Ich kann es nicht begreifen,warum lassen sich Menschen so Verstümmeln?

Seit dem 12.12.2020 ist das Forum dauerhaft geschlossen.
Zum Lesen der Beiträge wird es jedoch weiterhin bereitgehalten.
Details zu dieser Mitteilung findet Ihr hier.
Technische Probleme
Leider ergaben sich vor einiger Zeit technische Probleme, die eine Abschaltung der Website und ein Update der Foren-Software erforderlich machten. Ich werde mich bemühen, das Forum in nächster Zeit wieder der gewohnten Optik anzupassen.
Die Beiträge in diesem Forum wurden von engagierten Laien geschrieben. Soweit in den Beiträgen gesundheitliche Fragen erörtert werden, ersetzen die Beiträge und Schilderungen persönlicher und subjektiver Erfahrungen der Autoren keineswegs eine eingehende ärztliche Untersuchung und die fachliche Beratung durch einen Arzt, Therapeuten oder Apotheker! Bitte wendet Euch bei gesundheitlichen Beschwerden in jedem Fall an den Arzt Eures Vertrauens.
  • Eigentlich bin ich auf der Suche nach etwas Motivation um mich selbst was meine Kilos angeht in die Spur zu bringen aber leider sind entsprechende Foren verseucht mit der ach so segensreichen AC Vor zwei Jahren hatte ich einen Unfall ich war 6 Monate mit einer Unterschenkelfraktur krankgeschrieben davon 5 Wochen Krankenhaus. Verbunden mit den teils blöden Sprüchen und der aussage vom Oberarzt das er mir keinen Rollstuhl verschreiben möchte das ist zu viel Aufwand für die kurze Zeit da es ja eine Sonderanfertigung wäre. Mit einem BMI von über 50 bekommt man halt so einiges zu hören und da es mit so einem Gewicht nicht so einfach ist mit Krücken zu laufen faste ich in dieser zeit den Entschluss so kann es nicht weitergehen. Im darauf folgenden Jahr waren dann 25 kg weg, hauptsächlich durch viel Sport und ich habe keinerlei Süßigkeiten gegessen. Mein derzeitiges Problem ist bis auf 5 kg ist alles wieder da,ich passe zwar noch in die Klamotten die vor zwei Jahren nicht mehr gingen aber es wird eng. Der Grund ist meiner Meinung nach das ich letzten Herbst in eine leichte Depression verfallen bin,nun ist das wieder gut aber ich schaffe den Neueinstieg nicht um weiter gegen zusteuern. So habe ich mich durch die Foren gelesen. Es ist ja wirklich alles dabei Todesfälle,heftige Komplikationen,Probleme bei der Nahrungsaufnahme trinken usw. und immer verbunden mit dem Spruch mein neues Leben beginnt. Welches neue Leben? Das mit einem verstümmelten Verdauungstrakt und nicht absehbaren Lanzeitvolgen? Auch verwundern mich in diesem Zusammenhang die teils niedrigen Ausgangsgewichte. Was für mich weitaus erschreckender ist zu lesen das die Leute zwar das MMK machen sich aber Gedanken machen wie man doch an die OP kommt obwohl kein Sport gemacht wurde usw. teilweise wird sich darüber geärgert das doch etwas abgenommen wurde und eine OP vielleicht nicht in Frage kommt. Ich habe das erste mal was davon gehört als ich eine Zyste am Meniskus hatte.mein Hausarzt hat mich da richtig runter gemacht,in 5 Jahren sitzen Sie als Diabetiker vor mir und ich müsse abnehmen verbunden mit der Frage was ich denn von den Operationen halte.Ich habe ihm gesagt das so was für mich nicht in frage kommt. Seitdem kam von seiner Seite aus nichts mehr in der Richtung,aber jedes mal wenn ein neuer Angestellter Arzt in die Praxis kam ging das wieder los. In höchsten tönen wurde mir erklärt wie gut es den den Menschen danach geht.das letzte mal übrigens von dem Arzt der mir bei Grippe den Krankenschein verweigert hatte.ich habe nur gesagt das er damit aufhören kann und ich über so was ausreichend informiert bin. Meiner Ansicht nach ist das alles ein Riesengeschäft und alle verdienen daran. Aber was treibt Menschen dazu sich so etwas anzutun,ist es der gesellschaftliche Druck ? Ich meine man kann auch als dicker Mensch ein aktives leben führen. Ich gehe schwimmen zur Sauna Fahrrad fahren mit dem Hund laufen aber abnehmen klappt trotzdem nicht.:(
  • Hallo Alorac, du stellst ja eine ganze Menge Fragen. Da ich mich auch mal mit dem Thema beschäftigt habe, möchte ich dir meine Erfahrungen schreiben. Bei mir ging es damals um ein Magenband und ich wog locker 40 Kilo weniger als jetzt, hatte aber trotzdem einen deutlich zu hohen BMI. Damals war ich mit einem Mann zusammen, der schlanke Frauen schöner fand als dicke Frauen. Keine Ahnung, warum er dann mit mir zusammen war, wahrscheinlich weil sich keine andere Dumme gefunden hat. Dann bekam ich noch regelmässig am Arbeitsplatz Feuer, ich hätte wohl "schon wieder zugenommen". Mir wurde von allen Seiten incl. Medien eingeredet, dass Dicksein minderwertig und Schlanksein das allseeligmachende Ziel sei. In dieser Situation kam ich mit einem Arzt zusammen, der solche OP´s gut fand. In dem Gespräch ging es hauptsächlich darum, wie man die Krankenkasse bewegen könne, die OP zu genehmigen und was ich wo zu sagen hätte. An dem Abend telefoniert ich mit einer Freundin, die selbst sehr dick ist und die ich nie anders kannte. Das hat mich aber auch nie gestört - warum auch! Komisch - bei anderen war ich großzügiger als bei mir:) Wir haben an dem Abend lange miteinander gesprochen und eine Frage von ihr vergesse ich nie. Sie wollte wissen, wie es denn sein könne, dass ich Sex mit meinem Partner habe, obwohl ich doch soooo abstoßend sei. Ich daraufhin ganz spontan "dann muss er pervers sein". Heute erschreckt mich diese Antwort weil sie mir zeigt, wie sehr ich meinen Körper abgelehnt habe. Sie sagte mir damals noch "wie soll dich jemand anderes lieben, wenn du dich nicht mal selbst lieben kannst!" Ich habe damals sehr viel über das Gespräch nachgedacht und mich gegen die OP entschieden. Dafür bin ich ihr bis heute sehr dankbar, obwohl das Magenband ja Pillepalle ist gegen das, was jetzt alles veranstaltet wird. Um auf deine Frage zurück zu kommen. Vielleicht haben die Menschen, die solche OP`s machen lassen keine solchen Freunde an der Seite wie ich damals. Der Druck von aussen, besonders wenn er noch aus dem nahen Umfeld kommt, ist einfach enorm. Heute kämpfe ich mit Diät 397 wieder mal gegen mein Gewicht, aber weil ich es aus gesundheitlichen Gründen und zur Verbesserung meiner Lebensqualität möchte. Mir geht es allerdings auch so, dass ich im Durchschnitt bei jedem 2. Arzt auf diese OP angesprochen werde. Ich bin bei diesem Thema langsam wirklich gereizt. Ich sage dann kurz und bündig, dass ich nicht bereit bin, meinem Körper zu den Lasten meines Gewichtes noch die Verstümmelung eines gesunden Organs zuzumuten. Dann ist meistens das Gespräch auch beendet.
  • Hallo Maxima,danke für deine Antwort bei mir ist das mit dem Abnehmen auch weitestgehend aus gesundheitlichen Gründen.Ich habe Körperlich schwere Arbeit und da machen wenn ich den ganzen Tag auf den Beinen bin die Gelenke nicht mit aber das bei Ärzten derart die Werbetrommel gerührt wird inklusive Tipps was und wo zu sagen ist empfinde ich als befremdlich ich meine viel spielt sich auf psychischer Ebene ab,da ändert eine OP rein gar nichts an den Problemen. Ich wurde vor ein paar Jahren mal beim Blutspenden auf mein Übergewicht angesprochen,der Arzt wollte wissen wie ich seitens meines Hausarztes diesbezüglich behandelt werde. Ich habe gesagt das mein Arzt diesbezüglich die AC befürwortet,er war darüber entrüstet und meinte „was besseres fällt dem nicht ein“ Im Familien und Freundeskreis sind die meisten gegen OPs und dem Rest habe ich erklärt warum das für mich nicht in Frage kommt. Meine Arbeitskohlegen sprechen mich auch auf OPs an wahrscheinlich weil das in den Medien auch ein Thema ist. Zum Teil wird man auch einfach nur verarscht oder mit blöden Sprüchen zugetextet.Bei einigen war ich total entsetzt als ich ihre Famielenmitglieder gesehen habe die auch dick waren und gerade die haben mich am meisten aufgezogen.:( Vor einiger zeit war ich bei eine Freundin zu Besuch. wir saßen zu dritt am Küchentisch und es ging wie so oft ums abnehmen und OPs. Als mich die andere anwesende Freundin plötzlich von der Seite anging,sie möchte eine OP und bekomme keine. Ich war einigermaßen Irritiert war ich doch mit Abstand die Dickste am Tisch,wenn auch nicht die unsportlichste in der Folge habe ich versucht sie zum Sport zu motivieren,es kamen ständig neue Ausreden. Sie hat inzwischen den Kontakt zu mir abgebrochen,eigentlich war nicht ihr Gewicht das Problem sondern ihr fehlendes Selbstbewusstsein. Soweit werde ich es für mich nicht kommen lassen das ich nicht mehr aus dem Haus gehe weil andere mich blöde Anglotzen oder der Meinung sind sich über mich lustig machen zu müssen
  • Ich gehe nicht nur aus dem Haus sondern auch ins Bad. Ich bin einfach nicht bereit, mir Dinge zu versagen, nur um taktlosen Menschen kein Thema zu liefern. Klar wird mein Übergewicht immer mal wieder ein Thema sein - aus den unterschiedlichsten Gründen. Je nach dem, werde ich darauf reagieren. Ich habe die Tage von meiner ehemaligen Chefin eine Beurteilung erbeten. Bei mir steht zwar kein Arbeitswechsel an, aber ich wollte meine Unterlagen einfach komplett haben. Bei der Gelegenheit bekam sie auch ein Bild meines Sohnes, der knapp 1 1/2 Jahre alt ist. Sie fand ihn ganz süss und "er ist ja auch noch schön schlank". Ich komme heute nicht aus dem Kopfschütteln raus. Was dachte sie denn?!!!!! Dass ich den ganzen Tag an dem Kind hänge und ihn vollstopfe mit Süßigkeiten?! Wahrscheinlich glaubt sie das bis heute auch von mir, dass meine Hauptbeschäftigung essen ist. Ich habe extremes Übergewicht und das macht mich alles andere als glücklich, aber vieles davon habe ich mir durch irgendwelche Crash Diäten geholt. Obwohl ich so viel wiege, habe ich mich komplett schon mehr als 1 x abgenommen. Es wäre so schön, wenn uns Dicken wirkungsvoll geholfen werden könnte, unser Gewicht zu reduzieren und ZU HALTEN ohne, dass wir unseren Körper verstümmeln müssen oder Chemie zu uns nehmen, wo wir noch gar nicht wissen, was sie alles anrichtet. Wir werden wohl weiterhin alle unseren eigenen Weg suchen müssen und ich bin mir nicht mal sicher, ob ein wirkungsvolles Mittel überhaupt auf den Markt käme. An uns ist doch so gut zu verdienen. Und mit uns meine ich nicht nur uns wirklich hoch übergewichtigen Menschen sondern auch schon bei den "eingebildeten" Dicken.
  • Hallo Maxima, danke für dein Statement, auch ich habe mehr zugenommen als ich bei den Diäten abgenommen habe. 15 kilo runter 30 rauf, so nicht mehr mit mir. Das erste Selbstbewustsein habe ich bei den Anonymen Esssüchtigen geholt, die damals darauf geachtet haben Selbstbewustsein aufzubauen. In den letzten 20 Jahren habe ich mich den Diäten verweigert und habe in den letzten 8 Jahren so langsam etwas von meinen Gewicht verloren. Melisah
  • Das ist schön und ich wünsche dir, dass es so weiter geht. Bei mir liegt meiner Meinung nach keine klassische Essstörung vor sondern einfach Essen als "Ersatzdroge". Ich kenne solche Sachen nicht, dass ich mich über den Kühlschrank her mache, bis er leer ist oder bis ich erbrechen muss. Für mich ist gutes Essen Lebensqualität und nimmt leider zu sehr die Rolle einer Belohnung oder eines Trostes ein. Wenn man lecker gegessen hat, fühlt man sich ja wohl und ist glücklich. Dieses Gefühl habe ich anscheinend schon recht früh vermisst und Essen ist halt was, wo man auch als Kind heran kommt. Ich frage mich oft, ab welchen Punkt mein Leben als dicker Mensch begann. Meiner Meinung nach ging das in meiner Kindheit schon los und wurde nur immer wieder von kurzen Diäterfolgsphasen unterbrochen. Mittlerweile versuche ich ganz bewusst, mich anders zu belohnen und den Stellenwert von Essen zu korrigieren. Keine Ahnung, ob mir das gelingt, aber mein Sohn ist die beste und schönste Motivation, die es nur geben kann. Ich will mich ja nicht von einem 1 1/2 jährigen Zwerg abhängen lassen!:cool:
  • Ein Kind ist schon eine tolle Motivation, ich habe eine Esstörung und reagiere extrem auf ansagen, dass ich abnehmen soll. Seitdem ich weis, dass ich mit meinen Händen nicht simuliere, erholt sich auch langsam mein Selbstbewusstsein. Unsere Kinder durften immer so essen wie sie wollten, dabei waren Fast Food und Süssigkeiten auch ab einem gewissen Alter auch dabei.
  • Unser Sohn darf das essen, was er möchte. Wenn ich ehrlich bin, schaue ich aber schon ängstlich darauf, dass er nicht extrem zu nimmt. Macht er nicht und ich hoffe, dass ich mit der Zeit lerne, entspannter damit um zu gehen.
  • Ich hatte es da leichter, da unsere Große nach ihrem Vater kommt und ich damals immer nur gesagt bekommen habe, sie solle mehr essen. Bei den beiden Kleinen habe ich rigeros alle Mäuler gestopft, die mir sagten, dass die beiden weniger essen sollten. Die Große hat immer am meisten gefuttert in der Kinderzeit. Nun wird mein Jüngster dieses Jahr noch 24
  • Hi alorac :) Ich stelle mir auch immer wieder die Frage, was die Menschen dazu treibt, wo es doch so viele Komplikationen gibt und auch diverse Todesfälle zu beklagen sind. Ich war 2011 in REHA und habe dort eine Frau kennengelernt, von der ich annahm, dass sie anorektisch wäre (war eine Klinik, die auf Essstörungen spezialisiert war (angeblich ;) )). Als ich mich dann mal mit ihr unterhielt musste ich erfahren, dass sie zwei Mal dem Tod von der Schippe gesprungen ist und ihr Körper nun nix mehr ansesetzt. Sie sah wirklich schlimm aus, was nicht abfällig gemeint sein soll, sondern ihr körperlicher Zustand. Grund war eine Magen-OP. Sie meinte nur, dass Sie es bereut und lieber weiter mit 120kg glücklich gelebt hätte. Und als ich sie fragte warum sie sich für die OP entschieden hatte meinte sie auch nur, dass es ihr empfohlen wurde und sie für ihre Kinder wirder sportlicher sein wollte. Nun haben ihre Kids nicht mehr viel von Ihr :-/ Wenn mich Menschen fragen, warum ich die AC ablehne, erkläre ich Ihnen immer, dass es in meinen Augen eine gewollt herbeigeführte Essstörung ist. Nicht mehr und nicht weniger. Ich weiß wovon ich spreche, denn ich hatte selbst Bulimie und habe damit auch "prima" abgenommen (Achtung, ironie!). Und sogar da ist es mir mal passiert, dass ein Arzt zu mir sagte: "Sie haben ja gut abgenommen, wie haben sie das denn gemacht?" - "Ich habe gekotzt" - "Aber das Ergebnis ist doch positiv!"....ich muss wohl nicht sagen, dass mich dieser Arzt nie weider gesehen hat ;) Ich denke auch, dass sich damit prima Geld verdienen lässt. Ich bin auch in einem Pro-AC Forum angemeldet und wenn ich dort mitbekommme, dass sich mittlerweile schon Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln auf operierte Menschen eingestellt haben und ihre Ware total überteueter an die gutgläubigen Leute verschachert kommt mir die Galle hoch :mad: Hach, genug des meckerns. Ich werde diese Welt wohl nie so anz verstehen :baeh2: Liebe Grüße
  • Hi MopsWombat, denk doch an die billigen Klamotten die du operierten abkaufen kannst. So schnell wie die abnehmen kannst du die klamotten doch fast nicht waschen. Viele tragen dann nur neue Sachen. so etwas nene ich positiv über die Adipositas Chirurgie zu denken Melisah