Wiegeritis - ich muss drauf weil ich vom Gewicht runter will...

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  • tja, das mit dem Grundumsatz/Leistungsumsatz... wenns danach geht, ess ich genau richtig. Das interessante daran: ich ess etwas mehr als mein Freund, aber kein großer Unterschied. Das wurde mir gerade als richtig bestätigt, durch diese Rechnung, denn von den Kalorien kommt es etwa hin ;) Ergo weiß mein Körper schon, was ich brauche. Krümelchen, es kann durchaus sein, dass du zunimmst, wenn du mehr isst, und zwar, wenn dein "Sollgewicht", was dein Körper fordert, über dem liegt, was du gegenwärtig hast. Allerdings muß das nicht sein. Die Berechnungen sind auch nur durchschnittlich und theoretisch. Individuell kannst du auch weniger Leistungsumsatz haben. Ich würde an deiner Stelle einfach so viel essen, wie du Lust hast, ohne dass eine Eßstörung zum tragen kommt. Ich hab dadurch erst zugenommen, dann aber pendelte sich mein Gewicht ein und ich halte es jetzt schon sehr lange. Nur durch Eßanfälle würde ich heute noch zunehmen. Gruß Dani
  • [quote='Nordlicht','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=83978#post83978'] es kann durchaus sein, dass du zunimmst, wenn du mehr isst, und zwar, wenn dein "Sollgewicht", was dein Körper fordert, über dem liegt, was du gegenwärtig hast[/quote] Hallo Dani, Ich hatte schon mal in einem anderen Thread nachgefragt, was du mit diesem Sollgewicht meinst. Wahrscheinlich hast du das damals aber nicht gesehen, weswegen ich meine Frage einfach nochmals wiederhole. [URL='http://das-dicke-forum.de/forum/showthread.php?t=5859&highlight=lucia'][/URL][URL]http://das-dicke-forum.de/forum/showpost.php?p=82767&postcount=49[/URL] [quote='Lucia','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=82767#post82767']Mich würde interessieren, was man unter diesem Sollgewicht versteht, höre jetzt erstmals davon. Auf welche Weise bestimmt dies der Körper?[/quote] Gruß Lucia
  • Nordlicht [quote] es kann durchaus sein, dass du zunimmst, wenn du mehr isst, und zwar, wenn dein "Sollgewicht", was dein Körper fordert, über dem liegt, was du gegenwärtig hast.[/quote] Selbstverständlich soll Nordlich noch einmal selber sagen, was sie damit meint, aber ich denke, sie hat es in dem Satz schon beantwortet, indem sie schreibt "[U]was Dein Körper fordert[/U]". Also ganz individuell das, was der Körper für sich als Gewicht haben will. Sehr oft ist es so, dass er dort dann stehen bleibt oder sich dort einpendelt. Alles, was man darunter haben möchte, ist nicht selten ein ständiger K(r)ampf.
  • [quote='Lucia','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=83981#post83981']Hallo Dani, Ich hatte schon mal in einem anderen Thread nachgefragt, was du mit diesem Sollgewicht meinst. Wahrscheinlich hast du das damals aber nicht gesehen, weswegen ich meine Frage einfach nochmals wiederhole. [URL]http://das-dicke-forum.de/forum/showpost.php?p=82767&postcount=49[/URL] Gruß Lucia[/quote] itsme hat da schon eigentlich geantwortet, allerdings setze ich noch was hinzu: Dein Sollgewicht wird von mehreren Faktoren bestimmt. Was genau alles mit reinspielt ist mir nicht bekannt - der menschliche Körper ist bei einigen Dingen ein doch recht unbekanntes Wesen. Was auf jeden Fall mit reinspielt, sind deine Erbanlagen und dein Stoffwechsel sowie dein Bauchhirn. Dabei werden auch Erfahrungen mit Hungerphasen (zB auch Diäten, bei denen zu wenig gegessen wurde) abgespeichert. Dein Körper befindet sich normalerweise in empfindlichem Gleichgewicht, das kann durch Hugnern aber nachhaltig gestört werden, so daß der Körper ein höheres Gewicht festlegt um für die nächste Hungerphase gewappnet zu sein. Der eigene Erhalt ist für den Körper natürlich von vorrangiger Bedeutung und das kann er sehr energisch durchsetzen. Ein weiterer Punkt ist die Versorgung des Gehirns, das für sich immer als erstes Versorgung fordert. Wenn die Versorgung durch den Körper gestört ist, kann es passieren, dass das Gehirn beim Körper mehr anfordert, als gebraucht wird. An anderer Stelle wird die überschüssige (falsch geleitete) Glukose eingelagert und der Körper meldet wieder "Hunger"... Dadurch kann sich das ursprüngliche Sollgewicht erhöhen, weil das Gehirn vermeintlich mehr braucht. So ungefähr zumindest, als Beispiel. Gruß Dani P.S.: Wenn jemand anderes noch Ergänzungen hat oder so bitte sagen.. ;)
  • [quote='Krümelchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=83935#post83935']Momentan unterliege ich einem sogenannten „Wiege-Zwang“, d. h. ich steige täglich mehrmals auf die Waage. [/quote] So eine Phase hatte ich auch mal. Als ich gemerkt habe, dass bei meiner Digitalwaage die Anzeige sogar davon abhängt, ob ich zügig oder ganz vorsichtig draufsteige und wie ich mein Gewicht verlagere, bin ich sogar dreimal hintereinander auf die Waage gastiegen und habe dann den Mittelwert gebildet. Ich habe mich bestimmt 10-15 mal am Tag gewogen. Dabei ist das Schwachsinn: Allein durch den Wasserhaushalt habe ich Schwankungen von plusminus 2 Kilo innerhalb von einem Tag, oder ob ich schon auf dem Klo war oder nicht. Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, nur noch an den ersten drei Tagen des Monats zu wiegen (drei Wiegetage für den Ausgleich der wasserbedingten Schwankungen). Das reicht für eine Trendaussage, ist aber nicht mehr ganz so obsessiv und lässt Raum für eine Gewöhnung an normales Essverhalten aus dem Inneren heraus. Ganz ohne Wiegen halte ich es aber auch nicht aus, dazu habe ich zuviel Ängste. Einmal habe ich es ein halbes Jahr ohne Wiegen versucht, und in dem Zeitraum fast 10 Kilo zugenommen. Ich denke, dieses ständige Angstgefühl (oder vielleicht das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren) erzeugt zumindest für mich eine größere psychische Belastung, als wenn ich mich zu festen Zeiten wiege. Wenn ich dann mal soweit bin, dass ich sozusagen "von allein" mein Gewicht halte oder sogar abnehme, werde ich die Wiegeintervalle probeweise noch mehr verlängern, bis ich vielleicht irgendwann mal ganz ohne Wiegen auskomme. Allein die Tatsache, dass ich weniger Fressanfälle habe, hat schon zu einer leichten Abnahme in den letzten 2 Monaten geführt. Aber ich will das momentan nicht überbewerten. Ich bin schon zufrieden, wenn ich nicht mehr zunehme. Vielleicht versteht ihr das: Ich [B]möchte[/B] gar nicht schnell abnehmen, weil ich dann wieder ein Erfolgserlebnis habe, und verleitet werde, noch schneller und noch mehr abzunehmen, und dann wieder in ungesunde und ungeeignete Verhaltensweisen abrutsche (Kalorienzählen, Ernährungsvorschriften usw.) mit dem bekannten Jojo-Effekt am Ende. Mein Ziel ist, die Bewältigungsstrategie "Essen" durch andere Wege zu ersetzen. Ein wichtiger Punkt ist auch: ich esse nur noch, wenn [B]ich[/B] es will, nicht, weil jetzt Zeit dafür ist, oder eine Kalorien/Grammzahl noch nicht erreicht ist, oder alle anderen auch essen, oder weil die Schwiegermama Kuchen gebacken hat. Wenn ich keinen Hunger habe, muss ich auch nichts essen, selbst wenn an einem Tag mal die theoretische Kalorienzahl noch nicht erreicht ist. Dann hat der Körper halt noch genug Reserven verfügbar. Wozu soll ich mir was aufzwingen, was ich offensichtlich nicht brauche? Das ist für mich fast noch schwerer, als einen Fressanfall abzuwenden. Übrigens, bevor diesbezügliche Postings kommen: Es ist ein Ammenmärchen, dass mangelndes Hungergefühl ein erstes Zeichen von Magersucht ist. Magersüchtige [B]haben[/B] Hunger, sie drücken ihn nur durch Willenskraft beiseite.
  • [quote='Nordlicht','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=83978#post83978'] Krümelchen, es kann durchaus sein, dass du zunimmst, wenn du mehr isst, und zwar, wenn dein "Sollgewicht", was dein Körper fordert, über dem liegt, was du gegenwärtig hast. Allerdings muß das nicht sein. Die Berechnungen sind auch nur durchschnittlich und theoretisch. Gruß Dani[/quote] Hallo Dani, ich glaube nicht, dass der Körper einen BMI von 48 fordert, und schon gar nicht, dass man sich wohl fühlen kann, wenn man sich mit Hilfsmitteln waschen muss und die Schuhe nicht mehr selber zu kriegt. Von daher ist das quasi unmöglich mit dem Sollgewicht... das liegt auf jeden Fall erheblich unter dem Kampfgewicht, und der Leidensdruck zwingt mich zu solchen rabiaten Maßnahmen wie Kalorienzählerei und exzessivem Schwimmen bzw. Kegeln. Nur dass Letzteres überhaupt nichts hilft.
  • Hallo Krümelchen, ich zitiere mich noch mal selbst, weil ich schon gerne eine Antwort auf die untenstehende Frage hätte. [quote='Pandora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=83960#post83960']Ja, und wie weit soll das gehen, Krümelchen? Du hast vor, Deinem Körper auf Dauer weniger Energie zuzuführen als er [I]braucht[/I]. Nicht wenige von uns sind mit dieser Methode erst so [B]richtig[/B] dick geworden - [B]warum denkst Du, es würde gerade Dir nicht so ergehen? [/B] Reduktionsdiäten funktionieren nicht.[/quote]Mal davon ab, ist mein BMI noch deutlich höher als Deiner und ich kann mich waschen und meine Schuhe zumachen.;) Wenn Dein Leidensdruck wirklich so stark ist, dann versuche doch, etwas gegen die [I]Ursachen[/I] Deines Übergewichtes zu tun. Das wäre wesentlich erfolgversprechender als Kalorien zu zählen. Und nochmal: Reduktionsdiäten funktionieren nicht!
  • [quote='Krümelchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84003#post84003']Hallo Dani, ich glaube nicht, dass der Körper einen BMI von 48 fordert, und schon gar nicht, dass man sich wohl fühlen kann, wenn man sich mit Hilfsmitteln waschen muss und die Schuhe nicht mehr selber zu kriegt. Von daher ist das quasi unmöglich mit dem Sollgewicht...[/quote] Nuja, wenn das Gleichgewicht gestört wurde, kann ein hohes Sollgewicht durchaus real sein. Durch eine Eßstörung kann das Gleichgewicht genauso gestört werden wie durch Diäten. Und jeder Körper ist anders. Das heißt also, ich mit einem BMI von 45 komme locker ohne Hilfsmittel zurecht und du mit BMI 48 nicht. Das zeigt zum einen, dass es sein kann, dass ich beweglicher als du bin, zum anderen könnte es sein, dass wir unterschiedliche Körperformen haben oder ein anderes Verhältnis von Fett- zu Muskelmasse. Der BMI ist da nicht gerade das Maß der Dinge. Achja: dein Körper fragt nicht danach, ob du dir deinen Hintern abwischen kannst oder nicht, das ist dem egal, da nicht einprogrammiert. Die beste Hoffnung auf eine Verringerung des Gewichts ist es, die Grunderkrankung zu behandeln, die hinter dem hohen Gewicht steckt. Aber es ist keine Garantie für "Erfolg", da das Gleichgewicht so nachhaltig gestört sein kann, dass sich der Körper nicht mehr davon erholt und einfach dick bleiben will. Tun kannst du immer was: zum Beispiel deine Beweglichkeit trainieren, mit Dehnübungen und Gymnastik. Gruß Dani
  • Nordlicht [quote] Dein Körper befindet sich normalerweise in empfindlichem Gleichgewicht, das kann durch Hugnern aber nachhaltig gestört werden, so daß der Körper ein höheres Gewicht festlegt um für die nächste Hungerphase gewappnet zu sein.[/quote] Für mich einer der besten Sätze! :applaus: Er erklärt einfach und verständlich, warum das Sollgewicht zeitweilig höher sein kann, als es eigentlich von Natur aus wäre, nämlich dann, wenn wir in die Natur hinein gepfuscht haben, mit Diäten, Hungern und dem Nichthinhören, was der Körper eigentlich will. Kümelchen [quote] ich glaube nicht, dass der Körper einen BMI von 48 fordert, und schon gar nicht, dass man sich wohl fühlen kann, wenn man sich mit Hilfsmitteln waschen muss und die Schuhe nicht mehr selber zu kriegt. [/quote] Ich habe es durchs regelmäßige schwimmen erlebt, bezw. erlebe es gerade, wie viel beweglicher der Körper ohne eine Gewichtsreduktion - allein durch die Veränderung der Proportionen und die sportliche Betätigung - werden kann, so das auch vorher schwierige Tätigkeiten wieder klappen.
  • [quote='Pandora','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84004#post84004'] Wenn Dein Leidensdruck wirklich so stark ist, dann versuche doch, etwas gegen die [I]Ursachen[/I] Deines Übergewichtes zu tun. Das wäre wesentlich erfolgversprechender als Kalorien zu zählen. Und nochmal: Reduktionsdiäten funktionieren nicht![/quote] Besser kann man es nicht ausdrücken! :applaus: Auch wenn wir hundertmal was anderes hören und von klein auf lernen, dass wir Kalorien einsparen müssen, es funktioniert NICHT :wand: Krümelchen: [quote='Krümelchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84003#post84003'] ich glaube nicht, dass der Körper einen BMI von 48 fordert, und schon gar nicht, dass man sich wohl fühlen kann, wenn man sich mit Hilfsmitteln waschen muss und die Schuhe nicht mehr selber zu kriegt. Von daher ist das quasi unmöglich mit dem Sollgewicht... das liegt auf jeden Fall erheblich unter dem Kampfgewicht, und der Leidensdruck zwingt mich zu solchen rabiaten Maßnahmen wie Kalorienzählerei und exzessivem Schwimmen bzw. Kegeln. Nur dass Letzteres überhaupt nichts hilft.[/quote] Aber du glaubst dran, dass dir eine Diät hilft??? Obwohl du schon selbst erlebt hast, dass das nicht stimmen kann? Warum siehst du dich zu rabiaten Methoden gezwungen, von denen du im gleichen Atemzug sagst, dass das nicht hilft?

    Einmal editiert, zuletzt von Boewi () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • [quote='Krümelchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84003#post84003']... BMI von 48 .. mit Hilfsmitteln waschen muss und die Schuhe nicht mehr selber zu kriegt[/QUOTE]Ich hatte einen BMI von 56 und konnte mich ohne Hilfsmittel waschen und anziehen, inkl. der Schuhe. Jetzt wiege ich nicht viel weniger als Du und das habe ich nur hinbekommen, weil ich aufgehört habe, mit Reduktionskost meinen Körper weiter auf Sparflamme laufen zu lassen. Wie Du in dem verlinkten Thread lesen kannst, gelingt es mir auch nicht immer, mich ausreichend zu ernähren, aber ich bemühe mich redlich. Es ist nun einmal so, dass die Priorität des Körpers Überleben ist und nicht Schlanksein bzw. Abnehmen. Der Körper ist so konzipiert, dass er sich erhalten möchte. Von Diäten und sonstigem Quatsch weiß er nichts. Wenn man sich selbst kasteit, merkt er nur "Notfall" und bunkert alles, was er bekommen kann, was uns in einem echten Notfall wirklich das Leben retten kann. Daran ändert sich auch nichts dadurch, dass es seit geraumer Zeit "schick" ist, schlank zu sein. Dem Körper ist das nämlich egal, solange er funktioniert. Das ist so banal, dass es jeder verstehen kann, aber erst nachdem einige studierte Damen und Herren das in jahrelangen Studien herausgefunden und propagiert haben, wird es ab und an auch mal in den Medien verbreitet.
  • Wir wissen nicht, auf welchem Kalorienlevel sich Krümelchen derzeit ernährungsmäßig befindet. Wenn es - der Wert ist für extremes Binge-Eating realistisch und wird von mir bequem erreicht - um die 6000 kcal am Tag sind, ist eine Reduktion schon sinnvoll. Sooo viel braucht der Körper nie und nimmer. Aber wesentlich hilfreicher als bloßes Beachten eines Kalorienlimits ist das Arbeiten an den Ursachen, weil bei einem Essanfall gerade die Kontrolle aussetzt, Limit hin oder her. Das ist so, als würde man einem Alkoholiker sagen, er darf nur ein Glas Schnaps trinken. Wenn allerdings eine Mangelernährung, also je nach Aktivität und Stoffwechsel weniger als 2000-2500 kcal angestrebt werden, ist das schlicht kontraproduktiv. Der Körper bekommt nur das Signal "Achtung! Hungersnot! Speicher ausbauen fürs nächstemal!" und je länger die "Hungersnot", um so dringender das Speicher-Bedürfnis. Somit wird das Sollgewicht nochmal erhöht. Ich glaube aber, das ist kein Soll-"Gewicht", also soundsoviel Kilo, sondern vielleicht ein irgendwie prozentualer Aufschlag zum Ausgangsgewicht. Was die Beweglichkeit angeht: man kann vieles trainieren, zum Beispiel das Schuhezubinden. Das Problem ist nur, wenn die Arme einfach zu kurz sind, um um den Hintern rumzulangen, nützt die beste Beweglichkeit nichts. Das schaffe ich auch mit einem wesentlich niedrigeren BMI nicht mehr. Klappt es denn mit "Zugriff" von vorne? Man wird ja darauf gebimst, ja nicht von vorne abzuputzen, aber bevor ich überhaupt nicht abputze...
  • [quote='Sophie','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84060#post84060']Wir wissen nicht, auf welchem Kalorienlevel sich Krümelchen derzeit ernährungsmäßig befindet. Wenn es - der Wert ist für extremes Binge-Eating realistisch und wird von mir bequem erreicht - um die 6000 kcal am Tag sind, ist eine Reduktion schon sinnvoll.[...] Wenn allerdings eine Mangelernährung, also je nach Aktivität und Stoffwechsel weniger als 2000-2500 kcal angestrebt werden, ist das schlicht kontraproduktiv. [...] [/quote] Das meinte ich, Sophie. Krümelchen schrieb ja selbst im Eingangsposting:[QUOTE]Ich will nicht mehr als 1000-1200 Kalorien zu mir nehmen... [/QUOTE]Und das ist definitiv zu wenig. :)
  • Jau. Dat is Quatsch. Das würde sie vielleicht ein paar Wochen durchhalten - und dann? Wieder wie vor der Diät essen? Ratzfatz sind die Kilos wieder drauf plus Sicherheitsreserve für die nächste "Hungersnot". @Krümelchen: Vermutlich hast du schon abgeklärt, ob dein Übergewicht nicht vielleicht auch endokrinologische Gründe (Stichwort Schilddrüse) hat. Wenn nicht, tu das. Falls das Gewicht "nur" vom zu vielen Essen kommt (und da spielt auch die genetisch festgelegte Bereitschaft zur Stärke des Jojo und der Hartnäckigkeit der Fettreserven unter anderem eine Rolle): klar muss dann reduziert werden, aber nur das [B]Übermaß[/B]. Der Körper muss soviel Energie zugeführt bekommen, dass er keinen Anlass sieht, zusätzliche Notfall-Depots anzulegen, aber gerade so wenig, dass die bestehenden Vorräte abgebaut werden. Auf die Art ist eine [B]schnelle[/B] Abnahme allerdings nicht möglich, eher stagniert das Gewicht auf einem mehr oder weniger hohen Niveau. Viel wichtiger ist es, auf die eigenen inneren Signale zu hören: wann bin ich wirklich hungrig, wann bin ich satt, was braucht mein Körper, meine Seele gerade. Viele haben ja schon verlernt, diese Signale überhaupt wahrzunehmen, sondern lassen sich von Fremden sagen, ob und wann was und wieviel gegessen wird. Oft werden Gelüste von außen gesteuert. Paradebeispiel: das Süßigkeitenregal an der Supermarktkasse, die Brötchenbeduftung im Supermarkt, oder im (Werbe)fernsehen wird irgendwas leckeres gegessen. Oder dies und jenes wird als gesund propagiert - das muss man dann unbedingt essen (zusätzlich zu dem was man isst weil es schmeckt) oder Mitmenschen fordern zum Essen auf, obwohl man nicht hungrig ist. Andere Fremde sagen uns dann, was wann und wieviel wir essen dürfen, um wieder abzunehmen. Wichtig ist meiner Meinung nach ein bewusster Umgang mit dem Essen. Ich meine nicht "kalorienbewusst" oder "gesundheitsbewusst", sondern "bedürfnisbewusst". Brauche ich die [I]Schokolade[/I] oder fehlt mir eher was anderes, z.B. jemand der mich in den Arm nimmt. Ich kenne aus eigener Erfahrung, dass ich rastlos durch die Wohnung tigere, irgendwann vor dem Kühlschrank stehe, und dann [B]ohne nachzudenken[/B] wie eine Maschine alles reinschlinge, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Von Pudding über Essiggurken, anschließend Käse, Brot, Kuchen, Sauerkraut usw. Nicht immer, aber immer öfter schaffe ich es, mich zu fragen: warum mach ich das jetzt? Es kann doch nicht sein, dass ich wie ein Automat funktioniere. Das läuft ja alles irgendwie [B]reflexartig[/B] ab. Wenn ich dann ganz tief in mich reinhöre, spüre ich Angst. Diffuse ungerichtete Angst. Warum und wovor habe ich noch nicht rausgefunden, aber Essen hilft sicher nicht.
  • Fürs Hinternabputzen wird übrigens im Netz ein Hilfsmittel angeboten. Wen's interessiert mal nach "easywipe" googeln.
  • [quote='Lunix','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84069#post84069']Fürs Hinternabputzen wird übrigens im Netz ein Hilfsmittel angeboten. Wen's interessiert mal nach "easywipe" googeln.[/quote] Guter Tipp, wenn es gar nicht anders geht. Allerdings finde ich, jedes Badezimmer sollte ein Bidet haben! In Ermangelung eines solchen habe ich schon immer gern nach einem körperlichen Bedürfnis Wasserkontakt gehabt. Zuhause geht das ja ganz schnell, egal ob in Dusche oder Wanne. Und dann kann man eben auch von vorn nach hinten... und so.
  • Auf der Toilette habe ich zum Glück kein Problem. Aber beim Waschen sitze ich nicht, sondern ich stehe da, und auf einmal sind die Arme zu kurz. Früher hatte ich allerdings auch beim Abwischen ein Problem, und habe da eine ganz einfache Grillpinzette genommen. Ich hab nämlich mal 12 kg mehr gewogen, das war 2007, als es mir einmalig gelang, abzunehmen, seitdem muss ich froh sein, dass ich nicht zunehme. Seitdem nehme ich nämlich Lithium, ein Medikament gegen Depressionen, das (so ziemlich als einziges) als Nebenwirkung Gewichtszunahme hat. Deshalb überlege ich, ob ich das absetze und den Arzt bitte, was weniger Bedenkliches zu verschreiben, das es mir nicht so schwer macht, dieses Gewicht zu reduzieren. So lange ich im Alltag eingeschränkt bin, werde ich mich nicht mit Gewichtsstillstand zufrieden geben - auch wenn das bedeutet, dass ich schrittweise die Kalorien bis zum Grundumsatz erhöhen muss, der liegt bei mir bei 1778 Kalorien pro Tag. Zur Zeit esse ich nur 1300, deshalb versuche ich, ganz allmählich höher zu kommen. Wenn es mal einen Tag nicht klappt und ich mehr esse, als ich ursprünglich von der doofen Disziplin her wollte, muss ich am nächsten Tag irgendwie versuchen, solche Ausschweifungen zu vermeiden. Manchmal gelingt es, manchmal auch nicht. Aber wenn ich mir nicht alles verbiete und ein bis 2 Riegel Snickers esse, tu ich mir ja nichts Schlimmes an, sondern ess meine Nervennahrung und bin zufrieden damit. Problematisch wird es ja erst, wenn man sich kasteit und alles verbietet, weil man ja ständig Angst hat, zuzunehmen. Vielleicht ist diese Angst auch Schuld an meinen zaghaften Abnehmversuchen und dem schnellen Scheitern daran. :confused: Dazu kommt die Angst, wieder einen Versuch zu wagen, weil man nach jedem Versuch dicker ist als vorher. Ein richtiger Teufelskreis, in dem man die Energiezufuhr immer weiter runterschraubt und der Körper immer früher die Notbremse zieht und alles mögliche einlagert, auch Wasser. Ich habe jetzt auch Angst, mit dem Aufdosieren der Kalorien wieder zuzunehmen und hilflos auf der Waage zu stehen und nichts dagegen tun zu können, so ging es mir die ganzen 20 Jahre, seit denen ich mein Übergewicht torpediere.
  • Reduktionskost/Diät etc. : Ich habe seit heute eine 5-wöchige Reha (Herzinfarkt) hinter mir. Ich ließ mich freiwillig auf Reduktionskost setzen und musste mir, obwohl ich ein wenig abgenommen habe, den einen oder anderen dummen Spruch anhören, sei es von der einen oder anderen Krankenschwester oder einer jungen Ärztin. Dank dieses Forums habe ich gelernt, im richtigen Augenblick erfolgreich zu kontern. :) Die Vorträge der auf Süßstoff, Schmierseife (Halbfettbutter etc.), Fettpunkte und einen Tagesbedarf von 1500 - 1600 Kcal pro Person getrimmten Diätassistentinnen bzw. "Ernährungsberaterinnen" habe ich regelmäßig durch gezielte Fragen gestört. Persönliches Fazit: Sollte ich noch einmal in eine Reha kommen, lasse ich mich nicht mehr auf diesen Schwachsinn ein.
  • Diese allgemein DINA4-Vorschriften von pauschalen Kalorienvorgaben halte ich persönlich auch für fatal, denn jeder hat einen anderen Grundumsatz. Ich kenne die Kaloriebegrenzung von 1000 und später 800, als das Gewicht stecken blieb, die Beraterin hat allerdings gesagt, ich dürfe nicht unter 1000 gehen, nur war ich leider so verzweifelt, dass ich mich irgendwann nicht mehr dran hielt.
  • [quote='Krümelchen','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84084#post84084']Diese allgemein DINA4-Vorschriften von pauschalen Kalorienvorgaben halte ich persönlich auch für fatal, denn jeder hat einen anderen Grundumsatz. Ich kenne die Kaloriebegrenzung von 1000 und später 800, als das Gewicht stecken blieb, die Beraterin hat allerdings gesagt, ich dürfe nicht unter 1000 gehen, nur war ich leider so verzweifelt, dass ich mich irgendwann nicht mehr dran hielt.[/quote] Mir stehen echt die Haare zu Berge, wenn ich lese, dass eine ERnährungsberaterin, die ja von sich behauptet, über gesunde Ernährung Bescheid zu wissen, meint, nicht weniger als 1000 Kalorien, was ja nichts anderes heißt, als das sie 1000 Kalorien gut heißt.
  • es dürfte aber allgemein bekannt sein, daß solche Radikalkuren nicht gerade gesundheitsfördernd sind. Da fehlen mir jetzt die Worte dafür, daß sogar ausgebildete Fachkräfte dazu raten.
  • fachkräfte lernen (in ernährungphysiologievorlesungen), dass dicke "underreporter" sind. legt ein solcher also ein ernährungsprotokoll vor wird davon ausgegangen dass eh mehr gegessen wurde. dass viele diätgeschädigte in wirklichkeit eher unter den empfohlenen nahrungsmengen bleiben, wird schlicht negiert. und gerüchteweise liegt der anteil an eßgestörten bei den berufen diätassistentin und ökotrophologin signifikant höher als in der allgemeinbevölkerung. :holy:
  • Ernährungsberatung, die habe ich auch "genossen" - mit dem Ergebnis, dass ich da erst recht zugenommen habe. Man meinte, ich mache etwas falsch. Auf die Idee zu kommen, dass die empfohlene Ernährung nichts für mich ist, kam keiner. Ernährungsberatung brachte für mich: Gewicht stieg weiter, Essen machte keinen Spaß mehr, ich aß noch weniger als vorher, Essen wurde zum Stress, Essen hatte nur noch eine Funktion: Energie aufzunehmen und davon möglichst nicht zu viel. Besser wäre es gewesen, einen Arzt zu haben, der auf die Schilddrüse geschaut hätte. So war ich die Schuldige, die die Gewichtszunahme verursachte. Gewichtsabnahme über den Weg Nahrung ist nicht mehr wirklich möglich; der Körper reagiert noch nicht mal auf Fasten. Meine Hoffnung ist die Bewegung, mir fehlt jedoch noch genügend Energie zur regelmäßigen Bewegung; ich bin sehr schnell erschöpft und brauche dann tagelang um wieder klar zu kommen. Gesundheitlich hätte ich eine Gewichtsabnahme nötig. [B]Krümelchen[/B], wäre Sport vielleicht ein Weg für dich? Julchen
  • [quote='Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84090#post84090'] und gerüchteweise liegt der anteil an eßgestörten bei den berufen diätassistentin und ökotrophologin signifikant höher als in der allgemeinbevölkerung. :holy:[/quote] Ich finde den Gedanken gar nicht so abwegig, dass da "Insider", also Menschen, die einmal dick waren, oder mal ein paar Kilos zu viel hatten und dann durch dauerhungern ein Gewicht halten, sich angesprochen fühlen, als "Experten" zu arbeiten. Sehe ich ungefähr so, wie den trockenen Alkoholiker, der nun in der Suchtberatung arbeitet. Der Unterschied ist halt nur, dass ein Mensch keinen Alkohol braucht um gesund zu leben, während er ja nicht aufhören kann zu essen und mit ein bisschen Verstand auch weiß, dass eine dauerhafte Hungersnot für den Körper das ungesundeste ist, was man sich vorstellen kann. Solche Menschen raten dann, 1000 Kalos zu sich zu nehmen und tragen stark dazu bei, dass es immer mehr Menschen gibt, die ihren Stoffwechsel vollkommen ruinieren. Julchen [quote] Besser wäre es gewesen, einen Arzt zu haben, der auf die Schilddrüse geschaut hätte. So war ich die Schuldige, die die Gewichtszunahme verursachte. [/quote] Ich habe seinerzeit weder bei WW noch bei irgendwelchen Diäten jemals den Hinweis gehört/gelesen/bekommen, einmal meine Schilddrüse testen zu lassen. Ja, nicht einmal mein damaliger Arzt kam, trotz vieler Symptome im Laufe von Jahren, darauf.:mad: Allein hier in diesem Forum, habe ich nicht selten gelesen, dass so manch eine Person erst hier zum ersten mal den Tipp bekam, ihre Schilddrüse untersuchen zu lassen. Ich möchte nicht wissen, wieviele Menschen, deren Schilddrüse nie getestet wurde, auf ärztlichen Rat auf Diät gesetzt werden und sich dann mehr und mehr als Versager fühlen. All das ist so sehr dazu angetan, Menschen mit Übergewicht das Selbstbewusstsein zu nehmen, dass es viele Foren wie dieses geben müsste. Und nicht "nur" Foren, auch Beratungsstellen, die man persönlich aufsuchen kann, die im Sinn dieses Forums tätig würden. Der Knackpunkt ist jedoch, dass es für solche Hilfestellung keine offiziell abgesegnete Ausbildung mit irgendwelchen Zertifikaten gibt und ohne ein solches wird man selten ernst genommen, auch wenn das Wissen noch so umfangreich ist. Eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin gibt es jeoch und die hilfesuchenden Menschen glauben sich dann in guten, fachlich kompetenten Händen.
  • [quote='Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=84090#post84090']und gerüchteweise liegt der anteil an eßgestörten bei den berufen diätassistentin und ökotrophologin signifikant höher als in der allgemeinbevölkerung. :holy:[/QUOTE]Das kann ich mir gut vorstellen. Nicht nur, dass viele sog. Fachleute immer noch alten Regenbogenblättchenweisheiten glauben, ich denke, dass die Bevölkerung bei einer Person, die sich "gesund" ernährt, weil sie es studiert hat, dass diese schlank ist. Als ich mal mit einem Freund über meine eigentlichen Berufswünsche sprach - ich wollte nämlich schon vor 20 Jahren Oecotrophologie studieren -, sagte er, dass man mir aber nicht abnehmen würde, dass ich meinen Job gut mache, wenn ich in Kurzentren oder an Hauswirtschaftsschulen Ernährungskunde unterrichte. Und damit hat er vermutlich gar nicht so unrecht. Denn leider bedeutet für den Großteil der Bevölkerung, dass man mit "gesunder Ernährung" automatisch schlank ist.