Anstrengung und Dicksein

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Hallo, ich bin weiblich und 38 Jahre alt. Ich wiege aktuell gut 115 Kilo bei 168cm Körpergröße. Seit Anfang 2018 habe ich XX Kilo abgenommen, trotzdem wird das Leben einfach noch nicht leichter. Ich habe heute vielleicht 15-20 Minuten Staub gesaugt und war danach völlig erledigt, musste richtig Pause machen. Treppensteigen ist auch der Horror, zum Teil ganz einfache Alltagsdinge. Ich nehme seit knapp 2 Jahren ein Blutdruckmedikament, durch die Abnahme konnte ich die Dosis aber schon minimieren. Weil mir diese extrem niedrige Belastungsgrenze Angst gemacht hat, habe ich auch das Herz weiter untersuchen lassen. EKG, 24 Stunden Blutdruck + EKG, Herzecho, Belastungs-EKG, alles normal. Beim Belastungs EKG konnte ich bis 175 Watt strampeln, das wär wohl ein guter Wert gewesen. Also muss es angeblich das Gewicht sein. Geht es euch ähnlich bei recht einfachen Tätigkeiten? Ist noch jemand so gefühlt wenig belastbar?

    Einmal editiert, zuletzt von sunny73 () aus folgendem Grund: Text gemäß Forenregeln geändert, bitte keine Gewichtsdokumentation.

  • Hallo, Mir ging es mit Anfang 40 - Mitte/Ende 40 auch so. Vielleicht hatte das mit den Vor-Wechseljahren zu tun, da war ich extrem müde und wenig belastbar, weil schnell "fertig", so wie Du von Dingen wie Staubsaugen....Vorher hatte ich immer eine Endlos-Kondition, konnte den ganzen Tag viel machen. Zum Glück hat sich das alles wieder gegeben. So energiereich wie ganz früher bin ich nicht wieder geworden, aber es reicht, um den Alltag recht gut zu "wuppen". Staubsaugen macht mir nichts mehr aus. Was mir geholfen hat: [list=1][*][b]Schrittzähler [/b]auf dem Smartphone aktivieren. Ich möchte statistisch im Jahr jeden Tag 4.000 Schritte gehen. Mein Schrittzähler hat ein tägliches Ziel von 5.900 Schritten, was ich vielleicht 3 mal die Woche erreiche... Oft liege ich auch wesentlich drüber.... An manchen Tagen habe ich nur 2.000 Schritte....Aber es hilft mir, am Ball zu bleiben.... Seitdem ich das mache, hat sich die Kondition ERHEBLICH verbessert und ich kann Aufräumdinge wie Staubsaugen mit viel Schwung und schnell erledigen. Das heißt nicht, dass ich jetzt eine Putzfee bin, aber wenn ich es mir vornehme, schaffe ich das. [*][b]Gartenarbeit[/b]. Im Sommer liebe ich es in meinen beiden Gärten zu arbeiten. Sie sind zusammen nicht größer als 400 m², aber sehr dicht bepflanzt, dazu einiges an Obstbäumen und ca. 40 Obststräuchern... 30 Tomatenpflanzen, viel Naturgarten.... Im Durchschnitt komme ich auf 16 bis 20 Stunden die Woche... Das klingt extrem viel, ist es eigentlich nicht, die Hälfte der Zeit geht schon fürs Gießen drauf.... aber ich mag es so. Meine Oberarme definieren sich schön im Sommer und ich merke, wie ich im Sommer mich sportlich fühle, dazu 3-4 mal die Woche schwimmen gehen. Im Sommer schaue ich wenig Filme, da sind Garten, Schwimmen, Radfahren, Lesen, Schreiben, Malen quasi meine einzigen Lieblingsbeschäftigungen.... Und mein Freund und ich schauen z.B. einen Tatort als 5-Teiler....;) Jeden Tag ein paar Minütchen. Ansonsten wäre es gar nicht zu schaffen, jeden Tag in den Garten zu gehen und so oft zu schwimmen. Es ist einfach eine Frage der [b]Prioritäten[/b]..... [*]Und jetzt kommt es: im Winter ist im Garten (leider) weniger zu tun, aber ich brauche die Bewegung. Und als Ersatz putze ich dann ab und zu sehr gern. Nicht jeden Tag und nicht jeden 2. Tag, aber wenn, dann macht es mir Spaß, weil es mir jetzt viel, viel leichter fällt. [/list]Was ich Dir sagen möchte: es ist ganz wichtig, an der [b]Grundfitness [/b]zu arbeiten. Ansonsten wird der Alltag zur Quälerei. Ich selber wiege ungefähr das gleiche wie Du. Früher war ich untergewichtig, durch eine Hashimotoerkrankung habe ich mich quasi mehr als verdoppelt. Vielleicht findest du auch irgendetwas, das dir hilft, deine persönliche Grundfitness aufzubauen. Ansonsten finde ich gesunde Ernährung wichtig, Biogemüse, Bioobst (deshalb der Eigenanbau). Natürlich ist es auch wichtig, einiges ärztlich abzuklären. Meine große Müdigkeit hing zum Teil mit einer Störung des Parathormons zusammen. Das war extrem entgleist. Deshalb schlucke ich ab und zu Vitamin D. Auch Zink finde ich wichtig. lg Goldi
  • Ich verstehe das mit den Gruppenregeln - aber in diesem Fall kann ich auf deinen Post nicht antworten, wenn ich nicht ansatzweise weiß, was du abgenommen hast. Hast du bei 115 kg insgesamt 3 kg abgenommen seit 2018, dann ist das was anderes, als wenn du 30 kg abgenommen hättest. Da fehlt die Info als Grundlage. Sorry.
  • @Andrea1963 Das hab ich jetzt erst gesehen. Ich kann das mit der Gewichtsdokumentation grundsätzlich verstehen, aber hier hat es doch wirklich direkt mit meiner Frage zu tun. Ich habe dreißig Kilo abgenommen. @Goldkeks Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Es stimmt, ich habe das Gefühl, das schon die Grundkondition fehlt. Aktuell mache ich zwei Mal pro Woche Funktionstraining im Wasser (sind leider nur jeweils 20 Minuten, Diagnose HWS und BWS Syndrom) und gehe einmal tanzen (60 Minuten). Ansonsten fällt mir die Bewegung jetzt im Winter besonders schwer. Ich arbeite bis halb vier, fahre dann in die Kita, einkaufen... Bis wir zuhause sind ist es meist 16:30-17:00 Uhr, dann können wir auch nicht mal mehr rausgehen. Ich habe zudem Eisenmangel, das spielt sicher auch mit rein. Ich kann aber leider nur mit einer sehr geringen Dosis substituieren, weil ich mehr nicht vertrage. Der Eisenmangel wird durch eine Dauermedikation mit Pantoprazol wegen Reflux auch noch verstärkt. Alle anderen Vitamine, Hormone & Co. findet mein Hausarzt unnötig zu messen. Vielleicht muss ich mich da auch mal an anderer Stelle beraten lassen. Was in diesem Jahr noch gemacht wurde, war eine Schlaflabor Untersuchung. Dabei kam eine leichte Schlafapnoe raus. Allerdings wurde mir danach nur gesagt, dass es knapp an der Grenze noch nicht behandlungsbedürftig ist und ich abnehmen soll. Ja, wenn ich das jetzt alles so aufliste, ist es vermutlich gar kein Wunder, das ich mich oft schlapp fühle. Dazu kommt noch eine schwere Erkrankung meines Mannes in diesem Jahr, die viel Kraft kostet/gekostet hat. Den Schrittmesser hatte ich seit Monaten nicht mehr um, ich hab ihn jetzt aber gleich mal direkt ans Ladekabel gehängt.
  • Hallo Jadala, so ein Energiemangel-Zustand ist wirklich nicht schön. Da wird der Alltag zur Herausforderung. Wenn man dann noch Familie hat und "soll" alles versorgen - und alles zehrt von den Kräften der Mutter - ... Ich schließe mich Goldkeks an. Es ist wichtig, daß Du Dich ärztlich durchchecken läßt. Energie kann in allen möglichen "Baustellen" versickern, in körperlichen und in psychischen. Einen kleinen Tipp habe ich aber vielleicht für Dich. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß die Darmflora eine entscheidende Rolle spielt. Das viel gepriesene Mikrobiom. Also ich kann sagen, daß ich energetisch noch mal einen richtigen "Satz" nach vorne gemacht habe, seit ich jeden Tag ein wenig von meinem eingelegten Gemüse esse - mit den guten probiotischen Bakterien. Es hilft nicht "instant". Es dauert eine Weile, bis die Umstimmung einsetzt. Aber ich finde, der Unterschied ist enorm. Ich hab viel mehr Energie dadurch gewonnen. Gut das ist jetzt meine eigene persönliche Erfahrung, und mag bei anderen Personen weniger dramatisch wirken - ich kann es jedenfalls nur so sagen. Einen Versuch könnte es jedenfalls wert sein mit Sauerkraut&Co. Schon die Wikinger haben darauf geschworen und haben ganze Ständer voll von dem Zeug mit auf ihre Boote genommen, damit sie Kraft hatten zum Rudern und zum Kämpfen. Auf alle Fälle wünsche ich Dir an dieser Stelle schöne Feiertage. Vielleicht kannst Du mal ein wenig Ruhe und Kraft tanken. Ganz liebe Grüße
  • Liebe Issi, interessant dass du von der Darmflora schreibst. Meine Freundin ist PTA und hat mir am Wochenende -nachdem ich ihr mein Leid geklagt hatte- eine Packung Probaflor (Probiotikum) vorbei gebracht, weil es ihr in einer ähnlichen Situation geholfen hat. Ich nehme es erst seit 3 Tagen, hoffe aber auch auf die Wirkung. Bei vielen Lebensmitteln bin ich sehr eingeschränkt, ich bin zum Beispiel extremst allergisch gegen Haselnüsse (manchmal nicht verkehrt, schließt das doch 90% aller Süßigkeiten aus), dazu durch Heuschnupfen allerlei Kreuzreaktionen auf Obst, teilweise Gemüse etc. Insgesamt habe ich meine Ernährung aber mittlerweile ganz gut im Griff.
  • Liebe Jadala, das ist super daß Du ein "Starter-Kit" für die Darmflora bekommen hast! Ein guter Anfang! Meiner Erfahrung nach muß man aber dran bleiben mit der Probiotik. Drei Tage sind da gar nichts. Ein Jahr würde es da schon eher treffen. Man braucht nur Geduld - und wie gesagt, nicht nachlassen. Mit den Allergien habe ich festgestellt, daß sich mit veränderter Darmflora meine Unverträglichkeiten tatsächlich verringert haben. Aber auch das ist nicht wie einen Schalter umlegen - eher ein langsames, fast unauffälliges Ausschleichen. Manches vertrage ich immer noch nicht. Ob in Bezug auf Unverträglichkeiten eine Verbesserung eintritt, läßt sich ganz bestimmt nicht exakt vorhersagen - ich kann auch in dieser Hinsicht nur meine Beobachtungen und Erfahrungen erzählen. Du hast jetzt angefangen, jetzt mußt Du nur dran bleiben. Es ist sehr machbar. Jeden Tag so ein paar Gäbelchen Sauerkraut als Vorspeise sind zwar auch gesund, vor allem aber super lecker. Du wirst wieder mehr Energie kriegen, da bin ich ganz sicher. Halte uns unbedingt auf dem Laufenden! Liebe Grüße
  • [quote='Jadala','https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/10290-anstrengung-und-dicksein/&postID=152755#post152755']Dazu kommt noch eine schwere Erkrankung meines Mannes in diesem Jahr, die viel Kraft kostet/gekostet hat [/quote]... da liegt der Hase bestimmt im Pfeffer. die Mutter von meinem Freund war auch mehr als ein halbes Jahr schwerst krank, jetzt geht es ihr den Umständen entsprechend um einiges besser und man merkt gleich, wie viel mehr Energien wieder frei werden, auch für andere Dinge. Während der Krankheit merkt man das gar nicht so richtig, weil man gern hilft, andererseits auch funktionieren muss. Aber es nimmt doch viel Energie. Das würde ich auf keinen Fall unterschätzen. Bravo, dass du den Schrittzähler wieder aktivierst. :-) Issi: deine Vorschläge klingen interessant. Wie legst du das Sauerkraut ein? Das gekaufte mag ich meist gar nicht. Irgendwo hatte ich mal selbstgemachtes probiert, da lagen Welten zwischen und es war überraschend lecker.
  • [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?user/5923-goldkeks/']@Goldkeks[/url] Hallo liebe Goldi, schöne Weihnachten wünsche ich Dir! Sauerkraut ist leicht selbst zu machen. Du brauchst nur ein Weckglas mit Deckel und ein kleines Gewicht - alles in Wasser schön hygienisch ausgekocht. Dann natürlich ein Weißkraut und Salz. Optional eine Möhre, um es bunter zu machen, und optional Gewürze wie Lorbeerblatt, Kümmel, Wacholderbeeren, Senfkörner ... Lorbeerblat hat Tannine und sorgt dafür, daß der Kohl knackig bleibt, Kümmel und Wacholder haben eine erwärmende Energie und helfen dabei, das fertige Sauerkraut zu verdauen. Grundsätzlich aber brauchst Du nur Kohl und Salz. Ich mach's so: Gemüse wiegen, pro kg Gemüse 10 Gramm Salz abwiegen. Gemüse schneiden oder hobeln. Salz - und falls gewünscht Gewürze - darüberstreuen, etwas stehen lassen. Immer mal wieder durchheben wie einen Salat, damit das Salz überall hin kommt. Das Gemüse wird Flüssigkeit ziehen. Nach einer oder zwei Stunden kann man das gesalzene Kraut in das Glas geben. Immer gut runterdrücken, so eng "packen" wie möglich. Die Flüssigkeit wird aufsteigen und über dem Kraut stehen. Das Glas so voll machen, daß gerade noch das Gewicht darauf paßt, bevor Du den Deckel drauf setzt und mit Klammern fest machst. Keinen Gummiring benutzen, nur den Deckel drauf. Das ist schon eigentlich alles, alles andere passiert von selbst. Das Glas bleibt jetzt eine Woche oder so bei Zimmertemperatur stehen. Es wird darin anfangen zu gären. Es wird Saft austreten. Also am besten das Glas in einen Teller stellen. Wenn die Gärung aufhört, kannst Du es in den Kühlschrank tun. Dort sollte es noch mindestens 14 Tage nachreifen. Es hält aber monatelang, also man braucht es nicht auf einmal aufzuessen. Meiner Erfahrung nach muß man - vor allem an dem Tag, an dem man es in den Kühlschrank stellt - vielleicht mal Lake nachfüllen. Es muß immer von Flüssigkeit bedeckt sein. Diese Lake ist schnell gemacht: 1/2 TL Salz in 1/4 ltr Wasser auflösen, fertig. Manchmal fülle ich sogar in angebrochene Gläser etwas Lake nach. Es soll immer Flüssigkeit über dem Kraut stehen. Ja und das ist schon alles. Guten Appetit wünsche ich!
  • [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?user/5200-issi/']@Issi[/url] Danke schön, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, alles so ausführlich zu erklären! :) Verstehe ich es richtig: zunächst wird die Gemüse-Salz-Mischung [b]ohne weitere Zutaten wie Wasser [/b]nach 1-2 Stunden in das Glas gegeben. Und die "[b]Flüssigkeit[/b]" entsteht von selber?!? [quote='Issi','https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/10290-anstrengung-und-dicksein/&postID=152761#post152761']Das Glas bleibt jetzt eine Woche oder so bei Zimmertemperatur stehen. Es wird darin anfangen zu gären. Es wird Saft austreten. Also am besten das Glas in einen Teller stellen. [/quote]...klingt spannend, aber auch etwas "beängstigend". Wie erkenne ich, dass es "richtig" gärt und nicht faulig wird? Ich bin da etwas ängstlich.... [quote='Issi','https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/10290-anstrengung-und-dicksein/&postID=152761#post152761']Es hält aber monatelang, also man braucht es nicht auf einmal aufzuessen. [/quote]...das ist gut. Ein schönes Weihnachtsfest weiterhin für Dich, liebe Issi! Und auch den anderen Mitlesern natürlich. :) Goldi
  • [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?user/5923-goldkeks/']@Goldkeks[/url] Liebe Goldi, ja genau. Die Flüssigkeit kommt ganz von alleine aus den Gemüsezellen. Das Salz erzeugt einen osmotischen Druck und läßt das Wasser herauskommen. Du kennst das Verfahren sicher aus Deiner Küche. Genau wie wenn man Salz auf Gurken streut, oder auf Rettiche, damit sie "weinen". Normalerweise gärt das genau richtig, so wie man es haben will. Deshalb konnten selbst die einfachsten Leute früher ihr Sauerkraut einlegen. Das Gemüse bringt die notwendigen Starter-Bakterien ganz von selber mit. Genau wie Trauben ihre eigenen Hefen mitbringen und braucht man nichts anderes zu tun als sie etwas zu zermatschen. Dann fangen sie ganz von allein an zu gären - und zwar so wie man es haben will - im Fall von Trauben alkoholisch. Daß es "richtig" gegärt hat, erkennt man wenn es gut aussieht, also appetitlich. Und wenn es gut riecht - angenehm säuerlich. Da kannst Du Dich ganz auf Deine sensorischen Eindrücke verlassen. Die sagen Dir schon, ob das so richtig ist zum Essen. Es gibt indessen tatsächlich Fehlgärungen. Manche Gemüse sind "tricky" - wie z.B. Rote Bete. Die haben zu viele Zuckerstoffe in sich, und darf man nicht zu sehr zerkleinern. Ich hatte mal so eine Fehlgärung bei einem Mix-Pickels-Versuch. Zu viel rote Paprika mit rein getan, also zu viele Zuckerstoffe. Da ist mir die Lake eher Gel-artig geworden. Es ist ein Bakterium, das scharf ist auf Zucker. Mit diesem kleinen Unhold haben manchmal auch Zucker-Fabriken zu kämpfen. Der sitzt dann irgendwo im Rohr und macht einen Pfropf aus Gel. Den hatte ich in meinen MixPickles. Okay - in diesem Fall habe ich das Gemüse komplett entsorgt. Aber das ist EINmal vorgekommen, und ich bin dadurch klüger geworden, und wenn ich das nächste Mal MixPickles ausprobiere, weiß ich, wie ich die Mischung verändern werde. Versuch macht klug. Da es eine "wilde" Fermentation ist, kann sie manchmal "stärker" ablaufen und die Zellwände des Gemüses weicher machen als man will - zum Beispiel bei Salzgurken, die leicht "lasch" oder "matschig" werden. Aus diesem Grund tut man gern Lorbeerblätter mit rein, die halten das Gemüse schön knackig. Ein Problem kann Schimmel sein. Der taucht aber nur auf, wenn das Gemüse an der Luft steht und nicht von Lake bedeckt ist. Deshalb - immer darauf achten, daß es unter der Lake liegt. Dann gibt es keinen Schimmel. Ich muß an dieser Stelle noch davor warnen, daß Fermentieren süchtig machen kann. Ich hatte im letzten Sommer ein gutes Ergebnis mit Salzgurken, und im Moment habe ich Salz-Zitronen aufgesetzt. Mein derzeitiges Lieblingsferment ist Chinakohl mit Chili und Ingwer und Knoblauch und Möhre und Rettich und Apfel und Paprika - so eine Art Kimchi, also ziemlich pikant und leicht scharf. Auch lecker: Rotkohl mit Zwiebel, Apfel, Senfkörner, Lorbeerblatt, Zimt und Nelke. So genug fermentheoretisiert für heute. Ich wünsche Dir auch ein schönes restliches Weihnachtsfest liebe Goldi. Und allen hier im Forum! Ganz liebe Grüße
  • Vielen Dank, liebe Issi, Deine Rezepte hören sich toll an!! Und es ist spannend, wie detailliert Du von Deinen Erfahrungen berichtest, danke dafür. [quote='Issi','https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/10290-anstrengung-und-dicksein/&postID=152767#post152767']Genau wie wenn man Salz auf Gurken streut, oder auf Rettiche, damit sie "weinen". [/quote]welch schöne Formulierung...) Wahrscheinlich habe ich Gurken noch nie weinen sehen, weil ich sie immer roh esse, höchstens mal mit Pfeffer bestreut.... liebe Grüße, Goldi, noch immer etwas fermentier"ängstlich", aber durch Deine Posts schon etwas "angeschubst".