Billig UND gut essen?

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  • Ein interessanter Artikel über einen Selbstversuch heute in der FR [B][URL='http://www.fr-online.de/top_news/?em_cnt=2341787&']==> KLICK[/URL][/B] Da das Thema auch hier immer wieder diskutiert worden ist und ich bisher noch keine abschließende Meinung dazu hatte, fand ich das recht erhellend. Zusammenfassend muss man also wohl erkennen: Sich gut zu ernähren, das geht auch mit ganz wenig Geld, kostet allerdings Zeit und den ein oder anderen Verzicht.
  • [quote='Sally','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=90668#post90668']Ein interessanter Artikel über einen Selbstversuch heute in der FR [B][URL='http://www.fr-online.de/top_news/?em_cnt=2341787&']==> KLICK[/URL][/B] Da das Thema auch hier immer wieder diskutiert worden ist und ich bisher noch keine abschließende Meinung dazu hatte, fand ich das recht erhellend. Zusammenfassend muss man also wohl erkennen: Sich gut zu ernähren, das geht auch mit ganz wenig Geld, kostet allerdings Zeit und den ein oder anderen Verzicht.[/QUOTE] Tut mir leid, aber in den Bio-Läden die ich kenne kommst du mit 4,35 nicht weit. Zumal da ja auch noch Getränke, Tee evtl. Kaffee dazukommen. Außerdem haben die meisten Menschen die vom ALG II leben in Wirklichkeit gar nicht soviel zur Verfügung. Nachdem Strom, Telefon und andere Dinge des täglichen Bedarfs bezahlt wurden bleibt meist nicht mal dieser Betrag fürs Essen übrig. Ich halte von solchen Selbstversuchen "Gutsituierter" nicht viel, da sie nichts über die Realität der Betroffenen aussagt, die [B]dauerhaft [/B]davon leben müssen. Zudem schüren solche Artikel m. E. nur verbreitete Vorurteile ("Ach so schlecht geht's denen doch gar nicht - die können ja sogar im Bio-Laden einkaufen") Hummelchen
  • Man sollte auch die Kommentare zu diesem Artikel lesen, da ist viel Richtiges gesagt, wenn mir der Ton auch nicht gefällt. So ganz schwarz-weiß will ich den Artikel allerdings nicht sehen. Klar ist: die Journalistin hat nicht alle Kosten berücksichtigt, und hatte sicher noch genügend Vorräte. Wenn dieser Artikel dazu führt, dass die Meinung entsteht "So schlimm ist Hartz4 ja gar nicht.", finde ich es sehr bedauerlich. Andererseits: man muss nicht 100% bio kaufen, um sich gesund zu ernähren. Die unterschwellige Unterstellung, dass Nicht-Bio immer ungesund ist, teile ich nämlich nicht. Ungesund ist industriell hoch verarbeitetes und aromatisiertes Fertigzeugs, da ist selbst konventionell angebautes Gemüse noch gesünder (und auch billiger), vorausgesetzt, es ist nicht angegammelt. Wichtig ist doch, dass man nicht [B]ausschließlich[/B] von Billig-Pizza vom Aldi oder ähnlichem Industriemüll lebt, sondern sich auch mal was Frisches leistet. Klassiker wie Kohl, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Sellerie, hülsenfrüchte oder auch geschälte Tomaten aus der Dose (entsprechen zwar nicht der reinen Lehre vom politisch korrekten Essen, aber außer Tomaten und manchmal Salz ist auch nichts Ungesundes drin) können auch bei schmalem Budget öfter mal auf den Tisch kommen.
  • Es gibt Artikel, die ich (fast) immer Bio kaufe, allerdings nicht im Bio-Laden, weil sie dann auch wieder teurer sind -wie Kartoffeln- und Artikel, die ich gerne Bio kaufen würde, es mir aber keinesfalls leisten kann - wie Milch. Gerade bei Milch fänd ich es eigentlich wichtig, allerdings kosten der Liter durchschnittlich das doppelte. Ich lebe von einem Budget, dass unter dem im Artikel gennanten ist, minus außerhalb Essen und Trinken, wofür ich ein Extra-Budget habe- und es klappt. Aber garantiert nicht im Bio-Laden. Und ich esse nicht einmal Fleisch zu Hause.
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=90680#post90680']Wichtig ist doch, dass man nicht [B]ausschließlich[/B] von Billig-Pizza vom Aldi oder ähnlichem Industriemüll lebt, sondern sich auch mal was Frisches leistet. Klassiker wie Kohl, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Sellerie, hülsenfrüchte oder auch geschälte Tomaten aus der Dose (entsprechen zwar nicht der reinen Lehre vom politisch korrekten Essen, aber außer Tomaten und manchmal Salz ist auch nichts Ungesundes drin) können auch bei schmalem Budget öfter mal auf den Tisch kommen.[/QUOTE] Das war es, was ich im Grunde sagen wollte. Aber natürlich kann ich immer nur von außen draufschauen, weil ich die Situation selbst nicht kenne. Insofern bin ich genausowenig qualifiziert wie ein Politiker, das wirklich einzuschätzen.
  • [QUOTE]und Artikel, die ich gerne Bio kaufen würde, es mir aber keinesfalls leisten kann - wie Milch. Gerade bei Milch fänd ich es eigentlich wichtig, allerdings kosten der Liter durchschnittlich das doppelte. [/QUOTE] Gerade Milch kaufe ich Bio und/oder aus der Umgebung. Also so, dass es auch beim Bauern selbst ankommt. Da kostet der Liter dann fast das doppelte, ja. Ich habe entsprechend meinen Konsum runtergefahren. Der war vorher schon..erstaunlich. Da ging gut, da was zu sparen ;) Allerdings muss ich auch nur für mich selbst einkaufen. Bei Familien etc. kann ich absolut verstehen, dass das nicht geht und viel ausmacht. Aber wie gesagt - gerade Milch ist hier mit um die 50 Cent/Liter einfach zu billig. Das geht auf Kosten von anderen und ...hng. Gesund ernähren mit wenig Geld - ja. Saisonales Gemüse gibt es auf Markt oder bei Direktvermarktern sehr günstig. Frisch und qualitativ hochwertig. Fleisch/Fisch entsprechend seltener. Wobei ja auch die 2,29/500g Putenbrust nicht per se ungesund ist. Gesund heißt ja nicht gleich, dass man auf artgerechte Haltung, FairTrade, Bio etc. achtet. Das eine bedeutet nicht gleich das andere. Das muss jeder für sich selbst ausmachen.
  • Ich denke der springende Punkt wird bereits im Artikel erwähnt: [QUOTE]Ich konnte es, weil ich mich seit Jahren mit Essen beschäftige und gut koche.[/QUOTE] Zitat aus dem Artikel Das kann nicht jeder von sich behaupten ... und das kann man eben auch nicht von jedem erwarten. Deshalb halte ich das Experiment nicht für sonderlich repräsentativ. Ich koche auch gut, hätte aber selbst im Discounter Schwierigkeiten mich vom Hartz4 Satz gut und von frischen Lebensmitteln zu ernähren, vom Bio-Laden ganz zu schweigen. Natürlich geht das [B]mal[/B], irgendwie bekommt man das sicher hin ... von mir aus auch mal 6-8 Wochen, aber auf Dauer wird es verdammt eng, das ist meine Überzeugung ... vor allem wenn man überraschende Ausgaben hat und der Satz nochmal sinkt.
  • Solche Artikel haben für mich einen unangenehmen Beigeschmack, vor allem, weil sie sich ausdrücklich auf Hartz IV und das Auskommen mit dem Regelsatz beziehen. Geht es dagegen beispielsweise um eine Reduzierung des ökologischen "Fußabdrucks" oder um ein Leben wie zu "Urgroßmutters Zeiten" (keine Waschmaschine, Kleidung selbst herstellen, nur Grundnahrungsmittel einkaufen, eventuell teilweise selbst anbauen etc.), ist das ganz anders.
  • Zum Leben mit Hartz IV kann ich mir kein Urteil bilden. Gehöre aber selber nicht zu den Superverdienern sondern mit meiner Rente (34 Jahre alt, EU-Rentnerin) eher zu den Geringverdienern knapp über dem, was als Armutsgrenze gilt. Und ich muss ehrlich sagen, ich kaufe meine Lebensmittel im Discounter. Mal abgesehen davon, das der nächste Biomarkt mit Frischlebensmitteln vermutlich in Dillenburg ist (wenn ich Pech hab erst in Haigar oder Siegen) ist es mir da einfach zu teuer. Durch meine beiden Kaninchen werden hier in der Woche zwei bis drei Kilo Möhren verputzt. Ich bin da echt mal quer durchs Sortiment gegangen. Von ganz billig bis ganz teuer, von Bio bis zu normal. Und ich konnte zwischen Bio und normal keinen Unterschied feststellen. Lediglich zwischen superbillig und mehr oder weniger Normalpreis. Das gleiche bei Paprika, Tomaten und Obst. Vom ökologischen Standpunkt aus ist Bio sicherlich die beste Alternative. Vorausgesetzt das Biolebensmittel kommt aus der Region und muss nicht erst aus einem südafrikanischen Biomöhrenfeld rangekarrt werden. Vom finanziellen Standpunkt her kann ich mir es kaum vorstellen das man mit Harz IV dauerhaft Bio sich ernähren kann. Nach Abzug aller Kosten ab ich a weng mehr, als der Hartz IV Tagessatz ist (mit Abzug meine ich auch Telefon, das eben nicht mehr von meinem Tagessatz abgeht) Gefährlich find ich die Pauschalierungen, das man mit Hartz eben doch sehr gut leben kann. Denn es zählen nicht nur die Lebensmittel rein, die man bezahlen muss. Auch Nebenkosten für Telefon/Internet oder auch Medikamente zählen dazu. Klar für Medikamente muss man nur einen gewissen Betrag aufbringen. Doch auch -bei chronisch kranken- diese 1% Grenze muss erstmal erreicht werden und finanziert werden müssen. Das sind Faktoren, die diese Tester gar nicht mit einkalkulieren können bei nem 1monatigen Test. Ich wage es sogar mich soweit hinauszulehnen das sie [B]so[/B] nicht mehr reden würden, müssten sie ein Jahr lang mit Hartz auskommen. Wenn alle Vorräte aussind, sie feststellen das sie sich das Auto nicht mehr leisten können (und selbst die Öffis zu teuer werden können). Man merkt, das der Frisörbesuch sich vom Munde abgespart werden muss und selbst das teure Makeup/Parfeum ein Luxus ist, den man sich nicht einfach mal eben so erlauben kann. Es ist eben viel mehr, was von Hartz bezahlt werden muss, als "nur" Lebensmittel und "Drogerie" (Reinigungsmittel, Duschgel was einfach alles dazu zählt). Man kann sich prima -als Gutverdiener- von seinen Vorräten mit ernähren, wenn man einen Monat nur als Experiment das durchmachen muss. Doch jemand, der von Hartz lebt hat dazu keine Möglichkeit. Denn vorher waren da das Arbeitslosengeld, was auch nicht grad so hoch, das man sich Tonnen an Vorräte anlegen kann. [size=8]Ich hoffe ich bin jetzt net total am Thema vorbei :-o [/SIZE]

    Einmal editiert, zuletzt von Aska () aus folgendem Grund: Immer diese Tippfehler!

  • [quote='Aska','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=90975#post90975']Z Gefährlich find ich die Pauschalierungen, das man mit Hartz eben doch sehr gut leben kann. (...) Es ist eben viel mehr, was von Hartz bezahlt werden muss, als "nur" Lebensmittel und "Drogerie" (Reinigungsmittel, Duschgel was einfach alles dazu zählt). Man kann sich prima -als Gutverdiener- von seinen Vorräten mit ernähren, wenn man einen Monat nur als Experiment das durchmachen muss. Doch jemand, der von Hartz lebt hat dazu keine Möglichkeit. Denn vorher waren da das Arbeitslosengeld, was auch nicht grad so hoch, das man sich Tonnen an Vorräte anlegen kann. [size=8] [/SIZE][/QUOTE] Meine Rede!!!