Vor Gericht für eine Magenverkleinerung

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  • [URL='http://www.sueddeutsche.de/muenchen/frau-klagt-auf-magenverkleinerung-verurteilt-zum-abnehmen-1.1351986']Frau klagt auf Magenverkleinerung - Verurteilt zum Abnehmen[/URL], der Artikel ist bei der Süddeutschen Online zu lesen. Zwei Zitate: [QUOTE]Die gescheiterten Diät-Bemühungen der Münchnerin seien kein Grund, "die chirurgische Behandlung als notwendige und wirtschaftliche Maßnahme anzuerkennen", sagt der Senat.[/QUOTE] [QUOTE]Den Versuchen bisher fehlte es an Nachhaltigkeit, so das Gericht. Dennoch habe sich gezeigt, dass bei der Klägerin Abnehmen ohne einen chirurgischen Eingriff erreichbar sei.[/QUOTE]
  • Mit der Geschichte stimmt so viel nicht. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
  • Ich verstehe nicht so ganz, was hier zur Diskussion steht. Durch das Gerichtsurteil wird die Frau vor einem durchaus nicht ungefährlichen Eingriff bewahrt ([I]das entspricht doch genau dem, wofür sich die meisten hier in diesem Forum vehement einsetzen[/I]). Über die Begründung des Gerichts, die Frau habe nicht nachhaltig versucht, alle anderen Methoden zur Gewichtsreduktion auszuschöpfen, mag man denken, wie man will - was sollte der Richter alternativ sagen - "Sie haben gefälligst so zu bleiben, wie Sie sind"? :confused:
  • Ich wollte zur Diskussion stellen, dass es inzwischen schon so weit gekommen ist, dass sich Menschen ein Recht auf AC erklagen wollen. Dass vom Gericht abgelehnt wurde, dass die Krankenkasse für OP und Nachsorge aufkommt, finde ich sehr vernünftig, auch mit der Begründung es sei keine notwendige und wirtschaftliche Maßnahme. Auf dem Urteil bauen hoffentlich auch weitere Ablehnungen auf. Sonst kommen bald noch mehr Personen mit einem BMI um die 40 an und fordern die OP ein. Trotzdem haben wir es in dem Fall auch wieder mit dem Jojo-Effekt zu tun, da das Gericht kritisiert, die Diäten der Frau seinen bislang nicht nachhaltig genug gewesen. Da sehe ich es so, dass das Gericht etwas zu pauschal begründet und von der alten Weisheit ausgeht, dass man abnimmt, wenn man wirklich abnehmen möchte. Ich verlange nicht, dass das Gericht sagt, die Dame haben zu bleiben, wie sie ist, wenn sie mit ihrem Gewicht anscheinend unglücklich ist und gesundheitliche Beeinträchtigungen hat. Mir fielen nur diese beiden Aussagen in dem Artikel besonders auf und ich habe sie herausgestellt, um die Argumentation der Gerichtsentscheidung zu verdeutlichen.
  • [QUOTE]Weitere Diät-Versuche seien aussichtslos, so haben es mehrere Ärzte einer 50-jährigen Münchnerin bescheinigt.[/QUOTE]Echt schlau, die Mediziner. :cool: Den Richtern kann man noch nicht mal einen Vorwurf wegen ihrer komischen Begründung machen. Woher sollten sie es besser wissen?
  • Von wegen ab BMI 40. Folgt man "skrupellosen" Medizinern ist die "Heilung" der Diabetes durch die Adipositaschirurgie schon bei geringem Übergewicht möglich. Das Gesundheitssystem wird immer verrückter. Weil zu schnell und zu oft Knie- und Hüftgelenke ersetzt werden, plädierte gestern ein Mediziner in der Neuen Osnabrücker Zeitung durch die Blume, Gelenke für Übergewichtige und Senioren nicht mehr von der Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten zu übernehmen. Heute stand ein weiterer Leserbrief eines Mediziners in der NOZ der seinem Kollegen beipflichtete und dafür plädierte statt neuer Gelenke, die Pflege für ältere Menschen zu intensivieren. Das wäre nicht so kpstenintensiv.
  • Also mal ehrlich dann klagen demnächst Frauen mit noch viel weniger Gewicht auf eine OP. Ich finde das angegebene Gewicht jetzt gar nicht so dramatisch. Bei mir ist es mehr, aber das finde ich ist noch in einem Rahmen das man es alleine schaffen kann wenn man auf Dauer die Ernährung umstellt. Für mich käme eine OP schon wegen der Risiken nicht in Frage, aber auch weil man danach doch null Lebensqualität hat. Nicht mehr mit dem Partner schön essen gehen und solche Dinge. Von den gesundheitlichen Risiken und Spätfolgen mal ganz abgesehen. Lg Maggy
  • [quote='kampfzwerg','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=116088#post116088']Ich wollte zur Diskussion stellen, dass es inzwischen schon so weit gekommen ist, dass sich Menschen ein Recht auf AC erklagen wollen.[/QUOTE] Die Frau hat unbestritten ein Recht auf AC, das steht und stand gar nicht zur Debatte. Sie mag nur nicht selber zahlen... Sie klagt deshalb auch nicht auf das Recht zur AC, sondern darauf, diese vollkommen unnötige und gefährliche OP nicht selber zahlen zu müssen. So weit, so traurig. Solche Gerichtsverfahren sind gar nicht selten, da die Kassen - meiner Meinung nach vollkommen zurecht - sehr oft die Kostenübernahme mit guten Gründen ablehnen. [quote='kampfzwerg','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=116088#post116088']Trotzdem haben wir es in dem Fall auch wieder mit dem Jojo-Effekt zu tun, da das Gericht kritisiert, die Diäten der Frau seinen bislang nicht nachhaltig genug gewesen. Da sehe ich es so, dass das Gericht etwas zu pauschal begründet und von der alten Weisheit ausgeht, dass man abnimmt, wenn man wirklich abnehmen möchte. [/QUOTE] Um die Kasse zur Kostenübernahme zwingen zu können, muss man vor Gericht belegen, dass die OP zwingend notwendig ist. Dazu gehört u.a. auch, dass man belegt, welche Versuche man unternommen hat, ohne OP von dem Gewicht runter zu kommen. Wichtiger Bestandteil ist eben auch die Inanspruchnahme von Beratung. Daran scheint es hier gefehlt zu haben.
  • [quote='biggerman','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=116097#post116097']Von wegen ab BMI 40. Folgt man "skrupellosen" Medizinern ist die "Heilung" der Diabetes durch die Adipositaschirurgie schon bei geringem Übergewicht möglich. [/QUOTE] Habe ich jetzt auch mehrfach in Fachzeitschriften gelesen - und auch, dass jeder zweite nach einer gewissen Zeit nach der OP wieder einer Diabetesbehandlung bedarf!!! Davon, dass hier der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben wird und ich wette, dass bei sehr vielen durch die OP die Lebensqualität und die Gesundheit viel mehr Schaden nimmt, als es der Diabetes je vermocht hätte, mal ganz abgesehen...
  • [quote='Hummelchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=116177#post116177']Habe ich jetzt auch mehrfach in Fachzeitschriften gelesen - und auch, dass jeder zweite nach einer gewissen Zeit nach der OP wieder einer Diabetesbehandlung bedarf!!! [/QUOTE] Es würde mich wirklich interessieren, was die Ärzte den Operierten sagen, wenn die Diabetesbehandlung wieder anfängt. :confused: LG Finchen
  • OT [QUOTE]ein Mediziner in der Neuen Osnabrücker Zeitung durch die Blume, Gelenke für Übergewichtige und Senioren nicht mehr von der Solidargemeinschaft der gesetzlich Versicherten zu übernehmen. Heute stand ein weiterer Leserbrief eines Mediziners in der NOZ der seinem Kollegen beipflichtete und dafür plädierte statt neuer Gelenke, die Pflege für ältere Menschen zu intensivieren. Das wäre nicht so kpstenintensiv. [/QUOTE] Jetzt mal ehrlich: Ich find das eine bodenlose Frechheit. Ein Mensch, der heute im Seniorenalter ist, hat ein hartes und arbeitsreiches Leben hinter sich und seine Knochen für den Wohlstand dieses Landes ruiniert. Jetzt soll er seinen Lebensabend, da er nicht mehr laufen kann ohne neue Hüfte/Knie, in einem Pflegeheim mit überlastetem Personal, die vllt aufgrund von Personalmangel noch nicht mal die rudimentäre Pflege wie regelmässiges Lagern um eventuell Druckstellen zu vermeiden leisten können, fristen? Tut mir leid, da platzt mir die Hutschnur. Zu der Dame... Ist das nicht der reguläre Weg, sich eine Magenverstümmelung zu holen? Antrag bei der Krankenkasse, Ablehnung der Kasse, Widerspruch, erneute Ablehnung der Kasse, Widerspruch, Ablehnung der Kasse, Klage vorm Sozialgericht vom Antragsteller aus. So wurd mir das damals erklärt, allerdings war ich wohl in der "richtigen" Klinik (und wohl auch Kasse), da war eine Annahme des Antrags durch die Kasse quasi garantiert, da alle Formulare bzw, Gutachten mal eben per kleinem Dienstweg über eine Gebühr in 6 Wochen erledigt werden konnten. Iwo hab ich auch schon nen Artikel gelesen, das solche Ops als neue Wunderwaffe bei Diabetes bei Menschen, auch mit Uhu, gesehen werden. Da stellt sich die Frage, was teurer ist, die lebenslange Behandlung der Diabetes oder die Op, die nachfolgenden Ops, die vllt notwendigen Not-Ops, die vllt notwendige lebenslange Behandlung mit Vitaminpräperaten, die vllt lebenslang notwenidge Behandlung von Folgeschäden....und vllt die trotzdem weitere lebenslange Behandlung der Diabetes... Zahlen soll die Kasse die Op ja, damit die notwendigen Folge-Ops ( Haut oder etc) leichter bei der Kasse dann im weiteren Verlauf durchgedrückt werden können. Mich würd mal interessieren, inwieweit die Dame wirklich über diese Ops informiert ist um diesen Schritt zu gehen, bzw wie hoch der Leidensdruck ist, oder das mal eben als modischer Versuch gilt, schnell dünn zu werden ohne diäten zu müssen. Auch würd mich interessieren, ob und wie der Richter urteilen würde, wenn er tiefgreifend über die OP (und event. Folgen) und Diäten und ihre Folgen Bescheid wüßte. Nochmal OT ...meine Bekannte ist nach ihrem Magenband, das in der 1., lebensrettenden, Not-Op entfernt werden mußte, dicker als vorher, arbeitsunfähig seit knapp 2 Jahren, hat Mangelerscheinungen, kann nicht mehr alles essen bzw vertragen/bei sich behalten, lag schon 5x auf Intensiv (+ jeweiligen RTW-Einsätzen) um ihr Leben , hat Haarausfall, demnächst vllt ihre über 20. Nach-Op da immer wieder Probleme am Magen/Darm auftauchen und ist nur noch ein Wrack. Aber die Diabetes ist sie los...
  • 111kg und 164cm, das ist nun wirklich kein Grund eine solch schwerwiegende und nicht reversible OP in Kauf zu nehmen. Wie erwähnt bin ich ja operiert und stehe dieser OP sehr kritisch gegenüber. Wenn auch nicht völlig ablehnend. Als Ultim-Ratio, wenn wirklich nichts mehr anderes geht, wenn immobilität droht, wenn Schlaf nur noch mit Maske möglich ist, dann sehe ich die Notwendigkeit ein. Und finde die Folgen der OP als kleineres Übel. Ich selbst wog 169kg bei 176cm hatte kaum Vorerkrankungen und hätte es einfach nicht tun sollen. Viel zu großer Eingriff. In diesem Fall muss ich dem Gericht beipflichten. Sie sollen der Dame lieber eine Psychotherapie bezahlen, dass sie lernt mit sich umzugehen.
  • [quote='bigette','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=116217#post116217'] Mich würd mal interessieren, inwieweit die Dame wirklich über diese Ops informiert ist um diesen Schritt zu gehen, bzw wie hoch der Leidensdruck ist, oder das mal eben als modischer Versuch gilt, schnell dünn zu werden ohne diäten zu müssen.[/QUOTE] ich dachte immer, durch diese verkleinerung wird man zwangsweise auf diät gesetzt. man erspart sich die diät nicht. der leidensdruck wird nur größer sich an irgendwelche ernährungsrichtlinien zu halten. ich hab das gefühl, irgendwas stimmt in meiner vorstellung nicht.
  • Also für mich sind diese Magen-OPs ja eine künstlich herbeigeführte Essstörung...600 Kalorien am Tag kann ich auch ohne OP essen :rolleyes: und sich zu übergeben, wenn man dann doch zu viel gefuttert hat kommt auch vor. Also werde nie verstehen, warum Menschen sich das antun. Ich verstehe die KK.
  • [URL='http://www.zeit.de/wissen/2012-05/magen-op-diabetes-fettleibigkeit']Hier[/URL] ist noch was zum Gruseln. [QUOTE] Mittlerweile diskutieren Ärzte, ob die Eingriffe auch für leicht übergewichtige oder sogar für einige schlanke Menschen heilsam sein könnten, die unter einem [URL='http://www.zeit.de/zeit-wissen/2010/s1/Diabetes']Diabetes mellitus vom Typ 2[/URL] leiden. [/QUOTE]Von der Insulinspritze befreien nennt sich das also. Wird dann jeder, der sich verweigert, gebranntmarkt werden? So ganz sicher ist man sich aber noch nicht: [QUOTE]Wie nachhaltig diese Erfolge sind, ist aber unklar, denn es fehlen noch Langzeitergebnisse.[/QUOTE] Als Versuchskaninchen kann man sich aber schon mal melden. [QUOTE]Bei normal- oder leicht übergewichtigen Diabetikern sollte derzeit nur im Rahmen von wissenschaftlichen Studien eine "metabolische" Operation erfolgen, mahnt Büchler.[/QUOTE]
  • Da hat es doch ein Patientenvertreter,ich, gewagt in einem Leserbrief auf die Leserbriefe der Doktoren zu antworten. Die Reaktion folgte auf prompten Fuß. Ein weiterer Arzt beschimpfte mich als Vertreter einer obskuren Patientenvereinigung und stellte klar: Übergewichtige haben zu zahlen! und Die von mir angegriffenen IgeL (individuellen Gesundheitsleistungen) wären sehr sinnvoll. Beim lesen des Beitrags konnte man seine Wut förmlich spüren; hatte ich doch im letzten Satz meines Artikels vor Krankheitserfindern und der Erfindung der Adipositaschirurgie als Allheilmittel gewarnt.:holy: