Outing: Totale Ahnungslosigkeit

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  • Darf ich mal was gestehen? Ich habe keine Ahnung wo ungesundes Ernährungsverhalten aufhört und eine Eßstörung anfängt... Sind meine gelegentlichen Schokianfälle (so alle zwei Wochen ist mal wieder eine Tafel auf Ex fällig) eine Eßstörung? Oder die Tatsache, daß ich vor 10 Uhr morgends außer Kaffee nix 'runterbekomme, danach meinen Tag aber auch ohne mit der Wimper zu zucken mit einem Stück kalter Restpizza vom Vorabend beginnen kann? Die Tatsache daß ich nach etwas besonders ekligem (die Pampe die meine Mutter zusammenrührt...mit literweise fetter Sauce und halbgarem Fleisch) mit einem Hechtsprung ins Bad gleich nach Verzehr entsorge? Oder sind das nur Macken? Wo beginnt eine Eßstörung? Ich habe mich da nie mit beschäftigt...beginne aber jetzt doch langsam mal darüber nachzudenken.
  • Würde mich auch mal interessieren! Die kalte Pizza ist für mich nämlich auch kein Test oder auch Suppe zum Frühstück! Mein Magen ist da flexibel!
  • Ich persönlich gehöre auch zu denen, die kein Problem mit kalter Pizza zum Frühstück haben. Ich denke, es ist eher wichtig, herauszufinden, ob man mit dem Essen irgendwas kompensieren will oder ob es in dem Moment einfach der Frust ist, der einen alles mögliche Reinstopfen lässt. Es gibt bei mir auch Tage, da könnt ich vorm Kühlschrank mein Zelt aufschlagen. Jemand liebes hier aus dem Forum hat mir mal geschrieben, dass es ganz gut wäre, ein Tagebuch dafür anzulegen. Was esse ich und wie fühle ich mich dabei.
  • Mit kalter Pizza hab ich auch kein Problem, ebensowenig mit ner tafel Schoki ab und an... Aber zählt man das echt schon zu ner Essstörung (3 "s" ??? )??? oder erst, wenn man ißt, um etwas anderes zu kompensieren? oder wenns einem schlechtgeht?? Oute mich hier auch mal als völlig unwissend, hab mir aber vorher auch noch nie gedanken gemacht, daß ich vielleicht ne Es haben könnte... fragende Grüße, Miriam
  • [QUOTE=vollmond]Essstörung (3 "s" ??? )???[/QUOTE] *nick* [QUOTE=Grit]Ich denke, es ist eher wichtig, herauszufinden, ob man mit dem Essen irgendwas kompensieren will oder ob es in dem Moment einfach der Frust ist, der einen alles mögliche Reinstopfen lässt.[/QUOTE] Es liegt wahrscheinlich an mir, aber so recht verstehe ich da den Unterschied nicht. :confused: Könntest Du bitte noch mal, in anderen Worten...?
  • Ich versuch's mal ganz kurz: Wenn Du das Essen zu etwas anderem benutzt als zum Ernähren Deines Körpers und Stillen Deines (körperlichen) Hungers, bist Du zumindest gefährdet. Wenn Du Essen benutzt um Deine emotionale Leere zu füllen, um Gefühle zu unterdrücken/runterzuschlucken, um Dich zu trösten, zu belohnen, um bestimmte Situationen zu ertragen, und das nicht nur einmal, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg - dann fängt die ES an. Darcy
  • naja, aber auch meine schlanken freundinnen essen nicht nur, weil oder wenn sie hunger haben... ist denn ein essen aus genuß oder lust auf eine bestimmte sache auch schon gefährlich?? das mit der leere und den gefühlen versteh ich ja, aber das mit dem ernähren des körpers nicht...dann wär ich garantiert essgestört, obwohl ich das eigentlich nicht von mir denke...
  • Also ich denke, dass mein Zuviel an Essen nicht auf irgendwelche Probleme in meinem Leben hinweist. Ich bin einfach ein absoluter Genußmensch und esse dann auch mal mehr, als was mein Hunger verlangen würde. Manche Sachen schmecken einfach zu gut! Leider! Und blöderweise die Sachen, die dick machen! Warum kann es denn keine Apfelsorte mit dem Geschmack von ungarischer Salamie geben! Ich würde glatt Vegetarier werden! Auf bessere Zeiten hoffend.... Ina-Maike
  • Ich denke, es ist der [i]wiederholte [/i]und [i]regelmäßige[/i] Mißbrauch des Essens, in der sich die Eßstörung ausdrückt. Der Kontrollverlust, die übermächtigen Schuld- und Schamgefühle, die irgendwann das ganze restliche Leben überschatten. Allerdings wird sich die ES bei jedem Menschen anders ausdrücken. Vielleicht ist es deshalb so schwierig, allgemeingültige Diagnosekriterien zu finden?
  • [QUOTE=Ina-Maike] Ich bin einfach ein absoluter Genußmensch und esse dann auch mal mehr, als was mein Hunger verlangen würde. [/QUOTE]Das, liebe Ina, ist mir (jedenfalls bewußt) erst ein einziges Mal passiert. Mein Mann hat Gyros-Begräbnis gemacht (das schmeckt viel leckerer, als es sich anhört:mampf: ) und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben mehr gegessen, weil es mir so gut geschmeckt hat und nicht, weil es meine Sucht "von mir verlangt" hat. War für mich ein kleiner Schritt nach vorn, auch wenn es sich vielleicht blöd anhört.:cool2:
  • Ich denke nicht, dass Essen aus Genuß was mit Esssucht zu tun hat. Bei mir (ich halte mich eindeutig für essgestört) ist es so, dass ich mit dem Essen einfach nicht aufhören kann, dass aus anfänglichem Genuß Qual wird und ich esse, obwohl ich längst satt bin und es mir schon gar nicht mehr schmeckt. Aber ich "muß" weiteressen, ich kann es nicht stoppen - bis mir wirklich übel ist und ich mich am liebsten übergeben würde (was ich nicht kann). Ich stopfe mir das Essen dann rein, schiebe Löffel um Löffel in den Mund, weiß dass es nicht gut ist und ich aufhören sollte, aber es geht nicht. Das passiert oft in Situationen, in denen es mir nicht gut geht, in denen ich mich einsam fühle oder Probleme habe, über die ich mit niemandem reden kann. Es passiert aber auch in Situationen, in denen ich mich besonders freue, wie z.B. neulich als ich meinen neuen Job bekommen habe. Es passiert auch, wenn ich mich langweile oder wenn ich eigentlich etwas tun sollte, z.B. Hausarbeit oder sowas. Dann benutze ich das Essen - und zwar nicht zu seinem eigentlichen Zweck, nämlich meinen Körper zu ernähren und den Geschmack zu genießen, sondern um mich abzulenken oder um mich (wofür auch immer) zu bestrafen. Um eine innere Leere zu füllen oder um Gefühle (positive oder negative) zu überdecken, die ich in dem Moment sonst nur schlecht aushalten könnte. Puh - das war ziemlich viel von meinen Abgründen - vielleicht könnt Ihr etwas damit anfangen? Darcy - die manchmal Essen auch einfach nur genießen kann, aber mitten im Genuß oft die Kontrolle verliert :-o
  • Ja, so empfinde ich das auch. Es ist vor allem der völlige Kontrollverlust. Mein Kind hört einfach mittendrin auf zu essen und sagt "ich bin satt". Das kann ich nicht. Ich kann überhaupt kein Essen übrig lassen, weder auf dem Teller noch in einer Packung. Das hat manchmal schon was von Vernichtung. Bis zu dem Punkt, an dem wirklich alles restlos vernichtet ist, geht die innere Unruhe nicht weg. Man wird von einer Gier beherrscht, die sich nicht niederkämpfen lässt. Ich habe mal den Ausdruck gefunden "es isst mich". Das trifft es ganz gut, finde ich. Manchmal weiß man ganz genau, wenn das Essen als Ersatz dient. Bei mir war (und ist es zum Teil noch) immer dann, wenn ich es aus Angst mal wieder nicht geschafft habe, auf ein Konzert oder ein Fest zu gehen ... wenn ich etwas abgesagt habe, weil ich mich müde fühlte ... wenn ich mal wieder einen Streit vermieden habe aus Angst vor Ablehnung ... solche Sachen. Ein ganz wichtiges Symptom ist sicher auch das Gefühl von Scham und Schuld. Nach dem (Über-)Essen kommt der Selbsthass, kommen die Gedanken, "wieder hast du versagt ... du bist schwach ... du bist schlecht ..." und ganz oft auch gleich hinterher "ab morgen hört das auf ... dann mache ich das nie wieder ... dann werde ich ein ganz guter und ganz perfekter Mensch". Also, so war es bei mir. Das lag immer ganz nahe beieinander. Langsam, ganz, ganz langsam finde ich den Weg da heraus. Aber es ist sehr mühsam. Und geht leider nicht von heute auf morgen. Mal eine Tafel Schokolade verdrücken (Entschuldigung ... was ist das schon ... 100 Gramm :rolleyes: ) oder ein paar kleine prämenstruelle Schlemmerabende - sowas hat meine sehr schlanke Freundin auch. Sie weiß warum und es tut ihr nichts. Das hat mit Essstörung nichts zu tun.
  • [quote]und ganz oft auch gleich hinterher "ab morgen hört das auf ... dann mache ich das nie wieder ... dann werde ich ein ganz guter und ganz perfekter Mensch". [/quote] Oh ja, das kenne ich auch. Wenn ich Hunger habe, ist es die große Ausrede, daß ab morgen alles anders wird und wenn ich satt bin, fällt es ja so leicht, sich vorzustellen, wie anders das alles wird morgen. Überhaupt kenne ich vieles an Euren Erzählungen, dabei habe ich lange angenommen, ich esse nur einfach zu große Portionen. Aber neulich habe ich gemerkt, wie ich eine Verpackung ganz unten die Mülltonne steckte, damit mein Mann nicht merkt, daß ich das SCHON WIEDER gegessen habe! Dabei würde er im Leben keine gemeinen oder irgendwie verletzenden Kommentare abgeben. Aber mich hat das entsetzt, ich kam mir vor wie ein Junkie, der seine Drogen versteckt, echt übel. Ich bin immer noch total erschrocken darüber. Ich setzte mich doch noch mal intensiv mit einer Essstörung auseinander.:( Liebe Grüße Angua
  • [QUOTE]Aber neulich habe ich gemerkt, wie ich eine Verpackung ganz unten die Mülltonne steckte, damit mein Mann nicht merkt, daß ich das SCHON WIEDER gegessen habe! Dabei würde er im Leben keine gemeinen oder irgendwie verletzenden Kommentare abgeben. [/QUOTE] Vielleicht hast Du die Verpackung ja auch nicht vor Deinem Mann versteckt sondern vor Deinem "schlechten Gewissen"? Dieses Verstecken kenne ich noch aus meiner Kindheit - ich sollte nicht so viel Süßes essen, meine Eltern wollten das nicht, aber ich liebte schon damals Schoki und Pralinen. Also hab ich sie heimlich gegessen, konnte aber die Verpackung nicht in den Müll schmeißen, weil es ja aufgefallen wäre. Irgendwann hat meine Mutter dann beim Bettenmachen Unmengen von Schokoladenpapier und Pralinenpackungen gefunden - mann war das ein Gemecker :eek: Auch später hab ich diese Versteckerei fortgeführt - bis letztes Jahr, als ich das Forum gefunden hab und mir klar wurde, dass ich 'ne ES hab. Seit mir bewußt ist, dass ich eine ES hab und das schlechte Gewissen alles nur schlimmer macht, esse ich ganz offen (manchmal muß ich mich auch dazu zwingen, nicht zu verstecken - vor allem wenn die Angst durchkommt, ich könnte nicht genug bekommen, weil ich meinem Sohn was abgeben muß :-o ). Viel geholfen hat's leider noch nicht - aber zumindest hab ich nach den Freßanfällen kein schlechtes Gewissen mehr, sondern nur noch körperliche Übelkeit. Darcy
  • [QUOTE=Darcy]... manchmal muß ich mich auch dazu zwingen, nicht zu verstecken - vor allem wenn die Angst durchkommt, ich könnte nicht genug bekommen, weil ich meinem Sohn was abgeben muß ...[/QUOTE] Ja, das ist kein schönes Gefühl, das kenne ich auch gegenüber meiner Tochter. Ich versuche sehr bewusst dagegen zu arbeiten, aber es ist schwer. Allerdings denke ich, dass eben das Bewusstsein darüber - was bei dir ja auch da ist - der erste Schritt ist um davon wegzukommen. Verpackungen im Mülleimer ganz unten verstecken ... das kenne ich auch. Als (Schul-)Kind habe ich auch oft heimlich gegessen, auf dem Klo. Ja, das alles hat viel gemeinsam mit dem Verhalten, was man sonst von Drogen- oder Alkoholsüchtigen kennt. Auch bei denen sind die (Selbst-)Erkenntnisse der erste Schritt. Deshalb denke ich, wir sind auf dem Weg. Auch wenn ich mir oft wünsche, ich hätte diesen Weg schon viel früher anfangen können (wie Babs zum Beispiel), weil ich noch lange nicht am Ziel angekommen bin und das Leben immer weiter rennt. Manchmal frage ich mich, wieviel Lebenszeit mir noch bleiben wird, wenn die Essstörung mein Leben nicht mehr so beherrscht. Aber .. ja ja, ich weiß, das ist schon wieder ein anderes Thema.
  • Hallo! Wenn ich ehrlich bin, erschreckt mich viel von dem, was ich hier lese. Am liebsten würde ich Euch alle in den Arm nehmen und Euch vor weiteren Schmerzen schützen. Bitte nicht übelnehmen!!! Ehrlich - ich hatte das bisher irgendwie nicht richtig begriffen. [QUOTE=Sally]Manchmal frage ich mich, wieviel Lebenszeit mir noch bleiben wird, wenn die Essstörung mein Leben nicht mehr so beherrscht. Aber .. ja ja, ich weiß, das ist schon wieder ein anderes Thema.[/QUOTE] Trotzdem denke ich, dass man dem Leben immer etwas Positives abgewinnen kann. Zu jedem Zeitpunkt - selbst in der jetzigen Situation. Sally - Darcy - bei Euch habe ich mitbekommen, dass Ihr Kinder habt. Ihr habt einen Job... So warm und menschlich wie Ihr (und auch viele andere hier!!!) rüberkommt, habt Ihr mit Sicherheit Freunde und Bekannte, die Euch mögen... Das ist sehr viel! Eine schlanke Figur ist weiß Gott nicht wichtig im Leben und ich denke, dass die Selbsterkenntnis und das Reden hier über diese Zwänge, einen Betroffenen auch weiter bringen. Ich wünsche Euch gaaaanz viel Erfolg dabei! Uns allen ein wunderschönes Wochenende! LG von einer irgendwie unsicheren Ina-Maike, die nicht weiß, ob sie sich richtig ausgedrückt hat!
  • [QUOTE=Ina-Maike] ... von einer irgendwie unsicheren Ina-Maike, die nicht weiß, ob sie sich richtig ausgedrückt hat![/QUOTE] Hey, das ist schon in Ordnung so. Auch wenn hier gerade viel Müll abgeladen wird - es ist ja nicht so, dass wir Tag und Nacht unter diesem Berg hocken. Und allein schon die Anteilnahme ist schön, denn wie Sombra Blanca machen ja auch viele andere von uns die Erfahrung, dass Angehörige, Freunde, Kollegen ... mit unserem Problem überfordert sind. Hier ist das anders. Und das macht für mich unter anderem auch den Sinn einer Selbsthilfegruppe aus. Nicht umsonst gibt es für nahezu jede Befindlichkeit oder Krankheit solche Gruppen. Und sie verfehlen ihre Wirkung nicht. Kein Alkoholiker kann nach dem physischen Entzug trocken bleiben ohne die Unterstützung einer Gruppe. Der entscheidende Vorteil gegenüber substanzgebundenen Süchten ist allerdings, dass wir trotz unserer Suchtsymptomatik keinen körperlichen Verfall erleben und es dennoch viele schöne Momente im Leben gibt. Ich liiiiebe meine Arbeit, ich liiiiebe mein Kind ... und ein paar andere Leute auch. Das hilft auch schon ein Stück weiter. An dem Rest wird halt geschraubt. Apropos: Jetzt muss ich erstmal ein bisschen raus in die Sonne und ins "echte" ;) Leben ... bis bald!
  • [QUOTE=Sally]Manchmal frage ich mich, wieviel Lebenszeit mir noch bleiben wird, wenn die Essstörung mein Leben nicht mehr so beherrscht. [/QUOTE] Ja, ich verstehe.... *soifz* und auch ein bißchen *staun* Über sowas mache ich mir nie Gedanken - hm... Liegt es daran das ich manchmal zu oberflächlich bin oder vielleicht verdräng ich da auch was..? Ich sehe das wie Martina: Alles im Leben hat einen Sinn. Es erschließt sich uns im Moment vielleicht nicht und manchmal ist es so grottenschwer mit dem derzeitigen Leben umzugehen, aber ich glaube er oder es (wer auch immer das sein mag=das Schicksal) hat sich was dabei gedacht!!! Oder wie meine große Liebe immer zu sagen pflegte: "Jeder hat sein Päckchen zu tragen!" :grins: Ich glaube, ich bin durch mein Päckchen sehr viel toleranter anderen Menschen gegenüber. Viele Menschen hätte ich nicht kennengelernt, viele Problematiken, viele Ansichten, ach einfach so vieles - wenn ich nicht so wäre wie ich bin. Meine Eßstörung ist ein Teil von mir!! Und: Sally! Die Frage ist nicht: Wieviel Lebenszeit bleibt Dir noch [B]nach[/B] der Eßstörung? Die Frage ist: Was mach ich aus meiner Lebenszeit trotz Eßstörung!!! :daumen: Rubensweib - [size=8]die heute gut reden hat....[/SIZE]
  • Hihi ... meine Oma sagte immer: Wenn jeder sein Päckchen auf den Königsplatz (= irgendein großer öffentlicher Platz in der Mitte der Stadt) legen würde und aufgefordert wäre, sich eins auszusuchen ... er würde doch wieder sein eigenes nehmen. Ich auch! :ja:
  • Ach - ich hab nicht das Gefühl, dass ich mein Leben wegen der ES nur negativ sehe. Im Gegenteil, ich bin ein durch und durch positiver Mensch (auch wenn man das manchmal nicht unbedingt so merkt, liegt vielleicht an meinem düsteren Humor, den fast niemand versteht :eek: ). Mir ist sehr verwußt, dass ich z.B. ohne meine ES nie dieses wunderbare Forum mit seinen für mich sehr wertvollen Mitgliedern gefunden hätte, mir ist bewußt, dass ich ohne mein Übergewicht vielleicht gar nicht merken würde, wie oberflächlich manche Menschen sind (man kann das ÜG praktisch als'ne Art Filter betrachten). Überhaupt hab ich mir angewöhnt, in jeder Situation, sei sie auch noch so schlimm, etwas Positives zu sehen. Was mir wichtig ist: Ich versuche, grad hier im ES-Forum so offen wie möglich zu sein und auch Dinge auszusprechen, die ich vorher kaum zu denken gewagt habe (z.B. dass ich manchmal Angst habe, nicht genug zu bekommen, weil ich meinem Sohn was abgeben "muß"). Ich weiß, dass das erschreckend ist (ist es auch für mich selbst!), aber ich denke, dass ich das rauslassen MUSS, um es mir immer wieder bewußt zu machen - damit ich dagegen angehen kann. Dass das Menschen, die mit ES nix zu tun haben, erschreckt/abschreckt, muß ich dabei in Kauf nehmen - ich hoffe, Ihr versteht das :-o . Ich sehe aber grad das ES-Forum als "meine" Selbsthilfegruppe - und da MUSS ich offen sein. Darcy - die sich schon auf den ersten Chiemgaustammtisch heut abend freut :holy:
  • [QUOTE=Darcy] Dass das Menschen, die mit ES nix zu tun haben, erschreckt/abschreckt, muß ich dabei in Kauf nehmen - ich hoffe, Ihr versteht das :-o .[/QUOTE] Versteh ich! Sehr sogar! Das gehört dazu. Dadurch das Du alles "rausläßt", können die anderen ja erst ihren "Senf" dazugeben, weil sie Dich dann erst richtig verstehen. Außerdem hat man selbst auf Dinge einen ganz anderen Blickwinkel dadurch das man es offen ausgesprochen hat - das erlebe ich momentan immer wieder in meiner Therapie. :-o Wobei - wenn es "wertvolle" Menschen sind, dann behaupte ich mal sind sie vielleicht erschreckt, denken dann aber darüber nach und versuchen zu verstehen!!! Für abgeschreckt hätte ich jetzt weniger Verständnis! :nee:
  • Ich glaube (oder hoffe zumindest!), dass hier keiner abgeschreckt ist. Dafür ist dieses Forum und ganz speziell dieses Unterforum ja da. Mir persönlich sind bloß bestimmt Aussagen sehr nah gegangen und ich bewundere Euere Offenheit! Ich könnte mir vorstellen, dass ich für soooo viel Ehrlichkeit eine ganze Weile brauchen würde! LG Ina-Maike
  • [QUOTE]Ich könnte mir vorstellen, dass ich für soooo viel Ehrlichkeit eine ganze Weile brauchen würde! [/QUOTE] Ach weißte, Ina, das ist ja bei mir auch nicht von heut auf morgen gekommen ;) Ich hab erst Ewigkeiten mitgelesen, mich dann letztes Jahr im Mai (damals noch im anderen Forum) angemeldet - aber erst hier hab ich bestimmte Dinge ausgesprochen. Es ist ein langer Prozeß, in dem man (auch zu sich selbst) immer offener wird, was aber nötig ist, wenn man die Mechanismen, die zur ES führten, verstehen lernen will. Ich bin jedenfalls froh, dass hier jeder irgendwo Verständnis zeigt, auch wenn manches recht krass ist und niemand verurteilt oder ausgestoßen wird. Grad deshalb ist ja auch diese Offenheit möglich :daumen:
  • Wo ist eigentlich die Schnecke, die diesen Thread gestartet hat ...? Haben wir dich jetzt sehr verschneckt ... ääh ... verschreckt? Sieh's doch mal so: Deine kulinarischen Entgleisungen sind nix Ungewöhnliches. Denk ich mal. Ist doch auch was Schönes, oder? Und: Ich bin wirklich froh, hier (wieder) so offen sein zu dürfen. Das tut gut. Und musste mal gesagt werden.