten darauf. Das hole ich noch nach, wenn ich meine Antwort geschrieben habe. Es ist eine gute Frage die Du stellst, sie regt wirklich zum Nachdenken an...aber ich kann gar keine einfache Antwort darauf geben. Ich war schon immer dick..das mal vorweg...nicht immer so sehr wie heute, aber immer schon die Schwerste..in der Schule, in der Arbeit usw. also von vornherein tatsächlich schon irgendwie nicht der Durchschnitt... Ich war irgendwie auch immer schon für mich selbstverantwortlich, weil mein Vater schon sehr früh gestorben ist, da war ich 4. Also mit einem Vater konnte ich in der Grundschule nicht angeben..ich hatte noch nie eine große Familie...auch nichts worüber ich mich definieren konnte. Hm..aber meine Mutter hat mir ein ziemliches Selbstbewußtsein mitgegeben, was ich ja auch brauchte, um nicht nur gehänselt zu werden. Ich war eine ganz gute Schülerin, das war schon mal gut. Als Kleine habe ich mir bei den Lästermäulern Respekt verschafft, indem ich mich auch mal mit einem Jungen geprügelt habe :-D. In der Realschule gehörte ich nicht zu den"Supertollen" die es überall gibt, aber ich gehörte auch nicht zu den "Underdogs" die es auch überall gibt. Ich hatte mit allen irgendwie Kontakt. Ich habe mich durch meine ganz guten Schulleistungen definiert, schlechte Zensuren in den ein oder anderem Fach störten da nicht. Ich war immer vom Wesen her anders als die meisten und habe das auch nicht versteckt. Ich konnte stundenlang mit Pflegehunden durch die Gegend spazieren...konnte einsam sein, brauchte die Gruppe nicht unbedingt. Mußte keinen haben in dessen Dunstkreis ich dann auch etwas Strahlen mit abbekam... Später habe ich mich sehr wohl auch durch meine Arbeit definiert, die ich wirklich gerne getan habe, durch meine Liebe zur Natur und dem Hang zu Einsamkeit auf der einen und Geselligkeit auf der anderen Seite. Währent meiner Ehe habe ich mich ganz klar auch durch unsere Selbstständigkeit definiert...war ja auch ganz praktisch, wenn man etwas Vorschußvertrauen bekam. Später aber viel mehr durch die Mutterrolle.... Heute, in einer Zwischenzeit, in der ich noch nicht wieder arbeiten gehe, körperlich noch nicht wirklich fit bin, getrennt lebe, muß ich mich neu definieren... Ich bin jetzt einfach ich. Ich bin Mutter, und ich weiß, daß ich eine trotz allem starke Persönlichkeit habe. Ich lebe wieder...ich leiste es mir schwach zu sein, ich leiste es mir vorlaut zu sein, ich leiste es mir nachdenklich zu sein, ich leiste es mir traurig zu sein oder seltener ausgelassen, ich definiere mich auch durch das was ich geben kann, auch durch Lust, die bei mir einen großen Teil einnimmt. Ich war Anfang letzten Jahres psychisch noch ganz weit weg, und heute geht es mir um so vieles besser. Auch das bin ich. Langsam aber immer mehr nehme ich wieder am Leben teil... Ich weiß nicht ob ich am Thema vorbei bin...ist gar nicht so einfach irgendwie..ich habe es für mich selber mal versucht. Liebe Grüße silentsound
  • [QUOTE=Babs]Worüber definiert ihr euch?[/QUOTE]Ich wünschte, ich könnte mich durchgehend nur an mir orientieren, ohne den Vergleich zu suchen und ohne zu meinem Nachteil mein Licht unter den Scheffel zu stellen. [QUOTE= H. Fierstein]Never be bullied into silence. Never allow yourself to be made a victim. Accept no one's definition of your life; define yourself.[/QUOTE] Bei aller Mühe, die ich mir mache, mich an das Zitat von Harvey Fierstein zu halten, stelle ich doch immer wieder fest, dass ich mich an den falschen Dingen zu orientieren scheine. Anstatt mich mehr auf mich selbst zu verlassen, bin ich noch immer zu oft eher diejenige, die sich von anderen in eine Rolle drängen lässt. Jedoch habe ich bemerkt, dass es mir inzwischen viel eher gelingt, die vier Punkte aus dem Zitat einzuhalten als noch vor einiger Zeit. Trotzdem bin ich noch weit davon entfernt, Babs' Frage [QUOTE]"Ruht ihr soweit in euch selbst, dass ihr keine großartige Definition braucht und euch voll und ganz auf euren Charakter verlasst?"[/QUOTE] mit einem klaren JA beantworten zu können. [QUOTE=Babs]Suchen Dicke vielleicht nach Besonderheiten, die - so hoffen sie - dafür sorgen, dass andere die Figur "übersehen"? [/QUOTE] Die Frage ist nicht ganz deutlich formuliert. Mir wird nicht klar, ob mit "Besonderheiten" Äußerlichkeiten gemeint sind oder bestimmte Taten/Eigenschaften, die an den Tag gelegt werden, um andere nur darauf zu fokusieren und von der Körperfülle anzulenken. Ich beziehe mich mal auf letztere Einschätzung. Ich glaube, dass ist in früheren Jahren bei mir durchaus vorgekommen. Aus der grausamen Einengung, dieser Form der Kompensierung nachzujagen, bin ich größtensteils hinausgewachsen. Keine Ahnung, wie es die anderen MitstreiterInnen hier erlebt haben.
  • also ich würde sagen, dass ich mich hauptsächlich über meine willensstärke, meinen eigenen kopf und mein selbstbewusstsein definiere. freunde sagen mir oft das ich von all dem viel zu viel habe und sie mich darum beneiden. es gibt viele dinge die ich kann, mit denen ich mich aber nicht definieren würde, da ich diese mehr als hobby oder interessen betrachte. ich hab hier auch paar tausend amis um mich rum und wenn ich englisch spreche ist da nicht ein funken von akzent zu hören, worauf ich zwar stolz bin (für mich), ich es aber nicht unbedingt erwähnenswert finde. bin auch hin und wieder mit amis unterwegs, vor allem aber halb amis, jedoch hasse ich es wenn leute dann so sprüche bringen, wie "ist doch klar, dass du englisch kannst, hast ja genügend amis um dich rum" oder "du hast wahrscheinlich auch nur amis, bestimmt hast vor allem nur schwarze", deswegen erwähne ich diese themen eher selten. ohja, dieses thema... deutsche frauen - ami männer, da könnt ich jetzt diskutieren *gg*...
  • Ich bin ich und das ist ein Bündel meiner sozialen Rollen und der Eigenschaften, die ich mir zuschreibe. Ich bin die Mutter meines Sohnes, die Frau meines Mannes, die Kameradin meiner Freunde, die Sozialpädagogin im ASD eines kommunalen Jugendamtes, die Kollegin in einer Arbeitsgruppe, zahlendes Mitglied in einer Gewerkschaft, Lokalpatriotin, Steuerzahlerin, Deutsche..... Ich bin sehr lebendig, sehr emotional, ehrlich, hilfsbereit, tüchtig, lebenserfahren, bescheiden, entscheidungsstark, treu, zuverlässig, zufrieden bis glücklich.... Ich bin nicht dick, ich bin nicht krank (trotz Diabetes, Schwerhörigkeit, Knochenproblemen - kontinuierlichen Schulterschmerzen seit Ostern 2004!) - ich bin auf keinen Fall etwas Besseres als andere Menschen! Ich bin eben ich - ich bin Helga! stübbken
  • Das Stübken spricht mir aus der Seele - ich bin ich. Und ich finde mich mal verdammt gut, wie ich bin und dann wieder zweifle ich an mir. Kommt immer auf die Tageslaune an. Jedoch behaupte ich mal, dass es bei mir nicht abhängig vom Dicksein ist. [QUOTE=Babs][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] Ruht ihr soweit in euch selbst, dass ihr keine großartige Definition braucht und euch voll und ganz auf euren Charakter verlasst?[/color][/font][/QUOTE] Ja .. ich habe eine gewisse innere Ruhe gefunden. Auch wenn nicht alles so läuft, wie ich das gerne hätte. Es gibt "Kleinigkeiten", die zu mir gehören, über die ich gerne berichte. Aber ich definiere mich nicht über sie! [QUOTE=Babs][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Oder bemerkt ihr, dass ihr z. B. vom Job, der Wohnung, dem Partner etc. erzählen wollt?[/color][/font][/QUOTE] Auch das kommt vor, weil es zu mir gehört und weil es ein Teil meines Lebens ist. Es ist ein Gesamtbild, von dem, was mich ausmacht. Das klingt mit der vorherigen Frage etwas widersprüchlich, ich weiss. Aber es ist definitiv ein Gesamtbild aus alledem. Man selbst hat ein Leben, das man eben lebt und da kann man seinen Job, den Partner und vielleicht auch die Wohnung, das Auto etc pp nicht mit ausklammern. [QUOTE=Babs][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Suchen Dicke vielleicht nach Besonderheiten, die - so hoffen sie - dafür sorgen, dass andere die Figur "übersehen"?[/color][/font][/QUOTE] Jein - nicht nur Dicke suchen danach, auch schlanke Menschen, so denke ich, stehen davor und versuchen herauszuragen.
  • [color=#333333][QUOTE=frauvonheute][/color][color=darkgreen][font=Comic Sans MS]Mir ist wohl diese Woche nach "tiefen" Themen [/font][/color][color=#333333][/QUOTE][/color][i][color=purple]...und wie dankbar bin ich immer für Deine intelligenten Fragen! Manchmal scheint es mir, als liefen diese Fragen, wie eine Art Orientierungsschilder, vor meiner eigenen Entwicklung her. Als wollten sie sagen: „Schau! In dieser Ecke könntest Du auch mal wieder Staub wischen!“[/i] [i]Ich bin fasziniert, dass Dir all diese Fragen immer einfallen. Mir fallen sie nicht ein...ich bin zu sehr damit beschäftigt, den Fragen zu folgen, die andere stellen. Aber ich hoffe, in Zukunft, vielleicht auch durch Lernen in der Therapie(?), meine Fragen selber zu stellen.[/color][/i][color=#333333] [QUOTE=frauvonheute][/color][color=darkgreen]Im Laufe der Therapie wurde ich immer ruhiger mit mir selbst. Also, ich bin immer noch laut, wenn ich spreche oder lache, aber in mir drinnen hat sich eine wunderbare Stille eingestellt. Ich finde die Aussage "Ich ruhe in mir selbst" von daher sehr passend. [/color][color=#333333][/QUOTE][/color][i][color=purple]Früher war ich zumindest durchaus äußerlich genau so laut, dass man mich deutlich wahrnahm...und heute? Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich äußerlich zur Zeit bin. Ich glaube, dass die Lautstärke im Moment stark wechselt... Das geht übrigens einher mit einem überdurchschnittlich häufigen Gebrauch von Phrasen wie: „im Moment“, „zur Zeit“, „momentan“, „ich glaube“ etc. Für mich sind das alles Zeichen dafür, dass ich mich in einem Umbruch befinde, dass ich unterwegs bin, aber nicht genau einschätzen kann wohin die Reise geht. Und genau dieses Unwissen bezieht sich auch auf die Frage, wie ich mich definiere.[/color][/i][color=#333333][QUOTE=frauvonheute][/color][color=darkgreen]Worüber definiert ihr euch? Ruht ihr soweit in euch selbst, dass ihr keine großartige Definition braucht und euch voll und ganz auf euren Charakter verlasst? Oder bemerkt ihr, dass ihr z. B. vom Job, der Wohnung, dem Partner etc. erzählen wollt? Suchen Dicke vielleicht nach Besonderheiten, die - so hoffen sie - dafür sorgen, dass andere die Figur "übersehen"? Neigen wir dazu - obwohl wir es ja optisch schon tun - auch durch Erzählungen herauszuragen?[/color][color=#333333] [/QUOTE][/color][i][color=purple]Die Frage ist ja im Präsens gestellt. Trotzdem möchte ich damit beginnen, sie im (Im)perfekt zu beantworten:[/i] [i]Ich fürchte, sagen zu müssen, dass ich mich bisher nahezu [b]immer über die Definition anderer[/b] selbst definiert habe.[/i] [i]Als Kind habe ich erlebt, dass ich, insbesondere durch meinen Vater (da sind wir mal wieder beim Thema „Väter und ihre Töchter“[/color][/i][i][color=purple]) hauptsächlich [b]über meine Leistung und meinen Gehorsam[/b] definiert wurde. Mein Vater verlangte beides aktiv von mir, meine Mutter tat so, als ob sie beides nur von mir erwartete, weil mein Vater es so wünschte. Damit wurde ich gelehrt, dass ich nur ein „gutes“ Kind bin, wenn[/color][/i] [list] [*][color=purple][/color][i][color=purple]ich stets lerne (Und das nicht nur in der Schule. Ich erinnere mich daran, dass mein Vater zu Hause Artikel aus der Zeitung oder seiner medizinischen Literatur auf den Tisch legte und dabei seine Erwartung kund tat, dass wir (die Kinder oder die Mutter, oder beides) das lesen und dann bei ihm „vorsprechen“ zur Diskussion des Inhaltes!!!)[/i] [i][/color][/i] [*][color=purple][/color][i][color=purple]ich möglichst nicht auffalle, insbesondere wenn Außenstehende anwesend sind, ganz gemäß der Auffassung des 19. Jahrhunderts, dass man wohlerzogene Kinder weder sieht, noch hört (wen wundert es da, dass ich „stumm“ wurde, und heute verzweifelt darum kämpfe, meine Sprache wieder zu bekommen?)[/color][/i] [/list][i][color=purple]In dieser Zeit definierte ich mich, als Grundschülerin, über das Wohlwollen und die Zuwendung, die ich bekam, wenn ich den Vorstellungen meines Vater entsprach und später als Gymnasiastin, [b]über die Noten[/b], die ich in der Schule erarbeitete. Irgendwann in der Mittelstufe geschah es dann, dass ich eben diese Forderungen meiner Eltern in die eigenen umwandelte und von da an definierte ich mich selbst [b]als intelligentes, lernendes Wesen[/b]. Ich definierte mich auch, ähnlich wie Kirstin [b]über mein Gewicht[/b], war mir klar darüber, dass mich kein Junge lieben konnte, so wie ich aussah und verzehrte mich nur im Stillen nach einer großen Liebe, die in meinen Träumereien (genau wie bei Dir Kirstin!!) stets beim Kuss endeten.[/i] [i]Dann kam das Studium. Ich zog in eine andere Stadt, allein, weg aus dem Elternhaus. Die Definition [b]über die guten Leistungen[/b] blieb, da ich ja auch nach jedem Semester befragt wurde, wie weit ich gekommen sei. Aber wenigsten gelang es mir durch den räumlichen Abstand, mich von dem „brav sein“ zu entfernen. Ich wurde, was die Äußerlichkeiten anging[b] „schrill“:[/b] gefärbte Haare, merkwürdige, ungewöhnlich Outfits, ich probierte alles, gerade wegen oder trotz meiner Figur(?). Ich äußerte laute politische Meinungen und führte philosophische Diskussionen.[/i] [i]Ich musste 27 Jahre werden, um es zu wagen, soweit vom braven Mädchen abzuweichen, dass ich mir meinen ersten Freund angelte. Der definierte mich [b]ausdrücklich[/b] in einem unserer ersten Gespräche [b]als zu dick, aber interessant und intelligent[/b]. Immer wieder betonte er, dass er mich wegen meiner Intelligenz liebte. Immer noch in gewissem Sinne „folgsam“, übernahm ich auch diese Definition und begann mein Leben hauptsächlich an meiner Intelligenz zu orientieren. in dieser Phase spielten auch mein Beruf als Dozentin und die von mir in der Selbständigkeit erwirtschafteten[b] materiellen Dinge[/b] (insbesondere viele Reisen) eine große Rolle. [/i] [i]Sieben Jahre war ich intelligent um liebenswert zu bleiben, bis ich das nicht mehr aushielt. Sehr plötzlich wurde mir klar, dass meine intellektuellen Fähigkeiten einen relativ großen Anteil meiner Selbst und auch meiner Definition von mir selbst bildeten, dass das aber nicht alles sein konnte. [/i] [i]Heute lebe und liebe ich mit einem Mann, der mir eigentlich noch nie eine Definition meiner Person gab. Er sagt einfach (uns zeigt es mir auch), dass er mich liebt. Punkt. So wie ich bin. Eine Beschreibung, wie ich denn in seinen Augen bin, werde ich wohl nie bekommen, obwohl ich das schon oft versucht habe zu erfragen. Und wenn ich es genau bedenke, ist das auch gut so, denn damit drückt er eigentlich nur aus, dass er seine Definition von mir nicht ausdrücken kann, kein vollständiges Bild zeichnen kann, mich für „unbeschreiblich“ hält und dass ich gefälligst selbst herausfinden muss, wer ich binm wenn ich es denn wissen möchte.[/i] [i]Und genau das führt nun nach 38 Jahre in meinem Leben dazu, dass ich erstmals vor der Situation stehe, [b]mir selber Gedanken machen[/b] zu müssen, wie ich mich definiere. Der wichtigste Mensch in meinem Leben, lehnt es nämlich ab, mir diese Arbeit abzunehmen.[/i] [i]In den letzten Jahren habe ich versucht, all die „Muster“ zu wiederholen, die ich bis dahin erfolgreich angewendet hatte (Selbstdefinition über „brav“ sein, seine Wünsche erfüllen, dann über meine Arbeit, meine Leistung, meine Intelligenz).Und ich bin in allen Fällen gescheitert (Wie erfüllt man Wünsche, wenn der andere keine formuliert?, Was macht man, wenn man sich über seine Arbeit definiert und dann infolge Mobbing krank und anschließend gekündigt wird?).[/i] [i]Heute stehe ich immer noch vor der Aufgabe, mein Selbst neu zu definieren, und komme Schritt für Schritt [b]meinen ureigenen, inneren Qualitäten[/b] immer näher. Ich entdecke meine eigenen Gefühle und versuche zu lernen, mich über meine eigenen [b]Bedürfnisse, Eigenschaften und Gefühle [/b]zu definieren. [/i] [i]Ich spüre, dass das ein langer Weg wird, und hat, aber ich habe ja Dich Babs, die immer mit einer Art Fackel vor mich auf dem Weg zu laufen scheint und mit ihren Fragen immer die Kreuzungen beleuchtet, so dass ich mich dann mit meinen Antworten für einen der Wege entscheiden kann.[/i] [i]Ich glaube, ich miss mich entschuldigen. Diese antwort ist wirklich deutlich länger geworden, als ich ursprünglich vor hatte.[/i] [i]Aber da gerade Du, Babs, mich so sehr versuchst zu ermuntern, mich hier im Forum mehr mitzuteilen, habe ich beschlossen, diese Antwort, die ich eigentlich eher mir selbst gegeben habe, in voller Länge stehen zu lassen.[/i] [i]Liebe Grüße[/i] [i]Iko[/color][/i]
  • [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=#006400]Worüber definiert ihr euch[/color][/font][color=black][font=Verdana]?[/font][/color][/QUOTE] ich bin ein mensch, weiblich. und von der intellektuellen, bis zu "wertloser als der letzte sandler, der immerhin für seinen lebensunterhalt schnorren geht", waren schon alle definitionen bei mir drinnen. am längsten hab ich gebraucht, ob die selbstdefinition "tochter" abzulegen.
  • [QUOTE=stübbken]Ich bin eben ich - ich bin Helga! stübbken[/QUOTE] I am what I am...sang Gloria Gaynor...eben...ich bin was ich bin! Nämlich ICH!!! Gruß Caro
  • Babs, [i]du[/i] kannst vielleicht Fragen fragen! :baeh2: Da hast du mich mal wieder ganz schön zum Nachdenken gebracht. ;) Worüber definiere ich mich eigentlich? Obwohl ich ganz sicher nicht in mir selbst ruhe, schon über meinen Charakter - die positiven und negativen Seiten in mir - wenn überhaupt. Über meine Tierliebe, meine Selbständigkeit, Loyalität, meine Ungeduld . [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=#006400]Neigen wir dazu - obwohl wir es ja optisch schon tun - auch durch Erzählungen herauszuragen?[/color][/font] [/QUOTE] In meinem Fall - definitiv nein. Im Gegenteil, so lange ich mich zurückerinnere, habe ich darum gekämpft, als "normal" angesehen zu werden. Obwohl mein Äußeres (und damit meine ich nicht nur meine Figur) dazu nicht gerade gepaßt hat.
  • [QUOTE][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen] Suchen Dicke vielleicht nach Besonderheiten, die - so hoffen sie - dafür sorgen, dass andere die Figur "übersehen"?[/color][/font][/QUOTE] [size=12]Das habe ich tatsächlich früher so gemacht. Heute ist mir weitgehend egal, was andere von mir denken, weil ich mir sage: "ich bin nicht auf der Welt um anderen zu gefallen oder andere zu beeindrucken, sondern um mein Leben zu leben." Ansonsten fällt es mir wesentlich leichter, die Frage negativ zu beantworten: Ich definiere mich absolut nicht über meine äußere Erscheinung und auch nicht über meinen sozialen Status. [/size]
  • [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Darum frage ich euch: Worüber definiert ihr euch? Ruht ihr soweit in euch selbst, dass ihr keine großartige Definition braucht und euch voll und ganz auf euren Charakter verlasst? Oder bemerkt ihr, dass ihr z. B. vom Job, der Wohnung, dem Partner etc. erzählen wollt? [/color][/font][/QUOTE] Also ich definiere mich ganz klar über mich. Natürlich erzähle ich gerne von meinem Job, soweit möglich, von meiner Partnerschaft und sonstigen Dingen aus meinem Leben, doch im Gegensatz zu 'früher' brauche ich das nicht mehr als Katalysator. Wie jeder normale Mensch habe ich ein Leben und wie jeder normale Mensch erzähle ich - je nach Zuhörerschaft - Einzelheiten daraus. Wenn ich allerdings merke, meine Gegenüber könnten glauben, ich benötige Berichte über Job und/oder meinen Mann dazu, mich anderen gleichwertig zu fühlen, höre ich damit auf, weil ich eben nicht den falschen Eindruck rüberbringen möchte, ohne Job und Mann wäre ich nichts. Das ist zu gewissen Teilen zwar richtig, jedoch nicht wenn es darum geht, mich nicht minderwertiger als andere zu fühlen. [QUOTE=frauvonheute][font=Comic Sans MS][color=DarkGreen]Suchen Dicke vielleicht nach Besonderheiten, die - so hoffen sie - dafür sorgen, dass andere die Figur "übersehen"? Neigen wir dazu - obwohl wir es ja optisch schon tun - auch durch Erzählungen herauszuragen? [/color][/font][/QUOTE] Ich war schon immer ein Clown und liebe es, Leute zum Lachen zu bringen. Tatsächlich gab es Zeiten, in denen ich damit meine äußeren Auffälligkeiten zu kaschieren versuchte, indem ich immer lauter wurde und Texte wiederholte, wenn ich glaubte, man habe mich nicht gehört. Das ist heute anders. Ich albere immer noch gerne herum und bringe gerne ganze Tischgruppen zum Lachen (*zu Berkana und ihren Mann zwinker*), aber heute ist das ein Zeichen dafür, dass ich mich wohlfühle und meine gute Laune mit anderen teilen möchte.