Regelmäßig essen - was für ein Kampf!

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  • Mich machts auch kribbelig, wenn etwas von mir erwartet wird- und dann entzieh ich mich dem lieber wieder. Vielleicht aus Angst zu versagen, Erwartungen nicht zu erfüllen,- obwohl ich weiss, ich bin gut,- aber ich habe Horror davor. Und meine Lebensform mit dem Essen und dem Chaos eine Selbstbestrafung- aber ich suche den >Frieden mit mir, es tut verdammt weh, so zu leben und aus diesem Kreislauf nicht ausbrechen zu können. Es ist so schwer, das zu vermitteln. Vielleicht ein Anfang, nicht kochen zu müssen. Vielleicht einen Versuch wert, nicht mehr diese Massen zu kaufen, aber all diese "Macken", wie eine Sucht, ich weiss es,- und trotzdem mach chs. Es tut mir nicht gut,- und ich machs trotzdem. Und wieder die Fragen, warum das eigentlich so ist.............
  • [quote='Herbstzeitlose','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=107674#post107674']@Muninfrau Ich mag es mir nicht gutgehen lassen, mag nicht geniessen,sonst würde ich es ja tun. [/QUOTE] Bezieht sich das jetzt aufs Essen? Also ich bin in jeglicher Hinsicht ein Chaot. Ich bin unordentlich, schlampig und kann weder zu bestimmten Uhrzeiten essen, noch auf die Toilette gehen, noch lieben, noch schlafen, eigentlich geht in meinem Privatleben wenig nach Plan (interessanterweise bin ich am Arbeitsplatz das genaue Gegenteil). Eine ganze Zeitlang habe ich probiert Struktur in mein Leben zu bringen, bis ich eingesehen habe, dass ich bereits eine Struktur habe. Ich hasse Langeweile, ich will einfach mal eine Nacht durchlesen oder zwei Stunden Häppchen essen, meine Wohnung umdekorieren oder alles rausschmeißen und von vorne anfangen. Mal esse ich drei wochen lang täglich Feta, mal frühstücke ich, mal ein Jahr lang nicht. Das bin ich und mangelnde "Struktur" hat doch nichts damit zu tun das man es sich nicht gutgehen lassen will.
  • [quote='Herbstzeitlose','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=107674#post107674'] Regelmäßige Zeiten einplanen,nur das kaufen was unbedingt benötigt, sich hinsetzen beim Essen,- ja- toll,- ich mach es aber nicht,- und ich habe ein Problem damit![/QUOTE] Wer hat denn gesagt, dass du das alles auf einmal machen musst?! Da wuerde mir auch der Kopf rauchen! Ich finde uebrigens, Rita und Klangola haben es sehr gut geschrieben: Wenn es gerade nicht anders geht, dann solltest du es dir vielleicht [B]erlauben[/B]. Ich habe frueher auch viele Lebensmittel weggeschmissen, und ich habe mich geaergert und war frustriert. Jetzt hat es sich geaendert, aber erst als sich [B]mein ganzes Leben und mein ganzes Selbstbild[/B] geaendert hat. Naechstes Mal wenn du ins Supermarkt gehst und Einkaeufe machst, koenntest du dir vielleicht sagen: [I]Okay, einen Teil davon werde ich wegwerfen. Das habe ich schon seit 10 Jahren so gemacht, und ich habe es ueberlebt. Also, werde ich es diese Woche auch so machen. Na und? Ich darf das! [/I]Das Problem ist, dass du irgendetwas [B]tun[/B] musst. Irgendetwas von den Dingen, die wir geschrieben haben, ausprobieren. Sonst kommen wir alle nicht weiter. Gibt es etwas, was du tun koenntest? Zumindest versuchen? Dann schreib es bitte hier auf, irgendein ganz kleines Schrittchen. Faellt dir was ein? Aber bitte nicht alles auf einmal.
  • Mir ging es so ähnlich mit dem ungehörten Hilfeschrei. Ich habe mich fast zugrunde gerichtet, und dann wurde mir noch gesagt, "Toll, wie du abgenommen hast. Jetzt (!) siehst du richtig gut aus." Keine Frage nach meinem Befinden, ob man mir helfen kann, nix. So wie ich Herbstzeitlose verstanden habe, ist die Strukturlosigkeit in ihrem Privatleben kein Charakterzug oder Bedürfnis oder eine kurze Phase, sondern sie leidet darunter, und zwar schon seit Jahren. Ich bin kein Mediziner, aber für mich hört sich das nach einer mittelprächtigen Depression an. Die Kraft reicht gerade zum Arbeitengehen, aber nicht mehr, das Leben zu strukturieren und allem einen Sinn zu geben. Es scheint so, als würde mit der Trennung (bzw. schon mit den Zerwürfnis vorher) der gesamte Lebensplan zunichte gemacht worden sein. Vielleicht gibt sie sich auch selber die Schuld an der Trennung? Das zwanghafte Einkaufen ist in der Tat eine Art Sucht. Es ist ein angenehmes Gefühl, die schön angeordneten Waren zu sehen, "Beute" zu machen, sich etwas aneignen, aber das echte Bedürfnis dahinter ist ungestillt. Wenn man nach "Shoppingsucht" oder "Kaufsucht" googelt, findet man ein paar interessante Fakten darüber. @Herbstzeitlose: Allein die Tatsache, dass du diesen Zustand nicht einfach roboterhaft bewusstlos erträgst, sondern dass du das Bedürfnis hast, etwas zu ändern, ist ein Anfang, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Man muss nicht täglich warm essen. Wenn du (noch) nicht kochen magst, lass es. Wie andere schrieben, geh einfach zum Imbiss oder besser, in ein gemütliches Cafe, oder eine schnucklige Pizzeria. Da ist der Tisch gedeckt, spülen musst du auch nicht, und viel teurer als wagenweise Lebensmittel wegschmeissen ist es auch nicht. Du bist taff im Beruf? Hinter der Maske verschwindet vielleicht der verletzliche Teil von dir, so dass sich dir niemand nähern mag. Manchmal hilft es, sich bei guten Kollegen, oder falls vorhanden dem Betriebsarzt sich auszuheulen. Bevor du daran gehst, zu kochen oder regelmäßig zu essen etc., halte ich es für sinnvoller, dass du dich selber wieder leiden kannst. Verschaff dir kleine Erfolgserlebnisse, die etwas länger halten als eine Mahlzeit.
  • Hallo Sophie,- ich danke dir für deine Zeilen, du hast mir in so vielem aus der Seele gesprochen, nur in einem Falle widerspreche ich dir- ich denke, es ist keine Kaufsucht, vielleicht will ich einfach nur vorspielen, ein normales Leben zu führen. Wem ist eigentlich egal,- hier kennt mich niemand,- vielleicht spiel ich mir das auch selber vor, ein Leben wie früher, als ich noch verantwortlich war für einen großen Haushalt. Es ist eine gute Idee, einfach woanders essen zu gehen und sich damit keinen Druck mehr zu machen.Manchmal, wenn ich mich ganz einsam gefühlt habe, hab ich das auch schon gemacht. Nur so richtig abends, da mag ich dann nicht mehr allein unterwegs sein. Aber du hast Recht, ich versuchs. Mir kullern den ganzen Tag schon die Tränen, über das, was ihr schreibt, darüber, dass sich jemand interessiert und dass ich mit meinem Kummer ernstgenommen werde. Ich danke euch allen!
  • [QUOTE]Mir kullern den ganzen Tag schon die Tränen, über das, was ihr schreibt, darüber, dass sich jemand interessiert und dass ich mit meinem Kummer ernstgenommen werde. [/QUOTE] Fühl dich mal dolle gedrückt!!! Ich bin auch nen Telizeit-Chaot (Job=Korinthenkacher, Freizeit/Zuhause=eher nen Schlamperl), ess auch eher unregelmässig...aber wie du an einigen Posts hier siehst, is doch Ordnung nicht alles.... Bist du vllt so an Ordnung/Regelmässigkeit aus deiner Familienzeit gewöhnt und dort so eingebunden gewesen, das dich jetzt deine (zuviel) "freie" Zeit und dass nicht mehr an Regelmässigkeiten gebunden zu sein, stört/fehlt? [QUOTE]Regelmäßige Zeiten einplanen,nur das kaufen was unbedingt benötigt, sich hinsetzen beim Essen,- ja- toll,- ich mach es aber nicht,- und ich habe ein Problem damit![/QUOTE] Da hat Muminfrau Recht... sowas Kann KEIN Mensch "mal eben" alles ändern, ein langer Weg beginnt mit einem kleinen Schritt und besteht dann aus vielen weiteren. [QUOTE]Ich mag es mir nicht gutgehen lassen, mag nicht geniessen,sonst würde ich es ja tun[/QUOTE] Warum? Auch du bist, selbst wenn du nen 3. Knie am Kopp hättest, ein Mensch, der nur ein Leben hat und somit nur das Beste für sich verdient hat. Sei nicht so hart zu dir, du bist (nach lesen deiner Posts) so ein netter Mensch, versuch doch bitte dich mit dir selbst anzufreunden und dich nicht selbst als Feind zu sehen und klein zu halten, ob mit oder ohne Therapie.
  • puh- ein Wechselbad meiner Gefühle, einerseits freu ich mich riesig über eure mir zugewandten Antworten, zum anderen fang ich an zu heulen. Eingebunden in der Familie war ich sehr sehr lange, aber seit 10 Jahren lebe ich so, wie ich eben lebe. Ich danke all denen, die sich auch als Chaot outen, oder als Stehesser, oder oder. All die Zeit habe ich gedacht, ich wäre ein Exot mit meinen Macken. Gestern bin ich das erste Mal nicht einkaufen gegangen, das war doch irgendwie komisch. Und auch heute werde ich es versuchen. Aber das Hamstersyndrom steckt in mir. Es ist verdammt schwer, mir gehts nicht gut, aber gefrühstückt habe ich, sogar am Tisch.
  • [quote='bigette','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=107746#post107746'] Warum? Auch du bist, selbst wenn du nen 3. Knie am Kopp hättest, ein Mensch, der nur ein Leben hat und somit nur das Beste für sich verdient hat. Sei nicht so hart zu dir, du bist (nach lesen deiner Posts) so ein netter Mensch, versuch doch bitte dich mit dir selbst anzufreunden und dich nicht selbst als Feind zu sehen und klein zu halten, ob mit oder ohne Therapie.[/QUOTE] Noch so eine schwere Herausforderung!
  • ich denke, teilzeitchaoten gibt es mehr als man glaubt. :-p ich habe früher auch sehr darunter gelitten und mich geschämt. aber das hat es nicht besser gemacht, ganz im gegenteil.
  • [quote='Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=107761#post107761']ich denke, teilzeitchaoten gibt es mehr als man glaubt. :-p ich habe früher auch sehr darunter gelitten und mich geschämt. aber das hat es nicht besser gemacht, ganz im gegenteil.[/QUOTE] Ganz genau, es ist nämlich überhaupt nicht wichtig, ob man ordentlich oder schlampig is(s)t. Wichtig ist, dass man weiß wer man ist und mit seinen Macken leben kann und individuelle Lösungen für seine individuellen Probleme findet. Wobei mir immer noch nicht klar ist ob die Threaderstellerin jetzt wirklich lustfeindlich ist und sich nichts gönnen will, oder ob die Reduktion in ihrem Leben nicht eine ganz gute Lösung war um nicht im Chaos zu versinken. Für mich klingt dieses "innere Struktur kommt nur durch äußere Struktur" zu Stande und zum Essen muss man sich an den gedeckten Tisch setzen und natürlich nur regelmäßige gesunde selbst gekochte Mahlzeiten essen, nämlich immer sehr gekünstelt. So ein Therapeutenspruch, genau wie ein Hausarzt vielleicht sagen würde: "3x die Woche Sport und 5 Portionen Gemüse müssen sein." Manche Menschen brauchen aber täglich Sport oder gar keinen, 2 Mahlzeiten oder 10 Snacks. Manche brauchen vollgestopfte Zimmer mit Andenken an allen 4 Wänden und manche brauchen eine Futonrolle und nen Kleiderschrank. Die Entscheidung was man braucht trifft man selbst. Also liebe Herbstzeitlose, wenn du glaubst weniger Möbel sind gut und du mit täglichem Restaurantbesuch oder Frühstücksbringedienst oder am Bügelbrett essen klar kommst, dann ist genau das dein normales Leben. Für mich klingt das was du beschrieben hast so, als würdest du dich verzeifelt bemühen ein Leben zu führen, dass nicht deines ist, in der irrigen Annahme ein anderes Verhalten wäre normaler als deins (wobei ich mich natürlich irren kann).
  • Hallo Herbstzeitlose, puh! Ich kann förmlich sehen, wie Du durch Dein Leben taumelst, auf der Suche nach DEINER Goldenen Mitte, nach DIR SELBST. Diese Phase habe ich zum Glück schon hinter mir. Es ist nicht schön wenn man mehr oder weniger durch sein Leben "torkelt", keine Ahnung hat wer man ist, wohin man will und -das Schlimmste von Allem- wenn man sich selbst nicht mehr FÜHLEN kann. Kannst Du Dich vllt noch an Dinge erinnern, die Du früher mal gerne getan hast? Z. B. Spazieren gehen, Ski-Fahren, Wandern, bestimmte Arten von Büchern lesen, in der Sonne sitzen (egal wo), Reisen...etc. Egal was, hauptsache Du hast SCHÖNE Erinnerungen dran. Wenn es da was gibt, dann wiederhole es. Mach einen Wochenendtrip irgendwo hin, geh in den Stadtpark und lass Dir die Sonne ins Gesicht scheinen, gehe in der Natur spazieren und lass Deine Wut raus, schreie wenn Du willst, erzähle einem imaginären Freund was Du gerne erzählen willst (auch wenns Dich jetzt wundert, aber mir hats geholfen, als keiner für mich da sein wollte/konnte) Tue nur noch Dinge, die Dir guttun. Schau Dich im Internet um. Dort habe ich meine beste Freundin gekennengelert. Vllt findest Du Forumsmitglieder aus Deiner Nähe, die gerne mal einen Kaffee trinken gehen mit Dir usw. usw. Und vor allem: SEI WÜTEND!! :schrei1: Wütend darauf, dass Du Dich wg Exmann? Exfamilie? Einsamkeit? Arbeit? Essensverhalten? etc. soooo niedergeschlagen fühlst! Wütend dass es Dir nur deswegen schlecht geht! Warum? Wut ist ein sehr guter Antrieb etwas zu ändern. Sag Dir selber, NEIN! Du erlaubst es NICHT, Dich nur wg Deiner Vergangenheit hängen zu lassen! Du erlaubst Deinem Exmann? Ex-Schwiegereltern?...etc NICHT, Dich SO runterzuziehen! DENEN ZEIGST DU ES!!! Wenn Du das schaffst, hast Du genug Power um Dein Leben schöner zu gestalten. Die Sache mit dem Essen ist -in meinen Augen- nur ein Sympthom und nicht die Ursache an sich. Ich denke, langsam aber sicher würde sich das dann auch regeln. Erlaube Dir aber trotzdem immer wieder mal einen Durchhänger. Das ist nur menschlich und hilft Dir auch, Deine Erfolge bis dahin zu erkennen. Die Wut wird irgendwann verfliegen, weil Du dann merkst, dass Dein Leben schon seit einer Weile gar nicht mal so übel läuft. All das dauert natürlich seine Zeit. Bei mir waren es 8 Jahre von Punkt Null an bis heute (guter Job, schöne Wohnung, lieber Lebenspartner). Eine recht lange Zeit, aber sie musste einfach sein, damit ich mir klar werden konnte was ich in meinem -neuen- Leben will und was nicht und wohin ich will usw. Ich wünsche Dir die Stärke um den "Sprung ins kalte Wasser" zu wagen und die Kraft um Deinen Weg in DEIN neues Leben gehen zu können. Helfen können Dir Viele, sofern Du diese Hilfe annimmst. Aber GEHEN, musst Du Deinen Weg selbst. Fühl Dich ganz dolle gedrückt und Alles Gute GLG Tanja
  • @babelfish Die Reduktion erfolgte nicht, weil ich im Chaos versumpft bin, sondern weil ich mich in meinem Leben so reduziert habe, wie ich mich damals (?) gefühlt habe. Da gabs kein Chaos- weil ich nur eine leere 80m²Wohnung hatte, bis auf Matratze, Küchenzeile, Sofa, Bügeltisch! Erst nach und nach habe ich meine Wohnung eingeräumt- und damit zog das Chaos bei mir ist.Es ist immer präsent- und es lähmt mich! @TB In mir ist keine Wut, nur Trauer. Es tut mir leid, ich kann nicht rumschreien oder wütend sein. Ich resümiere-und bin traurig und starr. Traurig über meine verlorene Familie, über all meine Aktivitäten, die ich seitdem nicht mehr gemacht habe, aber auch traurig darüber, dass ich nicht in der LaGe bin, meinem Leben einen neuen Sinn zu geben.In mir ist immer ein großes Loch, gefüllt mit Traurigkeit und Selbstvorwürfen. Natürlich habe ich einiges geschafft, auf das ich stolz sein könnte- bin ich aber nicht- und es nährt mich nicht. Und immer und immer wieder ziehe ich mir den Schuh an, mach mich nieder. Es ist mir unmöglich, mit mir im Frieden zu leben. Schon verrückt, wie man über geregelte Mahlzeiten zu diesem Thema kommt oder? Deine/Eure Beiträge sind mir eine ganz große Hilfe, ich danke Euch allen!
  • [quote='Herbstzeitlose','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=107785#post107785'] Traurig über meine verlorene Familie, über all meine Aktivitäten, die ich seitdem nicht mehr gemacht habe, aber auch traurig darüber, dass ich nicht in der LaGe bin, meinem Leben einen neuen Sinn zu geben.In mir ist immer ein großes Loch, gefüllt mit Traurigkeit und Selbstvorwürfen. [/QUOTE] Tja. Essverhalten hat eben oft andere Hintergründe als das Essen an sich. Deine Bemerkung, dem Leben keinen Sinn (mehr) geben zu können, hat mich hellhörig gemacht. War denn deine Familie der Mittelpunkt deines Lebens? Hast du alles an den Bedürfnissen deiner Familie ausgerichtet? Hast du nur für die Familie gelebt? Ist das deine Vorstellung von einem "richtigen" Leben: die heile Familie um den Esstisch vereint? Dann wundert mich nicht, dass du alleine essen grauenhaft findest. Es erinnert immer wieder daran, wie es nicht mehr ist. Da ist so viel in Scherben gegangen. Erst findest du keine Hilfe in der Familie, als du sie brauchst, und dann zerbricht alles. Das macht mich jetzt sehr betroffen. Fühle dich mal in den Arm genommen. Vielen Menschen geht es ähnlich. Es gibt Trennungen wie bei dir, oder die Kinder gehen aus dem Haus und die Eltern bleiben im leeren Nest zurück. Oder ein Partner stirbt. Viele Männer fallen in genauso ein tiefes schwarzes Loch, wenn sie in Rente gehen oder arbeitslos werden - bei ihnen war die Arbeit der Mittelpunkt, um den sich alles gedreht hat. Ich weiß nicht, was für einen neuen Lebensmittelpunkt du finden kannst und wie. Vielleicht ist allein schon das Vorhaben, einen neuen Mittelpunkt zu finden, ein gutes Ziel, das dich wieder aufrichten kann?
  • [quote='Herbstzeitlose','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=107785#post107785']@babelfish Die Reduktion erfolgte nicht, weil ich im Chaos versumpft bin, sondern weil ich mich in meinem Leben so reduziert habe, wie ich mich damals (?) gefühlt habe. Da gabs kein Chaos- weil ich nur eine leere 80m²Wohnung hatte, bis auf Matratze, Küchenzeile, Sofa, Bügeltisch! Erst nach und nach habe ich meine Wohnung eingeräumt- und damit zog das Chaos bei mir ist.Es ist immer präsent- und es lähmt mich! [/QUOTE] Ich habe ja auch nur die Theorie aufgestellt, dass die Reduktion dich vorm Versumpfen gerettet hat. Sozusagen wenig um sich herum, weil die Kraft nicht reicht für mehr. Das allein bedeutet für mich aber nicht, dass du quasi lustfeindlich wärst, sondern nur, dass du einen Weg gefunden hast mit deinem Gefühl klar zu kommen.
  • Du hast Recht, zu dem Zeitpunkt hatte ich wirklich nur die Kraft, regelmäßig und "ordentlich" zur Arbeit zu gehen und nicht noch zusätzlich eine Wohnung in Ordnung zu halten. Das war u. a. ein Therapiepunkt, nur,- nun habe ich eine Wohnung mit Inventar,- und die "Probleme" sind dadurch nicht gelöst. Ich gehe immer noch gerne "regelmäßig und ordentlich" zur Arbeit,- aber alles andere ist geblieben- trotz möblierter Wohnung. Chaos im Kopf, Ernährung, Bewegung,- Hobbys. Natürlich weiss ich, dass andere auch Chaos haben,- aber für mich bedeutet das Rückzug aus dem Leben,- aus allen Bereichen,- und ich leide darunter und frage mich, was ich machen kann, um aus diesem Schlamassel rauszukommen. Gerade gestern erst habe ich gehört.................dann musst du eben diäten und dich mehr bewegen...........................diese Sprüche, dahergelabert, wie ich sie hasse. Aber eines ist wirklich absolut beruhigend, was ich hier mitgenommen habe- ich muss nicht mehr einkaufen um zu kochen.Ich mache mir keinen Druck mehr, was kochen zu müssen,- weil ichs ja sowieso nicht tu.# Auch da wieder koch dir doch einfach bisschen Gemüse, Kartoffeln,fertig, Das macht nicht viel Arbeit uswusw. Das weiss ich auch,- und selbst nicht viel Arbeit ist mir persönlich aber zu viel, weil ich DAS nicht mal schaffe. Ich möchte um Verständnis bitten, ich möchte nicht jammern, ich lese wirklich jeden Beitrag und lass ihn mir zu Herzen gehen. Als wenn man einen Schalter umlegen könnte,- so ab heute Sport und Diät,- wenn das soooo einfach wäre,- ich hätt schon längst das Licht angeknippst.
  • Liebe Herbstzeitlose, im Verlauf dieses Threads bekomme ich den Eindruck, dass du viele einzelne Baustellen hast (oder Nebenkriegschauplätze), so wie das Essen, die Ordnung, mangelnde Selbstliebe etc. Ich habe den Eindruck dass diese Baustellen Symptome sind und auf ein größeres Problem hinweisen, das du in deinen Beiträgen ausgelassen hast. Etwas was du vermeidest. Lieber machst du dir einen Kopp über dein Essverhalten. Stellvertreterkrieg? Das ist natürlich total legitim und ich möchte an dieser Stelle keinen Seelenstrip verlangen. Ich glaube halt dass es doch irgendwie müssig ist, an den Nebenkriegschauplätzen zu kämpfen, statt das Grundproblem anzugehen. Aber das bin nur ich. Jetzt hast du mehrmals Ist-Zustände geschildert. Ich bin im Chaos, ich habe ein Problem mit dem regelmässigen Essen, ich will mir nicht Gutes tun. Da du Therapie machst, vermute ich mal dass du dich auch mit den Gründen dieser Ist-Zustände beschäftigst, die hast du hier nämlich ausgelassen. Warum willst du dir nichts gutes tun? Mir ist das nämlich sehr fern, aber das nur nebenher und ausserdem siehe oben. Okay. Dann nehmen wir diese Ist-Zustände einfach mal als Status Quo und lassen es mal so stehen. Rita hat doch etwas ganz tolles gesagt, nämlich [COLOR=darkred]"ich muss nicht". [/COLOR] Ich finde diese drei Worte ganz magisch. Du musst nicht ordentlich sein, du musst nicht regelmässig essen, einkaufen oder kochen. Du musst nicht einmal dich selber lieben, wenn es jetzt halt nicht geht. Halt doch mal inne und sag die drei Worte. Was passiert dann?
  • Ich finde diese Worte auch magisch- und ich bin ruhiger geworden, nein, ich muss nicht- vorhin hatte ich es geschrieben, wie sehr mich das entlastet und dass ich ruhiger geworden bin mit meinen Gedanken. Du hast Recht, ich werde und muss hier keinen Seelenstripptease ablegen. Ich bin sehr lange therapeutisch begleitet worden, aber ich bin irgendwann an einen Punkt angekommen, wo es nicht weiterging,- wo ich das Gefühl hatte, jetzt wird alles nur konserviert. Ich habe mich lange mit meiner Verganenheit beschäftigt- aber das alleine löst nicht die Probleme. Es ging nicht weiter voran- und ich alleine stoß aber auch immer wieder an meine Grenzen und mir wird bewusst, dass ich es so nicht will- wobei wir wieder beim "Hebel umschalten" wären. Und wer hat nicht Nebenkriegsschauplätze in seinem Leben? Ich suche für mich nach Lösungen,- nach Hilfe- und durch den Austausch hier, kommt Licht in Mein "Gedankenchaos". Das hoffe ich, habe ich auch mehrfach zum Ausdruck gebracht. Vielleicht habe ich dich missverstanden, aber ich laufe wirklich nicht mit Scheuklappen hier durch den Thread.
  • Das wollte ich gar nicht unterstellen, Herbstzeitlose. Ich glaube nur dass du ggfs zuviel von einem Thread / einem Forum erhoffst. Wir können nur unserere Eindrücke schildern aber halt nicht all deine Probleme lösen. :) Du hörst dich so an, als ob dir ganz allgemein die innere Ruhe fehlt und das können wir doch nicht liefern. Erzähl doch mal, was dir eigentlich Spaß macht, das haben die anderen auch schon gefragt.
  • wenn für mich "mir etwas gutes tun" bedeuten würde , das zu tun, was die anderen für etwas gutes für mich halten (diäten und sporteln :eek:), dann würde ich mir auch nix gutes tun "wollen". was das wohnen betrifft noch 2 dinge. ich habe mir, nach langem inneren kampf, für etliche jahre eine putzfrau gegönnt, obwohl ich finanziell eigentlich am limit war. das war "mein luxus". das hat mir den druck genommen, dass ich ja "muss" und war ein bissl seelenstreicheln, weil ich mich umsorgt fühlen konnte, wenn meine perle sich irgenwelche extraarbeiten fand, die sie in den verbleibenden minuten machen konnte, nachdem die basisarbeiten erledigt waren, auf die ich nie verfallen wäre. leider ist sie viel zu früh plötzlich verstorben und ich habe momentan keine putzfrau, aber ich hab gemerkt, dass dieses intermezzo mein verhältis zum thema ordnung und putzen deutlich entkrampft hat. schon der gedanke, dass ich diese arbeiten völlig legitim jederzeit delegieren kann, macht mich innerlich locker. und ich habe eine wohnung in der ich mich nicht wohlfühle, und nie wohlfühlen werde, weil sie mit meiner vergangenheit belastet ist. sobald ich es finanziell stemmen kann, eine deutlich höhere miete für weniger wohnfläche zu zahlen und einen umzug zu finanzieren, wo ich nicht räumen und schleppen muss, bin ich hier weg. die belastung dieser wohnung führt allerdings auch dazu, dass ich es nicht schaffe es mir hier "schön" zu machen, es ist funktionell, aber ich stecke keine liebe hinein. ich höre auch " dann mach doch einmal neue böden rein und das badezimmer neu, und es gibt für kleines geld nette neue möbel...", das weiß ich alles, aber ich will und werde das nicht in dieser wohnung umsetzen. schon der gedanke daran führt zu purer erschöpfung. beides hätte ich vor etlichen jahren für mich noch als pure faulheit zutiefst verurteilt. heute find ich es logisch. der mensch ändert sich.
  • Ich bin ein bisschen betroffen,- natürlich habe ich mir etwas erhofft. In erster Linie, dass ich überhaupt mal in dieser Form ausdrücken kann, was mich belastet. da kam ein Baustein zum anderen dazu- und wenn sich auch nicht damit mein Problem gelöst hat, aber es hat sich gelockert. manchmal erkennt man dann erst, dass vielleicht das eine mit dem anderen verknüpft ist,- oder dass man dieses oder jene Gefühl nicht alleine durchlebt und dass es da irgendwo jemanden gibt, der Anteil nimmt und der sagt, ich drück dich mal. Ich erwarte hier weder ein Patenrezept noch Therapie. Vielleicht habe ich es dann falsch rübergebracht, entschuldigt bitte!!!
  • @Rita Meine Wohnung ist absolut nicht mit Vergangenheit belastet- und ich fühle mich hier trotzdem nicht zu Hause. Vielleicht ist das Wirklich die Frage nach der (verlorenen) Identität- wer bin ich und wo will ich hin, was ist mir wichtig, was nicht. Meine Wohnung bezeichne ich als Wohnung- und nicht als mein Zuhause. Deine Idee mit der Putzfrau finde ich gut,auch wenn ich selbst auch kein Krösus bin aber es würde vielleicht auch eine Menge Stress nehmen. Natürlich könnte man vieles, aber ich kann es nicht- zumindest nicht immer.Natürlich könnte ich mein Mittag auch im Stehen,- aber ich tu es nicht, natürlich könnte ich mit meine Hobbys wieder beginnen, kann ich aber nicht, natürlich könnte ich mein Rad aus dem Keller holen, kann ich aber nicht. Ich habe alle Freiheiten, aber ich nutze sie nicht.Und meine Verpflichtungen habe ich jetzt nur mir gegenüber, hätte also alle Zeit der Welt, oder alle Möglichkeiten,- aber ich nehme dieses kostbare Geschenk nicht an.Gibs den anderen, mach andere glücklich, aber lass mich damit in Ruhe. Ich will nichts,- und ich fordere nichts,- ich will keinen Platz- ich will keinen Raum, ich will einfach nur meine Ruhe, Rollos runter, Tür abschliessen,- ich will nicht, dass jemand Forderungen stellt, oder Ansprüche erhebt.
  • du weißt doch was du willst. du willst deine ruhe :). also los, sperr die tür zu, roll die rollos runter, stell das telefon und die türglocke ab, roll dich in deinem bett/sessel zusammen und gönn dir die ruhe. was um himmels willen sollte dagegen sprechen?
  • [quote='Knallfrosch','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=107806#post107806'] Erzähl doch mal, was dir eigentlich Spaß macht, das haben die anderen auch schon gefragt.[/QUOTE] :)
  • [quote='Rita','http://das-dicke-forum.de/forum/index.php?thread/&postID=107819#post107819']du weißt doch was du willst. du willst deine ruhe :). also los, sperr die tür zu, roll die rollos runter, stell das telefon und die türglocke ab, roll dich in deinem bett/sessel zusammen und gönn dir die ruhe. was um himmels willen sollte dagegen sprechen?[/QUOTE] Es ist auch Freiheit, die Freiheit und die Gelegenheiten nicht zu nutzen. Daher schließe ich mich Rita an, faulenze soviel du willst, leg dich auf die Couch leg die Füße hoch und bestell dir ne Pizza und wenn du irgendwann willst, dann kannst du immer noch kochen, putzen, regelmäßig essen und hinterher das Fahrrad aus dem Keller holen.
  • Du hast mich zum Nachdenken gebracht. Auch ich lebe quasi nur für meine Familie. Sicher bin ich immer zu Hause, weil wir ja diese Nebenerwerbslandwirtschaft haben. Mein Mann geht zur Arbeit und ich bin es, die sich um alles kümmert, wenn er nicht da ist. Kochen ist zwar meine Leidenschaft, doch die Bequemlichkeit, die sonst noch biete, findet meine Familie gut. Sie müssen hinterher nicht helfen, in der Küche wieder klar Schiff zu machen. Auch die Wäsche, die Sauberkeit im Haus und der Ertrag im Garten sind meins. Aus deinen Worten lese ich, dass du das auch alles gemacht hast. Nun denke ich, ich müsste mir auch was für mich selbst suchen. Du suchst noch immer, weil es dir vor 10 Jahren den Boden unter den Füßen weggerissen hast. Meine Frage an dich, was hättest du vorbeugend tun können? Das könnte mir bei meinen Überlegungen helfen, die mir durch den Kopf gehen, weil ich mich ja auch so engagiere für die Lieben. Nichts dauert ewig, denke ich und wenn du es nicht anmaßend findest, mir auf die Sprünge zu helfen, indem du dich zurückerinnerst und überlegst, was du heute anders machen würdest, dann antworte kurz. Deine Klangola