Dicke Kosten

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  • Es wird uns ja immer wieder vorgehalten, dass die Dicken massig Kosten verursachen. Massig medizinische Kosten. Von Milliardenbeträgen wird da geredet aber welche Kosten stecken hinter diesen Kosten? Beispiel: Ich als übergewichtiger Mensch gehe zum Arzt, weil ich mir den Knöchel verstaucht habe. Es fallen Kosten an. Fallen diese jetzt in die Dicken-Kosten-Statistik? Oder werden hier nur die Kosten betrachtet, die dicke Menschen mit dicken Krankheiten verursachen? Also Diatbetes, Herzerkrankungen usw? Ich bin chronisch krank. Ich werde immer Kosten verursachen, egal ob ich dick oder schlank bin. Werden die Kosten, die meine Schilddrüse verursacht hier mit einbezogen? Werden die Kosten, die meine dreijährige Ärzteodysee gekostet hat mit einbezogen? Als man meine Yersinieninfektion vergeblich suchte und mir statt einer einfachen intensiven Blutuntersuchung lieber diverse Spiegelungen und Kernspins angedeihen ließ, sind das dicke Kosten? Oder fallen die nicht in die Statistik. Wenn Übergewicht automatisch Bluthochdruck verursacht, warum war mein Kardiologe der 1. Arzt meines Lebens, der intensiv nach der Ursache suchte und nach wie vor sucht? Er sagt zwar, Übergewicht ist dabei nicht unbedingt förderlich, aber er kann es nicht einfach darauf schieben ohne vorher alles organische abgeklärt zu haben. Ich könnt ihn immer noch dafür knutschen. Also, Wer in Dreiherrgottsnamen weiß, was hinter dieser Kostenstatistik ist, die durch die Medien geistert? DAS tät mich nämlich mal interessieren.
  • [quote=Na_Ich]Es wird uns ja immer wieder vorgehalten, dass die Dicken massig Kosten verursachen. Massig medizinische Kosten. Von Milliardenbeträgen wird da geredet aber welche Kosten stecken hinter diesen Kosten? Beispiel: Ich als übergewichtiger Mensch gehe zum Arzt, weil ich mir den Knöchel verstaucht habe. Es fallen Kosten an. Fallen diese jetzt in die Dicken-Kosten-Statistik? Oder werden hier nur die Kosten betrachtet, die dicke Menschen mit dicken Krankheiten verursachen? Also Diatbetes, Herzerkrankungen usw? Ich bin chronisch krank. Ich werde immer Kosten verursachen, egal ob ich dick oder schlank bin. Werden die Kosten, die meine Schilddrüse verursacht hier mit einbezogen? Werden die Kosten, die meine dreijährige Ärzteodysee gekostet hat mit einbezogen? Als man meine Yersinieninfektion vergeblich suchte und mir statt einer einfachen intensiven Blutuntersuchung lieber diverse Spiegelungen und Kernspins angedeihen ließ, sind das dicke Kosten? Oder fallen die nicht in die Statistik. Wenn Übergewicht automatisch Bluthochdruck verursacht, warum war mein Kardiologe der 1. Arzt meines Lebens, der intensiv nach der Ursache suchte und nach wie vor sucht? Er sagt zwar, Übergewicht ist dabei nicht unbedingt förderlich, aber er kann es nicht einfach darauf schieben ohne vorher alles organische abgeklärt zu haben. Ich könnt ihn immer noch dafür knutschen. Also, Wer in Dreiherrgottsnamen weiß, was hinter dieser Kostenstatistik ist, die durch die Medien geistert? DAS tät mich nämlich mal interessieren.[/quote] Ach, das mit den Kosten - wie ja irgendwer letztlich so schön bemerkte: wenn mehr als 50 % der Deutschen zu dick sind, sind es ja logischerweise auch die Dicken, die das meiste einzahlen in die Krankenkassen. ;) Ich glaube übrigens nicht, dass diese Behauptung tatsächlich stimmt. Wenn ich beim Hausarzt sitze, was im Schnitt höchstens einmal im Jahr vorkommt, bin ich die einzige Dicke. Als ich mal über ein Jahr lang total ätzende Symptome hatte, die niemand irgendwas zuordnen konnte und ständig und dauernd in Wartezimmern diverser Ärzte gesessen habe, waren da auch nie Dicke. Wo haben sich die vielen, kranken Dicken da bloss versteckt? Was ich gesehen habe, waren sehr viele alte Leute, die natürlich aufgrund normalen körperlichen Verschleisses mehr krank sind als Junge und ausserdem mehr Zeit und Musse haben beim Arzt zu sitzen. :cool2: Sind Dicke mehr krank als Dünne? Ich glaube nicht. Und wenn ja, stellt sich ja noch die Frage ob das zwangsläufig aufgrund des Übergewichtes so ist. es ist durchaus nicht so leicht das medizinisch zu beweisen. Wenn jemand mit Mitte 30 einen Schlaganfall hat und sehr dick ist, wird das sofort auf das Übergewicht geschoben. Aber was ist mit dem schlanken, durchtrainierten Sportler, den mit Mitte 20 auf dem Fussballfeld der Schlag trifft? Ich denke die Ärzte machen es sich da vielleicht ab und an zu einfach. Aber ehrlichgesagt glaube ich nicht mal, dass die Mehrzahl der Ärzte davon überzeugt ist, dass Übergewicht an allem und jedem Schuld ist, nur die Krankenkassen wollen einfach mehr Kohle einsacken. Und je mehr Dicke es gibt, um so mehr werden sie bei Gewichtsaufschlägen kassieren. Und die Pharmaindustrie setzt aufs gleiche Pferd. Je mehr angeblich kranke und angeblich gefährdete Dicke es gibt, destro mehr Pillen und Diätpülverchen, Blutdrucksenker und Cholesterinsenker bringen sie an den Mann und die Frau. Alles schön unter dem Deckmäntelchen der Fürsorglichkeit. Aus meinem privaten Umfeld, dass viel regen Kontakt mit dicken Menschen hat, kann ich nicht sagen, dass die Dicken häufiger krank sind als die Dünnen. Ich bin da selbst ein gutes Beispiel. 30 Jahre sah mich kaum mal ein Arzt. Ich kann höchstens sagen, dass der Mensch der am häufigsten beim Arzt hockt, den ich so kenne meine dünne, Mitte Fuffzich jährige Schwiegermutter ist...:-D
  • ich bin seit langer zeit auf der suche nach diesen zahlen, weil ich, wie wahrscheinlich alle hier, in den wartezimmern und krankenhäusern vergeblich nach den massen der kranken dicken ausschau halte. denn sorry, [quote]Die gesellschaftlichen Folgen von direkten und indirekten Krankheitskosten durch Übergewicht und Adipositas einschließlich ihrer Folge- und Begleiterkrankungen wurden im Jahr 1995 auf 7,75 bis 13,55 Mrd. Euro geschätzt – das waren 3,1 bis 5,5 Prozent der Gesundheitskosten.[/quote] wenn ich nicht weiß ob das vor 12 jahren (!) 7 oder 14 milliarden waren (kleiner unterschied, oder), welchen wert haben diese zahlen, wenn sie auf heute und in 20 jahren hochgerechnet werden??? wenn hier jemand von einer krankenkasse mitliest und mich aufklären kann, bitte eine email an mich :).
  • Auf die Zahlen, die dem zugrunde liegen, werden wir lange warten können! Als meine Tochter als Kind an Krebs erkrankte hatten wir in der Selbsthilfegruppe auch den Menschen, der in der Uniklinik für die statistischen Aufbereitungen zuständig war. Die Heilungschancen wurden immer besser und ich hab dann mal nachgegraben - bin Informatikerin, sowas läßt mir nicht wirklich Ruhe - und bei der Zusammenstellung der Zahlen war (und ist es heute auch noch) es einfach: 5 Jahre nach Auftritt der Erkrankung gilt man als geheilt. Metastasen - wer regt sich den über so Kleinigkeiten auf? 5 Jahre und einen Tag später gestorben - gilt man als geheilt - man hat ja 5 Jahre überlebt. 3 Jahre und an Herzversagen aufgrund der Therapie ...... klaro Herzversagen....nicht etwa Krebs.. Durch die neueren Diagnosemethoden wurden die Erkrankungen viel früher diagnostiziert - der Überlebenszeitrahmen wurde allerdings nicht angepasst. Also - wie schon in Vorlesungen gelernt - glaube nie einer Statistik, die du nicht selber gef.. schönt hast. Wobei die Betonung auf geschönt liegt. Zu uns Dicken: Meines Wissens, steht es nicht auf dem Totenschein, wenn jemand stirbt, wieviel er gewogen hat. Wenn ich vor 7 Jahren an dem Behandlungsfehler meines Hausarztes gestorben wäre - wäre ich eine vorher gesunde aber leider doch tote Dicke gewesen. Wobei es nix mit meinem Gewicht zu tun gehabt hätte. Aber es wäre auch in keiner Statistik aufgetaucht. Warum nicht? Klar, weil keiner die Kilos auf den Totenschein schreibt. Wenn nach langer Krankheit der Doc einen Totenschein ausschreibt, wird er da kaum Adipositas drauf schreiben.... also woher kommen die Zahlen? Einmal werden sie irgendwelche dubiosen Statistiken über das Durchschnittsgewicht genommen haben, dann das Ganze mit der Altersstatistik zusammengekocht.... .. mit dem Alter des Programmierers multipliziert... ach nee... das waren doch jetzt wohl eher der BMI des Hundes der Nachbarin Kommen wir mal zu dem Material, dass uns die Profis wie die Bundesärztkammer an die Hand geben: Meldung vom 09.02.2007: Jede zweite Todesursache wird von Ärzten falsch eingeschätzt [URL='http://www.jurablogs.com/de/jede-zweite-todesursache-wird-von-rzten-falsch-eingeschaetzt']http://www.jurablogs.com/de/jede-zweite-todesursache-wird-von-rzten-falsch-eingeschaetzt[/URL] Na das macht doch Hoffnung, dass die Spezialisten dann auch SOFORT erkennen, dass da ein Mensch an den Kilos..... Dann kommen die unerklärlichen Todesursachen bei Sportlern in Deutschland... wo man so auf 900 per anno hochrechnen könnte... [URL='http://www.sportmedinfo.de/Todesfaelle.htm']http://www.sportmedinfo.de/Todesfaelle.htm[/URL] Die EU hat Anfang 2005 eine Studie veröffentlich, nach der 65000 Menschen in Deutschland jedes Jahr am Diesel sterben [URL='http://www.ngz-online.de/public/article/aktuelles/78773?druckversion=1']http://www.ngz-online.de/public/article/aktuelles/78773?druckversion=1[/URL] Und ganz spannend wird es noch wenn wir - als wohl informierte CSI-Zuschauer mal in die Runde werfen, dass nach Angaben ebenfalls der Bundesärztekammer möglicherweise 2400 Morde unentdeckt bleiben. Wurden die alle aufgrund ihres Gewichtes ermordet...? Und dann bitte nicht zu vergessen meine Zeit ihres Lebens nie über 100 Pfund wiegende Mutter - die ist bestimmt an meinem Gewicht gestorben. Sorry, wenn ich so zynisch werde, aber mit ein bisschen Recherche kriegen wir alles mögliche gemeldet - aber keine zutreffenden Zahlen. PS:wenn ich das so alles zusammenaddiere, lebt hier noch wer???
  • Mich würde auch mal interessieren, ob die Kosten für die Adipositaschirurgie da mit hineingerechnet werden. Aus meiner Sicht dürfte das nicht sein, da dieser Schritt wohl doch in den allermeisten Fällen (es gibt Ausnahmen!) aus ästhetischen und nicht aus gesundheitlichen Gründen gemacht wird. Natürlich kann das jeder halten wie er will, aber im klassischen Sinne "Kosten für Folgekrankheiten" sind das nicht.
  • [QUOTE=mica] PS:wenn ich das so alles zusammenaddiere, lebt hier noch wer???[/QUOTE] Nach den Zahlen zufolge bin ich noch nicht mal geboren ... Gruß Feierabend
  • Quelle: Statistisches Bundesamt, [FONT=Arial][size=8] [align=left][url]www.destatis.de[/url][/align] [/SIZE][/FONT][URL='https://ssl.kundenserver.de/todesermittlungen.de/PDF/2005todesursachen_anleitung.pdf']https://ssl.kundenserver.de/todesermittlungen.de/PDF/2005todesursachen_anleitung.pdf[/URL] Ich zitiere mal aus der Anleitung: [FONT=Arial][size=10][align=left][I]Die Todesursachenstatistik ist die elementare Grundlage zur Ermittlung wichtiger[/I] [I]Gesundheitsindikatoren wie Sterbeziffern, verlorene Lebensjahre und vermeidbare[/I] [I]Sterbefälle. Durch diese Statistik ist eine fundierte Todesursachenforschung möglich,[/I] [I]die die Einflussfaktoren der Gesundheitsindikatoren, die regionalen Besonderheiten[/I] [I]der todesursachenspezifischen Sterblichkeit und ihre Veränderung im Laufe[/I] [I]der Zeit untersucht. Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen und[/I] [I]Strategien z.B. für die epidemiologische Forschung, den Bereich Prävention und die[/I] [I]Gesundheitspolitik abgeleitet. Im Kern geht es um die Frage, durch welche präventiven[/I] [I]und medizinisch-kurativen Maßnahmen die Lebenserwartung und -qualität[/I] [I]der Bevölkerung erhöht werden kann. Aussagekräftige und vergleichbare Daten sind[/I] [I]dafür unerlässlich.[/I] [I]Zu diesem Zweck werden die Todesursachen aller Verstorbenen in den Statistischen[/I] [I]Landesämtern erfasst und fließen anschließend in die Todesursachenstatistik des[/I] [I]Bundes und der Länder ein. Durch das einheitliche methodische Vorgehen (Vollerhebung,[/I] [I]einheitliche Systematik der ICD) und die Kontinuität der Erhebung wird[/I] [I]sichergestellt, dass diese Daten zuverlässig der Forschung zur Verfügung gestellt[/I] [I]werden können.[/I][/align] [/SIZE][/FONT] Damit ist mir natürlich sofort klar, wo in meinem vorherigen Posting der Fehler lag: Ich habe die Glaskugel zur tatsachennahen Ermittlung vergessen. I'm so sorry!
  • Also leben wir wieder prima mit dem Prinzip Angst. Die Krankenkassen werfen irgendwelche nicht wirklich belegbare Zahlen in den Raum und schon haben a) alle Dicken Angst Kosten zu verursachen und b) alle Schlanken Angst, dass ihr sauer verdientes Geld nur für die Dicken rausgeschmissen wird, was ja vollkommen "ungerecht" wäre. Gott ich hasse diese Prinzip und dumme Leute glauben das sofort, weil wer hinterfragt sowas schon.
  • Mica, was du schreibst ist polemisch, und du weißt es genau. Wie Zahlen ihren Weg in die Verlautbarungen von Regierungen und Presseagenturen finden, wissen wir auch. Variante A: Irgendjemand betreibt deskriptive Statistik. Anschließend werden die Zahlen diverser Erhebungsparameter aggregiert, ein angenommener Bias wird rausgerechnet und das Ganze auf eine Grundgesamtheit hochgerechnet. Variante B: Zahlen werden gar nicht berechnet, sondern festgelegt. Google mal nach "Hohenheimer Konsusgesprächen." Öffentlichkeit und Medien verwechseln gerne Korrelationen und Kausalität. Mit Sicherheit verursachen Dicke höhere Behandlungskosten. Dicke sind häufiger krank. Ein Vorwurf wird doch nur draus, wenn man glaubt das Gewicht ist die Ursache vieler Krankheiten. Wenn aber (siehe Martinas Aussage in der Sendung von Fr. Maischberger) das Gewicht nur die Folge einer lange unerkannten Grunderkrankung ist, sieht die Sache ganz anders aus. Ich habe mir in den letzten Jahren hunderte, wenn nicht tausende von URLs angesehen zum Thema Adipositas. Eine Webseite mit differenzierten Diagnosen fand ich nirgendwo. Und genau da liegt das Problem.
  • [quote=Cassandra] Mit Sicherheit verursachen Dicke höhere Behandlungskosten. Dicke sind häufiger krank. [/quote] Dem kann ich so nicht zustimmen. Dicke sind nicht zwingend häufiger krank. Auf welcher Grundlage basiert diese Aussage?
  • [quote=mica]Quelle: Statistisches Bundesamt, [FONT=Arial][size=8] [align=left][URL='http://www.destatis.de']www.destatis.de[/URL][/align] [/SIZE][/FONT][URL='https://ssl.kundenserver.de/todesermittlungen.de/PDF/2005todesursachen_anleitung.pdf']https://ssl.kundenserver.de/todesermittlungen.de/PDF/2005todesursachen_anleitung.pdf[/URL] [/quote]As far as I remember: Vor ein oder zwei Jahren gab es gleichlautende Artikel in der überregionalen Presse, in denen Pathologen davor warnten die Zahl der Obduktionen weiter zu reduzieren. Ca. 30 - 40 % aller Totenscheine enthielten falsche Diagnosen. Das wundert nicht. Jeder Hausarzt füllt Totenscheine aus. Solange kein offensichtliches Fremdverschulden vorliegt, wird die Polizei auch nicht informiert. Wenn ich dann auch mal sarkastisch sein darf: Der perfekt (Gift)Mord erfordert die Komplizenschaft eines Hausarztes.
  • [QUOTE=Cassandra]Mit Sicherheit verursachen Dicke höhere Behandlungskosten. Dicke sind häufiger krank. [/QUOTE] In den letzten 15 Monaten war ich 2x krankgeschrieben, im Februar letzten Jahres aufgrund einer Stimmbandentzündung, die sich aus einer Erkältung (20 Minuten bei -17°C auf die Straßenbahn warten) in Verbindung mit einer Überbeanspruchung der Stimmbänder (Arbeit im CallCenter) entwickelt hatte und dann nochmal 2 Tage im Februar diesen Jahres, als ich mir ungeschickterweise mit einem Wattestäbchen mein Trommelfell durchstochen hatte. Beide Erkrankungen haben sowas von überhaupt nichts mit Dicksein zu tun. Ich wüsste nicht, wo ich übermäßige Krankheitskosten verursache, außer vielleicht, dass die Ohrstäbchen-Nummer unnötig war.
  • [quote=Na_Ich]Dem kann ich so nicht zustimmen. Dicke sind nicht zwingend häufiger krank. Auf welcher Grundlage basiert diese Aussage?[/quote]Grit, nehmen wir mal nur die Krankheit Diabetes Typ II. Wie du weißt leide ich ja auch unter Diabetes. Ob I oder II ist immer noch nicht entgültig geklärt. Die Mehrzahl der Patienten in der Praxis des Diabetologen ist, wie ich selbst beobachten konnte, dick. Zur Abklärung einer anderen Erkrankung war ich beim Phlebologen (Venenerkrankungen). Auch dort haben die meisten Patienten mit der Diagnose Ulcus cruris Übergewicht. Mein Vater erlitt einen schweren Herzinfarkt. In der Reha waren die meisten Patienten übergewichtig. Die Liste ließe sich verlängern. Übergewicht ist definitv ein Risikofaktor für Krankheiten und damit sind Behandlungskosten verbunden. Bevor jetzt ein Aufschrei erfolgt, bitte ich aufmerksam weiter zu lesen. "Eine Einflußgröße ist so lange ein 'Risikofaktor', wie zwar eine Korrelation (...) besteht, sich aber keine Ursache - Wirkung - Beziehung nachweisen läßt." Quelle: Lexikon der populären Ernährungsirrtümer, Pollmer, Warmuth, S. 256f, Eichborn 2002. Nach allem was ich gelesen habe, glaube ich mittlerweile, daß Dicke zwar höhere Behandlungskosten verursachen, aber das liegt zum Teil daran, das sich niemand bei Dicken auf die Suche nach Grunderkrankungen begibt, von Endokrinologen mal abgesehen. Außerdem ist die Sprache verräterisch. "Verursachen" klingt nach moralischer Schuld. Es scheint mir aber so, daß auch die Ärzte in Zeiten knapper Budgets gerne Korrelationen ("Risikofaktoren") mit Beweisen verwechseln. Also wird die scheinbare Ursache, das Gewicht, behandelt. Der Framingham Studie ließ sich schon 1980 entnehmen, daß Dicke mit einem BMI bis über 30 keine höheres Sterberisiko haben (Quelle: s.o, S. 167ff; dort steht auch die Originalquelle: "Journal of The American Medical Association, Body Build and Mortality. The Framingham Study, 1980, S. 243, 1828). Also, in toto: 1) Dicke sind teurer, weil sie häufiger behandelt werden, um ihre Risikofaktoren im Sinne des Mainstreams zu beinflussen. 2) Dicke sind teurer, weil Korrelationen hochgerechnet werden. (Wenn eine Diabetesbehandlung pro Patient im Jahr im arithmetischen Mittel X € kostet und n % aller Patienten einen BMI von über 25 haben und y die Zahl aller Diabetespatienten ist, dann kosten nach dieser Denkweise die Dicken y *n * X unter Vernachlässigung der Sterbeereignisse während des Kalenderjahres und der Tatsche, daß auch Dünne unter Diabetes leiden. ) 3) Dicke sind teurer, weil die Pharmaindustrie ein Interesse hat Surrogatparameter zu behandeln und Grenzwerte runterzusetzen (vgl. "Mythos Cholesterin, Hirzel Verlag). Alles was ich schrieb ist wahr und sorgt für die Meinung der Dr. Frädrichs dieser Welt, daß Dicke uns teuer zu stehen kommen. Es heißt aber nicht, daß das Gewicht der geeignete Parameter ist, an dem man das festmachen könnte. Die Aussage basiert auf dem was ich hier ausführte.
  • [quote=Cassandra] Mit Sicherheit verursachen Dicke höhere Behandlungskosten. Dicke sind häufiger krank. [/quote] genau [B]die [/B]zahlen hätte ich gerne. in der ankündigung von christiansen oder maischberger war von 3mal so hohen kosten für fettleibige pro jahr die rede. irgenwas von 800 vs. 2400 größenordnungsmäßig. abgesehen davon, dass ich selbst , trotz einer chronischen erkrankung, bei weitem nicht einmal die untere zahl dieser summe streife (meine krankenkassa schickt mir jährlich einen brief mit einer genauen auflistung aller kosten, die ich verursacht habe), ich seh das auch weder privat noch beruflich bei den dicken, die ich real treffe. natürlich, frag irgendeinen arzt und er wird dir erklären, dass dicke mehr geld kosten. schlag jedes beliebige lehrbuch der medizin auf und du wirst, neben dem rauchen, gebetsmühlenartig auf fast jeder seite den risikofaktor adipositas finden. das lernen die studenten und so sehen die ärzte die welt. aber ich wäre wirklich neugierig was herauskäme, wenn man die praxiskartei eines null-acht-fünfzehn-hausarztes daraufhin durchgeht, ob da wirklich die dicken die höchsten kosten verurachen, und ob das wegen krankheiten geschieht die ursächlich mit dem dicksein in beziehung stehen. nochmal, ich heiße jeden willkommen, der mir erklärt, wie diese zahlen zustandekommen.
  • Was mich ärgert, ist vor allem, dass ALLES auf das Übergewicht geschoben wird ... jeder Pickel und jede Verstimmung .... geschweige denn, es tut einem mal der Fuß oder das Knie weh .... Als ob das bei Schlanken anders wäre. Neulich habe ich einen Bekannten im KH besucht, der gerade an der Bandscheibe operiert wurde. Er selbst = schlank ... alle dort rumkriechenden Bandscheiben-Patienten = auch schlank ....... ach so !?!?!? Wo sind denn z.B. die Dicken, die so oft was mit dem Rücken haben!?!?!?! Alle, die ich mit Rückenproblemen kennen, sind schlank! Einmal (!!) habe ich eine Stellungnahme von einem Arzt dazu gehört - dass nämlich der Körper des Dicken mit all seinen Muskeln und sehnen automatisch auch dann "trainiert" wird, wenn er gar keinen Sport macht - weil Muskeln und Sehnen eben immer das Gewicht tragen und ausbalancieren müssen. Und das kann durchaus ein VORTEIL sein - z.B. für den Rücken! Aber davon spricht doch nie jemand?
  • ... und was ist mit dem Geld, was durch Dicke ins Steuersäckel kommt!? Spontan fällt mir z.B. ein, was Dicke so für die Hoffnung "Schlankwerden" ausgeben .... Pülverchen, Pillen .... Light-Produkte .... Bücher .... Frauenzeitschriften ... Diät-Kurse wie WW .... Fitness-Studios ..... teure Kleidung in Übergrößen .....
  • [quote=Andra1963]... und was ist mit dem Geld, was durch Dicke ins Steuersäckel kommt!? Spontan fällt mir z.B. ein, was Dicke so für die Hoffnung "Schlankwerden" ausgeben .... Pülverchen, Pillen .... Light-Produkte .... Bücher .... Frauenzeitschriften ... Diät-Kurse wie WW .... Fitness-Studios ..... teure Kleidung in Übergrößen .....[/quote]Wenn es dir Spaß macht....:rolleyes: Es gibt schöne Fachbücher zum Thema Volkswirtschafltiche Gesamtrechnung.
  • [FONT=Verdana][URL='http://www2.t-online-business.de/dyn/c/65/58/75/6558750.html']Hier [/URL]steht zum Beispiel (für die USA): [quote]Allein die Kleiderbranche für Übergrößen erwirtschaftet jährlich 25 Milliarden Dollar. [/quote] Interessanterweise aber auch: [quote]Forscher der University of Iowa fanden heraus, dass Fettleibigkeit am schnellsten bei Menschen mit einem Jahresgehalt von mehr als 60.000 Dollar zunimmt.[/quote] :eek: Und ich dachte, wir seien die Unterschicht ...? Etwas ältere, aber durchaus interessante Zahlen (die heute in Deutschland noch wesentlich höher liegen dürften- eher in Richtung der Zahlen in den USA) liefert die Buchautorin [URL='http://www.maja-langsdorff.de/mlessadr.htm']Maja Langsdorff[/URL]: [/FONT][quote][FONT=Verdana]500 Millionen Mark setzte die deutsche Diätindustrie für vermeintliche Abspeck-Medikamente, kalorienarme Mahlzeiten und Schlankheitsdrinks in zwölf Monaten 1994/95 um.[/FONT] [FONT=Verdana] [/FONT] [FONT=Verdana]33 Milliarden Dollar setzt die amerikanische Diätindustrie um - der Markt für Schlankheitsprodukte ist der fünftgrößte Markt in den USA.[/FONT] [/quote][FONT=Verdana] [/FONT]
  • Vielleicht liegt der -wie auch immer ermittelte- Zusammenhang zwischen Gewicht und erhöten Kosten für das Gesundheitssystem an den älteren Menschen. Wer alt ist, ist a) häufiger krank und braucht öfter kostenintensive medizinische Betreuung und b) im Durchschnitt (frei nach Pollmer) schwerer. Es wäre also nicht ursächlich das Gewicht sondern das Alter, lediglich einhergehend mit höherem Durchschnittsgewicht, für diese Kosten verantwotlich.
  • Vor allen Dingen werden immer mehr Menschen immer älter. Wir haben so viele Hundertjährige wie noch nie. Menschen über 80 brauchen aber wesentlich mehr Medikamente als junge - unter anderem auch, damit sie in guter Verfassung ein hohes Alter erreichen können. Der Lebensgefährte meiner Mutter ist 84 und wäre sicher schon nicht mehr am Leben ohne die moderne Medizin. Wenn er sich seine "Wochenration" Medikamente zusammenstellt, bleibt am Schluss ein Berg Pappschachteln und Blisterfolien übrig. Was ich selbstverständlich nicht schlimm finde - nur ist das eben [I]auch[/I] ein Kostenfaktor, und nicht zu knapp. P.S. Er ist übrigens schlank.
  • Heute morgen habe ich mich beim Neurochirurgen für eine weitere Behandlung meiner Bandscheibe eingefunden. (Der hat mir natürlich auch sofort eine Abnahme empfohlen) Nun ist ja ein Bandscheibenschaden auch eine vornehmlich gewichtsabhängige Krankheit... zu mindest per definitonem unserer Politiker und diverser Orthopäden. Vergnügungssüchtig wie ich so sein kann, habe ich, statt mich mit den Zeitschriften des Lesezirkels zu beschäftigen mir die Mitwartenden angeschaut - der Ablauf hat ein bisschen was von Fliessband, zumindest für diese unter Röntgenbeteiligung verpassten Spritzen. Ausser mir war weit und breit keine übergewichtige Person zu finden. Ich hab dann mal die Sprechstundenhilfe befragt, ob sie viele Dicke hätten... Antwort - Nein.
    • Offizieller Beitrag
    Ich habe diesen Thread wohl irgendwann mal aus den Augen verloren. Daher reiche ich jetzt zu Letzterem noch etwas nach. Ich habe 2002 eine Kur in Bad Neuenahr gemacht, in der ich nur nach orthopädischen Gesichtspunkten behandelt wurde und KEINE Diät machen musste, weil der leitende Orthopäde verstanden hat, warum ich das nicht wollte. Ich habe an einem seiner Vorträge teilgenommen. In diesem erzählte er, dass die Fälle von Bandscheibenvorfällen bei dicken Menschen prozentual deutlich niedriger ausfallen als bei schlanken Menschen. Ich habe die Zahlen nicht mehr im Kopf, aber der Unterschied war riesig. Martina
    [color=#A52A2A][b]Aus organisatorischen Gründen bevorzuge ich die Kommunikation per eMail.[/b] [b]Ihr erreicht mich daher ausschließlich über die eMail-Adresse im [url='https://www.das-dicke-forum.de/forum/index.php?legal-notice/']Impressum[/url].[/b][/color]