Veränderung des Wohnortes

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  • Hallo an alle die sich im Augenblick vor der Entscheidung stehen ihren Lebensmittelpunkt zu verändern, oder eine solche Veränderung gerade vollzogen haben. Bei meiner Frau und mir kristallisiert sich gerade heraus, dass wir einen Umzug von West (Rheinland-Pfalz) noch Nord (Schleswig Holstein) planen. Damit einher gehen viele Gedanken, nicht nur über organisatorisch-logistische Dinge, sondern auch, wann der Zeitpunkt der Richtige ist und was uns dort erwarteten wird. Job, Wohnung, Bekantschafen, sind ja nur bis zu einem gewissen Grad berechenbar. Wir haben auf jeden Fall vor nichts zu überstürzen und ein gewisses „Finanzielles Polster“ zu haben um auf einige Eventualitäten reagieren zu können. Welche Erfahrungen habt IHR in eurem Leben mit Veränderung des Wohnortes gemacht? Und fühlt sich jemand von EUCH dort besonders wohl wo er/sie gerade lebt?
  • Also ich bin vor über 7 Jahren aus dem Rheinland in den Nordschwarzwald gezogen und habe es nicht bereut. Grund war Zusammenzug und Heirat mit meinem Mann, der schon hier wohnte. Durch die Heirat galt dies als Familienzusammenführung, wodurch ich direkt ALG I bekam und in Ruhe hier eine Arbeit suchen konnte. Nach nicht ganz 3 Monaten habe ich wieder gearbeitet, wenn auch erst über Zeitarbeit. Die schlechten Dinge, die mir widerfahren sind, hatten nichts mit der Region oder dem Umzug zu tun, es wahren einfach Schicksalsschläge. Von den Menschen hier wurde ich sehr freundlich aufgenommen, auch wenn ich sie nicht immer verstand :grins:. Und man kann sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Ab und an fehlen mir Freunde aus der Heimat, unsere Familien sind auch recht weit entfernt, aber ansonsten ist es schön hier, ich habe mittlerweile einen tollen Job, mein Mann ebenfalls. Auch hier habe ich Freunde und würde absolut sagen, dass hier mittlerweile mein Lebensmittelpunkt ist. Eine Träne im Knopfloch hab ich eigentlich ansonsten nur an Karneval und wenn Kölner Lichter stattfinden. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.;)
  • Nicht jeder Umzug ist es rückblickend analysiert der richtige Schritt gewesen, aber wenn man alles schon vorweg wüsste, würde man sich feige vor vielen Veränderungen verkriechen. Anders herum: Wenn man solche Möglichkeiten nicht ergreift, verpasst man eventuell auch die beste Veränderung, die einem hätte passieren können! Ein Städtewechsel, auf den ich für mich selbst monatelang hingearbeitet hatte und von dem ich mir (beruflich wie auch privat) sehr viel erhofft hatte, geriet in vielerlei Hinsicht zum Fiasko. Trotzdem blicke ich auf die Zeit nicht nur mit Groll zurück, schließlich haben sich daraus andere Dinge entwickelt, die mir sonst entgangen wären. Ein Umzug bedeutet ja auch nicht, dass man auf ewig irgendwo gefangen ist, sondern es kann einfach eine Zwischenstation sein, eine Phase, die einen verändert und die dann wieder in anderes mündet. Deine Überlegungen über Zeitpunkte sind eine andere Sache. Die Frage ist eher, ob es überhaupt richtige Zeitpunkte gibt oder ob man nicht gerne auch längst fällige Entscheidungen damit vor sich her schiebt, dass man sagt, es sei nicht der richtige Zeitpunkt. Dieses Aufwiegen von Aspekten, die an etwas festhalten lassen und denen, die einen gehen lassen, kenne ich zu gut. Letztlich muss ich sagen, dass ich mir damit selbst manches Mal geschadet habe, nach geeigneteren Momenten Ausschau zu halten.
  • In meinem Leben bin ich 14 mal umgezogen, habe in 9 verschiedenen Städten bzw. 4 verschiedenen Bundesländern gelebt. Dabei habe ich nur Aufenthalte von mehr als 1 Jahr gezählt. Eigentlich war es für mich nie sehr schwer, wieder neu Fuß zu fassen. Als ich aus Köln wegmusste, habe ich zwar eine Woche geheult wie ein kranker Hund, aber das hat sich auch bald gelegt. Mich beruhigt der Gedanke, dass ich ja wieder hinziehen könnte, irgendwann mal, vielleicht,... Einen neuen Job kann man auch ohne Umzug kriegen, da reicht sogar schon eine Umstrukturierung der Firma mit Versetzung in eine andere Abteilung. Die Eingewöhnung in ein neues Team fällt dabei genauso schwer wie in einer anderen Stadt. Mit den alten Kollegen und Freunden kann man ja heutzutage über Mail oder Internet besser Kontakt halten, als noch vor 10 Jahren. Falls man mal das Bedürfnis hat, sich auszuquatschen. Um die Gegend auch schon vorab kennenzulernen, habe ich Ausflüge in der näheren und weiteren Nachbarschaft und Sight-Seeing mit den Öffis gemacht. Wie ist die Infrastruktur? Wie ist das Freizeitangebot? Wie sind die Leute auf der Straße? Offen oder abweisend? Tolerant gegen Andersaussehende? Wird viel gelacht oder schweigend gesoffen? Wie ist die Stimmung? Ich hab sogar mal ein extrem gutbezahltes Jobangebot in Westfalen ausgeschlagen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dort zu leben. Nichts als Kohlfelder und Schweinemastbetriebe. Allein schon der Geruch. Und die Menschen, denen ich dort begegnet bin, waren für meinen Geschmack etwas zu rechtslastig mir gegenüber. (Ich habe ein dunkles südländisches Aussehen und musste mir sogar beim Vorstellungsgespräch blöde Sprüche anhören. Nein danke.) Lieber fürs halbe Geld ins Rheinland zwischen Weinberge. Du könntest ja mal einen Wochenendurlaub in dem Ort bzw. der Gegend deiner Wahl machen, ob dir das zusagt. Du kannst dir auch eine lokale Zeitung aus der Gegend besorgen und in Erfahrung bringen, welche Themen die Leute dort bewegen. Vielleicht gibt es gerade eine Bürgerinitiative, oder ein großes Bauprojekt ist geplant oder sonst was. Um ein neues soziales Netz zu knüpfen, sollte man von sich aus aktiv auf die Leute zugehen. Nach meinen persönlichen Erfahrungen, sind die Leute im Norden etwas zurückhaltender, besonders auf dem Land, aber das ist in der Regel keine Feindseligkeit, sondern sogar Höflichkeit - man will sich halt nicht aufdrängen. Meistens drücken sich die neuen Nachbarn schon beim Einzug die Nasen am Fenster platt, aber ich hab immer gleich am zweiten Tag bei den nächsten Nachbarn im Haus und/oder nebenan die Runde gemacht und Hallo gesagt und mich vorgestellt. In den USA ist das übrigens andersrum, da klingeln die Alteingesessenen beim Neuzugang und bringen Kuchen oder sowas zur Begrüßung mit. Das führt dazu, dass Amerikaner, die nach Deutschland ziehen, die Deutschen kaltherzig finden, weil keiner kommt, währen die wiederum auf den Antrittsbesuch der "unhöflichen" Amis vergeblich warten.... Naja, es ist immer ein Abenteuer, aber ich sag immer: Wenn ich herziehen kann, kann ich auch wieder wegziehen.
  • Danke für die Anregungen an alle. Ich glaube, dass es so ist wie mit vielen Dingen, die sich schlecht kalkulieren lassen. Nachher ist man meistens schlauer als zuvor. Und schließlich verlassen wir nicht den Planeten sondern nur ein bestimmtes Bundesland. Da wir ungebunden sind, wollen wir uns damit auch einen langgehegten Traum erfüllen und dafür sind wir auch bereit etwas zu riskieren. Da alles noch organisiert werden muss und bis dahin noch einige Monate verstreichen, werde ich unsere Erfahrungen zu einem späteren Zeitpunkt hier nochmal mit euch teilen.
  • Hei Labid vor zwei Jahren bin ich ins europäische Ausland gezogen und hatte vorher totale Angst davor. Es war nicht einfach, vor allem der Verlust der Freunde, aber alles in Allem war es absolut lohnenswert. Dann bin ich kürzlich innerhalb des selben Landes in eine andere Region gezogen - der Horror! Und das obwohl die Gegend hier angeblich viel schöner ist. Aber ich tu mich echt schwer mit allem hier. Trotzdem läßt sich nicht bestreiten dass der Tapentenwechsel immer eine Erweiterung des Horizonts mit sich bringt. Etwas was dir keiner mehr nehmen kann. Es bringt dir Erinnerungen die dir das Alter versüssen werden. Aufgrund meiner Erfahrung bisher kann ich nur raten dass du nie die Freundschaftspflege über die Entfernung vernachlässigen darfst. Alte Freunde sind kostbar und unersetzlich. Ansonsten wünsche ich - nur Mut und einen langen Atem.