Könnt Ihr gut "Nein" sagen?

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  • Eigentlich könnte meiner Meinung nach dieses Thema auch in "Dick und Gesundheit", da ich glaube, dass wenn man es nicht schafft nein zu sagen, wenn man etwas nicht möchte, dies großen psychischen Druck aufbaut und dies somit krank machen kann. [B]Ob dieses Thema hier oder dort besser aufgehoben ist, möchte ich die Mods bitten zu entscheiden.[/B] Aber nun zum Thema: Schafft Ihr es gut, nein zu sagen, wenn Ihr etwas nicht wollt? Wenn ja, wie habt Ihr das gelernt und war es schwer und ein langer Weg? Wenn Ihr es nicht schafft, glaubt Ihr, dass es für Euch einen Weg gibt, das zu lernen? Und geht es Euch da wie mir, dass dies sehr von der jeweiligen Person abhängt, bezw. wie nahe sie einem steht und wie viel Gefühle dabei eine Rolle spielen?
  • NEIN! Definitiv- ich kann NICHT nein sagen! :mad: Obwohl ich mich schon unzählige Male darüber geärgert habe, kann ich es nicht ändern. Und mit inzwischen 47 glaube ich auch nicht daran, daß ich es noch lerne. :( Wobei es bei mir schon einen Unterschied macht, wie nah ich den Leuten stehe. Aber bei Freunden oder in der Familie- keine Chance. Deshalb bin ich immer die, die Kuchen bäckt, Taxidienste absolviert, Blusen bügelt, Jeans kürzt, Blumen gießt... :mad: Bei Menschen, die mir auch viel Gutes tun, z.B. meinen Eltern, mache ich es gerne. Aber andere, die immer nur fordern und nie etwas zurückgeben-grrrr! :mad: Warum das so ist? Hmm, ich glaube es ist schon Angst vor Ablehnung oder so, oder man will gebraucht werden? Jedenfalls ärgere ich mich tierisch über Zeitgenossen, die sich auf Kosten von solch gutmütigen Trotteln wie mich durch's Leben schnorren! Bloß- mir hilft das nicht! Obwohl ich es weiß, finde ich keinen Weg, das zu ändern. :( Ich denke es ist einfach Charaktersache. :rolleyes:
  • Nein, ich lerne es . Aber momentan ist mein Job reines Ausnutzen und ich mache es weil ich das Geld gebrauche auch wenn ich da eigenlich nein sagen müsste. Ich bewerbe mich woanders und hoffe dort auf etwas besseres. Im privaten Bereich sage ich immer häufiger nein, drehe mich um und gehe oder lass mich auf keine Diskussion ein. Wenn es mir wichtig ist helfe ich gerne und berate auch. Mein Mann kam gestern noch mit einem Danke schön einer Frau an die Dank mir 65;-- € von ihrem Exarbeitgeber bekommen hat.
  • .....ich kann Nein sagen, und das mittlerweile richtig gut. Ich war früher Experte im Ja sagen, bis ich Ende 2001 für mehrere Wochen (wegen diversen Beschwerden) in eine psychosomatische Klinik gegangen bin. Dort habe ich mit Hilfe der Therapeuten den Grundstein gelegt und danach immer weiter geübt. Manche halten mich mittlerweile für ein A......loch, weil ich ja früher viel lieber, sympathischer, ausnutzbarer war. Aber ich kann sagen, das es für mich der richtige Weg war, Nein sagen zu lernen, und das konsequent. Und das sowohl im privaten als auch im öffentlichen, arbeitstechnischen Raum. Ich lebe (seelisch) gesünder, habe mehr Freiraum für mich, den ich auch geniessen kann. Das heisst aber nicht, das ich permanent Nein sage. Ich bin weiterhin ein hilfsbereiter Mensch, helfe gerne, und kann auch anderen was gönnen, nur halt in einem Rahmen der mich nicht ausnutzt. Liebe Grüße Ines
  • Ich konnte schon immer gut nein sagen. Ich bin aber deswegen unter Kollegen nicht die erste, die man um ein Gefallen bittet, und ich habe nicht den Ruf, eine Seele von Mensch zu sein, obwohl ich immer darauf bedacht bin, andere Menschen gut zu behandeln. Ich finde, man soll sich gut überlegen, bevor man "nein sagen" lernt, ob man das wirklich will. Man muss in diesem Leben für alles bezahlen.
  • Ja.... ich sage nein zu oft und stosse damit manchen vor den Kopf. Bei mir ist das Temperamentsache, das heisst, ich war schon immer so, nämlich sehr direkt. Ich habe Problemen mit Menschen die nicht gut Nein sagen können, weil man nicht weiss, ob das Ja ehrlich gemeint ist oder nicht. Ich kenne eignige dieser Gattung die recht nachtragend sind, man selbst den Groll aber nicht mitbekommt (und damit nicht aus seinen Fehlern lernen kann). Meiner Erfahrung nach sind manche "angelernte" Nein-Sager etwas unberechenbar, weil sie stets im Widerstreit mit der Ja- und der Nein-sagenden Seite in sich sind.
  • [quote='TamiJinx','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=128028#post128028'].....ich kann Nein sagen, und das mittlerweile richtig gut. Ich war früher Experte im Ja sagen, bis ich Ende 2001 für mehrere Wochen (wegen diversen Beschwerden) in eine psychosomatische Klinik gegangen bin. Dort habe ich mit Hilfe der Therapeuten den Grundstein gelegt und danach immer weiter geübt. Manche halten mich mittlerweile für ein A......loch, weil ich ja früher viel lieber, sympathischer, ausnutzbarer war. Aber ich kann sagen, das es für mich der richtige Weg war, Nein sagen zu lernen, und das konsequent. Und das sowohl im privaten als auch im öffentlichen, arbeitstechnischen Raum. Ich lebe (seelisch) gesünder, habe mehr Freiraum für mich, den ich auch geniessen kann. Das heisst aber nicht, das ich permanent Nein sage. Ich bin weiterhin ein hilfsbereiter Mensch, helfe gerne, und kann auch anderen was gönnen, nur halt in einem Rahmen der mich nicht ausnutzt. Liebe Grüße Ines[/QUOTE] bei mir ist es wie bei Ines, nur anstatt "2001" 2013" einsetzen :-D
  • Wahrscheinlich ist DAS der Grund, warum ich nicht lerne, nein zu sagen- ich fühle mich wohler, wenn mich meine Umwelt als Seele von Mensch wahrnimmt als als A........ Ich bin nicht überzeugt, daß es mir besser ginge, wenn das so wäre.
  • hhmmm, manche empfinden mich auch als arrogant, dabei behaupte ich mal, einfach ein Mensch zu sein, der beim kennen lernen reserviert rüberkommt. Ich bin keine, die zu Beginn viel von sich preis gibt. Und wenn mich jemand als A.....loch empfindet, weil er mich nicht mehr ausnutzen kann, so wie er es gerne hätte. Das ist sein Problem, nicht meines. Mich müssen auch nicht alle Menschen mögen, ich mag ja auch nicht alle. Ich bin mit Nein sagen viel zufriedener als zu Zeiten, wo ich nicht nein sagen konnte. Das gilt jetzt aber nur für mich, und nicht für die Allgemeinheit.
  • [quote='Knallfrosch','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=128035#post128035'] Meiner Erfahrung nach sind manche "angelernte" Nein-Sager etwas unberechenbar, weil sie stets im Widerstreit mit der Ja- und der Nein-sagenden Seite in sich sind.[/QUOTE] Hmmm.... das kann man aber auch umgekehrt sehen: Die die Ja sagen, obwohl sie Nein sagen möchten, sind vielleicht auch nicht unbedingt die Helfer bei denen die Hilfe von Herzen kommt. Und das ist dann ebenso unberechenbar. Von mir selber kann ich sagen, dass ich erst als reifere Frau lernte Nein zu sagen, wenn ich etwas im Grunde nicht tun will. Das kann im Bereich Hilfen sein, wenn ich weiß, dass dies in Richtung Ausnutzen geht, das kann aber auch in völlig anderen Bereichen sein. Beispiel: Ich war durch bestimmte Umstände in einen Frauenkreis hinein gerutscht, bei dem es üblich war, sich in größeren Abständen reihum zum Frühstück zu treffen. Obwohl ich von vornherein dazu keine Lust hatte, machte ich mit, um nicht negativ anzukommen. Das habe ich 2-3 Jahre "durchgehalten". Immer kam mir dies als absolut verschwendete Zeit vor, denn ich konnte mit diesem Kreis absolut gar nichts anfangen. Immer wieder spielte ich mit dem Gedanken mich auszuklinken, aber der Gedanke, man würde das nicht verstehen, mich vielleicht schief ansehen würde (u.s.w.) hat mich abgehalten. Bis ich dann eines Tages zu der Erkenntnis kam, dass mir meine Lebenszeit sehr sehr kostbar ist. Dazu gehörte dann auch, dass ich meine Zeit, so weit es in meiner Macht liegt, nur noch mit Menschen verbringen wollte, die ich mag / mit denen ich gern zusammen bin. In Erwartung völligen Unverständnisses, in Erwartung einer ablehnenden Haltung und in der Erwartung, dass man mir sicherlich fürchterlich böse sein würde, nahm ich mir dann endlich ein Herz. Okay, man schaute zunächst unverständlich, man bohrte in mich, warum, wieso, weshalb, man war auch ein wenig säuerlich, aber letztlich war alles halb so schlimm. Damit begann so langsam der Mut Nein zu sagen, wenn ich etwas nicht wollte. In jedem Bereich. Und da ist dann - um auf die obigen Worte von Knallfrosch einzugehen, nichts "unberechenbares" dran, denn das kommt ehrlich und von Herzen. Etwas anderes ist es besonders bei den Menschen die ich liebe und die mich lieben. Da besteht alles aus Gegenseitigkeit. Da will und kann ich nicht Nein sagen, auch wenn es vielleicht gerade mal nicht in meinen Zeitplan passt, dieses oder jenes zu tun. Trotzdem tu ich es dann gern und von Herzen. Aber zu Dingen Ja sagen, nur um nicht dumm anzukommen, das tu ich nicht mehr. Und die, die mich kennen, mögen mich deshalb nicht einen Fatz weniger, weil sie wissen dass ich trotzdem immer helfe wenn Not am Mann ist. Aber nicht gezwungen, sondern gern.
  • Ich hatte auch (oder hab es noch teilweise) dieses "Helfer-Syndrom"....immer überall zu helfen, sich ausnutzen zu lassen von Engergievampieren.. Es kam sogar soweit, dass ICH zusammenbrach, während eine vermeintliche "Hilfesuchende" sich auf meine Kosten ausruhte ... (ich lieh ihr mein Auto zb, fuhr sie zu Sozialämter usw--und heute schaut sie mich nicht mal mehr mit dem A** an---als Arbeitskollegin). Zu dieser Zeit hatte ich ne Mutter-Kind-Reha, und dort wurde das in einer Therapie angesprochen...und die Therapeutin hat gemeint, ich hätte ne ausgeprägte Harmoniesucht...will es jedem recht machen (meine Mutter hatte mich nur "lieb" wenn ich brav und gehorsam alles tat, was sie wollte)..Ich schob Sanitätsdienste, um im Verein was zu "gelten"...dass man mich wahrnahm.. Im Geschäft machte ich kaum pausen...ging nur einmal in acht Stunden auf Toilette... (und so nutzte man mich aus...indem man mich als "Vertretung" aussuchte--weil, ich war ja IMMER da--während die anderen pausenlos Rauchen gingen--ich schaute ja nach den Maschinen..) Bis mir irgendwann der Kragen platze, und ich von jetzt auf nachher "nein--ich mach das nicht mehr" sagte...die Kolleginen waren entgeistert, hielten mich für ne blöde Kuh...(ja, aber eine, die sich nicht mehr ausnutzen lies).. Genauso privatbereich...immer für die anderen da (mitten in der Nacht die Leute wegen Blasenentzündungen ins Krankenhaus gefahren zb--obwohl ich frühschicht hatte).. Nun sag ich, wenn es nicht geht "Sorry, such dir jemand anderen, ich kann nicht.." und wenn ich "keine Zeit" angebe... Mach nur noch das, worauf ICH Lust habe--helfe aber immer noch gerne anderen--soweit ich nicht dabei verheizt werde. (Und wer hilft dann MIR???--Keiner von denen) Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich kann auf zwei,drei Leute zählen, das reicht mir, und meine Familie. Pesi
  • [quote='Pesi','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=128065#post128065'] Bis mir irgendwann der Kragen platze, und ich von jetzt auf nachher "nein--ich mach das nicht mehr" sagte...die Kolleginen waren entgeistert, hielten mich für ne blöde Kuh...(ja, aber eine, die sich nicht mehr ausnutzen lies).. Pesi[/QUOTE] Genau das ist typisch für Menschen, die nicht "Nein " sagen können. Sie grenzen sich nicht früh genug ab und irgendwann platzt ihnen der Kragen, und sie explodieren. Meist ist dann der Anlass gar nicht angemessen, sondern nur der tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, und alle sind entgeistert. Erst dann wird man für einen A.... gehalten, nach dem motto: "Was ist denn jetzt mit der los, der hysterischen Zicke?!!" Wenn jemand freundlich, aber bestimmt seine Grenzen darlegt, kann er nur gewinnen - nämlich den Respekt der Anderen. Everybody's Darling is everybody's Depp. liebe grüße Lisa
  • Durch einen Schicksalsschlag habe ich gelernt Nein zu sagen. Ich habe, vor sechs Jahren, durch mein ständiges Ja-Sagen mein Geschäft verloren … alles was ich (und mein Mann) über dreißig Jahre angespart hatten (Haus, Erbe und Vorsorge) war auf einen Schlag weg, durch meine Dummheit nicht frühzeitig Nein zu sagen. Den Menschen die ich zu dieser Zeit unhöflich, oder unverschämt empfand sagte ich selten etwas und wenn ich einmal etwas an Widerworte gab, waren diese auch noch weichgespült. Obwohl es von Nöten gewesen wäre, dass ich meinen Mund aufmache, klare Worte spreche und für das kämpfe was ich aufgebaut hatte und an was ich glaubte. Ich kann heute nicht mehr sagen ob ich aus Feigheit, Bequemlichkeit oder Angst so gehandelt habe, aber in den letzten Jahre habe ich gelernt Nein zu sagen und ich muss zugeben es kann sogar Spaß machen Nein zu sagen :) Anfangs musste ich eine Karteikarte bei mir haben auf der etwas geschrieben war, dass ich mir selbst schwor und wenn ich das durchgelesen hatte, viel mir das Nein sagen viel leichter. Heute bin ich der Überzeugung, dass es besser ist frühzeitig zu lernen „Nein zu sagen“… zumal fast jeder Ja-Sager weiß, dass das Ja sagen nicht gut für einen selbst ist ;)
  • Ich kann mittlerweile auch sehr gut NEIN sagen, aber das musste ich auch erst durch einen brutalen Burnout lernen. Das war aber eher auf den Job bezogen, wo ich alles auf mich genommen habe, weil es ja sonst keiner macht, und ich immer besser sein musste als die anderen... Warum sagt man ja, wenn man nein meint? Das Bedürfnis nach Anerkennung, Harmoniesucht, Angst vor Ablehnung, von allen geliebt werden wollen, Erziehung? Wenn man immer alles mit sich machen lässt, wird man nicht geliebt, sondern [B]verachtet[/B]. Das habe ich so richtig mitgekriegt, als Bekannte sich über eine "liebe" Freundin in deren Abwesenheit unterhalten haben. "Die ist so blöd, die macht das schon. Da brauchst du dich um gar nichts zu kümmern." Ich ziehe es da vor, [B]von den mir wichtigen Menschen[/B] gemocht zu werden, und von den anderen [B]respektiert[/B]. Jemanden ständig um Gefallen zu bitten, ohne Rücksichtnahme auf dessen eigene Zeitbedürfnisse, hat nichts mit "mögen" zu tun, sondern ist einfach nur Respektlosigkeit. Bei solchen Menschen will ich mich auch nicht anbiedern, um - mit den Lippen - als tolle hilfsbereite Person gelobt zu werden, und im Stillen als dumme Kuh zu gelten. Etwas anderes ist, wenn jemand [B]echt in Not[/B] ist, wirklich Hilfe braucht, und ich diejenige bin, die diese Hilfe geben kann. Dann lasse ich alles stehen und liegen. Oder wenn es keine Einschränkung oder nur minimalen Aufwand für mich bedeutet (z.B. ein Päckchen für die Nachbarin annehmen, auf der Straße das Laub von nebenan gleich mit fegen). Das mache ich auch, aber nur, wenn langfristig gesehen ein Gleichgewicht von Geben und Nehmen besteht. Wenn es nur um die eigene Bequemlichkeit geht, oder wenn ich wirklich überfordert bin, kann ich (mittlerweile) sehr gut nein sagen. Personen, die mich wertschätzen, haben dafür auch Verständnis, und das gilt schließlich auch umgekehrt. Nein sagen muss ja nicht eine schroffe Abfuhr bedeuten. Der Ton macht die Musik. Man kann (zur Not mehrmals) auf einen späteren Termin verschieben. Energievampire wollen meistens sofort bedient werden und geben in den meisten Fällen auf und suchen sich ein anderes Opfer. Wenn man "es einfach nicht geschafft" hat, hat das auch eine gewisse Überzeugungskraft. Man kann sich abgucken, wie die Schnorrer es immer wieder schaffen, anderen [B]nicht[/B] zu helfen. Was bei denen funktioniert, kann ja so verkehrt nicht sein... Man kann Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. "Ich zeig dir jetzt mal, wie du die Waschmaschine einstellen kannst, das nächste Mal kannst du deine Wäsche selber waschen." Man kann auf Profis verweisen. "Das passt mir jetzt gar nicht. Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, eine Putzhilfe anzuheuern?" Oder: Da gibt es diese Tiersitter-Vereine. Hast du da schon mal nachgefragt? Ich kann dir eine Adresse besorgen." Wenn man[B] ja[/B] sagt, sollte man auf jeden Fall einen Gegen-Gefallen ins Spiel bringen. Man ist dann auf einmal nicht mehr der tumbe Knecht, sondern ein Verhandlungspartner auf Augenhöhe. "Ich mach für dich die Kopien mit. Kannst du mir die Unterlagen zu xxx schicken?" "Ich fege für Sie das Laub gleich mit. Würden Sie denn dann im Winter, wenn ich auf der Arbeit bin, für mich den Schnee wegmachen?" "Gut, ich fahr dich zu yyy, aber das kostet mich eine Stunde Zeit. Eigentlich wollte ich ... Das könntest du dann übernehmen." Die Gegenleistung würde ich dann auch [B]hartnäckig einforden[/B]. "Und, wo sind die Unterlagen?" "Hast du ... gemacht?" Wenn dann gar nichts zurück kommt, würde ich auch ganz klar sagen: "Dir helfe ich so schnell nicht mehr." (Außer natürlich im Ernstfall, aber das sage ich dann nicht.) Was nichts kostet, ist nichts wert.
  • Im Grunde, und vom Verstand her, stimme ich dir zu. Aber: [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=128081#post128081'] Was nichts kostet, ist nichts wert.[/QUOTE] findest du das nicht ein bißchen traurig?
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=128081#post128081'] [...] [B]Energievampire[/B] wollen meistens sofort bedient werden [...] [/QUOTE] Was für ein treffendes Wort :hahaha:
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=128086#post128086'] Das ist nicht meine Einstellung, sondern die der Gesellschaft.[/QUOTE] So hatte ich's auch aufgefasst. :( Deshalb finde ich es ja so traurig!
  • Das schlimme ist, die wittern genau, WO sie was "holen" können...und kommen somit auch (unter anderem Beruflich) weiter.... Ich meine, ich helfe gerne-und ich verrechne nicht "hilfe" mit "Gegenhilfe".. Gerade heute im Geschäft wurde ich POSITIV überrascht, von ner Kollegin, der hätte ich das nicht zugetraut..(sie "half" mir, indem sie mir in meiner Abwesenheit "beigestanden" hat...So von wegen "Moment, die Frau hat genug zu tun--verheizt sie nicht so..Wenn, dann mach ich diese Aufgabe.."(es ging um ne Ausleihung in ne andere Abteilung--und sie wollten mich, weil ich eben "bei der Sache" bleibe...aber ich hab beruflich bis über alle Ohren und drüber hinaus genug zu tun- sie hielt mir quasie den Rücken frei für meine überfälligen Arbeiten, die ich zu tun habe). Und hier im Haus: Als wir einzogen, halfen wir dem Hausmeister (der wohnt über uns), als sie wegen einem Trauerfall über 300 km weit zu ihren Eltern fahren mussten (wir haben den Müll raus, gefegt usw.) Als "Gegen-Dankeschön" haben sie ,als wir in Urlaub waren, nach unseren Meerschweinchen gesehen (jeden Tag frisches Wasser). Auch heute noch helfen wir uns gegenseitig...da wird eben nicht mit "Ich hab dir aber X mal mehr geholfen"...gerechnet. Bei unseren dirketen Nachbarn haben wir nach der Katze gesehen-4 wochen lang--dafür nehmen sie unsere Post entgegen, sollte mal was kommen. Aber ich bin im moment dabei, auch wieder einige Energievampire los zu werden...fürs helfen und zum auskotzen bin ich gut genug.. will ich was, haben die keine zeit--oder haben anderes zu tun. (Und dann im gleichem Atemzug einen anderen zu fragen, ob sie auch mit ins Schwimmbad wollen...(so von wegen "Du, ich kann dort nicht, hab nen wichtigen Termin--ach, Lulu, da können wir doch schwimmen gehen, oder nicht?)--die "Dame" hat sich da selber verraten...und SOWAS vergesse ich nicht...so gutmütig und manchmal trottelhaft ich auch bin... Ich hab mal zu ner Bekannten gesagt, es dauert lange, bis es sich jemand bei mir "verschissen" hat...aber WENN, dann aber gewaltig. Dann kann er noch so jammern...es geht mir am Allerwertesten vorbei. Das sind vielleicht im ganzen 4,5 Leute...(darunter meine ehemals beste Freundin von über 30 Jahre.., mein Ex-Chef-dem hab ich meinen Burn-Out und Depressionen zu verdanken, dieser "Arbeitskollegin", der ich mein Auto geliehen hab und die mich nicht mehr ansieht..) Im nachhinein frag ich mich immer wieder, wie ich so blöd sein konnte.. wahrscheinlich sehe ich immer nur das gute im Menschen (weil mir selber nie der Gedanke kommen würde "Die nehm ich jetzt aus" )... Obwohl---die letzen "Losen" Bekanntschaften....da denke ich mir auch , ich investiere da keine Energie mehr rein....ich hab sie über Facebook angeschrieben,hab ihnen Einladungen usw geschickt, hab einiges geklärt und ihnen geschrieben...was kam ?? "Gelesen um..." --mehr nicht.. kein "Du sorry, es war.." oder ein "Danke" (der musste KEINE 80 Euro zahlen für ein Ticket,wo er krank wurde und nicht mitkonnte..ICH hab dafür gekämpft...) Und meine Reaktion heute ? "Arsch geleckt...du kannst mich mal..."und tschüss...ende Gelände. Ich verlange nicht, dass man mir auf "Knien" dankt. Aber ein "Danke, war schön von dir, dich drum zu kümmern" oder ein "sorry, bin krank, kann nicht kommen"....nichts---absolut gar nichts. sollten wir uns (früher oder später) sehen, werd ich es ihnen auch sagen, dass das eigentlich auch schon ein sehr unhöfliches Verhalten ist, was sie da an den Tag legen... Aber was reg ich mich auf....solche Menschen wird es immer wieder geben--und ich hab ne Antenne für solche Leute... Pesi
  • Bei mir kommt es drauf an. Prinzipiell kann ich aber schon gut Nein sagen, ich bin auch ein Mensch der extrem stur sein kann und so auch da. Wenn ich etwas nicht will, dann mache ich es nicht Punkt. Aber es gibt Situationen wo ich schlecht Nein sagen kann, z.b. wenn es für einen guten Zweck ist, wie vor ein paar Wochen, war ich eigentlich krank und da hat eine Freundin mich gefragt ob ich bei einem Flomarkt zugunsten einer Tierrettung helfen würde. Eigentlich ging es mir voll mies, aber weils für einen guten Zweck war, machte ichs trotzdem, dafür hatte ich dann am nächsten Tag keine Stimme mehr :rolleyes: Aber ansonsten kann ich meist gut Nein sagen ;) Ich habe viel mehr Probleme damit Schwäche zu zeigen oder um Hilfe zu bitten, aber das ist ein anderes Thema..
  • Früher konnte ich nicht so gut nein sagen. Immer war eine Stimme im Hinterkopf "Du kannst doch nicht so egoistisch sein. Was sollen die jetzt von dir denken. Ach sei doch nicht so..." Dass die [B]anderen[/B] egoistisch waren, hab ich oft nicht bemerkt. "Egoistisch" ist sowieso [B]das[/B] Zauberwort, mit dem Frauen von Kind an gefügig gemacht werden. Jedes Zipfelchen Selbsterhaltung wird mit dem Etikett "egoistisch" versehen, ist also "böse". Du willst doch kein böses Mädchen sein, oder? Wenn Jungs sich durchsetzen, sind sie echte Kerle. Ein Mädchen ist "egoistisch". Die Zeiten sind endgültig vorbei. Wie gesagt, bei [B]echten Notfällen[/B] helfe ich gerne, und bei Personen, von denen ich weiß, dass ich bei Problemen im Gegenzug Hilfe von denen kriege. Aber mittlerweile haben die Übrigen gelernt, dass sie mich nicht mehr zu fragen brauchen, ob ich "mal eben" xyz könnte. "Mal eben" kostet mich [B]meine[/B] Kraft und [B]meine[/B] Zeit. Wenn das nur so "mal eben" ist, warum machen sie es dann nicht selbst? Bin [B]ich[/B] zuständig, wenn andere zu blöd sind, ihren Tagesablauf auch nur halbwegs zu planen? Bin [B]ich[/B] schuld, wenn andere Zusagen machen, von denen sie schon vorher wissen, dass sie sie nicht einhalten können? Bin [B]ich[/B] zulange im Bett liegen geblieben? Soll [B]ich[/B] jedesmal die Fehler anderer ausbügeln? [B]Einmal[/B] springe ich ein. Wer dann noch nicht lernfähig ist, kann mir mal den Buckel runterrutschen. "Wie kannst du nur so hartherzig sein! So EGOISTISCH!" Dann frag ich: "Und wo warst [B]du[/B], als es mir dreckig ging? Ach, du hattest keine Zeit? Ich hab jetzt auch keine." Das kommt jetzt vielleicht rachsüchtig rüber, ist es aber nicht. Ich hab nur meine Lektion gelernt. Und es hat auch nichts mit "Gegenrechnen" zu tun. Ich habe einfach keine Lust mehr, immer nur Hilfe zu geben, und nie etwas zu kriegen, selbst wenn ich Hilfe dringend brauche. Eine Frau, die sich weigert, sich selbst aufzuopfern, wird als Unmensch gesehen. Lieber ein gesunder Unmensch, als ein kranker Märtyrer.
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=128252#post128252']"Egoistisch" ist sowieso [B]das[/B] Zauberwort, mit dem Frauen von Kind an gefügig gemacht werden. Jedes Zipfelchen Selbsterhaltung wird mit dem Etikett "egoistisch" versehen, ist also "böse". Du willst doch kein böses Mädchen sein, oder? Wenn Jungs sich durchsetzen, sind sie echte Kerle. Ein Mädchen ist "egoistisch". [/QUOTE] Hi, Sophie, ich höre echt meine Mutter. :eek: versuche es allerdings, bei meinem kind anders zu machen. ( Dafür mache ich bestimmt andere Erziehungsfehler - keine Mutter kann vollkommen sein) liebe grüße Lisa
  • Ohne Quatsch, ich denke, dass meine psychische Krankheit auf Nicht - nein- sagen können, zurückzuführen ist. Wisst ihr, was meine ersten Gedanken waren, als ich in die Psychiatrie kam? "JETZT habe ich endlich Ruhe! JETZT müssen mich alle mal in Ruhe lassen - ich bin schließlich krank!!!" Gefährliche sache, wenn man so wenig Nein- sagen kann, dass einem nur noch die Flucht in Krankheit bleibt. :( deshalb finde ich es so wichtig DAS zu lernen.... bevor alle Sicherungen durchknallen.... liebe Grüße lisa
  • @Lisa: Jap ist meiner Mama auch so gegangen. Die konnte bis 40 sehr schlecht nein sagen und wollte es allen recht machen und ist daran fast kaputtgegangen. Mittlerweile kann sie es schon sehr gut. @Sophie: Ja das ist leider noch häufig so. Bei mir wurde da gsd kein Unterschied gemacht, im Gegenteil, mein Grossvater hat immer gesagt, wenn jemand in der Schule gemein ist, soll ich dem einen Tritt in den A... geben :-D Ich durfte auch mit Zinnsoldaten spielen usw. Aber bei uns in der Klasse hatte es viele Mädchen die z.b. eben auch solche Dinge zu hören bekommen haben. Eigentlich traurig in der heutigen Zeit..