mein Bauch ist immer "im Weg"

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  • Hallo Ihr Lieben, ich sitze in diesem Moment auf meinem Sessel und spüre meinen Bauch, er fühlt sich wie nach jedem Essen überfüllt an, sobald das überfüllt Gefühl nachlässt, werde ich mir wahrscheinlich wieder etwas in den Mund stopfen, manchmal träume ich davon ein "echtes" Hungergefühl zu spüren und ein Sättigungsgefühl zu empfinden nach dem Essen, bei mir gibt es nur "nicht ganz voll" oder "fast vorm platzen", eine Therapie hatte ich schon, war auch 2 mal in Reha, die Vorträge erschienen mir logisch, die Rückmeldungen meiner ambulanten Therapeutin sogar als hilfreich aber geändert hat sich bei mir nichts. Phasenweise habe ich Zeiten in denen ich nicht ganz so viel "Nahrung" aufnehme aber ich rutsche immer wieder in mein altes Essverhalten und mir erscheint es dann wie ein Nachholen und ich "schlage" heftiger zu als vor der Phase. muss gerade heulen, später mehr, zita
  • vorhin habe ich meinen Schuhschrank aufgeräumt dazu muss ich mir einen Stuhl hin stellen damit ich dabei sitzen kann, wenn ich mich vorbeuge komme ich kaum an das untere Fach weil mein Bauch "im Weg" ist, überhaupt wenn ich mich bücke komme ich fast nicht mit den Händen auf den Boden um z.B. etwas aufzuheben. mir macht diese Unbeweglichkeit zu schaffen, ansonsten ist bei mir das Gewicht recht gleichmäßig verteilt aber der Bauch ist inzwischen eine richtige Kugel. als Kind war ich normal gewichtig aber ich musste immer aufessen. einer meiner Ärzte meinte letzte Woche, wenn ich schon mal normal gewichtig war, dann würde ich auch wieder abnehmen, will sagen: es gibt keine Ausrede für meinen Umfang, ich wäre nur undiszipliniert was das Essen angeht, er war überhaupt sehr unfreundlich. mag ja sein, dass es mir nur so vorkam aber ich empfand es als wäre er angewidert gewesen als ich fast nackt vor ihm stand, was ich überhaupt gänzlich daneben fand, ich musste mich ausziehen und war einfach nicht in der Lage zu gehen oder zu widersprechen. später mehr, mich regt die Erinnerung an diesen Termin unfassbar auf, zita
  • Manche Ärzte machen es sich schon arg leicht.... Aber du hast ja schon einen guten Schritt unternommen und eine Therapie begonnen. Wenn du selbst unzufrieden bist, dann kann dir das sicher helfen, eine "gesündere" Einstellung zum Essen zu bekommen. Es kommt natürlich auch darauf an, ob dein Therapeut/deine Therapeutin für deinen Fall genau das Richtige ist und nicht einfach nur 08/15 arbeitet. Aber vielleicht kannst du da Lösungsansätze herausarbeiten, wie du dein Essverhalten in den Griff bekommen kannst. Mein naives Denken sagt mir: Wenn du das leere oder nicht ganz volle Gefühl hast: Such dir irgendeine interessante Beschäftigung, die dich vom Denken an Futter abhält. Lies ein tolles Buch, geh eine Runde um den Block, räume eine Schublade auf, male, bastele, handarbeite - tue irgend etwas, was dir Spass macht. Versuche das Essen auf feste Mahlzeiten zu beschränken. Ok, dann hast du vielleicht zwischendrin mal das Gefühl "hungrig" zu sein, aber das wird sich vermutlich bald geben, wenn du dich beschäftigst und andere Dinge als "Essen" im Kopf hast. Ich war auch so eine unkontrollierte Fresserin - mir hat die Umstellung auf 3 Mahlzeiten ohne Snacks zwischendurch sehr geholfen. Ich habe tatsächlich gelernt, dass das völlig ausreicht, wenn man sich überlegt, was man da isst. Ich bin auch auf nach einer Mahlzeit nun wieder angenehm gesättigt, ohne mich zu voll und damit unwohl zu fühlen. Und das reicht dann auch für 5-6 Stunden, ohne dass ich heisshungrig den Kühlschrank plündern möchte. Bei mir war der Anreiz für diese Kontrolle, dass Diabetes Typ 2 festgestellt wurde. Ich wollte aber auf keinen Fall gleich Medikamente einnehmen, sondern es zuerst mit Ernährung und Bewegung versuchen. Und siehe da - es klappt, auch wenn es manchmal schwer fällt. Ich wünsche dir viel Kraft, denn die braucht es, um aus dem Teufelskreis auszubrechen. Und ich hoffe für dich, dass du die richtige Therapie gefunden hast.
  • Liebe Zita, dein Arzt ist ....mir fällt gerade kein salonfähiges Wort ein. Du hast vermutlich eine Essstörung. Das hat dann erstmal nix mit Disziplin zu tun, sondern weist auf ein psychisches Problem hin. Man sagt ja auch nicht zu einem depressiven Menschen: "Nun reiss dich am Riemen und lach mal wieder!" Du schreibst "Therapeuten" - waren das Psychotherapeuten? Was wurde in der Reha gemacht? ( ich selbst halte Ernährungstipps und Sportberatung etc. bei essgestörten Menschen nicht für zielführend. Denn meistens wissen sie ja Bescheid über alles, und der Dicke, der verwundert die Augen aufreißt, wenn man ihm sagt, eine Salatgurke habe weniger Kalorien als ein Hamburger - den halte ich für ein Gerücht. Der Knackpunkt ist doch: Warum kann derjenige nicht so, wie er will?????) Eine Psychotherapie die auf Essstörungen spezialisiert ist wäre gut. Ich vermute bei dir geht das in die Richtung: Fülle- Leere/ Ängste , Gefühle nicht zulassen/ Betäubung/ Ablenkung durch emotionales Essen/ was fühlt sich in deinem Leben so leer an, dass es dir Angst macht und du dieses Gefühl nicht ertragen willst, sondern es mit Nahrung zustopfst? Wie gesagt, ein längerer Prozess, aber am Ende steht hoffentlich Selbstbestimmtheit. liebe Grüße Lisa
  • oh :thumbup: vielen Dank für Eure lieben ausführlichen Rückmeldungen @Tanzbaerin ich weiß, dass für Dich die Diabetes Diagnose ein kräftiger Ansatz war etwas zu ändern an Deinem Essverhalten, das habe ich schon öfter von Leuten gehört und ehrlich gesagt, erstaunt es mich sehr, dass ich bisher davon verschont geblieben bin. es fällt mir nur so verdammt schwer beim Essen eine Routine zu halten, es funktioniert immer ein paar Wochen dann ist alles wieder beim Alten und ich falle dann in eine depressive Phase weil ich mich vom Essverhalten wieder "platt" machen ließ. @'Lisa Cortez' also die erste Therapeutin, die ich hatte war selbst stark adipös und war mir eine echte Stütze weil sie so Vieles wusste, leider musste sie ihre Praxis wegen Rheuma aufgeben. die Zweite war auch Klasse, sie war selber magersüchtig und hatte volles Verständnis für "verdrehtes" Essverhalten, leider ging sie nach 3 Jahren in Rente. nun "stehe" ich hier und mag mich gar nicht wieder mit einer neuen Therapeutin auseinander setzen, von daher habe ich beschlossen erst mal eine Pause einzulegen, die Wartelisten sind eh utopisch lang. eine große Hilfe war mir auch eine Therapeutin vom Suchthilfezentrum aber dort liegen die Termine weit auseinander und auch sie wird bald berentet. :kopfweh: und ja, mir machen einige Gefühle starke Angst und ich versuche sie wegzudrücken und wahrscheinlich auch mit essen zu betäuben. allerdings bekam ich noch einen anderen Ansatz von der magersüchtigen Therapeutin, sie beschrieb das extreme Hungergefühl als Schmerz, durch den man sich spüren kann und vielleicht sei es bei mir eine Art der Selbstverletzung mir durch Essen Schmerz zuzufügen, ebenso haben wir viel über Kontrollverlust und das Gefühl von beherrscht werden gesprochen, Magersüchtige scheinen wohl eher ein Gefühl von Kontrolle über ihr Leben zu haben wenn sie ihren Körper durch nicht essen beherrschen und sie meinte noch, dass ich eventuell gerne aus meinem Leben ausbrechen will, es aber nicht kann (womit sie recht hat, mein Mann ist krank). ich mach mal Pause, später mehr von mir, zita
  • Hallo [url='http://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?user/5826-zita/']@zita[/url], wenn eine Therapeutin etwas "meint", halte ich das für problematisch. Weil das Deutungsversuche sein können, die mit Dir wenig oder gar nichts zu tun haben. Das Gute, das man daraus nehmen kann ist: daß man eine Idee davon bekommt, wo man überall "hinschauen" kann. "Ach ja, ich könnte das Ganze auch mal aus der Perspektive von Schmerz betrachten". Manchmal braucht man ja nur einen Anreiz, die Perspektive zu verändern, um plötzlich etwas zu erkennen und zu verstehen. Du selbst hast jedes Mal, wenn Du wieder essen "mußt", die Gelegenheit, in Dich hinein zu spüren: was ist das jetzt für ein Gefühl, und was liegt hinter oder unter dem Gefühl, und was liegt hinter dem, was darunter liegt? Gefühle können einem Angst machen. Logisch. Aber es sind nur Gefühle. Es sind winzige elektromagnetische Spannungen oder Potenziale in unserem Körper. Oft sagen sie uns etwas. Daß wir uns mit einer Sache oder Situation nicht wohl fühlen. Auf keinen Fall sind sie dazu da, um "betäubt" oder "weggedrückt" oder "weggemacht" zu werden. Einzige Ausnahme: starke Schmerzgefühle, wie sie bei einer fortgeschrittenen Krankheit auftreten. DIE sollte niemand aushalten müssen. Gefühle sind auch nicht dazu da, ins "Positive" gedreht zu werden. Wenn ich wütend bin, bin ich wütend, und NICHT heideidei wie dankbar ich doch bin. Manchmal kann man Gefühle ausleben. Dafür geben sie uns mit ihrer elektromagnetischen Ladung die Energie. Und manchmal kann oder will man sie nicht ausleben. Dann sind sie einfach nur dazu da, um "gesehen", gespürt und ausgehalten zu werden. Einfach SPÜREN was da gerade in mir abgeht ... und weiteratmen ... einfach spüren und atmen ... ein und aus ... Natürlich ist es "legitim", Gefühle dadurch zu verändern, daß man - durch Essen, oder durch Substanzen - das chemische Gleichgewicht im Körper verschiebt. Das ist okay. Ist per Grundgesetzt nicht verboten. Aber es ist auch okay, die Gefühle NICHT zu verändern, die Substanz NICHT einzunehmen, das Essen NICHT zu essen - und stattdessen einfach in das Gefühl hineinzuatmen. Du wirst den Weg finden, zita, der für DICH richtig ist. Die beste "Therapie" besteht vielleicht darin, einfach Deinen Gefühlen auf der Spur zu bleiben ... Beste Wünsche für Dich!
  • [quote='Issi','Manche Ärzte machen es sich schon arg leicht...']Manche Ärzte machen es sich schon arg leicht... [/quote]Kann man laut sagen. Bei uns Übergewichtigen oder Adipösen soll IMMER an ALLEM das Gewicht dran schuld sein. Was bei "Normal"gewichigen oder Schlanken eine Ursachenforschung auslöst ist scheinbar bei uns alles schon feststehend. Sogar an meinem Hörsturz, den ich vor Jahren erlitt soll laut dem damaligen HNO das Übergewicht schuld sein, da ich bestimmt hohe Werte von diesem oder jenem im Blut hätte und so die Kapillarversorgung verstopft sei. Ein anderer HNO, zu dem ich gewechselt bin konnte mir zwar den Grund des Hörsturzes auch nicht sagen hielt aber - Gott sei Dank - die "Diagnose" des Kollegen für horrenden Blödsinn. Mein Hausarzt schiebt nicht alles auf das Übergewicht, den erhöhten Blutdruck aber schon, konnte aber meine Frage nicht beantworten, warum Schlanke das auch hätten und woran das dann bei denen läge. Allerdings habe ich bei meinem Hausarzt den "Vorteil", dass er selbst stark übergewichtig ist und er immer anfügt, dass er alles, was er mir aufträgt und anempfiehlt auch für ihn gelte und er alles das auch machen müsste, was ich tun müsste. :D Er spricht auch immer von "unserer Kampfklasse". Bei den Betriebsärzten - alle sehr schlank und noch mittlerweile sehr jung - in meinem Betrieb sieht die Sache anders aus. Die haben es ständig mit meinem Gewicht obwohl ich eine Tätigkeit ausübe, bei dem das eigentlich im Großen und Ganzen keine Rolle spielt wie schwer oder wie leicht man ist. Aber die haben halt ihre Vorgaben. Und hier stelle ich fest, dass Ärztinnen noch unerträglicher sind als Ärzte. Die jährlichen Betriebsarztgänge hängen mir allmählich zum Hals raus und ich hätte mittlerweile nix dagegen wenn ich innerbetrieblich einen Dienstposten hätte, wo ich zu denen nicht mehr hinmüsste. [quote='zita']dazu muss ich mir einen Stuhl hin stellen damit ich dabei sitzen kann, wenn ich mich vorbeuge komme ich kaum an das untere Fach weil mein Bauch "im Weg" ist, überhaupt wenn ich mich bücke komme ich fast nicht mit den Händen auf den Boden um z.B. etwas aufzuheben. [/quote]Wenn es Dich tröstet, zita, mir geht es öfters auch so. Da ich auch sauber machen muss oder auch viel handwerklich noch selbst mache brauche ich manchmal auch Stühle, weil mir sehr langes Stehen schwerfällt oder weil mir mein Bauch manchmal auch im Wege steht, obwohl auch ich eher kompakt bin. Und muss ich knien, lege ich mir Kissen unter und brauche einen Stuhl, damit ich leichter aufstehen kann. Ich kann zwar noch Sachen vom Boden aufheben, fällt mir aber auch schwer. Zu Hause sieht es aber niemand. Anders ist's wieder in der Öffentlichkeit, z. B. im Hallenbad. Da kann das Wiederanziehen der Badehose schon ein größerer Akt sein. Da muss man sich strategisch günstige Zeiten zum Duschen suchen oder warten bis man die Dusche kurz mal für sich alleine hat. Ein weiteres Problem ist bei mir, wenn ich mich körperlich-handwerklich betätige, dann bin ich auch bei kleineren und leichteren Arbeiten so nassgeschwitzt, als ob ich stundenlang bei großer Hitze im Steinbruch Steine geklopft hätte. Du siehst zita, Du bist nicht alleine :thumbup: Liebe Grüße