Ist das so heutzutage?

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  • Können Arbeitgeber mit einem umspringen wie sie wollen? Sie können es sich erlauben, oder? So sieht es bei mir aus: Ich war zwei Jahre studentische Hilfskraft in einem Bildungsprojekt. Als es letztes Jahr Ende April auslief, kamen meine Vorgesetzte und ich darauf, ein Praktikum bei der ArGe zu beantragen mit dem Ziel, Projekte zu initiieren, um mich für die evtl. freiwerdende Stelle zu besetzen. Anfang Dezember wurde ein Projekt genehmigt mit einer halben Stelle. ArGe informiert, Zahlung eingestellt zum 01. März. Am 01. Februar sollte es losgehen. Mitte Januar auf einmal: Stelle muss ausgeschrieben werden, ich kann mich aber darauf bewerben. Bis dahin habe ich immer noch (ab November) mind. einmal die Woche unentgeltlich für das Projekt vorgearbeitet. Beworben habe ich mich und ausversehen einen Schreibefehler eingebaut. Am Tag der geplanten Vorstellungsgespräche gehört, ich wäre weltfremd, wenn ich ernsthaft glauben würde, dass ich trotz des Fehlers eingeladen würde. Gester ist die Absage gekommen und ein Anruf, dass sie mich sowieso nicht genommen hätten, weil ich einer gelernten Bürokraft die Stelle weggenommen hätte (überqualifiziert). Nein, mit meinem Gewicht hat es nichts zu tun. Aber ich habe sowas in meinem Leben noch nie erlebt und merke, dass mich die Geschichte grundlegend erschüttert. Ich überlege im Moment, bei meiner früheren Therapeutin einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Ist sowas mittlerweile normal? Haben vielleicht einige von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht und wie seid Ihr damit umgegangen? Schöne Grüße Andrea :(
  • [QUOTE]Können Arbeitgeber mit einem umspringen wie sie wollen? Sie können es sich erlauben, oder? [/QUOTE] Ja können sie. Tut mir leid, dass ich das so hart hier ausdrücke, aber ich erlebe zur Zeit auch Übelstes. Das ist nunmal so - und in dieser beschissenen kapitalistischen Gesellschaft kannst dagegen auch nix machen. Desillusionierte Grüße, Darcy
  • Habe ich das richtig verstanden: du initiierst zusammen mit deiner Vorgesetzten ein Projekt, arbeitest daran und dafür vor, um dann zu hören, du darfst dich sogar für eine Stelle darin bewerben? Kommt mir ziemlich hammermäßig vor. Was sagt denn deine Vorgesetzte dazu? Will sie denn weiter mit dir arbeiten? Dass eine Stelle für ein Projekt ausgeschrieben werden muß, mag ja prinzipiell so stimmen, ich kenne das aber auch anders - nämlich dass ich in einem bestimmten Rahmen ein Projekt beantrage, in dem ich eine maßgebliche Rolle spiele und dann ich selbst darüber (mit-)entscheide, wer andere Arbeiten übernimmt. Dies allerdings nicht in universitären Zusammenhängen, sprich: mit HiWi-Stellen kenne ich mich nicht aus. Ich drück dir die Daumen, dass du noch was verändern kannst oder was Besseres findest. Ansonsten würde ich, was die "Arbeitgeber-Umspring-Frage" angeht, doch noch mal die Rechtsberatung der Uni konsultieren, vielleicht können die weiterhelfen. Und noch was: ja, ich habe Ähnliches, zumindest ähnlich Schreckliches erlebt. Unabhängig von meinem Gewicht und meiner sonstigen Verfassung. Es haut einen um. Sich da (therapeutische) Unterstützung zu holen, ist ganz sicher richtig. Daumendrückende Grüße von eau_de_vie
  • [QUOTE=eau_de_vie]Habe ich das richtig verstanden: du initiierst zusammen mit deiner Vorgesetzten ein Projekt, arbeitest daran und dafür vor, um dann zu hören, du darfst dich sogar für eine Stelle darin bewerben? Kommt mir ziemlich hammermäßig vor. Was sagt denn deine Vorgesetzte dazu? [/QUOTE] Hallo eau_de_vie, nun ist sie nicht mehr meine Vorgesetzte, der Hilfsjob ist ja ausgelaufen und das Praktikum war die einzige Möglichkeit, bei ihr einen "richtigen" Job zu bekommen. Sie ist selbständig und hat sich mit einer Institution zusammengetan, die eben dies entschieden hat. Ich bin auch nicht sicher, inwiefern sie ihr Mitspracherecht genutzt hat. Das Schlimmst ist, dass es im Grunde schon im Dezember klar war, dass ich den Job nicht bekomme. Was Schriftliches habe ich natürlich nicht. Ja, das ist mir auch eine Lehre in Sachen Gutgläubigkeit. Das muss ich aber erstmal verarbeiten. Ja, liebe Darcy, leider kann mir da niemand was anderes erzählen, außer dass es nur noch besser werden kann. Das sage ich mir zwar nun schon seit längerer Zeit, aber nützt ja nichts. Trotzdem einen schönen Abend Andrea
  • [QUOTE]außer dass es nur noch besser werden kann[/QUOTE] Oh, ich bin mir sicher, dass es auch noch bedeutend schlechter werden kann. Machen wir uns doch nix vor - die Gelder werden knapper (zumindest auf "unserer" Seite der Schere), die Realität wird härter. Gewählt hat "das Volk" (welche Deppen auch immer das waren). Bestraft werden wir alle, ob wir dafür oder dagegen waren, interessiert nun nicht mehr. Tolle Sache das.:frust:
  • [QUOTE=Darcy]Oh, ich bin mir sicher, dass es auch noch bedeutend schlechter werden kann.[/QUOTE] Ja, da hast Du sicher leider Recht, es könnte auch schlechter werden - ich möchte jetzt aber nicht daran denken. Nenn´ es Selbstbetrug, aber ich möchte mich optimistisch stimmen, indem ich mich darauf freue, die Hamburger Frühjahrsferien mit meinem Sohn zu genießen und damit die Ruhe finde, die ganze Geschichte zu verdauen und abzuhaken. Naja, ich arbeite dran. :-o
  • [QUOTE]Nenn´ es Selbstbetrug[/QUOTE] Ich nenn's Überlebensstrategie, Andrea - ich mach seit Wochen nix anderes. Nur manchmal kommt es an die Oberfläche und dann werd ich sarkastisch, damit ich's aushalten kann, also nimms nicht persönlich. Ich wünsch Dir schöne Ferien mit Deinem Sohn - grüß mir mein Hamburg, welches ich grad jetzt sooooo sehr vermisse. Darcy
  • Nein, ich nehme es nicht persönlich, es stimmt, Überlebensstrategie ist das geeignetere Wort. Bei mir schwimmen unter der dünnen Oberfläche nur meist Tränen. Ich wünsche Dir auch viel Stärke in dieser Zeit. :) Liebe Grüße Andrea, die heute grüßend durch Hamburg läuft ;)
  • [QUOTE=Darcy]Ja können sie. Tut mir leid, dass ich das so hart hier ausdrücke, aber ich erlebe zur Zeit auch Übelstes. Das ist nunmal so - und in dieser beschissenen kapitalistischen Gesellschaft kannst dagegen auch nix machen. Desillusionierte Grüße, Darcy[/QUOTE] Dem, und Allem, was danach gesagt wurde, kann ich nur zustimmen. Es wird noch schlimmer kommen. Viel schlimmer. Wo sollen neue Arbeitsplätze herkommen, wenn deutsche Firmen noch dafür belohnt werden, wenn sie im Ausland neue Arbeitsplätze schaffen? Denn dass sie dafür hier Arbeitsplätze abbauen, spielt dabei keine Rolle. In Deutschland hat die Wirtschaft die wahre Macht in Händen und sämtliche Politiker (egal welcher Couleur) werden den Teufel tun, sich gegen sie zu stellen. Denn das hätte ja persönliche Nachteile, und wer will die schon in Kauf nehmen :ironie: Solange Millionen Arbeitslose verzweifelt nach Arbeit suchen bzw. ebenso verzweifelt versuchen, ihren Arbeitsplatz nicht zu verlieren, haben unsere Arbeitgeber Narrenfreiheit.
  • Ich kann der Skeptiker-Fraktion hier nur zustimmen und möchte ergänzen, dass ich unter den gegebenen Umständen das Politik-Gebot "Du sollst Kinder in die Welt setzen" als ziemlich zynisch betrachte. Erstens tun die gerade so, als ob es keine von Jahr zu Jahr schlimmere Jugendarbeitslosigkeit und Ausbildungssituation gäbe, was aber nichts anderes bedeutet, als dass die zukünftigen Arbeitskräfte die Kassen, in die sie einzahlen sollen, eher noch mehr belasten werden, von der zunehmenden Asozialität und Kriminalität unter Jugendlichen mal ganz zu schweigen. Zweitens finde ich es abartig, dass es offensichtlich nur finanzielle Gründe zu geben scheint, Kinder in die Welt zu setzen. Denn so wie Kinder, Familien und vor allem Alleinerziehende vom Staat behandelt werden, hat man nicht das Gefühl, das Kinder wirklich als Menschen gesehen werden, sondern nur als zukünftige Leistungsträger gelten, die man leider nicht durch Maschinen ersetzen kann. Was solls, wir sind in Deutschland und Hauptsache, den Kampfhündchen geht's gut.:ironie: Wenn die Entwicklung ungebremst so weitergeht, werden wir wieder das klassische Proletariat wie im 19. Jahrhundert haben. Ich finde, Leute, die keine Kinder kriegen sind nicht etwa egoistisch (sind die mit Kinderwunsch das nie?), sondern klug, vorausschauend und sogar verantwortungsbewusst, basta.
  • Ich könnte hier fast alles zitieren, denn es stimmt. Was momentan in D. abläuft, ist echt die Härte und diese Trottel von Politikern, die sowieso nur Marionetten der Wirtschaft sind. Machen wir uns nichts vor, die Wirtschaft bestimmt und es geht ihnen alles noch nicht weit genug... diese ganzen Diskussionen, Kinder in die Welt setzen bei immer weniger Arbeit, dafür sollen dann die wenigen, die noch arbeiten, auch bis zum Umfallen arbeiten, damit sie nur ja dem Staat nicht mehr auf der Tasche liegen. Wir zahlen ja nur Steuern und Abgaben ohne Ende. Mir ist es früher mit meinen Jobs auch ähnlich ergangen, hatte jahrelang immer wieder befristete Jobs, tw. hätten sie mich auch gerne behalten, ging aber nicht.... jetzt bin ich im ö.D. gelandet, es ist zwar echt öde, aber wenigstens bin ich hier so halbwegs sicher- was will man mehr? Natürlich (eigentlich) ne ganze Menge. Ich könnte mich hier echt in Rage schreiben, aber ....
  • Ja, tatsächlich, unbefristet, dafür hatte ich aber auch jahrelang wie gesagt nur die Befristungen. Danke für den Glückwunsch, ich wünsche hier allen, die (noch) keinen (guten) Job haben, dass sie bald etwas geeignetes finden. Schönes Wochenende