SPON zur "Nilpferd"-Kritik an Melissa McCarthy

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  • [URL]http://www.spiegel.de/panorama/leute/melissa-mccarthy-findet-kritiker-rex-reed-traurig-a-905783.html[/URL] Den Artikel selber finde ich völlig in Ordnung und was dieser Film-Kritiker sich dabei gedacht hat... nun ja, was soll man noch dazu sagen. Als ich jedoch einen Blick auf die Kommentare geworfen habe, wurde mir doch etwas anders. Zugegebener Maßen habe ich nur die erste Seite von insgesamt derzeit 11 von den Kommentaren gelesen - danach hat es mir dann aber auch absolut gereicht. :mad: Es war leider nicht ein einziger dabei, in dem die SchreiberInnen dem Film-Kritiker nicht letztlich Recht gegeben hätten.
  • Vielleicht ist USA in Sachen "fat acceptance" viel weiter als Deutschland? Ich hoffe, dass es irgendwann auch hier nicht mehr schick sein wird, sich über dicke Menschen so selbstgerecht zu empören, wie die Kommentare zu diesem Artikel. *seufz* Letztendlich schwimmen die meisten Menschen mit dem Mainstream. Wenn Beleidigung dicker Menschen nicht mehr Mainstream sein wird, wird es aufhören. [B]Nachdenken[/B] werden nach wie vor leider nur wenige.
    • Offizieller Beitrag
    Ich kann Eure Meinung zu den Kommentaren nicht ganz teilen. Ich habe zwei Seiten gelesen und fand eine ganze Reihe kritischer Kommentare zu den unverschämten Kommentaren. Es gibt durchaus Leute, die die Dinge so sehen wie wir.
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]
  • Stimmt, wenn man weiter blättert, findet man auch andere Meinungen, und das ist schön und beruhigend zu lesen. Ich bin trotzdem beeindruckt von der Reaktion in US (falls die Beschreibung des Vorfalls der Wahrheit entspricht). Ich wünsche mir, dass Beleidigung Menschen nur deswegen, dass sie dick sind, nicht mehr salonfähig wird. Und das ist keine Frage der Selbstakzeptanz, sondern eine gesellschaftlich-politische Frage. Ich muss allerdings sagen, ich bin in der letzten Zeit sowieso in einer Barrikadenstimmung. Habe u.a. beruflich mit einem bekannten US-Philosophen zu tun gehabt, der über das Thema Diskriminierung im Allgemeinen forscht, also wie kommt es dazu, dass die Menschen andere Menschen diskriminieren, egal wegen welcher Merkmale. Gespräche mit ihm haben mir sehr zu denken gegeben. Und ich sehe jetzt viele Dinge etwas anders, die über die Dicken gesagt werden. Ich sehe sie u.a. als eine mögliche Vorstufe zur totalen Vernichtung. Ich möchte nichts dramatisieren, also vertsteht es bitte nicht so, dass ich Angst schüren will oder selber Angst vor Vernichtung habe. Nein. Aber die Muster wiederholen sich, die Muster der Vernichtung, wie z.B. bei einem Völkermord. Es fängt oft mit Medienberichten an, mit bestimmten Sprache, mit bestimmten Stimmungsmache.
    • Offizieller Beitrag
    Das ist aber doch alles nichts Neues. Ich empfinde das schon seit Jahren so. Man wird dem aber nur mit Fakten begegnen können.
  • Ich hab keine Angst vor Vernichtung. Wenn ich die dürren 60jährigen hier bei uns in der Schweiz sehe, tun mir die echt leid. Sie sehen halt doch nicht mehr aus wie Teenies, obwohl sie so eine Figur haben, aber alles gefaltet, sieht schrecklich aus. Da finde ich es besser, wie in Deutschland, wo man ab 40, 50 einfach ein paar Fettpölsterchen hat. Ich habe auch schon eine in meinem Alter gehört, die sich beschwert hat, dass sie als Magere viel mehr Runzeln hat als ich. Sie fand das ungerecht. Das macht mich richtig stolz. Dann ist dünn sein doch nicht das richtige, sonst würde es ja nicht so doof aussehen, wenn man älter ist. Sabine
  • [quote='Sabine','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124659#post124659']Ich habe auch schon eine in meinem Alter gehört, die sich beschwert hat, dass sie als Magere viel mehr Runzeln hat als ich. Sie fand das ungerecht. Das macht mich richtig stolz. Dann ist dünn sein doch nicht das richtige, sonst würde es ja nicht so doof aussehen, wenn man älter ist. [/QUOTE]Ein seltsamer Schluss, zu dem Du da kommst, vor allem, weil da nur Äußerlichkeiten reinspielen, nicht aber der allgemeine Lebenswandel eines Menschen. Das Abschätzige, das da herauszulesen ist, finde ich schade. Hier im Forum ist es uns wichtig, dass Menschen für das geachtet werden, was sie sind und nicht aufgrund von Äußerlichkeiten niedergemacht werden, egal ob wegen eines dicken, schmalen, großen, kleinen oder sonstwie gearteten Körpers.
    • Offizieller Beitrag
    Das schoss mir auch durch den Kopf. Was hat denn das Thema "Vernichtung" mit der individuellen Bewertung von Äußerlichkeiten zu tun? Hier geht es schon um ein sehr viel tiefschichtigeres Thema. Was mit Vernichtung gemeint ist, kam z.B. in einem Nebenergebnis einer Studie, die für den Bundestag unter Studentinnen der Uni Münster in den 90er Jahren durchgeführt wurde, zum Ausdruck. Mit einer damals noch fiktiven genetischen Störung, genetisch bedingtem Übergewicht (fiktiv deshalb, da zu dieser Zeit die genetische Disposition für Adipositas zwar vermutet wurde, aber noch nicht bewiesen war), versuchten Nippert/Horst in einer TAB-Studie zu klären, inwieweit eine pränatal diagnostizierte Veranlagung zu Übergewicht noch tolerabel bzw. ein Grund zur Abtreibung sein könnte. 18,9% der befragten 1157 Frauen gab an, selbst bei einem solchen - vergleichsweise harmlosen - Befund abtreiben zu wollen, weitere 36,0% würden zwar persönlich deswegen nicht abtreiben, finden aber, dass in diesen Fällen Abtreibung möglich sein sollte. Somit sieht eine Mehrheit von 54,9% in Übergewicht einen "akzeptablen Grund" zu eugenischer Abtreibung (Nippert, I.; Horst, J. a.a.O.; hier S. 105). Das für eine Veranlagung zu Übergewicht verantwortliche Gen wurde mittlerweile identifiziert (dpa-Meldung vom 04.06.1996).
  • [quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124653#post124653'] Und ich sehe jetzt viele Dinge etwas anders, die über die Dicken gesagt werden. Ich sehe sie u.a. als eine mögliche Vorstufe zur totalen Vernichtung. Ich möchte nichts dramatisieren, also vertsteht es bitte nicht so, dass ich Angst schüren will oder selber Angst vor Vernichtung habe. Nein. Aber die Muster wiederholen sich, die Muster der Vernichtung, wie z.B. bei einem Völkermord. Es fängt oft mit Medienberichten an, mit bestimmten Sprache, mit bestimmten Stimmungsmache.[/QUOTE] Der Gedanke kam mir auch schon. Eine Hetze gegen bestimmte Menschen muss nur lange genug dauern, bis sie "Früchte trägt" und handgreiflich wird. Denn jede Diskriminierung schraubt die Hemmschwelle unmerklich immer tiefer, bis die Leute glauben, sie dürften alles. LG Finchen
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124655#post124655']Das ist aber doch alles nichts Neues. Ich empfinde das schon seit Jahren so.[/QUOTE] Für mich ist es noch nie bisher in einer solcher Deutlichkeit klar geworden. Ich mache mir ja auch nicht so lange Gedanken darüber wie du, Martina. Was nichts Neues für dich ist, kann und darf für mich eine Entdeckung sein. Es würde mich sehr interessieren, welche Schlüsse du für dich persönlich daraus ziehst. Fühlst du dich resigniert? Bei mir kommt es so an. [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124655#post124655']Man wird dem aber nur mit Fakten begegnen können.[/QUOTE] Wie meinst du das? Ich bin anderer Meinung, aber bevor ich das erkläre, würde ich gerne sicher gehen, dass ich dich richtig verstanden habe.
    • Offizieller Beitrag
    [quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124674#post124674']Es würde mich sehr interessieren, welche Schlüsse du für dich persönlich daraus ziehst. Fühlst du dich resigniert? Bei mir kommt es so an.[/QUOTE]Resigniert ... in gewisser Weise schon. Aber in erster Linie habe ich keine Lust mehr, meine Energie dafür zu investieren. Ich habe das 17 Jahre lang gemacht und eine Menge angestoßen. Jetzt sollen andere damit weitermachen.[quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124674#post124674']Wie meinst du das? Ich bin anderer Meinung, aber bevor ich das erkläre, würde ich gerne sicher gehen, dass ich dich richtig verstanden habe.[/QUOTE]Solange weitgehend gequirlter Schwachsinn über Übergewicht in den Medien, von Politikern und von Leuten, denen das Kohle bringt, verbreitet wird, solange werden diese dummen Menschen diesen Mist auch nachplappern. Es gibt ja leider auch genug Dicke, die sich daran beteiligen. Vermutlich erhoffen sie sich durch dieses masochistische Niedermachen der eigenen Person gesellschaftliche Anerkennung. Erst wenn es handfeste, undiskutierbare Fakten gibt, die beweisen, dass sie nicht Recht haben, wird sich daran etwas ändern. Das Witzige ist ja, wie es auch ein Kommentator in dem Artikel schrieb, dass viele Schlanke glauben, dass sie aufgrund der Tatsache, dass sie schlank sind, tolle Charaktereigenschaften haben, weil Dicksein als Charakterschwäche eingestuft wird. Darüber könnte ich mich geradezu beömmeln. Es geht in meinen Augen gar nicht in erster Linie darum, Dicke zu diskriminieren (auch wenn das das Ergebnis ist). Es geht vor allem darum, das Ego schwacher Menschen mit null Selbstwertgefühl aufzupolieren. Es bleibt jedem Dicken selbst überlassen, ob er das Spiel mitspielt. Ich tue das nicht.
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124677#post124677']Solange weitgehend gequirlter Schwachsinn über Übergewicht in den Medien, von Politikern und von Leuten, denen das Kohle bringt, verbreitet wird, solange werden diese dummen Menschen diesen Mist auch nachplappern. Erst wenn es handfeste, undiskutierbare Fakten gibt, die beweisen, dass sie nicht Recht haben, wird sich daran etwas ändern. Das Witzige ist ja, wie es auch ein Kommentator in dem Artikel schrieb, dass viele Schlanke glauben, dass sie aufgrund der Tatsache, dass sie schlank sind, tolle Charaktereigenschaften haben, weil Dicksein als Charakterschwäche eingestuft wird. Darüber könnte ich mich geradezu beömmeln. [/QUOTE] Martina, ich hab mir erlaubt, den 1. Satz als Zitat in meine Sammlung zu nehmen. Er bringt die Situation auf den Punkt. Tja, die Fakten kommen langsam, nur wenn man damit anfängt in einer Diskussion, kriegt man gnadenlos Gegenwind. Die Leute wollen oder können es nicht glauben. Ich für mich hab aufgehört, gewissen Personen diese Fakten nahe zu bringen. Es ist zum Teil ein vergeblicher Kampf. Ich lass die in Ruhe und den mir meinen Teil. Zwei Dinge sind unendlich, die menschliche Dummheit und das Universum, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. Albert Einstein LG Finchen
  • [quote='Martina','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124655#post124655']Man wird dem aber nur mit Fakten begegnen können.[/QUOTE] Ich bin da einer anderen Meinung. In der Psychologie sind mehrere Effekte bekannt, die die Menschen dazu bringen, auf einer Meinung zu beharren, selbst wenn die Fakten dagegen sprechen. Es gibt starke Evidenz dazu, dass die Menschen genau dann besonders beharrlich ihre Meinung verteidigen, wenn sie mit Fakten überhaupt nicht mehr zu belegen ist, sprich eigentlich überhaupt nicht mehr haltbar ist. Stichworte dazu sind z.B. "belief perseverance" und "confirmation bias": [URL]http://en.wikipedia.org/wiki/Confirmation_bias[/URL] Ich finde deswegen die Idee utopisch, dass man mit Fakten etwas erreichen kann, denn die Meinungen werden sich nicht ändern. Das erlebt jeder, der versucht, gegen den Mainstream etwas über dicke Menschen zu behaupten. [I]Fakten[/I] gibt es ja genug. Ich denke mittlerweile, dass man mit logischen Argumenten weniger erreichen kann als mit z.B. organisierten Protesten. Soviel ich verstehe, haben z.B. Homosexuelle das auch so gemacht. Als Resultat ist jede Diskussion über die "Schuld" der Eltern daran, dass ihr Kind homosexuell ist, gesellschaftlich völlig inakzeptabel. Die Schuld der Eltern am Übergewicht der Kinder ist aber immer noch absolut salonfähig. Man muss dazu natürlich sagen, dass die Protestbewegung der Homosexuellen nicht gegen die wirtschaftlichen Interessen kämpfen musste, gegen die eine Protestbewegung der Dicken kämpfen müsste. Also alles nicht so einfach. Andererseits gab es definitiv genug wirtschaftliche Interessen für die Diskriminierung von Schwarzen (wenn der Ausdruck "Schwarz" nicht korrekt ist, sorry, ich weiß nicht, was korrekt wäre) und Frauen. Und obwohl diese Diskriminierung keineswegs aufgehört hat, darf zumindest nicht offen diskriminiert werden. Das ist ein sehr großer Erfolg, der für die Dicken meilenweit entfernt ist. Und dieser Erfolg wurde auch durch Proteste erreicht, soviel ich es sehen kann. (Ich kenne mich nicht tief aus, also wenn sich jemand besser auskennt, ich lerne immer gerne etwas dazu...) Ich frage mich in der letzten Zeit, warum gibt es eigentlich keine Protestbewegung gegen die Diskriminierung von Dicken? (Ich glaube, es gibt etwas in den USA, aber nicht hier.) Was meint ihr? Stellt euch vor, eine Frau Angela Merkel würde sich hinstellen und vor der ganzen Nation sagen: "Ich bin dick, denn mein BMI ist über 30, und das ist auch gut so!" ;)
  • Ich bin nicht so gut in Englisch, darum hab ich's auf Deutsch gesucht. [U][URL='http://de.wikipedia.org/wiki/Best%C3%A4tigungsfehler']Confirmation bias[/URL][/U] [U][URL='http://de.wikipedia.org/wiki/Schema_(Psychologie)']Belief Perseverance[/URL][/U] Danke für den Hinweis Mumin. Das ist wirklich interessant und ein gutes Argument für Proteste. LG Finchen
  • Die Sache mit den Schemata finde ich interessant. Das erklärt, warum jegliche Art von Vorurteil - positiv oder negativ - dermaßen hartnäckig ist. Logisch: das Denken in Schubladen erleichtert das Leben. Daraus ziehe ich auch die Schlussfolgerung, dass auffällige Aktionen mehr bewirken als Aufklärung. Es muss eine tiefe emotionale Schicht berührt werden, es muss ins Hirn gebrannt werden, es muss ständig nachgetankt werden, dann wirkt es. Was für Aktionen wären denn denkbar? Ein Dicken-Flashmob? Love-Parade?
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124722#post124722'] Was für Aktionen wären denn denkbar? Ein Dicken-Flashmob? Love-Parade?[/QUOTE] Ich hoffe sehr, dass mir das keiner übel nimmt, denn das ist ironisch gemeint, aber: Am wirkvollsten wäre sicher eine Sitzblockade. :baeh:
  • [quote='Muminfrau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124724#post124724'] Am wirkvollsten wäre sicher eine Sitzblockade. :baeh:[/QUOTE] :bruell: LG Finchen
  • Das hatte doch die DralleDern mal gesagt, dass sie eine eingebaute Wegtragsperre habe. :-D
  • Oh, Mist, ich war nicht die Erste.:heul: Aber zumindest war es kein Plagiat, denn davon habe ich nicht gewusst!
  • [quote='Sonnenkuss','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124731#post124731']Das hatte doch die DralleDern mal gesagt, dass sie eine eingebaute Wegtragsperre habe. :-D[/QUOTE] Cool :applaus::rofl:. LG Finchen
  • Ich denke nicht, dass es trotz allem Gerede soweit kommen wird, dass sich ein Teil der Bevölkerung sicher glaubt, sich alles gegenüber Dicken erlauben zu können. Auch Handgreiflichkeiten. Denkt allein an die Zahlen. Wenn man sie glauben darf, dann sind mehr als 50% der Bevölkerung dem BMI-Standard nach übergewichtig. Also sind wir mehr als die anderen, die es nicht sind. Zudem werden wir immer mehr werden, weil die Bevölkerung immer älter wird und der Prozentanteil der übergewichtigen Menschen unter den 70jährigen weit höher ist als unter den 20jährigen. Viele Nicht-Übergewichtige 20jährige haben also eine Oma, die Übergewicht hat.Wenn sie also wirklich die Vernichtung aller dicken Menschen im Sinn hätten, müssten viele davon in ihrer eigenen Verwandtschaft anfangen. Immer mehr Onlineshops bieten Übergrößen an. Auch Discounter ziehen mit. Die Medizin und die Forschung gaukeln zwar noch vor, dass man eifrig an der Lösung des Problems arbeitet, aber die Wirtschaft ist längst dahinter gekommen, dass man viel Geld liegen lässt, wenn man nicht mit dem Kunden, so wie er jetzt ist, ins Geschäft kommt. Wo wäre die ganze Diät- und Pharmaindustrie ohne die verzweifelten Diätopfer? Die der Vernichtung preisgeben käme nie in Frage.
  • Ich kann mir auch noch nicht vorstellen, dass es irgendwann zu beispielsweise Erschießungsaktionen gegen Dicke kommen wird. Das wäre doch zu auffällig. (Obwohl die Äußerungen mancher Zeitgenossen den Verdacht nahelegen, dass diese Leute insgeheim davon träumen.) Trotzdem wird alles daran gesetzt, die Dicken zu zwingen, [B]aus der Welt zu verschwinden[/B], entweder durch Abnehmen oder sonstwie. In der Öffentlichkeit in Erscheinung treten sollen Dicke bitteschön gefälligst jetzt bereits nicht. Schon gar nicht als Schauspieler/in, irgendjemand könnte sich ja mit ihnen identifizieren. Wann schlägt übrigens eigentlich jemand die Burka-Pflicht für Dicke vor, damit sich die anständigen Bürger nicht durch den Anblick eines dicken Gesichts angeekelt fühlen müssen? Klar nehmen die gerne unser Geld, aber wenn diese Einnahmequelle versiegt, tut sich schon eine andere auf. Die Frauen sind auch in der Mehrheit und werden trotzdem diskriminiert. Nicht mehr offen, sondern verdeckt, aber in den Köpfen sind immer noch die klassischen Vorurteile verdrahtet. Ich habe aktuell mal wieder Beispiele für sexistische berufliche Diskriminierung auf dem Schreibtisch, man sollte es im 21. Jahrhundert nicht für möglich halten! Und was ist das anderes als (vielleicht nicht vorrangig beabsichtigte, aber im Nebeneffekt durchaus mögliche) Vernichtung "unwerten Lebens", wenn Dicke [LIST] [*]nicht adäquat medizinisch versorgt werden [*]keine unvoreingenommene Krankheitsdiagnose gestellt bekommen [*]psychosozialem Terror ausgesetzt werden [*]beruflich ohne Sachgrund benachteiligt werden [*]öffentlich gedemütigt und schikaniert werden? [/LIST]Das alles zusammengenommen kann schon zu "sozialverträglichem Frühableben" führen. Aber das weiß doch jeder, dass die Dicken selbst daran schuld sind.... So wie Muminfrau und Martina habe ich ganz definitiv das Gefühl, dass man mich als Dicke (oder halbwegs Dicke mit Größe 46) als schlecht, minderwertig, eine Last fürs Sozialsystem usw. betrachtet. Und wenn man erst mal den Stempel "Kostenfaktor" -> "Schädling" -> "Volksschädling" aufgedrückt bekommen hat, findet sich irgendwann ein Programm, das dafür sorgen soll, diesen "Schädling" zu beseitigen. Noch versuchen sie es mit Druck und "Aufklärung", aber ich befürchte, wenn tatsächlich ein wachsender Teil der Bevölkerung unter die Definition "adipös" fällt - übrigens wurden die Grenzwerte dafür auch klammheimlich immer weiter nach unten geschoben, so dass ich mit Kleidergröße 40 bei meinem Körperbau bereits als adipös gegolten hätte - also wenn die angebliche Belastung der Sozialsysteme durch die Dicken einen gewissen Grenzwert überschreitet, zu massiveren "Gegenmaßnahmen" gegriffen wird. Durch menschenverachtende und von der Gesellschaft geduldete Medienberichte, Bilder oder Texte, wird der Boden schon bereitet.
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124977#post124977'] Und was ist das anderes als (vielleicht nicht vorrangig beabsichtigte, aber im Nebeneffekt durchaus mögliche) Vernichtung "unwerten Lebens", wenn Dicke[/QUOTE] Es ist Diskriminierung! Von Vernichtung unwerten Lebens zu sprechen finde ich unangebracht. Wir können uns doch ganz gut wehren. Das war als dieser Begriff geprägt wurde völlig anders.
  • [quote='viel-frau','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=124994#post124994']Es ist Diskriminierung! Von Vernichtung unwerten Lebens zu sprechen finde ich unangebracht. Wir können uns doch ganz gut wehren. Das war als dieser Begriff geprägt wurde völlig anders.[/QUOTE] Letzthin ist mir ein Aussage aufgefallen, da ging es darum, wie viele werdende Eltern würden das Kind abtreiben, wenn sie wüssten es wird dick. Wenn ich mich Recht erinnere waren es doch um die 20 - 30 Prozent. Also doch Vernichtung von "unwertem" Leben. LG Finchen