Selbsthilfe

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Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Hallo, Ich bin neu hier und wie die meisten übergewichtig. Nur bin ich ein richtiger Frusstesser und hatte einige Tiefschläge in meinem Leben und immer habe ich gegesssen. Ich weiß, dass es nicht die optimale Lösung ist, aber durch das Essen habe ich mich besser gefühlt. Meine Eltern sind gestorben und ich habe gegessen. Ich habe einen dummen Spruch bekommen oder eine peinliche Situation erlebt, ich habe gegessen. Mittlerweile wiege ich etwa 250kg bei 154cm Körpergröße. Ich kann mich kaum bewegen und gehen kann ich auch nicht mehr, weil meine Füße und Knie das Gewicht nicht mehr tragen können. Ich wurde schon ins Krankenhaus eingeliefert, weil ich Atemprobleme habe. Es war mir auch unangenehm wegen der Rettungskräfte, was die für einen Aufwand wegen mir hatten. Der Arzt hat gesagt, dass ich unbedingt abnehmen soll, weil meine Organe das nicht mehr lange mitmachen würden. Jetzt gehe ich bald in eine entsprechende Klinik. Sie haben mir auch gesagt, dass ich in eine Selbsthilfegruppe gehen soll, nur bei meinem aktuellen Körperumfang ist das für mich unmöglich dorthin zu kommen. Und in vielen Foren in denen ich bislang war, hatten die meisten 20 oder 30kg zu viel und hatten große Angst über 100kg zu kommen. Es istschon ein Unterschied zwischen 100kg, 200kg oder 250kg. Ich weiß, dass es meine Schuld ist, dass ich so viel wiege, aber es wäre schon schön mal mit jemanden zu reden oder schreiben, der ähnliche Erfahrungen hat.
  • Hallo Donna, dass Deine Gesundheit gefärdet ist merkst du schon. Ob du Schuld bist kann ich nicht sagen, dann währe ich mit meiner Geschichte auch Schuld. Ich trage die Verantwortung für mich wie Du die Verantwortung für dich trägst, aber Schuld ist eine zu schwere Last. Wir haben alle andere Strategien mit Problemen fertig zu werden, leider war meine auch lange und es ist noch nicht ganz vorbei , zu Essen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein guter Psychologe dir helfen kann Probleme zu lindern und andere Strategien zu bekommen. Hier ist ausdrücklich kein Abnehmforum, sondern ein Forum um sich und seinen Körper zu akzeptieren und gut mit sich selbst umzugehen. Alles Liebe Melisah
  • Hallo Melissa, Ich gehe ja bald in eine Klinik. Die Ärzte haben auch gesagt, dass ich in eine Selbsthilfegruppe gehen soll. Das ist auf Grund meiner körperlichen Situation momentan nicht möglich. Deshalb dachte ich so ein Forum könnte vielleicht helfen
  • Liebe Donna, ich bin nicht in deiner Gewichtsklasse , aber ich esse ähnlich wie du - emotional. Besonders wenn ich tagelang Schmerzen habe, dann ist Essen meine einzige Freude - obwohl ich weiß, dass es mir schadet. Wie weit bist du denn noch mobil ? Wenn dein Doc dafür ist, dass du in eine Selbsthilfegruppe sollst, dann gibt er dir vielleicht einen Taxischein. Soweit ich dich verstehe, suchst du eine Überbrückung, bis du in die Klinik kommst; zwar geht es hier im Forum nicht ums Abnehmen, aber um die Psyche, Alltag, Essstörungen etc , lies dich ein und wenn du Fragen hast oder was bereden willst, tu es - die Meisten hier sind nett. Herzlich willkommen. liebe Grüße Lisa
  • Hallo Donna, du kannst hier richtig sein, denn die Selbstakzeptanz und auch wenn diese nicht alleine sein kann helfen. Ich kenne Ärzte die schicken Menschen wie uns in eine Adipositasselbsthilfegruppe wo es nur ums Abnehemen und die OP geht, das will unserer Forum nicht sondern ich möchte gut mit mir umgehen. Alles Liebe Melisah
  • Hallo liebe Donna, wenn du nicht mobil genug bist, gibt es im Internet Online-Psychologen. Ich habe vor Kurzem eine Werbung darüber gesehen. Die sind zwar auch kostenpflichtig, aber da kannst du aus einigen verschiedenen Psychologen wählen. Wie das genau funktioniert weiß ich leider nicht, da ich es selbst nicht versucht habe, leider habe ich auch von anderen noch keine Erfahrungswerte, weshalb ich auch nicht mit Sicherheit, ob das etwas ist oder nicht. Vielleicht hilft dir das ja auch in der Übergangsphase. Hier im Forum bist du sicherlich richtig, weil es hier nicht darum geht, sich selbst die Schuld zuzuweisen, sondern darum, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Viele hier haben das schon geschafft. Aber auf jeden Fall geht es hier darum, sich mit anderen auszutauschen, denen es ähnlich geht, dir Unterstützung zu holen, aber vor allem wird man hier nicht fertig gemacht, weil man nicht schlank ist. Hier lacht dich auch niemand aus und allein das tut der Seele schon unendlich gut ;)
  • Hallo Chrisy, Danke erstmal. Es ist halt so, dass ich schon in verschiedenen Foren geguckt habe. Viel hatten 10, 20, 30kg zu viel und es war Horror für die 100kg zu knacken. Nur ich wiege weit mehr als das Doppelte und mit mehr als 200kg hat man ganz andere Probleme und Einschränkungen. Und mit jedem Kilo mehr wird es schwieriger. Sei es von der Beweglichkeit her, Gehen, Selbstversorgung, .... Es ist vieles nicht mehr möglich, weil die Beweglichkeit nicht mehr da ist und auch der Bauch ständig im Weg ist
  • Hallo Donna Ich kenne das Problem sehr gut. Mir sagen viele mach dies oder das. Aber der Körper will nicht mehr. Ich selber habe kaum noch soziale Kontakte weil ich die Wohnung kaum noch verlassen kann. Alles ist mit einen riesigen Kraftakt verbunden. Ich selber war auch schon des Öfteren in der Klinik und konnte das ein und andere für mich erreichen. Das mit den Selbsthilfegruppe finde ich schwierig. Ich bin auch neu ihr im Forum und hoffe das der Austausch einen helfen kann.
  • Hi Geli Ja ich, habe keine Sozialenkontakte mehr bis auf meine Oma und der Pflegedienst der zweimal am Tag kommt. Ich habe oft negative Kommentare bekomme, weil ich so fick bin, aber körperlich geht auch vieles nicht mehr so einfach.ich veelasse auch die Wohnung so gut wie gar nicht, weil es für mich sehr schwierig ist überhaupt weg zu kommen. Alles ist anstrengend und der Körper ist halt auch sehr breit. Viele denken auch, das würde alles gar nicht stimmen.
  • Zu lesen, dass ihr keine Sozialkontakte mehr habt, macht mich richtig traurig. Am liebsten würde ich euch einfach besuchen kommen, nur um mal ganz in Ruhe zu quatschen und euch zu zeigen, dass es immer Menschen geben wird, die euch gern haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass ihr beide hier jetzt im richtigen Forum seid. Bisher habe ich hier noch keine negativen Kommentare gelesen, weil jemand so und so schwer ist. Jeder hat seine Geschichte und jeder hat einen Grund, warum er so füllig ist. Manche haben eine Krankheit oder gleich mehrere Krankheiten, andere trösten sich mit Essen. Es ist doch auch völlig egal, warum man dick ist. Tatsache ist, dass man trotzdem ein Mensch ist, der es verdient hat, von anderen geschätzt und geliebt zu werden. In einem Forum, bei dem alle Panik schieben, wenn sie nur annähernd an die 100 Kg kommen, würde ich mich persönlich auch nicht wohlfühlen, egal ob ich jetzt unter 100 Kg wiege, über 100 Kg, oder über 200 Kg. In einem solchen Forum hätt ich Angst, böse Kommentare zu bekommen, wenn man mal über eine Alltagssituation reden möchte, bei der man aufgrund seines Gewichtes blöd angemacht wurde, oder über Einschränkungen aufgrund des höheren Körpergewichtes. Ich finde es toll, dass ihr so offen darüber schreibt und ich wünsche euch, dass ihr all das erreicht, was ihr erreichen möchtet. Mir persönlich hat der Austausch hier bereits sehr viel gebracht. Jeder hier hat eine andere Sichtweise und zu jedem Thema gibt es jemanden, der einen guten Ratschlag hat, oder wohlwollende Worte. Die Mischung hier ist wirklich super. Hier gibt es Leute mit viel Lebenserfahrung, andere sind wieder ganz jung, aber bei allem was ich bisher gelesen habe, stand ein verständnisvoller und respektvoller Umgang im Vordergrund.
  • Danke Chrisy. Es ist nun mal so, ich habe es selber gespürt, je dicker ein Mensch ist umso abschätziger wird man behabdelt und hört Kommentare wie ,,Wie kann man es nur so weit komnen lassen" ,,Wie kann man nur so verfressen sein" und das ist noch was nettes. Es ist auch nicht so schön, wenn man merkt, dass alles einfach nur noch enger wird und nicht mehr geht. Ich meine damit nicht nur Kleidung. Mein Bauch kam anfangs nur ans Lenkrad beim Autofahren. Dann war ich so dick, dass ich selber nicht mehr Autofahren konnte und mittlerweile komme ich gar nicht mehr ins Auto, auch nicht auf der Beifahrerseite oder Hinten. Ich bin auch klein und wie gesagt deutlich über 200kg. Dass ich nicht nur auf einen Stuhl sitzen kann, sondern mehr, weil ich so breit bin und ein Stuhl mein Gewicht nicht mehr aushält. Und dass ich irgendwann auch zu dick geworden bin um in die Dusche zu passen. Das ich mit meinem massiven Körper sämtliche Rahmen sprenge. Mir ist es auch unangenehm. Es ist einfach zu sagen, man soll nur einfach abnehmen, weniger Essen, mehr bewegen. Ich habe schon versucht abzunehmen, mit wenig Erfolg. Jetzt bin ich mittlerweile so dick, dass ich mich selbst nicht mehr versorgen kann, weil mein Bauch im Weg ist und ich nicht mehr so beweglich bin. Mein Badezimmer wurde umgebaut. Habe auch breitere Türen bekommen. Gehen kann ich so gut wie gar nicht mehr. Wenn ich sitze hängt mein Bauch so schwer runter, dass mein Rücken und Beine schmerzen, deshalb lege ich mein Bauchoft vor mir auf ein Hocker ab. Ich kann nicht auf dem Rücken liegen, weil das hohe Gewicht meines Bauches auf meine Lungen drückt. Ich kann nur auf der Seite liegen. Ich schaffe es nicht alleine mich auf die andere Seite zu rollen, weil mein schwerer Bauch mich daran hindert. Sorry, dass ich so viel geschrieben habe. Ich glaube viele von euch möchten das gar nicht hören. Aber irgendwie musste daa mal raus.
  • Es ist nicht sxhön so dick zu sein und manchnal fühle ich mich wie in einem Gefängnis
  • Das tut mir im Herzen gerade so weh, das zu lesen und ich musste mir wirklich die Tränen verkneifen. Die Anfeindungen kenne ich selbst auch, aber jemand der nicht dick ist, versteht einfach nicht, dass nicht immer "Fressen" schuld ist am Übergewicht. Nicht jeder ist dick, weil er zu viel isst und sich nicht maßregeln kann, oder nur Süßes isst. Es gibt so viele Krankheiten, die zu Übergewicht beitragen, ebenso wie Stress. Das Übergewicht liegt also nicht bei jedem dicken Menschen daran, dass er verfressen ist. Und selbst wenn diese Person viel isst, hat auch das seinen Grund. Emotionales Essen ist hier im Forum ein großes Thema und ich oute mich selbst als emotionale Esserin. Du hast deine Gründe, warum du dieses Gewicht hast und dafür hat dich niemand zu verurteilen. Du bist und bleibst ein Mensch, der es wert ist, von anderen respektiert und geliebt zu werden. Auch dass du dich in deinem eigenen Körper wie in einem Gefängnis fühlst, kann ich nachvollziehen, denn auch mir geht es ab und an so. Wenn im Büro im Sommer alle mit ihren Trägershirts rumlaufen und ich immer eine lange Hose, Socken und zumindest ein kurzärmeliges Shirt anhabe, weil ich nicht will, dass jemand meine dicken Oberarme oder meine geschwollenen Beine sieht. Oder aber auch wenn es um eine Beziehung oder körperliche Nähe geht. Das kann ich nicht zulassen und ich lasse niemanden so nahe an mich heran (ausgenommen meine Eltern und meine Cousine), dass er/sie mich umarmen könnte. Ich hasse es, wenn jemand mich anfässt (selbst dieser falsche "Bussi-Bussi"-Mist, wenn jemand in der Kanzlei Geburtstag hat, geht mir tierisch gegen den Strich). Mir ist klar, dass man das mit deiner Situation nicht vergleichen kann. Es ist unglaublich, was du alles an Last zu tragen hast und ich würde dir gerne etwas davon abnehmen. Bist du denn wenigstens mit dem Pflegedienst zufrieden, der dich unterstützt? Klar, von Außenstehenden kommt natürlich schnell mal ein "dann nimm doch einfach ab", aber die meisten von ihnen haben keine Ahnung, wie schwierig das ist, gerade wenn man durch das hohe Gewicht schon unter starken Einschränkungen leidet. Da kann man nicht einfach mal eben eine Runde laufen gehen und alles ist gut. Ich hoffe trotzdem, dass du dich von anderen nicht entmutigen lässt und deinen Weg so gehst, wie du das möchtest. Das Forum ist doch gerade dafür da, um sich so etwas von der Seele zu schreiben Donna, also mach dir darüber keinen Kopf ;) Wer es nicht lesen möchte, kann doch einen anderen Beitrag lesen ;)
  • Danke Chrisy Der Pflegedienst ist in Ordnung. Es ist halt nur, dass ich mich schäme, dass ich ihn in Anspruch nehmen muss nur weil ich so dick bin und es selber nicht mehr machen kann. Und das ich eigenlich noch relativ jung bin. Das jetzt schon so ein hohes Körpergewicht habe. Selbst mein Hausarzt hat gesagt, dass er noch nie jemanden gesehen hat, der so dick ist wie ich. Ehrlich gesagt, hatte ich schon Angst, dass er mich in eine Pferdeklinik schickt, weil die da Geräte für meinen Körperumfang haben.
  • Hallo Donna Ich kann das gut nachvollziehen, es ist alles eine große Überwindung. Ich selber kenne diese Anfeindungen. Ich bin letztens auch wütend geworden deswegen. Meine Hausärztin sagte zu mir, wo ich den Pflegegrad bekommen habe ob ich jemanden brauche der mir den A... abputzt. Ich dachte ich fall aus allen Wolken. Ich versuche das Problem jetzt anders zu lösen. Ich werde jetzt vom Ambulant Betreutes-wohnen begleitet. Was ich auch machen möchte Café Trinken, Einkaufen oder zum Arzt. Sie begleiten mich und wenn der Mut mich verlest. Helfen mir die Gespräche. Ich glaube das du einen Weg noch finden wirst. Bloß nicht aufgeben.
  • Hallo Geli, Ja der Pflegedienst hilft mir auch so weit ganz gut. Sie organisieren mir ein Transport, wenn ich irgendwo hin muss oder um mein Gewicht zu ermitteln haben si extra eine Waage besorgt. Aber trotzdem ist es irgendwie beschämend Hilfe zu benötigen, weil ich im Alltag allein nicht zurecht komme. Ich komme nicht mehr an meine Füße. Den Hintern abwischen kann ich auch nicht mehr. Aber ich habe meist nur Einlagen, weil ich es meist nicht schaffe alleine die Hose über meinen Bauch zu ziehen.
  • Hallo Donna, es springt mich jetzt geradezu an, daß Du wiederholt von schämen schreibst, und "beschämend". Wenn ich dazu vielleicht sagen darf, Scham ist meistens nicht hilfreich. Vor allem nicht in Situationen, die man als Problem empfindet und wo man eigentlich Hilfe bräuchte. Diese Hilfe nimmt man dann vielleicht nicht in Anspruch, weil man sich schämt. Weil man irgendeinen "Fehler" verbergen will, den man gemacht hat oder den man an sich hat. Mir persönlich hilft es, wenn ich die Sache, um die es geht - das "Problem" - nicht als Fehler betrachte und einstufe, sondern neutral als "Situation". Man ist in die Situation gekommen, dafür gab es Gründe, manchmal kam man in die Situation, obwohl man sein bestes getan hat, manchmal entstand die Situation aus Gründen, die man noch nicht versteht, manchmal ist die Situation die Folge von einer oder mehreren schlechten Entscheidungen, die man aus-welchen-Gründen-auch-immer so und nicht anders getroffen hat. Alles okay. Alles menschlich. Wie immer man da hin gekommen ist - es ist die Situation. Die momentane Situation. Ganz wertfrei. Ohne schämen. Wenn man an diesem Neutralpunkt ist - und wirklich erst dann - kann man darangehen, sich von dort aus die weitere Vorgehensweise zu überlegen. "Wohin möchtest du von hier aus gehen?"! Und dann muss man mit dem arbeiten, was man hat. Und nicht mit dem, was man nicht hat, oder gerne hätte. Wenn Du zum Beispiel weißt, daß das Emotionale beim Essen eine große Rolle spielt, dann kann genau DAS Dein Werkzeug sein, mit dem Du arbeiten kannst. Aber wie gesagt, vom Neutralpunkt aus. Ohne "Schuld" und ohne "schämen". Denn solche Gefühle haben die blöde Tendenz, uns in der "Situation" festzuhalten. Nicht mehr schämen. Dies ist die momentane Situation. Wohin willst du von hier aus gehen? Womit kannst du arbeiten? Aber das ist nur "mein" Rezept und mein Vorschlag. Du magst da vielleicht ganz anders darüber denken? Ganz liebe Grüße
  • Hallo Issi, Ja klar ist das gerade die Situation. Ich möchte auch was ändern. Ich gehe in eine Klinik und warte bis ich dahin komme. Nur ich habe das Gefühl, dass ich es nicht alleine schaffe und manchmal muss auch einfach mal alles raus, nur um einfach mal gesagt zu werden. Ich schäme mich dafür ja, aber das was ich jetzt habe ist kein Leben mehr. Es hilft, dass ich darüber geschrieben habe und vielleicht kommen Anregungen und Tipps. Ansonsten warte ich solange bis ich in der Klinik bin
  • Das stimmt. Es hilft, einfach mal was rauszuschreiben. Und ich finde es gut, daß Du die Wartezeit bis zur Klinik nutzt, um hier in eine Art "connection" zu gehen - in Verbindung zu gehen. Du machst gerade im Moment alles richtig. UND Du hast keinerlei Grund Dich zu schämen. Schreib hier weiter. Bleib in Verbindung. Anregungen und Tipps zu genau welchen Punkten würdest Du Dir wünschen? Ganz liebe Grüße
  • Hallo Donna, du scheinst sehr alleine zu sein. Mit dem Dicksein bist du nicht alleine, von einem solchen Gewicht runterzukommen ist auch nicht einfach. Ich musste auch lernen mich von Schuldgefühlen zu befreien und war lange Zeit immer die Dickste. Wie gesagt ich trage für mich die Verantwortung und nicht die Schuld, denn ich bin nicht dick geworden weil ich unbedingt dick sein wollte sondern , es ist aus verschiedenen Gründen so gekommen. Grüße Melisah
  • Hallo Donna, Du fragst nach Erfahrungen. Okay, hier ist eine persönliche in Bezug auf emotionales Essen: Für mich war es sehr schwierig und hat "ewig" gedauert, bis ich begriffen habe, daß ich mich mit meinen Bedürfnissen an eine Sache wende, die mir schadet. Trost, Abwechslung in der grauen Langeweile des Alltags, genährt werden ... - was immer das momentane Bedürfnis auch war. Es gibt viele "Substanzen", die sich nicht entziehen, die immer da sind und sich nie "verweigern". Man kann sich mit den emotionalen Bedürfnissen an Johnnie Walker wenden, an das liebe Netflix, oder auch an das Essen. Die Substanz kann geradezu Mutter-Qualitäten bekommen. "Komm zu mir, mein Kind, ich will dich erquicken" ... Wie gesagt, ich kann nur ganz subjektiv von mir erzählen. Für mich war es wichtig, meinen gesamten "Mutter-Bereich" zu betrachten. Und es war wichtig zu erkennen, daß "Mutter" nicht immer etwas Liebevolles, Gutes sein muss. Es gibt auch andere Arten von "Müttern". Die Substanz der Wahl - wie gesagt, für jeden etwas anderes, für mich damals das Essen - hat sicherlich immer auch gute Aspekte, kann aber auch eine "böse Mutter" sein. Sie kann sein wie die Hexe im Märchen, die dich einsperrt und mästet, um dir am Ende das Leben zu nehmen. Schau mal: Hänsel und Gretel waren wegen einer Hungersnot im Wald ausgesetzt worden. Die Mutter war es, die den Mann dazu überredete, die Kinder im Wald auszusetzen. Die Kinder waren in großer Not. Das musste ich auch erst verstehen: die große Not, in der man sich befindet ... - die eigene Not erkennen und sehen. Das ist nicht einfach in einer Gesellschaft, die sich herausnimmt zu definieren, was Not sei, und daß DU dich ganz gewiss nicht in Not befindest - Sie kamen an ein Häuschen aus Pfefferkuchen fein ... es schien die Rettung zu sein, in Wirklichkeit aber trafen die Kinder auf die nächste "böse Mutter". Hinter und unter dem lebensrettenden, leckeren Pfefferkuchen lebte etwas anderes, lauerten andere Absichten. Das ist meine Erfahrung in Bezug auf Bedürfnisse und Essen. Wie gesagt, es hat lange gedauert, bis ich ein paar Zusammenhänge sehen und begreifen konnte. Weiß nicht, ob Dir das weiterhilft. :stricken: Ganz liebe Grüße

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  • Danke Issy. Ich esse, wenn es mir nicht gut geht. Meine Eltern sind gestorben und ich habe gegessen und ich habe sehr viel zugenommen. Die Leute (Freunde und Fremde) haben es natürlich mitbekommen und haben ungegragt ihr Meinung kunt getan. Das ich innerhalb von etwa 18 Monaten mein Gewicht verdoppelt habe. Und entsprechend Kommentare bekommen habe. Natürlich habe ich es auch körperlich gemergt und ich habe immer weiter gegessen und zugenommen und je mehr ich gewogen habe umso fieser wurden die Kommentare. Und das ich immer weniger machen konnte und dass ich auf immer mehr Hilfe angewiesen bin. Jetzt bin ich so dick, dass ich mich kaum noch bewegen kann und trotzdem dreht sich bei mir fast alles nur ums Essen.

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  • Verstehe. Du wurdest "allein zurückgelassen". Etwas ganz Wichtiges brach weg. Wer hat Dir geholfen zu trauern? Wer hat Dir geholfen, den Verlust zu überwinden? Wer hat Deine Not gesehen? Wer war da, um Dich zu trösten? Vielleicht wirst Du diese Dinge aber jetzt in der Klinik besprechen? Liebe Grüße