Auf Tour

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  • Heute will ich mal wieder einen kleinen Tourbericht schreiben. Wer mich öfter gelesen hat weiß, dass ich gehbehindert bin. Zwar laufe ich gut, aber nicht weit, ich muss mich immer wieder absetzen, weil unter anderem durch eine Beckenfehlstellung schnell selbiges kippt und Schmerzen im Rücken verursacht. Es entkrampft sich schnell wieder, wenn ich mich kurz setze. 1min, dann kann es weiter gehen für die nächsten 200-300m. Dies nur zum Verständnis, warum die Tour für mich Ereignis und Herausforderung war. Ich komme ursprünglich aus Köln und bin auch regelmässig dort. Allerdings komme ich naturgemäß bei Familienbesuchen etc. nicht wirklich auch mal zu andern Sachen. So war ich zum Beispiel schon sehr lange nicht mehr am und im Kölner Dom. Nun bin ich grad etwas urlaubsreif und musste unbedingt mal raus. So haben eine Freundin und ich uns frei genommen, um einen Heimatbesuch zu machen. Sie kennt Köln nicht wirklich (vom durchfahren/umsteigen im Bahnhof) und war auch ganz gespannt, meine Heimat gezeigt zu bekommen. So fuhren wir gemütlich morgens mit dem Auto hin und parkten im Kaufhofparkhaus am unteren Ende der Fußgängerzone Hohe Straße. Ich hatte meinen Rollator dabei, um meine Sitzmöglichkeit zu gewährleisten und stressfreier unterwegs zu sein. So wackelten wir los. Erstmal was futtern, wir waren ja den ganzen Morgen unterwegs gewesen und das Frühstück war schon lang her. Erste Hürde, das Lokal, zu dem wir wollten, war im ersten Stock. Zwar mit Aufzug, aber dorthin auch ein paar Stufen. Gut zu überwinden, das Lokal selber war kein Problem. Weiter ging es dann Richtung Kölner Dom, der nah des oberen Endes der Hohe Straße steht. Dieser ist barrierefrei begehbar (zumindest das Kirchenschiff selber), so konnte ich ohne Probleme dort durchwandern. Mir war total entfallen, wie schön beeindruckend diese Kathedrale ist. Als wir wieder draußen waren, entdeckten wir einen der mittlerweile zahlreichen Doppeldeckerbusse, die Stadtrundfahrten machen. Da zu der Zeit, als ich noch dort gelebt hatte, sowas grad erst im Kommen war und ich keine Möglichkeit dazu hatte, fanden wir beide die Idee ganz toll, dort mitzufahren. Auf dem Weg dorthin musste ich über rein paar kleine Stufen, wo sich aber ein netter Herr sofort anbot, meinen recht großen und schweren Rollator runterzuheben. Der Bus selber hatte hinten große Doppeltüren, so dass ich problemlos in den Bus kam. Nun wollten wir gern oben fahren, das Wetter war ganz ok und der Bus oben offen. Allerdings kriegt man die kleinen Treppen den Rollator nur sehr schlecht hoch. Der Fahrer bot aber sofort an, mit darauf zu achten, dass niemand den Rollator mopst (es war nicht sonderlich voll). So kletterten wir nach oben und setzten uns auch so, dass wir noch einen guten Blick auf mein treues Gefährt hatten (ich kleiner Kontrollfreak, ich). Wir fuhren anderthalb Stunden durch die Stadt, es gab viel zu sehen und zu hören, es war herrlich. Mittlerweile war es schon vier Uhr, so dass wir uns auf den Rückweg Richtung Kaufhof machten. Immer schön mit kurzen Sitzpausen, meine Freundin ist da auch total entspannt, was wiederum mich sehr entspannt. Dann noch in ein kleines Stoffgeschäft und ab zum Auto. Ich hab ihr noch ein wenig die Orte meiner Kindheit gezeigt, dann ging es noch ganz kurz zu meinen Eltern und um 18.30h fuhren wir zurück nach Hause. Es war ein wunderbarer Tag, trotz der vielen Fahrerei (um die 330km einfache Strecke). Ohne Rollator hätte ich das nicht geschafft, mit war die ganze Sache total entspannt. Köln ist sowieso eine Reise wert und wenn man eine Gehhilfe hat, auch recht gut zu bewältigen, da relativ plan auf der Strecke. Nur halt gut auf die Taschen aufpassen. Ich habe das Problem so gelöst, dass ich eine kleine Umhängetasche hatte, wo man den Gurt sehr lang machen kann, so dass sie vorne vorm Bauch war. Ansonsten hab ich den Hardcoretouri gegeben, es war einfach herrlich. Bitte lasst Euch nie ab- oder aufhalten, wenn ihr etwas machen wollt. Es lohnt sich so sehr! edit: es hat übrigens niemand doof geguckt oder sich lustig gemacht!

    Einmal editiert, zuletzt von sunny73 () aus folgendem Grund: watt vergessen

  • Das hört sich nach einem zwar körperlich anstrengendem, aber seelisch entspanntem, lustigem, ereignisreichem Tag an. Das mit den Sitzpausen kenne ich auch Phasen, in denen meine Bandscheibe spinnt und ich weiß, wie viel es wert ist, wenn die Begleitung einem dafür kein dummes Gefühl gibt. Freut mich dass alles so schön war. :applaus:
  • Danke, es war wirklich sehr schön. Körperlich anstrengend ging eigentlich, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Zeitweise wurde es etwas schwül, das war anstrengend. Und die viele Fahrerei. Am nächsten Tag hatte ich lediglich etwas Muskelkater in den Waden. Ja es ist Gold wert, wenn die Begleitung es schafft, dass ich mich nicht gehetzt fühle oder mir als Belastung für sie vorkomme. Es war wirklich sehr entspannt.