Übergewicht: Essen als Droge

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  • [URL='http://web.de/magazine/gesundheit/ernaehrung/13231384-uebergewicht-essen-als-droge.html']Wieder mal was ganz Neues[/URL] Mich stört: 1.) Dass nur übergewichtige Menschen Teil der Studie waren. 2.) Keine Angaben dazu gemacht worden, was in diesem Zusammenhang "Übergewicht" heißt. 3.) Das Essen mit Drogen gleichgesetzt wird.
  • Hm, also ich kann dem beipflichten, dass Essen mit Drogen gleichgesetzt werden _kann_. Ich habe selbst immer meine Fressanfälle mit Alkoholismus oder Rauchen verglichen. Ich bin Nachts aufgestanden, habe mich angezogen, bin zur Tanke gefahren und habe Essen gekauft, mir "meinen Stoff besorgt". Es muss nicht der Fall sein, aber ich habe es ganz klar mit einer Droge verglichen und kann insofern den Artikel zu einem gewissen Grad bestätigen.
  • Ich finde es ebenfalls befremdlich Essen mit Drogen gleichzusetzen. Sind wir dann nicht alle Abhängige? Wer kann denn schon ohne Nahrung leben? :confused: Es ist natürlich im übertragenen Sinne gemeint aber das lässt Essen wieder wie etwas total negativen dastehen, was es nun mal nicht ist. Außerdem sind die Angehörigen von 'Ess-Süchtigen' sicher nicht so benachteiligt, wie die von wirklichen Drogenabhängigen (Wer hat schon gerne einen Alkoholiker zu Hause). Überhaupt ist es für mich keine Neuigkeit, dass Essen gerne gegen Stress eingesetzt wird. Es gibt auch genug Leute, die Stress mit Sport bekämpfen. Sind sie dann Sport-Drogen-Abhängige? Was ist mit Leuten, die stricken, wenn sie Nervös sind? Sind sie dann Wolle-Abhängige? Ich verstehe den Sinn der Studie nicht. Mir kommt es so vor, als wäre es überwiegend wieder nur darum gegangen, dicke Menschen als willensschwach und süchtig darzustellen.
  • Man müsste sich die Studie genauer ansehen, um es wirklich beurteilen zu können. Möglicherweise ist bei der Zusammenfassung (und Übersetzung) so viel verstümmelt worden, dass der Inhalt falsch dargestellt wird. Z. B. wird m. W. Esssucht zu den nicht-substanzabhängigen Süchten gezählt.
  • [quote='Folivora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108698#post108698']Ich finde es ebenfalls befremdlich Essen mit Drogen gleichzusetzen. Sind wir dann nicht alle Abhängige? Wer kann denn schon ohne Nahrung leben? :confused:.[/QUOTE] Ich verneine mal Deine Frage. Es ist ja auch nicht jeder, der Mal ein Bier trinkt, Alkoholiker. Ich finde aber grade die Tatsache, dass man halt nicht ohne Nahrung leben kann, die besondere Schwierigkeit für mich als Essgestörte. Auch, wenn ich schon lange keinen Anfall mehr hatte, muss ich mich -grad als dies ganz massiv war und auch jetzt ab und an noch- immer fragen: Habe ich jetzt Hunger, Appetit oder kommt da grad ein Anfall. Ich kann nicht einfach sagen: Ich habe ein Problem mit Essen, ich lass es weg. Was ja an sich auch schon schwer genug wäre, würde ich trinken oder andere Drogen konsumieren. Aber dieses nicht-drumherum-kommen finde ich manchmal besonders schwierig. Anders kann ich es nicht ausdrücken. [quote='Folivora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108698#post108698'] Es ist natürlich im übertragenen Sinne gemeint aber das lässt Essen wieder wie etwas total negativen dastehen, was es nun mal nicht ist. Außerdem sind die Angehörigen von 'Ess-Süchtigen' sicher nicht so benachteiligt, wie die von wirklichen Drogenabhängigen (Wer hat schon gerne einen Alkoholiker zu Hause)..[/QUOTE] Nun ja, Esssucht hat halt andere Begleiterscheinungen als Alkoholismus. Aber ist es nicht generell unschön und schwierig, wenn man einem geliebten Menschen relativ hilflos dabei zusehen muss, wie er sich selbst weh tut? Heimlich isst? Sich dabei schlecht fühlt? [quote='Folivora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108698#post108698']Überhaupt ist es für mich keine Neuigkeit, dass Essen gerne gegen Stress eingesetzt wird. Es gibt auch genug Leute, die Stress mit Sport bekämpfen. Sind sie dann Sport-Drogen-Abhängige? Was ist mit Leuten, die stricken, wenn sie Nervös sind? Sind sie dann Wolle-Abhängige? .[/QUOTE] Interessante Idee. Wenn es zwanghaft würde, wahrscheinlich. Und ja, ich kannte eine junge Frau, die eine Essstörung hatte -Magersucht-. Ihr Essproblem hat sie irgendwann in den Griff bekommen, war allerdings dann jeden Tag mindestens 2-3 Stunden im Fitnesscenter als Ausweichreaktion. Sie konnte auch nicht ohne. Wie es mittlerweile ist weiß ich nicht, da ich schon sehr lange keinen Kontakt mehr habe. Find ich durchaus irgendwo abhängig. Aber das ist vielleicht Definitionssache. [quote='Folivora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108698#post108698']Ich verstehe den Sinn der Studie nicht. Mir kommt es so vor, als wäre es überwiegend wieder nur darum gegangen, dicke Menschen als willensschwach und süchtig darzustellen.[/QUOTE] Ich weiß nicht. Mich juckt diese Studie zu wenig, als dass ich mir darum Gedanken machen würde, glaub ich. Es gibt so viele Studien, die dann auch direkt wieder durch andere widerlegt werden.
  • @Lunix Stimmt. Es kann natürlich durchaus sein, dass die Studie in dem kurzen Beitrag verfälscht dargestellt wird. [quote='sunny73','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108710#post108710']Was ja an sich auch schon schwer genug wäre, würde ich trinken oder andere Drogen konsumieren.[/QUOTE] Wenn es so rüber kam, als würde ich Essstörungen auf die leichte Schulter nehmen, dann tut mir dies leid. Das ist in keinster Weise der Fall. Ich für mich persönlich empfinde jedoch die Bezeichnung Droge als falsch. [quote='sunny73','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108710#post108710']Nun ja, Esssucht hat halt andere Begleiterscheinungen als Alkoholismus. Aber ist es nicht generell unschön und schwierig, wenn man einem geliebten Menschen relativ hilflos dabei zusehen muss, wie er sich selbst weh tut?[/QUOTE] Das kann man auch zum Beispiel auf Depressionen übertragen. Sind die Menschen dann süchtig danach sich schlecht zu fühlen? Wohl kaum. Dennoch schaut man hilflos dabei zu. Während Alkoholiker zum Beispiel zu Gewalt neigen können oder betrunken Auto fahren und dabei sämtliche Menschen um sich herum gefährden. Sowie Drogenabhängige, die für ihren nächsten 'Schuss' Menschen überfallen. Mag sein, dass ich da eine vereinfachte Sicht habe. Ich glaube jedoch, dass es da einen 'Qualitätsunterschied' gibt. Ess'süchtige' würden glaube ich nicht zu oben beschriebenen Neigen. Zusätzlich bin auch der Meinung, dass eine Essstörung eine Begleitung von einer anderen Krankheit ist und dann selbst zu einer psychischen Störung wird, während Drogen sich durch eine psychische und körperliche Störung auszeichnen. Also selbst wenn sich die Probleme im Umfeld einfach lösen würden und sie somit psychisch gesunden würden, hätten sie immer noch die körperliche Abhängigkeit vor sich. Es kommt mir eben vor wie eine Modeerscheinung, alles als eine Art Krankheit oder Sucht zu bezeichnen. [quote='sunny73','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108710#post108710']Es gibt so viele Studien, die dann auch direkt wieder durch andere widerlegt werden.[/QUOTE] Ja ein Auf und Nieder immer wieder :)
  • Bei einer Esstörung wie Binge Eating kann man das ganze so oder so auslegen: einige betrachten es eher als Zwangshandlung, andere eher als eine Sucht, manch einer zieht evtl. auch Parallelen zu dissoziativem Verhalten wie bei Borderline... Für mich wäre es auch eine Sucht, allerdings nicht nach den Lebensmitteln an sich, sondern nach den Handlungen, die man beim Essen durchführt, dass man "Regeln bricht", indem man ohne Ende isst, oder auch sich frei fühlt. Klar, die Textur der Lebensmittel, die Symbolik derselben spielt wohl auch eine Rolle, ich erachte dies allerdings nicht so alsHauptfaktor. Auch Binge Eating hat da so seine Individualität. Fazit: alle haben ein bisschen recht und es hängt von einem selbst ab, wie man es bezeichnet. Gruß Dani
  • [quote='Folivora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108715#post108715'] Wenn es so rüber kam, als würde ich Essstörungen auf die leichte Schulter nehmen, dann tut mir dies leid. Das ist in keinster Weise der Fall. Ich für mich persönlich empfinde jedoch die Bezeichnung Droge als falsch. [/QUOTE] Also ich hab es nicht so aufgefasst. Ich hab nur versucht, zu erklären, warum ich -zumindest in einem bestimmten Rahmen- die Bezeichnung durchaus passend finde, weil ich Parallelen sehe. [quote='Folivora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108715#post108715'] Das kann man auch zum Beispiel auf Depressionen übertragen. Sind die Menschen dann süchtig danach sich schlecht zu fühlen? Wohl kaum. Dennoch schaut man hilflos dabei zu. [/QUOTE] Da hast Du sicher recht. Ich bezog es jetzt mehr auf (im weitesten Sinne) Konsumieren von Substanzen. [quote='Folivora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108715#post108715']Während Alkoholiker zum Beispiel zu Gewalt neigen können oder betrunken Auto fahren und dabei sämtliche Menschen um sich herum gefährden. Sowie Drogenabhängige, die für ihren nächsten 'Schuss' Menschen überfallen. Kann sein, dass ich da eine vereinfachte Sicht habe. Ich glaube jedoch, dass es da einen 'Qualitätsunterschied' gibt. Ess'süchtige' würden glaube ich nicht zu oben beschriebenen Neigen. [/QUOTE] Ob das eine vereinfachte Sicht ist, weiß ich nicht, möchte ich auch nicht beurteilen. Jedenfalls ist in meinen Augen der Unterschied schon allein darin, dass es das Objekt der Begierde in der Regel viel einfacher zu beschaffen gibt. Lediglich Geldmangel ist die größte Hürde. Essen ist halt nicht bewußtseinsverändert, wenn man mal vom Konsum von manchen Pilzen oder Unmengen Muskat absieht :grins: Ich denke mal, dass ist der Grund, warum der von Dir erwähnte Unterschied besteht. [quote='Folivora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108715#post108715']Zusätzlich bin auch der Meinung, dass eine Essstörung eine Begleitung von einer anderen Krankheit ist und dann selbst zu einer psychischen Störung wird, während Drogen sich durch eine psychische und körperliche Störung auszeichnen. Also selbst wenn sich die Probleme im Umfeld einfach lösen würden und sie somit psychisch gesunden würden, hätten sie immer noch die körperliche Abhängigkeit vor sich. Es kommt mir eben vor wie eine Modeerscheinung, alles als eine Art Krankheit oder Sucht zu bezeichnen. [/QUOTE] Da hast Du sicherlich zum Teil reicht. Modeerscheinung, naja, wie gesagt, für mich sind Parallelen hier, insofern passt es in meinen Augen. Aber wie Dani gesagt hat: [QUOTE]Fazit: alle haben ein bisschen recht und es hängt von einem selbst ab, wie man es bezeichnet.[/QUOTE]
  • [quote='sunny73','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=108732#post108732']Essen ist halt nicht bewußtseinsverändert, wenn man mal vom Konsum von manchen Pilzen oder Unmengen Muskat absieht :grins[/QUOTE] Ich muss da gerade an Kinder denken, die ein wenig zuviel Zucker intus haben :hopps: