Kinderwunsch

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Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Hallo ihr Lieben, wenn ich euch schon direkt mit der Frage nach euren Erfahrungen belästige, will ich euch zumindest auch einen kurzen Überlick zu mir geben. Das klärt dann sicher auch schon die ein oder andere, ggf. aufkommende Frage auf. Also erst einmal ein Hallo. Ich heiße Miriam, bin fast 33 Jahre alt, lebe in einer Partnerschaft, bin 170cm groß und aktuell trage ich gute 111kg mit mir rum. Seit ich ein Kind bin lebe ich mit einem Diabetes Typ 1 (und ja, ich bin mir sicher, dass es ein Typ 1 ist, auch wenn ich so gar nicht danach aussehe). Vor tewa 15 Jahren wurde bei mir ein PCO-Syndrom festgestellt. Seit einiger Zeit wünschen mein Freund und ich uns ein Kind. Da dass mit dem Kinderkriegen nicht funktioniert, wie wir uns das vorstellen (auch und vor allem bedingt durch das PCO Syndrom), hatte ich vor etwa 4 Wochen einen Termin in einem Kinderwunschzentrum. Ganz ehrlich gesagt, bin ich mit großen Erwartungen dort hin. Einen "Schlag in die Magengrube" beakm ich von einer unglaublich schlanken und ganz offensichtlich nicht sehr feinfühligen Ärztin, die mir sagte, dass meine Kinderlosigkeit ein hausgemachtes Problem wäre und wenn ich abgenommen hätte und dann immer noch nichts passieren würde, könnte ich ja wieder kommen. Auf meine Antwort, dass es wohl kaum noch dicke Menschen gäbe, wenn abnehmen sooooo einfach wäre, erwiderte sie nur, dass ich vielleicht eine größere Motivation bräuchte. Um es kurz zu machen, ich ging aus der Praxis, setzte mich ins Auto und bekam erst mal einen Heulkrampf. Nun ja, und nun komme ich auch schon zum Punkt: habt ihr Erfahrungen mit Kinderwunschzentren? Oder alternativen Methoden? oder irgendetwas, was für mich in die richtige Richtung gehen könnte? Vielen Dank und schöne Grüße Miriam
  • [quote='snake_miriam','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141378#post141378']Nun ja, und nun komme ich auch schon zum Punkt: habt ihr Erfahrungen mit Kinderwunschzentren? Oder alternativen Methoden? oder irgendetwas, was für mich in die richtige Richtung gehen könnte? [/QUOTE] Ja, aber es sind durchweg negative Erfahrungen. Dazu muss ich noch erwähnen, dass ich aufgrund eines Ausfalls meiner Hirnanhangsdrüse seit meinem 28. Lebensjahr hormonell unfruchtbar bin. Sprich, es reifen keine Eizellen heran und es findet kein Eisprung statt. Die beiden hierfür notwendigen Hormone zu substituieren, ist nicht ganz trivial. Ich war zunächst Patientin in der Universitäts-Frauen-Klinik in München in der dortigen Kinderwunschabteilung. Ich hatte auch eine sehr verständnisvolle Ärztin, die zunächst viele Untersuchungen machte und dann im Dezember mitteilte, dass ich ab Januar die Hormonbehandlung starten könne. Allerdings war sie selbst ab Januar im Mutterschutz. Ich kam also voller Spannung und Vorfreude Im Januar dort hin, hatte ein Tagebuch begonnen, um das alles zu dokumentieren und kam in einer herrlich fröhlichen Stimmung in den Behandlungsraum. Der Arzt, der da saß, starrte mich entsetzt und angewidert an. Was ich hier wolle. Ich erklärte, ich habe einen Termin zum Beginn der KW-Behandlung. Er: "Sie behandle ich nicht!". Er verabschiedete mich mit den Worten, ich solle bis Ostern 40 kg abnehmen und dann könne ich wieder kommen. Dies war der Tag, an dem die Depression zum ersten Mal in mein Leben trat. Irgendwer empfahl mir dann ein privates KWZ. Dort hatte ich auch wieder eine sehr verständnisvolle Ärztin, sie versuchte es einmal im Monat mit einer Eisprung auslösenden Spritze, da sie meinte, Eizellen seien ja genug im Ultraschall zu sehen. Einige Monate also "übten" wir fleißig. Gut ein Jahr nach dem Erlebnis in der Uni-Frauenklinik kam ich wieder zur Behandlung, aber meine behandelnde Ärztin hatte sich im Ski-Urlaub ein Bein gebrochen und der Vertretungsarzt - genau, behandelte mich nicht. Diesmal sollte ich bis Ostern "mindestens 20 kg" abnehmen. Danach habe ich aufgegeben. Und viele Jahre mit mir gehadert. Mittlerweile ist das gut 13 Jahre her und jetzt, wo mir mehr und mehr bewusst wird, dass ich langsam aber sicher zu alt für ein Kind werde, kann ich es besser verkraften. Außerdem hilft mir, zu sehen, wie mein Ex-Mann mit seinem (kurz nach unserer Scheidung geborenen) Kind umgeht. Das macht mich sogar recht froh, mit ihm keine Kinder zu haben. Fazit: Es gibt Ärzte, die Verständnis für uns aufbringen können (und mit Deinem Gewicht hätte ich eine Behandlung bekommen, ich war reichlich schwerer, als Du jetzt), aber sie sind rar gesät. Ich wünsche Dir und Deinem Partner viel Glück und Erfolg bzgl. des Kinderwunsches.
  • Hallo Miriam, das PCO Syndorm ist eine Schwierigkeit für sich. Ich kenne Frauen die es trotz dieses Syndroms geschafft haben schwanger zu werden. Wende dich doch an einen guten Endokrinologen und an eine PCO Selbsthilfe Gruppe. Liebe Grüße und viel Glück Melisah
  • hallo ihr beiden, vielen Dank erst einmal für eure Antworten. KirRoyal, das klingt ja nach einer echten Odyssee. Das tut mir sehr leid. Danke dir vielmals, dass du dieses wohl doch schmerzliche Thema noch einmal Revue passieren ließt. Melisah, bei einem Endokrinologen bin ich bereits in Behandlung. Allerdings nicht ausgesprochen wegen des PCO Syndroms. Ich bekomme auch schon seit Jahr und Tag Metformin (weil ich auch eben auch ziemlich insulinresistent bin - da war von einem PCO noch gar keine Rede). Aber ich werde den gerne mal darauf ansprechen. Danke für den Hinweis. Ich habe nun für Ende des Monats einen neuen Termin in einem anderen Kinderwunschzentrum (in HD) ausgemacht. Die Erwartungen sind groß, die Angst leider auch. Irgendwo habe ich gelesen, dass sich Ärzte (generell) in Kinderwunschzentren gerne quer stellen, wenn man einen BMI von >33 hat... lassen wir uns also überraschen und hoffen wir das Beste! Vielen Dank euch beiden nochmal
  • Meine Freundin nahm und meine Tochter nimmt Metformin und beide fühlten sich wohl. Die erstere musste damit aufhöhren da sie schwanger ist.
  • Wie gesagt, ich nehm Metformin schon seit Jahren. Ob das allerdings Einfluss auf irgendetwas in meinem Hormonhaushalt nimmt, das würde ich spontan mal anzweifeln wollen. Ich will aber gerne mal den Endokrinologen dazu befragen
  • Hallo Miriam, ich bin gute 20 kg schwerer als Du und Kinderwunschbehandlungs-Veteran. In der ersten Klinik, in der mein Mann und ich uns vorstellten (die Frauenklinik Maistraße in München) wurde uns gesagt, dass sie uns nicht behandeln wollen. Max. BMI dort ist glaub ich 30. Also sind wir in eine private Kinderwunschpraxis. Dort hab ich gleich im ersten Termin das Gewicht angesprochen, der Doc hat nur gelacht. Das wäre überhaupt kein Problem. Also, lass Dich nicht verunsichern. Wenn Du noch Fragen hast schreib mir gerne eine PN. Viel Glück! Tracey
  • Hallo Tracey. Vielen Dank für deine Nachricht. Woran erkenne ich denn eine "private" Einrichtung? Sind die dann nicht an ein Krankenhaus gekoppelt? Ich war nun in Viernheim (ohne Krankenhaus) und habe ja nun Ende des Monats einen Termin in Heidelberg. Ich glaube das Heidelberger Kinderwunschzentrum hat einen relativ guten Ruf und auch die sind, meiner Meinung nach, nicht an ein Krankenhaus angelehnt. Dann wünsche ich dir auch alles Gute :)
  • [quote='Tracey','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141391#post141391']In der ersten Klinik, in der mein Mann und ich uns vorstellten (die Frauenklinik Maistraße in München) wurde uns gesagt, dass sie uns nicht behandeln wollen. Max. BMI dort ist glaub ich 30.[/QUOTE]Ja, das war auch meine erste Klinik...
  • [quote='snake_miriam','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141395#post141395']Woran erkenne ich denn eine "private" Einrichtung? Sind die dann nicht an ein Krankenhaus gekoppelt?[/QUOTE] Dass es keine staatliche, also z.B. zu einer Uni-Klinik gehörige Einrichtung ist. Die haben dann möglicherweise Belegbetten in einer (privaten) Klinik. Das KWZ in Heidelberg ist jedenfalls eine nichtstaatliche Einrichtung. [url]http://www.kwz-heidelberg.de/[/url]
  • [quote='KirRoyal','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141401#post141401']Dass es keine staatliche, also z.B. zu einer Uni-Klinik gehörige Einrichtung ist. Die haben dann möglicherweise Belegbetten in einer (privaten) Klinik. Das KWZ in Heidelberg ist jedenfalls eine nichtstaatliche Einrichtung. [URL]http://www.kwz-heidelberg.de/[/URL][/QUOTE] Dann hoffe ich, dass die dort nicht so (Entschuldigung) arschig sind, wie die in Viernheim. Ich werde euch gerne berichten :)
  • [quote='KirRoyal','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141401#post141401']Dass es keine staatliche, also z.B. zu einer Uni-Klinik gehörige Einrichtung ist. [URL]http://www.kwz-heidelberg.de/[/URL][/QUOTE] Danke, genau das meinte ich! Vielleicht sind private Zentren einfach per se gewinnorientiert(er) und geben daher auch dicken Patienten eine Chance. Wirklich traurig, dass es so läuft. Und noch ein Tipp an die Threaderöffnerin: Erkundige Dich vorher genau, welche Leistungen Deine Krankenkasse bzw. die Deines Partners übernimmt. Da gibt es sehr große Unterschiede.
  • [quote='snake_miriam','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141390#post141390']Wie gesagt, ich nehm Metformin schon seit Jahren. Ob das allerdings Einfluss auf irgendetwas in meinem Hormonhaushalt nimmt, das würde ich spontan mal anzweifeln wollen. Ich will aber gerne mal den Endokrinologen dazu befragen[/QUOTE] Ganz sicher hat es Einfluss, da es ja für Diabetiker Typ 2 verschrieben wird und dort auf den Zuckerhaushalt einwirkt. Das mit der Wirkung auf PCO ist ein netter Nebeneffekt. LG Finchen
  • Oh man, ich drücke dich ganz fest - sowas ist wirklich mies und auch wenn die Ärtzin vielleicht recht hat, und ich hab das schon so oft gehört, dass übergewicht dazu führt dass man nicht so schnell schwanger wird, finde ich hätte sie das vielleicht auch anders anstellen oder sagen können. ich habe selbst mit dem thema noch nicht so viel zu tun gehabt, fühle aber gerade voll mit dir.
  • [quote='Purzelball','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141538#post141538']und auch wenn die Ärtzin vielleicht recht hat, und ich hab das schon so oft gehört, dass übergewicht dazu führt dass man nicht so schnell schwanger wird, [/QUOTE] Ähm. Mit Verlaub, das ist verallgemeindernder Quatsch.
  • [quote='Tracey','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141547#post141547']Ähm. Mit Verlaub, das ist verallgemeindernder Quatsch.[/QUOTE] Was ist daran Quatsch, dass sie etwas oft gehört hat? Und das sie sagt, "vielleicht ist es so, weil mir das so viele sagen"? Ich mein - wenn man es nicht weiß, kann man es nicht ausschließen. Es wäre besser, wenn du ihr stattdessen eine solide Quelle an die Hand gibst, die belegt, dass es nicht so ist, und sie dazu ermunterst, den Sachverhalt bekannter zu machen. Grüße Dani
  • [quote='Nordlicht','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141554#post141554']Es wäre besser, wenn du ihr stattdessen eine solide Quelle an die Hand gibst, die belegt, dass es nicht so ist, und sie dazu ermunterst, den Sachverhalt bekannter zu machen. [/QUOTE] Umgekehrt wird ein Schuh draus. Mir ist keine einzige Quelle bekannt, die tatsächlich belegen würde, dass es mit Übergewicht tatsächlich schwerer möglich sein soll, schwanger zu werden als bei Normalgewicht. Ich habe - weil ich persönlich auch in Kinderwunschbehandlung bin und erhebliches Übergewicht habe - ausführlichst dazu recherchiert. Es stimmt leider, dass auch von Ärzten teilweise solche Sprüche kommen - genauso wie zu allen möglichen Krankheiten, an denen die Dicken ja angeblich auch schon (fast) selbst schuld seien. Ich denke, dass ist die gleiche Geschichte wie so oft bei Ärzten, Krankheiten und Übergewicht: Im Zweifelsfall ist das Gewicht schuld. Und genau deswegen fand ich die Aussage verallgemeindernden Quatsch - sie hat mich wohl zu sehr an Übergewicht=Diabetes=Krebs=Tod erinnert. Was allerdings wahr ist - es besteht ein Zusammenhang zwischen Kinderlosigkeit und PCOS. Viele PCOS Patientinnen haben auch Übergewicht. Aber das Gewicht ist in diesem Zusammenhang nicht das Problem, nur halt - im Gegensatz zu PCOS - auf den ersten Blick sichtbar. Nach meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass schwanger werden (und bleiben) ein großes Wunder ist und leider längst nicht so plan-, steuer oder beeinflußbar wie man es gern hätte. Gewicht hin oder her.

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  • [quote='Tracey','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=141563#post141563']Nach meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass schwanger werden (und bleiben) ein großes Wunder ist und leider längst nicht so plan-, steuer oder beeinflußbar wie man es gern hätte. Gewicht hin oder her.[/QUOTE] Da stimme ich dir zu. Es gibt einfach zu viele Einflussfaktoren. Und auf die hat man selbst wiederum längst nicht immer (ausreichend) Einfluss.