Hungergefühl?

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  • ich weiß nicht genau, ob es in diesen bereich passt. wenn nicht, bitte einfach verschieben. ich habe mir gedanken über mein hungergefühl gemacht. früher, zu zeiten meiner ausbildung, also vor 17 jahren, hatte ich in den schulpausen und in den arbeitspausen ein hungergefühl. soweit erinnere ich mich. dann kam eine zeit mit diäten, hashimoto-sd-diagnose und gewichtszunahme. da kann ich mich gar nicht mehr daran erinnern, wie das mit dem hungergefühl war. jetzt habe ich schon öfter gelesen, dass man dann essen soll, wenn man hunger hat. allerdings gibt es da bei mir ein problem. ich habe kein hungergefühl, egal, wie intensiv ich auch lausche. ich komme problemlos acht, neun stunden ohne essen aus. alles ohne hungergefühl. und auf einmal wird mir so schlecht vor hunger, dass es mir schon oben steht. und dann ist es allerhöchste eisenbahn, zu essen. ich hab das essen aber vorher nicht vermisst. ich hatte einfach keinen hunger und gut ist. ich vermute, dass mir das hungergefühl durch diäten, fressattacken etc. verlorengegangen ist. kennt das noch jemand? kann ich das gefühl wiederbekommen? muss ich mir eine uhr stellen, damit mir nicht schlecht vor hunger wird? nächtliche grüße janine
  • Hallo Janine, ich kenne dieses Problem auch, dass ich weder so richtig "weiß", ob und wann ich Hunger habe oder ob und wann ich satt bin. Höre ich nur in mich rein oder vergesse, mich darauf zu konzentrieren, dann kann ich entweder ständig irgendwas essen oder viel zu lange gar nicht - und wenn ich dann esse, dann käme erst dann ein innerliches "Stopp", wenn ich wirklich voll bin, sodass mir schon übel wird. Ich habe das Problem für mich gelöst, indem ich mir (möglichst, geht im Berufsalltag nicht immer) feste Essenszeiten einplane. Dadurch gewöhnt sich der Körper daran und inzwischen ist es auch schon so, dass ich spüre, wie mein Magen "knurrt", wenn ich meine Zeit verpasse. Mengenmäßig beschränke ich mich nur insofern, dass ich einen Teller voll esse und eben nicht mehr 2 oder 3 ... Manchmal ist der Teller auch "mit Berg", manchmal ist er nicht ganz so voll, aber das finde ich nicht so dramatisch. Meist fühlt sich der Bauch dann angenehm gefüllt an, aber nicht so voll "wie kurz vor dem Platzen", wenn ich ohne Beschränkung esse.
  • Hallo Janine, ich kenne das sehr gut, was du beschrieben hast.Ich habe wahrscheinlich immer zuviel ohne Hunger gegessen, und mein Gehirn erkennt diese Signale Hunger gar nicht mehr. Wahrscheinlich muss ich deswegen erst unterzuckert sein mit Übelkeit und Schwächegefühl und das dauert halt bei meinem gut gefüllten Glycogenspeicher ein bisschen. Im Juni wurde ich am Darm operiert und war umständehalber 7 Tage ohne Nahrung. Das war ein tolles Gefühl, als der Kostaufbau gemacht wurde, wie ich von drei Zwieback satt wurde. Da hatte ich auch ein Hungergefühl. Vielleicht bin ich im Augenblick einfach gesättigt mit Energieträgern, dass ich gar keine Nahrung brauche? Deswegen fehlt vielleicht auch das Hungergefühl? Mein Ziel ist auf keinen Fall mehr eine Diät durchzuführen, aber zu lernen nur drei Mahlzeiten zu essen und fertig. Wenn ich das schaffe, bin ich voll zufrieden. LG Evi
  • Wenn für dich 3 Mahlzeiten in Ordnung sind, ok. Aber vielleicht bist du der Typ, der besser mit 5 oder 6 kleinen Mahlzeiten klarkommt, oder vielleicht nur mit 2. So als Richtwert kann man ja mal mit 3 Mahlzeiten anfangen, und dann an den Abständen und der Anzahl etwas schieben und ausprobieren, wie es am besten passt. Der Ansatz ist aber ganz gut. Das leere Magengrummeln ist ja schon das fortgeschrittene Hungersignal, wie die Anzeige "Reserve" beim Auto. Die ersten Anzeichen sind viel subtiler: bei mir ist es so, dass ich ein wenig gereizt und unkonzentriert werde, wenn "der Tank leer" ist.
  • Wenn es zeitlich geht, dann frühstücke ich so zwischen 10.00 und ca. 11.00 Uhr. Das habe ich mir nach und nach angewöhnt, weil ich eigentlich nie gefrühstückt habe, denn ich hatte einfach keinen Appetit. Komischerweise ging es mir im Urlaub immer ganz anders, da habe ich mich gleich nach dem Aufwachen richtig auf Frühstück gefreut. Da ich das Gefühl hatte, das es mir damit besser geht, habe ich mir also das Frühstücken angewöhnt. Vom Gefühl her langt das dann bis zum Abend. Nur ab und zu wird mir komisch und dann merke ich, wenn ich eine Kleinigkeit esse, geht es mir wieder besser. Insofern - Hungersignale - ich glaube, so richtig kenne ich die nicht, es sei denn, dass nach vielen Stunden ohne Nahrung dieses flaue Gefühl, Hungersignale sind. Wenn ich dann dieses flaue Gefühl mißachte, dann kann es passieren, das ich am Abend mit dem Essen kein Ende finde und das Gefühl habe, nicht wirklich satt zu werden. Schlimm war es bei mir mit dem Trinken. Das tat ich immer erst dann, wenn die Zunge am Gaumen festklebte, oder der Mund ganz trocken wurde. Angeblich ist es dann eigentlich schon allerhöchste Eisenbahn. Vor Jahren habe ich mir dann einen Trinkplan gemacht, als alle Welt davon sprach, dass man zumindest 1,5 Liter Wasser (oder Ähnliches) trinken sollte. Diesen Plan einzuhalten fiel mir sehr sehr schwer, aber mit der Zeit ging es und nun ist es schon lange so, dass ich automatisch trinke und locker auf eine solche Trinkmenge komme.
  • Hallo utofti, Ja, ich würde es so machen, wie du am Ende andeutest. Überleg dir zuerst wie Sophie auch schreibt, ob du gefühlsmäßig zu 3 Mahlzeiten oder 5 tendierst. (Öh ... ich hab sogar 6 :-o ) Dann schau dir deinen "normalen" Alltag an und unterteile ihn so, dass du regelmäßig isst. Mach dir auch Gedanken darüber, was du gefühlsmäßig gerne isst. Macht dich die Butterstulle oder das Müsli mehr an, gibt dir dein Kopf eine positive Rückmeldung wenn du mitags eher an Steak und Gemüse oder an die Butterstulle oder Salat denkst? Wenn du etwas fühlst, dann plane es mit ein. Wenn du gar nichts fühlst, dann plane einfach einen traditionellen Essensplan mit einem Brot morgens, mittags was warmes und abends Stullen oder Salate. Wenn du das einige Monate durchziehst, dann wird i.d.R. wirklich ein Gefühl aufsteigen. Vielleicht merkst du Hunger, vielleicht aber auch Voll Sein und vielleicht tickt plötzlich eine innere Uhr die dir sagt in welchen Abständen du essen solltest und vieles anderes. Ich selber frühstücke Müsli. Vormittags gibt es dann Obst. Mittags gibt es etwas was ich mir mitgenommen habe und im schlimmsten Fall ein belegtes Brötchen. Nachmittags ess ich mein Plätzchen (sowas wie ein Hanuta auf Bio, dass ich immer im Bioladen kaufe). Abends dann abhängig von der Jahreszeit Suppe/Eintopf oder Salat und/oder interessante Stullen :) Und um 21 Uhr gibt es einen Apfel. Das ist seit Generationen so und ich bin nicht gewillt es zu ändern :cool: Probier dich aus. Aber das Langfristig. Ich habe bestimmt 1 1/2 Jahre gebraucht um zu wissen und zu fühlen, was mir gut tut und was ich will. dann mal das Abendessen vorbereitende Grüße, Teichrose
  • Mir geht es genauso wie dir, ich habe kaum Hungergefühl. Ich kenne nur "keinen Hunger" oder dann gleich so riesigen Hunger, dass es sofort etwas zu Essen sein muss. Ich kenne es aber auch aus anderen Bereichen, dass ich wenig Körpergefühl habe. Ich merke Schmerzen nur, wenn sie stark sind. Ich brauche generell viele Reize um mich herum. Und so ist es eben auch beim Hungergefühl. Was ich wohl (leider) sehr gut kenne, ist Appetit auf bestimmte Nahrungsmittel (bevorzugt Süßes). Ich gebe mir Mühe mit regelmäßigen Mahlzeiten, das gelingt mir allerdings nicht immer, zumal ich zu sehr unregelmäßigen Zeiten zuhause bin und mir das Kochen auch nicht immer leicht fällt. Ich hoffe es ist wie bei anderen Themen im großen Bereich "Was brauche ich gerade"... es braucht Zeit, es zu lernen, hinzuhören und zu verstehen... aber es ist möglich. Viele Grüße, alegria
  • ich hab das mal alles etwas sacken lassen. ich hab jahrelang entweder ganz wenig gegessen, weil ich diätet habe. oder ich habe ganz viel gegessen, auch wenn ich gar keinen hunger hatte. meine essanfälle sind die letzten jahre weniger geworden. und eigentlich finde ich es ganz entspannend, nicht essen zu müssen. deswegen esse ich ja auch nicht. weil ich habe keinen hunger, toll, dann muss ich mich mit dem thema essen nicht auseinander setzen. und dann kommt es halt mit voller wucht. dann wird mir von jetzt auf gleich so übel, dass ich denke, ich muss gleich aufs örtchen laufen. versteht ihr das, dass ich es entspannend finde, nicht essen zu müssen??? mich beunruhigt dieser gedanke, dass ich mir eine uhr stellen muss, um etwas zu essen, damit mir später nicht schlecht wird. es beunruhigt mich, weil es in mir das gefühl auslöst, mich wieder vom essen abhängig zu machen.
  • [quote='utofti','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84936#post84936'] versteht ihr das, dass ich es entspannend finde, nicht essen zu müssen???[/quote] Ja. Ja, ja, ja. Ja! Weisst du wann es mir im Jahr immer super geht? Wenn ich im Frühjahr faste. Vielleicht sollte ich das nicht schreiben. Aber diese Zeit, wenn ich endlich mal 1 Woche oder 10 Tage (abhängig von Lust, Laune und Leben) nicht essen muss und einfach nur Wasser oder Tee trinke, ist soooo entspannend. Kein tagelanges oder wochenlanges Planen vom Einkaufszettel, kein Supermarkt in dem ich dann verzweifel und alles kaufen will, weil ich Angst habe, dass ich auf etwas Appetit bekomme, was ich dann möglicherweise nicht im Haus habe, kein Kochen und nachdenken darüber, ob ich nun mit Lust esse oder mich gerade bestrafe ... es ist eine echte Befreiung. Ja, ich verstehe dich sehr gut. Aber nicht-Essen ist keine Lösung, sondern nur eine Verschiebung meiner Sucht. Ich muss die Mitte finden. Ich muss lernen zu essen. In meinem Falle regelmäßig, frisch, farbig, würzig. Ich benötige ganz viel Reize (Anreize? Wie heisst das Wort, dass ich gerade suche?) beim Essen und brauche die ständige Veränderung auch auf meinem Speisezettel. Ich bin kein Mensch mit Beständigkeit und brauche Veränderung und muss diese endlich zulassen um leben zu können. essende Grüße, Teichrose
  • Liebe Teichrose, bei meinem Fasten vor einem Jahr habe ich dieses tolle Gefühl kennengelernt, nicht mehr von Lebensmitteln "abhängig" zu sein. Ich gehe durch die Stadt und der Duft frischer Brötchen oder das tolle Eis lässt mich kalt. Leider ist dieses Erlebnis begrenzt und dann kommt der Alltag. Nach dem Fastenbrechen bin ich leider wieder recht schnell auf der negativen Schiene, ich esse nicht, weil ich Hunger habe, sondern weil ich Langeweile habe, schlecht gelaunt bin, es gerade so gemütlich ist..., es gibt so viele Situationen etwas zu essen ohne Hunger. Früher erging es mir so mit dem Rauchen, welches ich Gott sei dank erfolgreich ad acta gelegt habe. Ich hatte immer die gleichen Gründe eine Zigarette anzuzünden. Für mich wäre es sehr wichtig, endlich zu lernen, drei Mahlzeiten zu essen und nichts zwischendurch. Dann würde ich es vielleicht schaffen mein Übergewicht in Griff zu bekommen. Meine Freundin empfahl mir eine Verhaltenstherapie, darüber muss ich mir noch Gedanken machen, ob das ein Ansatzpunkt ist. LG Evi
  • warum ist es entspannend, nicht essen zu müssen, seinen alltag ohne kochen und lebensmittel zu planen? ist es, weil ich mich nicht damit auseinandersetzen muss, dass ich vielleicht mal wieder mein essen hinunterschlinge, oder dass ich mehr esse als ich sollte? oder dass ich vielleicht etwas anderes esse als gut für mich wäre? ich verstehe nicht, wie es so weit kommen konnte.
  • Ich bin auch nach dem Fasten schnell wieder in alten und vor allem den schlechten Gewohnheiten. Aber ich glaube auch nicht, dass 7 oder 10 oder wieviel Tage auch immer, wenn man Vor- und Nachbereitung dazunimmt, etwas an meinem seit 40 Jahren täglich gelebten falschen Verhalten etwas ändert. Mir tut es gut mich einmal nicht auf Essen und Fernsehen etc. zu konzentrieren und gemeinsam mit anderen mich jeden Tag für andere kreative Dinge zu treffen (schließe mich meistens einer Gruppe an) wie etwa Malen, Singen, Qi Gong, Reden, Spazieren etc. Das ist eine intensive Woche, die mir Spaß macht in genau dieser Form. Warum es so entspannend ohne Essen, Lebensmittel und EInkaufen ist? Weil die gesamte Eßstörung darauf aufbaut und ich in dieser WOche plötzlich loslasse. Kein Essen mit dem ich mich bestrafe. Kein bewußt schlechtes Essen, damit mir schlecht wird und ich mich dann bemitleiden kann. Oder eine Ausrede dafür habe, warum ich jetzt keinen Sport machen kann, nicht aufräumen kann oder Menschen treffen oder gesund kochen oder oder oder. Die ständige Betäubung fällt weg. Ich schaffe es 1 Woche lang mich auf mich zu konzentrieren und Gefühle begrenzt zuzulassen. Für einen begrenzten Zeitraum ist meine Eßstörung (gefühlt) nicht vorhanden. Ich fühle mich leicht (seelisch) und gut und wer möchte sich nicht so fühlen? jetzt aber schnell Chili con Carne essende Grüße, Teichrose
  • [quote='teichrose','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=85049#post85049'] Mir tut es gut mich einmal nicht auf Essen und Fernsehen etc. zu konzentrieren und gemeinsam mit anderen mich jeden Tag für andere kreative Dinge zu treffen (schließe mich meistens einer Gruppe an) wie etwa Malen, Singen, Qi Gong, Reden, Spazieren etc. Das ist eine intensive Woche, die mir Spaß macht in genau dieser Form. [/quote] Und warum geht das nicht einfach so, ohne Fasten? Der Spaß entspringt ja nicht dem Nicht-Essen, sondern den gemeinsamen Unternehmungen. Versteh mich nicht falsch, ein paar Fastentage können wirken wie ein RESET, wenn der Computer abgestürzt ist. Runterfahren und wieder hoch fahren. Das kann in etlichen Fällen wieder auf die richtige Bahn führen. Wenn aber gefastet wird, um ein gutes Gefühl zu haben, kann das auf direktem Weg in eine neue Essstörung führen. Es ist immer das "um zu" gefährlich. Trinken, "um zu" entspannen, essen "um zu" kompensieren, nicht essen "um zu".... Irgendwann muss man die Dosis steigern. Bei leichten Abweichungen vom Gleichgewicht ist ein Fastentag vielleicht der richtige Reset, aber wenn man größere seelische Probleme hat, finde ich Fasten zu gefährlich. Der Schuss kann nach hinten losgehen. Durch das Nicht-Essen werden Endorphine freigesetzt, aber danach kann man auch süchtig werden. Wer eh schon eine suchtgefährdete Persönlichkeitsstruktur hat, sollte lieber dieses Risiko meiden. Nach jahrelanger Magersucht wage ich es nicht mehr, zu fasten. Pass auf dich auf!