Kutteln & Co.

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  • ja ja, ich hör schon das "Igitt" hier im Forum und warum solls denn anders sein als bei mir zu Hause und im Freudeskreis. Ich kenn fast niemanden mehr, der sich für Innereien begeistern kann. Leber mit Zwiebeln und Äpfeln, sauere Nierchen, Kalbsbries, Kalbshirn gebacken oder ein Herzragout. Gibts es hier noch so Geschmacksexoten wie mich? Das Mark aus der Beinscheibe oder die Zunge gekocht, aufgeschnitten mit Zitrone und gutem Olivenöl beträufelt. Warum sind diese Köstlichkeiten auf dem Index gelandet? toni
  • [quote='toni','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=68876#post68876']Gibts es hier noch so Geschmacksexoten wie mich?[/quote] Ja, mich! :five: [quote='toni','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=68876#post68876']Das Mark aus der Beinscheibe oder die Zunge gekocht, aufgeschnitten mit Zitrone und gutem Olivenöl beträufelt. Warum sind diese Köstlichkeiten auf dem Index gelandet?[/quote] OK: Kutteln und Markklößchen hab ich selbst noch nie gemacht (weil ich einfach nicht weiß, wie's geht und meine Mutter ihre Rezepte so ungern rausrückt), aber ich mag es! Und Leber und Nieren? Lecker! Mit Hirn kann man mich allerdings jagen, schmeckt mir nicht und seit BSE... nun ja. Ich denke, dass die Sachen u. a. deswegen auf dem Index gelandet sind, weil sie sehr "harnsäureträchtig" sind (Gicht lässt grüßen). Und in der Leber werden Giftstoffe abgebaut und "eingelagert" - die isst man natürlich konzentriert mit, daher sollte man wohl Leber nicht zu oft essen. LG Lea
  • Also einiges davon mag ich schon, Toni - wenn auch nicht alles. Ich mag Leber sehr gern, egal in welcher Variation, wobei mir da Hühnerleber am liebsten ist. An Hirn habe ich noch lebhafte Kindheitserinnerungen, meine Oma machte das gern mal ... leider hab ich keine Ahnung, wie das zubereitet wird und ob man das überhaupt noch bekommt. Ich denke, da ist dank BSE damals einiges vom Markt verschwunden. Mit Nieren und Bries kann ich nix anfangen, das hier in Bayern übliche saure Lüngerl (für die Nichtbayern Lunge) finde ich einfach nur eklig. Ich habs, obwohl ich den Geruch schon unangenehm fand, aber immerhin mal probiert. Zunge liebe ich - aber ich kenn die nicht so wie Du mit Olivenöl und Zitrone, sondern in Salzwasser gekocht und dann mit zerlassener Butter und Meerrettich serviert, dazu isst man Salzkartoffeln. Da könnt ich mich reinlegen *gg. Oder dünn aufgeschnitten auf Brot - auch lecker. Mark aus der Beinscheibe mochte ich auch - ich denke, auch das ist im Zuge von BSE auf dem Index gelandet. Generell ist es wohl einfach so, dass viele es gar nicht mehr kennenlernen - gibts ja auch nicht als Fastfood oder Dosenfr** (außer saures Lüngerl, das hab ich hier in Bayern schon in der Dose gesehen, aber direkt beim Metzger). Und was der Bauer nicht kennt, isst er nicht - die heute Erwachsenen kommen also gar nicht mehr auf die Idee, sowas zu kochen, wenn sie es als Kinder schon nicht kennenlernten bzw. damals nicht mochten.
  • ich mag davon Leber z.b sehr gern. Allerdings zubereiten kann ich es nicht. Mir ekelt es von roher Leber. Aber gebacken schmeckt es mir sehr lecker. Wie du siehst bist du doch nicht so alleine mit deinem exotischen Geschmack.;)
  • Ich mag gerne Kalbsleber mit Zwiebeln und Äpfeln gebraten, dazu am liebsten Kartoffelpüree und grünen Salat. Genauso bekam ich das schon in meiner Kindheit serviert, da allerdings meistens mit Schweineleber. Die Kalbsleber ist zarter und schmeckt besser und deshalb bevorzuge ich sie beim Einkauf. Markklößchen waren ebenfalls oft in den Rindfleischsuppen meiner Kindheit und ich habe mir damals von meiner Mama genau zeigen lassen wie sie das machte. Die anderen Innereien habe ich teilweise probiert (Niere, Zunge) und für nicht gut befunden, den Rest möchte ich nicht probieren. Kann sein, dass die Gerichte daraus ganz toll schmecken, aber da habe ich Denkblockade. Vor einigen Jahren habe ich einen geplanten Aufenthalt in Japan abgesagt, weil ich mir nicht sicher war, ob ich da halbwegs etwas nach meinem Geschmack zu essen bekäme. Und ich weiß gerne was ich esse..... exotische Überraschungen sind nicht so mein Ding. Aber ich vermute mal, dass die meisten Gerichte (oder auch nur einige) in Vergessenheit geraten, weil viele Menschen heute gar nicht mehr wissen wie man sie zubereitet. Die Brockenhexe
  • [quote='Brockenhexe','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=68880#post68880'] Kann sein, dass die Gerichte daraus ganz toll schmecken, aber da habe ich Denkblockade. [/quote] so ging es mir mit Kutteln. Ich war ja früher viel in Frankreich und hatte auch Freunde da. Ich war auch oft bei einer Familie eingeladen, wo die Hausfrau himmlisch kochte. Was auf den Tisch kam schmeckte überirdisch gut. So servierte sie auch mal ein 'Gericht, bei dem ich mir einfach nicht klar war was das ist, aber es schmeckte wie üblich einfach toll. Ich wollte nicht schon wieder fragen und mich wiedermal als kulinarischen Banausen outen. Als ich allerdings hinterher erfuhr, dass das Kutteln waren war ich froh, dass ich es bei dem Essen nicht wusste. Ich bekam immer Kutteln aus dem Schlachthof für meinen Hund und mich hats jedesmal hübsch geekelt beim zerkleinern. Heute abend las ich ein Rezept von Siebeck und kann -was Zutaten betrifft- mir schon immer gut vorstellen wie es schmeckt. Es wäre OK, aber wer schneidet die Kutteln klein? Ich nicht, mich gruselts..... echt:eek: toni
  • Aus meiner Kindheit kenne ich gebratene Leber und saure Nierchen. Nierchen habe ich das letzte Mal 1972 in der Mensa gegessen, da schmeckte das Pipi richtig durch, weil sie nicht richtig gereinigt worden waren - das war zuhause nicht so, aber sie standen nie auf der Liste meiner Leibspeisen. Dann kenne ich noch die Geflügelsuppen von zuhause, in denen das Geflügelklein gekocht worden war, nicht nur Herz,Magen, Leber und Hals, sondern auch die Füßchen. Oder Schweinekleinfleisch - wobei sich mir dabei wegen der Assoziationen schon als Kind der Magen umgedreht hat - Pfoten und Schwanz! In Regensburg habe ich einmal saures Lüngerl gegessen und in Hamburg gebackenes Kalbshirn - beides wirklich lecker - aber kochen möchte ich es nicht. Zunge esse ich heute noch gern und Leber auch - die habe ich auch schon selber zubereitet. stübbken
  • Außer Leber und Zunge esse ich keine Innereien. Ich gebe zu, dass ich Lunge, Nieren und Hirn noch nie probiert habe, aber ich habe einen eingebauten Ekel davor. Meine Oma gab mir mal vor vielen, vielen Jahren das Herz eines Huhns zu essen, weil sie es so gerne mochte und mir diesen Genuss schenken wollte. Mir wurde nur schlecht davon und es tat mir leid, dass ich ihren Lieblingsbissen bekam und nicht mochte. Als meine schleswig-holsteinische Schwiegermutter mal Schnuten & Poten (Schweineschnauzen und -pfoten) zubereitete, verweigerte ich mich auch. Allerdings benutzte ich Schnauzen und Ohren zum Gelieren von Sülze, damit hatte ich komischerweise keine Probleme.
  • [quote='toni','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=68876#post68876']ja ja, ich hör schon das "Igitt" hier im Forum und warum solls denn anders sein als bei mir zu Hause und im Freudeskreis. Ich kenn fast niemanden mehr, der sich für Innereien begeistern kann. Leber mit Zwiebeln und Äpfeln, sauere Nierchen, Kalbsbries, Kalbshirn gebacken oder ein Herzragout. Gibts es hier noch so Geschmacksexoten wie mich? Das Mark aus der Beinscheibe oder die Zunge gekocht, aufgeschnitten mit Zitrone und gutem Olivenöl beträufelt. Warum sind diese Köstlichkeiten auf dem Index gelandet? toni[/quote] darf ich dir meine mutter vorstellen? ;) erst gestern sprachen wir darüber, weil sie sich an zwei tagen hintereinander leber gemacht hatte, geröstete schweinsleber mit zwiebeln und reis. mag ich auch gern, hab ich aber schon ewig nicht gegessen. kalbsbries und kalbshirn gebacken (mit erdäpfel-mayonnaisesalat) gibt es hier auf speisekarten traditioneller gasthäuser, beides ess ich eher nicht. aber beuschl mit knödel und das saure lüngerl meiner münchner oma, hmmmm. zunge, nein danke. auch keine zungenwurst. vom huhn selbstverständlich alles, was drin ist, extra hühnerleber kauf ich mir nicht. prinzipiell bin ich der ansicht, dass ein tier, das getötet wird, auch so komplett wie möglich verwertet werden muss. alles andere ist eine sauerei. kutteln habe ich ebenfalls schon gegessen und ich fand sie gut. das war vor jahren und so weit ich mich erinnerte, war die beschaffung für den wirt gar nicht so leicht. wenn ich mich recht erinnere, war das sogar verfboten. er hat es aber extra für unseren freundeskreis zubereitet. ich kenns sonst auch nur als hundefutter und das sieht wirklich eklig aus und vor allem der geruch... mit gummihandschuhen und wäscheklammer auf der nase, könntest du es vielleicht wagen... beuschel mag ich am liebsten, herrlich....
  • [quote='toni','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=68876#post68876']Ich kenn fast niemanden mehr, der sich für Innereien begeistern kann. Leber mit Zwiebeln und Äpfeln, sauere Nierchen, Kalbsbries, Kalbshirn gebacken oder ein Herzragout. Gibts es hier noch so Geschmacksexoten wie mich? Warum sind diese Köstlichkeiten auf dem Index gelandet? toni[/quote]Also ich kenne das alles und esse es auch gelegentlich. Es liegt wohl am Lauf der Zeit, daß Innereien heute kaum noch gegessen werden. Meine Oma und meine Mutter haben in den 60er und 70er Jahren noch Innereien zubereitet. Saure Nieren und Lungen wurde in süßsaurem Essigwasser mit Kräutern gekocht und dann durch den Wolf gedreht, mit Fleischbrühe auf gegossen und ein wenig eingedickt. Es sah auf dem Teller aus wie bereits einmal gegessen, schmeckte aber himmlisch. Kalbshirn wurde gewässert, die Äderchen entfernt, paniert und in Butter beraten. Leber bekamen wir als Kinder, d.h. ich, meine Schwester ekelte sich, roh zu essen, wegen des Eisens in der Leber. Ich kann heute noch rohe Leber essen. Und besonders lecker war selbstgemachte Kalbssülze. Meine Mutter kaufte Kalbsfüße und einen Kalbskopf. Die wurden gekocht, das Fleisch ausgelöst und eine große Schüssel Sülze gemacht. Gegessen wurde das mit kleingehackten Zwiebeln, Zitronensaft und Graubrot. Innereien gelten heute als ekelig und manchmal auch als gefährlich, weil sich dort Rückstände aus Medikamenten und Schadstoffe ansammeln. Ich glaube auch, daß es an der Erziehung liegt. Innereien waren zwar in der französischen Küche durchaus etwas für Gourmets, aber in Deutschland wurden sie häufig in traditionellen regionalen Küche verwendet. Sie galten als billig und Essen der einfachen Leute. Viele Frauen die ich in den letzten Jahren kennenlernte haben bei ihren Müttern auch gar nicht mehr richtig kochen gelernt, erst recht nicht Innereien. Und vielleicht, so eine spontane Eingebung von mir, entfernen wir uns in unserem Alltag auch immer weiter von den Grundlagen. Es gibt ja viele Leute, die ekeln sich vor totem Fisch, aber nicht vor Fischstäbchen. Ein paniertes Schnitzel erinnert eben nicht mehr an einen blutenden Schlachtkörper. Wenn man Bilder von Gehirnen nur aus TV-Krimis oder Horrorfilmen kennt, wird man erst mal schlucken, wenn man eine glibbrige, weiche, feuchte, graue Masse in der Hand hält.
  • da ich immer erst probiere, ehe ich iiihhh schreie, muss ich bekennen noch nie flecke( kutteln) und hirn/lüngerl gekostet zu haben. irgendwie eine schon vorhandene abscheu. als fleischerlehrling musste ich ganze magenwände grob kleinschneiden und ich kann euch sagen"blocks". ich stelle mir immer vor, auf fettes fleisch beissen zu müssen,nene. aber süsssaure nierchen, lecker.werde ich mir bald mal bei meiner stiefmutti bestellen.das gleiche gericht kenne ich auch noch mit herz. hähnchenleber, ab und zu. aber zunge geht garnicht, kennt ihr das geräusch wenn die haut abgezogen wird.....
  • Ich persönlich esse gern Leber... und Hühnerklein (ohne Hals). Alles andere gabs bei uns zuhause nie und daher kann ich dazu nix sagen. Ich bin allerdings auch nicht hinterher, das auszuprobieren, wenns sich ergibt, nunja. Mal schaun. Ich kann nur sagen, dass ich auch mit Kräuterbutter zubereitete Escargots (Weinbargschnecken) liebe, die schmecken ähnlich wie Pilze. Und als Nordlicht natürlich auch gern mal Labskaus. Was ich vielleicht mal gern probieren würde wäre Schwarzsauer, leider kommt man da so gut wie nie ran, weils einfach für viele auch diesen "Ekelfaktor" hat... Wenn ich mal Kinder hab werd ich denen nach Möglichkeit auch solche traditionellen Gerichte servieren, natürlich selbst zubereitet. Selbstgemacht schmeckt eh besser als Fertigkrams, das merkt man nicht nur bei Hefeklößen, sondern auch schon bei so einfachen Sachen wie Rahmspinat. :) LG Dani
  • Ich liebe den Nierenspieß auf unserem Wochenmarkt, aber ansonsten ess ich außer meiner geliebten Leberwurst (ist da überhaupt noch welche drin?) keine Innereien. Wir haben in Frankreich mal Zungensalat serviert bekommen... Ne, das ging gar nicht. Da konnte ich noch nicht einmal von probieren. Leber versuche ich ja immer mal, aber gebraten schmeckt sie mir einfach nicht und roh geht gar nicht... Und zum Thema Labskaus: Mjaaaaaaaaaaaaaaaam gibts bei uns immer am Geburtstag meiner Oma... Da fällt mir ein, als Kind gabs bei meiner Oma immer Markklößchen in die Suppe (aber nicht selbstgemacht) die fand ich immer super lecker. Heute macht sie keine mehr rein. Schade Ich habe daheim ein Kochbuch von ca. 1927? auf jeden Fall sehr alt, meine Uroma hat es zur Hochzeit bekommen. Da steht sehr genau drin, wie man Hirn zubereitet. Zubereiten ginge ja noch, aber ich könnte es nicht essen... Wer Interesse an dem Rezept hat....
  • Meine Großeltern mütterlicherseits kamen aus dem Sudetenland. Meine Oma war gelernte Köchin und hat in ihrer Heimat als junge Frau in "hochherrschaftlichen" Häusern gekocht. Von zuhause hatte sie all die einfachen Gerichte. Als Kind wußte ich nicht was ich aß, aber es war immer so lecker, und später als ich es wußte, war es egal, weil ich ja wußte wie lecker. Kutteln gab es bei ihr auch, lecker mit Hefeknödel. Leider habe ich nach ihr niemals wieder Kutteln gegessen. Es war viel Arbeit. Zieg mal gewässert, damit es peinlich sauber war. Leber und Kartoffelbrei mit Gurkensalat--lecker, gibt es heute noch manchmal. Tipp! Hähnchenleber----sehr zart, sehr lecker, nicht so teuer wie Kalbsleber. Nierchen süß sauer, sehr lecker. u. u. u. Ach so--- Hirn gab es früher auch manchmal, ich mochte es. Selber würde ich es nicht nachkochen.
  • Also ein selbst angesetztes saures Lüngerl mag ich ganz gerne.Entweder gibts Semmeln oder Semmelknödel dazu. Gibt es bei uns selten und wenn dann essen es nur mein Mann und ich. Aber ich liebe rohe Leber,wenn ich was von Leber koche,dann schnappulier ich die immer schon roh. Meine Schwester ist da immer ganz geschockt davon.Aber die habe ich als Kind schon gerne roh gegessen.;)
  • [quote='Cassandra','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=68892#post68892']Also ich kenne das alles und esse es auch gelegentlich. Es liegt wohl am Lauf der Zeit, daß Innereien heute kaum noch gegessen werden. Meine Oma und meine Mutter haben in den 60er und 70er Jahren noch Innereien zubereitet. Saure Nieren und Lungen wurde in süßsaurem Essigwasser mit Kräutern gekocht und dann durch den Wolf gedreht, mit Fleischbrühe auf gegossen und ein wenig eingedickt. Es sah auf dem Teller aus wie bereits einmal gegessen, schmeckte aber himmlisch. Kalbshirn wurde gewässert, die Äderchen entfernt, paniert und in Butter beraten. Leber bekamen wir als Kinder, d.h. ich, meine Schwester ekelte sich, roh zu essen, wegen des Eisens in der Leber. Ich kann heute noch rohe Leber essen. Und besonders lecker war selbstgemachte Kalbssülze. Meine Mutter kaufte Kalbsfüße und einen Kalbskopf. Die wurden gekocht, das Fleisch ausgelöst und eine große Schüssel Sülze gemacht. Gegessen wurde das mit kleingehackten Zwiebeln, Zitronensaft und Graubrot. Innereien gelten heute als ekelig und manchmal auch als gefährlich, weil sich dort Rückstände aus Medikamenten und Schadstoffe ansammeln. Ich glaube auch, daß es an der Erziehung liegt. Innereien waren zwar in der französischen Küche durchaus etwas für Gourmets, aber in Deutschland wurden sie häufig in traditionellen regionalen Küche verwendet. Sie galten als billig und Essen der einfachen Leute. Viele Frauen die ich in den letzten Jahren kennenlernte haben bei ihren Müttern auch gar nicht mehr richtig kochen gelernt, erst recht nicht Innereien. Wenn man Bilder von Gehirnen nur aus TV-Krimis oder Horrorfilmen kennt, wird man erst mal schlucken, wenn man eine glibbrige, weiche, feuchte, graue Masse in der Hand hält.[/quote] Hallo, es liegt an der "modernen" Entwicklung, die natürlich von der Nahrungsmittelindustrie kräftig unterstützt wird, daß heute die Innereien kaum noch gegessen werden. Bedauerlicherweise können die meisten Leute heute nur noch im Sinne von "Das perfekte Dinner" kochen! Klotzen für einen Haufen Geld, nur nach dem vorgegebenen Rezept arbeiten, aber keine Ahnung wie man eine Kartoffelsuppe kocht! Wie Cassandra schreibt, entfernen wir uns mehr und mehr von unseren Wurzeln! Es gibt dochn eigentlich nichts besseres, als die einfachen, dafür aber um so köstlicheren Dinge wie Kutteln, saure Nieren etc.! Das sind doch die Gerichte die heutzutage keine von diesen dynamischen Personen, die sich als Frau verwirklicht haben, mehr kochen kann! Curryking (eklig) oder Tütensuppe (würg), im günstigsten Fall eine Sauce auf der Basis von gekauftem, schweinteurem Fond, das sind die Gerichte die bei den meisten auf den Tisch kommen. Die sind ja noch nicht mal i der Lage, stinknormale Eierpfannkuchen zu machen! Da muß der Teig fertig gekauft werden! Ich halte es für eine äußerst bedenkliche Entwicklung, wenn jemand (toni) sich für einen Exoten hält, nur weil Markklößchen etwas ganz feines sind. Im übrigen sind die meisten Dinge unglaublich banal in der Zubereitung. Ich werde morgen jedenfalls Steckrübeneintopf mit geräucherter Schweinebacke essen! Gekocht auf der Basis einer Brühe aus Pferdeknochen! Und ich kann Euch allen versichern: ICH BIN KEIN EXOT! ICH MÖCHTE GANZ EINFACH NUR, DASS DAS, WAS ICH ESSE, SCHMECKT UND KEIN VERMÖGEN KOSTET! In diesem Sinne qualtinger
  • Ich bin als Kind mit sauren Nierchen, Leber und Herzragout groß geworden. Selbst kochen tue ich nichts davon, aber wenn ich mal unterwegs bin und es gibt Leber, schlage ich gern zu. Nieren macht meiner Mutter seit 10 Jahren nicht mehr, seit sie eine Spenderniere trägt. Bekommt sie nicht mehr hin und essen kann sie es seitdem auch nicht mehr. Ich finde es schade, tue mir für mich allein aber den Aufwand (mehrere Waschgänge, Freischneiden der Blutgefäße etc.) nicht an. Zunge habe ich zuletzt vor einem Jahr probiert, fand aber das Gefühl beim Essen widerlich. In der Gegend, in der meine Oma wohnt (Ostthüringen) ist das eine gern gegessene Spezialität, mit zerlassener Butter und Meerrettich. Ich weiß, dass ich es als Kind einmal gegessen habe, aber mittlerweile - no way. Hirn habe ich meines Wissens noch nie gegessen, kann es mir auch nicht vorstellen. Eine weitere Spezialität aus der Familie meiner Mutter sind saure Flecke, da ist unter anderem Euter von der Kuh drin, als säuerliche Suppe zubereitet. Das kann man auch abgepackt in der Dose kaufen und meine Mutter liebt es noch immer. Als Kind habe ich das auch mal gegessen (mehr oder weniger zwangsweise, weil es das als Mittagessen gab), aber heute würde ich es auch nicht mehr essen. Kirstin
  • passt jetzt nicht so zu dem thema innereien, ich zuzele die ungebrühten bratwürste von einem guten fleischer für mein leben gerne roh aus.
  • Ich lese diesen Thread nun schon seit Tagen in etwa so, wie ich einen Horrorfilm oder in meinem Fall den Film Arachnophobia schaue. Mich schüttelt es und gruselt es, aber ich muß weiter lesen. Ich stehe dazu, daß ich den Geschmack/die Konsistenz/das Aussehen/den Geruch von Innereien nicht mag. Und @qualtinger: Pfannkuchen und Suppe kann ich trotzdem ohne Päckle kochen!
  • [quote='qualtinger','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=69109#post69109']Hallo, es liegt an der "modernen" Entwicklung, die natürlich von der Nahrungsmittelindustrie kräftig unterstützt wird, daß heute die Innereien kaum noch gegessen werden. Bedauerlicherweise können die meisten Leute heute nur noch im Sinne von "Das perfekte Dinner" kochen! Klotzen für einen Haufen Geld, nur nach dem vorgegebenen Rezept arbeiten, aber keine Ahnung wie man eine Kartoffelsuppe kocht! Wie Cassandra schreibt, entfernen wir uns mehr und mehr von unseren Wurzeln! Es gibt dochn eigentlich nichts besseres, als die einfachen, dafür aber um so köstlicheren Dinge wie Kutteln, saure Nieren etc.! Das sind doch die Gerichte die heutzutage keine von diesen dynamischen Personen, die sich als Frau verwirklicht haben, mehr kochen kann! Curryking (eklig) oder Tütensuppe (würg), im günstigsten Fall eine Sauce auf der Basis von gekauftem, schweinteurem Fond, das sind die Gerichte die bei den meisten auf den Tisch kommen. Die sind ja noch nicht mal i der Lage, stinknormale Eierpfannkuchen zu machen! Da muß der Teig fertig gekauft werden! Ich halte es für eine äußerst bedenkliche Entwicklung, wenn jemand (toni) sich für einen Exoten hält, nur weil Markklößchen etwas ganz feines sind. Im übrigen sind die meisten Dinge unglaublich banal in der Zubereitung. Ich werde morgen jedenfalls Steckrübeneintopf mit geräucherter Schweinebacke essen! Gekocht auf der Basis einer Brühe aus Pferdeknochen! Und ich kann Euch allen versichern: ICH BIN KEIN EXOT! ICH MÖCHTE GANZ EINFACH NUR, DASS DAS, WAS ICH ESSE, SCHMECKT UND KEIN VERMÖGEN KOSTET! In diesem Sinne qualtinger[/quote] Na ja, nun hack hier mal net auf uns Frauen rum ... die Männchen sind im Kochen ja in der Regel noch schlechter. Ansonsten kann ich als "dynamische Person, die sich als Frau verwirklicht hat" sehr wohl kochen - von ausgefallen exotisch bis Hausmannskost. Ich benutze auch keine Packerl oder Dosen. Trotzdem find ich saure Nierchen oder Lüngerl einfach nur eklig. Die Geschmäcker sind halt verschieden - und 'ne Pferdemetzgerei hab ich seit meiner Kindheit nimmer gesehen.
  • ich habe gestern ausgezeichnete kalbsleber mit nockerl im gasthaus gegessen. die ist auf der zunge zergangen so weich war sie. es stimmt, dass sich in einkaufswagen jüngerer frauen UND männer hauptsächlich abgepackte fertig- und halbfertiggerichte befinden. und es stimmt, dass kochen praktiziert werden muss, um es zu können. aber was sollen die leutchen tun, sich abends um acht an den herd stellen? oder um 2 uhr morgens eine brühe aufsetzen? leute sind leicht zu verurteilen, aber ihre lebensrealität sollte vielleicht miteinbezogen werden. dass ich als selbstständige UND single es schaffe, täglich frisch zu kochen, betrachte ich als privileg. ich möchte auch nicht darauf verzichten, aber nur, weil ich das kochen als prozess schön finde. nicht weil ich ein braves frauchen sein will. dass ich im sommer mein gemüse auch selbst anbaue hat ebenfalls vielfältige gründe. es ist für mich einfach lebensqualität. rezepte verwende ich nur, wenn ich was erstmals und einmalig mache. meine großmutter war gelernte köchin und besaß eine große familie und ein großes landgasthaus. die konnte aus nichts etwas machen. laut aussagen ihrer kinder nahm sie ein paar erdäpfel ein bisschen mehl und ging hinaus auf die wiese, wo sie alle möglichen zutaten pflückte. und sie machte aus den sauen, die sie täglich umsorgte, höchstpersönlich die beste blunzen (blutwurst), die ihr euch vorstellen könnt. und eine rindsuppe mit markknöderl oder leberknödeln und und und. leider konnte ich das nicht von ihr lernen. mit ihr ist dieser schatz aus der familie verschwunden.
  • [quote='lesemaus','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=69122#post69122']passt jetzt nicht so zu dem thema innereien, ich zuzele die ungebrühten bratwürste von einem guten fleischer für mein leben gerne roh aus.[/quote] Da kannst du dich mit meinem Mann zusammen tun *schüttel*
  • [quote='qualtinger','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=691099#post691099'] es liegt an der "modernen" Entwicklung, die natürlich von der Nahrungsmittelindustrie kräftig unterstützt wird, daß heute die Innereien kaum noch gegessen werden. Bedauerlicherweise können die meisten Leute heute nur noch im Sinne von "Das perfekte Dinner" kochen! Klotzen für einen Haufen Geld, nur nach dem vorgegebenen Rezept arbeiten, aber keine Ahnung wie man eine Kartoffelsuppe kocht! Wie Cassandra schreibt, entfernen wir uns mehr und mehr von unseren Wurzeln! Es gibt dochn eigentlich nichts besseres, als die einfachen, dafür aber um so köstlicheren Dinge wie Kutteln, saure Nieren etc.! [/quote] Tut mir Leid... aber das kann ich jetzt absolut nicht nachvollziehen. Ich kann den Geschmack, die Konsistenz und den Geruch von Innereien nicht ausstehen... mir würde schlecht werden, wenn ich das essen müsste. Trotzdem bin ich in der Lage, Kartoffelsuppe herzustellen... kann ein schmackhaftes Essen ohne Verwendung irgendwelcher Maggi-Tüten herstellen und frag mich gerade, was an einem ganz normalen Stück Fleisch oder Fisch nicht "einfach" sein soll :confused: LG LOF
  • [quote='Lovely Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=69127#post69127']aber was sollen die leutchen tun, sich abends um acht an den herd stellen? oder um 2 uhr morgens eine brühe aufsetzen? leute sind leicht zu verurteilen, aber ihre lebensrealität sollte vielleicht miteinbezogen werden. [/quote] :kuss1: Danke, Du nimmst mir förmlich die Worte aus dem Mund. LOF: Dir kann ich mich auch nur voll und ganz anschließen!
  • Nun ja, ich habe mich durchaus schon oft genug abends um 21 Uhr an den Herd gestellt, wenn ich vom Dienst kam. Allerdings gab's dann gern mal "Fastfood" in Form von Pellkartoffeln mit Quark oder Spaghetti mit Olivenöl und Knoblauch oder andere schnell und einfach fertiggestellte Gerichte. Frisch kochen muß weder lange dauern noch viel kosten. Allerdings macht mir das Kochen nach einem langen Arbeitstag nix aus, weil es eine Art Ritual ist um abzuschalten und weil ich eben auch gerne koche. Andere berufstätige Frauen deshalb zu verurteilen, weil sie das nicht so machen, ist Blödsinn. Jeder hat eben andere Prioritäten.